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Wandern auf Kreta (Gelesen 3788 mal)

Pflanzen und Tiere, Landschaften, Jahreszeiten und Stimmungen, Technik, Ausrüstung und Komposition

Moderator: thomas

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Susanne
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Re:Wandern auf Kreta

Susanne » Antwort #15 am:

Am schönsten fand ich immer die Südküste im März/April. Dann ist es zum Baden im Meer zwar noch ein bißchen frisch, aber die ganze Küste blüht in der Zeit. Besonders um die Bucht von Agha Ghalini und weiter südöstlich ist die Flora stark von den aus Afrika antreibenden Samen geprägt. Leider wird auch an der Südküste zunehmend gebaut, man muß schon auf die höheren Küstenabschnitte klettern, um die Pracht ungestört im Original genießen zu können.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
sarastro

Re:Wandern auf Kreta

sarastro » Antwort #16 am:

Zwischen Sougia, Chora Sfakion und Plakia sind die Strände so gut wie unberührt, keine Straßen, keine Autos und man kann an der Küste entlang oder über traumhafte Schluchten ins Gebirge hoch wandern. Dort ist die Gegend botanisch hochinteressant.Nach einer anstrengenden Wanderung dann am Nachmittag einen griechischen Salat, ein Gläschen Retsina und ein Schwumm im Meer - herrlich. Europa im Rücken, von vorne ein warmer Wind aus der Sahara - Gaddafi lässt grüßen!
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Susanne
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Re:Wandern auf Kreta

Susanne » Antwort #17 am:

von vorne ein warmer Wind aus der Sahara - Gaddafi lässt grüßen!
Ich glaube, diesmal ist Ghaddafi unschuldig... Wind für Kreta.
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re:Wandern auf Kreta

Karin L. » Antwort #18 am:

Auch der Osten ist wunderschön, Paläkastro, Makrijialos, der Strand von Ithanos, mutterseelenallein am Meer baden, nebenan minoische Ausgrabungen, Zakros, Mirtos, Sitia .....................Und der Mittelteil mit Matala, Plakias, der Forellenzucht in Zaros, das Fair von Agia Triada als einsame Touristen, Agia Galini und die Fressgasse, 10 km einsamer Strand in Kommos direkt an den Ausgrabungen, Festos im Regen und und undWir waren ich glaube 12 x in Kreta, immer im Oktober, jedes Mal eine andere Region, den äußersten Südwesten haben wir leider nicht mehr geschafft. Gruß Karin
sarastro

Re:Wandern auf Kreta

sarastro » Antwort #19 am:

Sehr leicht zu erreichen ist die Omalos-Hochebene, wo es einige Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten zu sehen gibt. Von dort aus kann man die mit 13 km eine der längsten Schluchten Europas durchwandern, die Samariaschlucht. Kondition braucht man weniger, wie man so glaubt. Oder man erklimmt oder erwandert die höheren Weißen Berge der näheren Umgebung, die man ziemlich ausdehnen kann. Allerdings sollte mann/frau genug zu Trinken mitnehmen, da die wenigen Hütten im Oktober alle zu haben. Botanisch wäre der Frühling sicher interessanter, doch sind je nach gewesenem ergiebigen Herbstregen Colchicum und Sternbergia in Blüte, außerdem alle möglichen Aronstäbe im Austrieb begriffen. Weiter unten gegen dem Meer zu blühen Cyclamen graecum. In den Felswänden findet man Origanum tournefordii und O.dictamnus, Petromarula und weitere Kostbarkeiten. Die äußerst seltene Kretische Pfingstrose (Paeonia clusii) konnte ich mit viel Glück in einer abgeschiedenen Schlucht in wenigen Exemplaren entdecken. Werde den Teufel tun, den Standort preiszugeben :o ;D)Überhaupt sind die Schluchtenwanderungen für uns Österreicher, die die Berge ja gewöhnt sind, ein eigenes, zutiefst kretisches Erlebnis gewesen. Wir haben sicher an die zehn Schluchten durchwandert, die meisten hatten keinerlei Wege. Man beginnt in Meeresspiegelhöhe und steigt im ausgetrockneten Flussbett bergan. Dies geht eine Weile ganz gut, bis eine Klamm kommt, in der ein tiefes Wasserbassin den weiteren Weg versperrt. Da hilft nur noch durch das Wasser emporklettern, richtig expeditionsmäßig. Das Ganze ist nur im Herbst zu empfehlen, wenn die Flüsse keinerlei oder nur sehr wenig Wasser führen. Einmal mussten wir durch solch ein stehendes Gewässer, links und rechts steile Felswände, inmitten schwamm ein toter Dachs! :(Später, weiter oben kommt man meist leichter voran, Felsabstürze können allerdings das Weiterkommen erschweren, an den Felswänden neigen sich teilweise riesige Brocken über einem, man meint, die kommen jeden Moment herunter! In einem Schotterfeld fand ich dann halbzugeschüttet ein stattliches Gehörn einer der seltenen Kretischen Bergziegen. Und Wildbienen hatten mich überfallen und zerstochen!
Günther

