Auch zu SprachbehindertenZu alten Leuten sind wir norddeutschen immer nett ;)Klugscheißermodus an: BremerhavenKlugscheißermodus aus.

Moderator: Nina
Auch zu SprachbehindertenZu alten Leuten sind wir norddeutschen immer nett ;)Klugscheißermodus an: BremerhavenKlugscheißermodus aus.
Nein, der Drang war die Verwertung von wirklich allem, was beim Schlachten anfiel, hier eben Gruetze in Blut und Fett. Ich mag Gruetzwurst, aber