Re:Wandern auf Kreta

Günther » Antwort #20 am:

Ich bin mal im Sommer durch das Tal der Toten gezogen, allerdings von oben herunter.Ist natürlich botanisch nimmer sooo, Oleander und Mönchspfeffer halt in vollster Blüte, der Rest ist (hauptsächlich) Dürre....
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Karin L.
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Re:Wandern auf Kreta

Karin L. » Antwort #21 am:

Aber grade im Herbst kann es mal Wolkenbrüche geben und zwei Tage später meint man, der Frühling ist da, alles Grün.Meinst du mit dem Tal der Toten die Schlucht nach Kato Zakros? Da bin ich auch gewandert, herrliche schiefe knorrige Platanen im ausgetrockneten Bachbett, Alpenveilchen und sogar eine Orchidee hab ich entdeckt. Gruß Karin
Günther

Re:Wandern auf Kreta

Günther » Antwort #22 am:

Meinst du mit dem Tal der Toten die Schlucht nach Kato Zakros? Da bin ich auch gewandert, herrliche schiefe knorrige Platanen im ausgetrockneten Bachbett, Alpenveilchen und sogar eine Orchidee hab ich entdeckt. Gruß Karin
Ja. Ist halt im August nicht sooo ergiebig, was solls....Alte Feigenbäume, Kapernsträucher in den Wänden...
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Phalaina
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Re:Wandern auf Kreta

Phalaina » Antwort #23 am:

Ja, der Begeisterung für Kreta kann ich nur zustimmen. Neben der faszinierenden Landschaft ist auch die Flora so reichhaltig, dass sich eigene Bestimmungsbücher empfehlen (Exkursionsflora). Wir haben dort an einem einzigen Tag ohne Mühen mehr Orchideenarten (Orchideenflora) zu Gesicht bekommen als über etliche Jahre hinweg in Deutschland! :D Ulmer-Link als Partnerprogramm-Link eingerichtet.Thomas
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thomas
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Re:Wandern auf Kreta

thomas » Antwort #24 am:

Danke für die Hinweise, Phalaina.Bei Ulmer gibt es auch noch einen Naturführer Orchideen Europas , der auf mich einen guten Eindruck macht (bin auf dem Gebiet allerdings ziemlicher Laie).Ich kenne den Osten der Insel ebenfalls recht gut, und natürlich das 'Tal der Toten'. Schöne Wanderungen kann man noch im Dikti-Massiv rund um die Lasithi-Hochebene machen.Ich habe noch ein paar Fotos der faszinierenden kretischen Landschaft, ich muss nur sehen, wann ich wieder etwas Zeit finde, um sie hier einzustellen.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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Susanne
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Re:Wandern auf Kreta

Susanne » Antwort #25 am:

Hier liegt von Chryssoula und Antonis Alibertis "Die wilden Orchideen Kretas", neue, erweiterte Auflage von April 1989.Sehr gut zusammengetragen, mit vielen Farbfotos.Ich weiß nicht, ob's das Buch noch im Handel gibt, ich habe es in Kreta gekauft. Der Vertrieb lief damals über Antonis Alibertis, 12 Kostadinidis-Straße, GR 71306 Iraklion. Tel. 0 81-23 04 72.
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Re:Wandern auf Kreta

Phalaina » Antwort #26 am:

Den Alibertis habe ich noch 2006 in einer neueren Auflage (1997?) bei einem spezialisierten Buchhändler durchgesehen. :)Im Einsatz hatte ich auf Kreta allerdings nur den Kretzschmar/Eccarius. Hier haben mir auch die vorgeschlagenen Spezialexkursionen zu besonders reichhaltigen Standorten gefallen (mit GPS-Angabe). Die floristisch schönste war die vorgeschlagene Tour am Kedros zur Gerakari-Alm, die aufregendste der Weg im Orno-Massiv rauf zur Thripti-Alm - mit unserem Leih-Kleinwagen entlang der völlig ungesicherten Hangstrasse (z. T. Schotter-Weg) bei gelegentlichem Gegenverkehr (siehe zum Beispiel Punkt 35° 04' 21.8'' N/ 25° 49' 49.0'' O in 3-D-Ansicht in Google Earth von Nordwesten aus). ;)
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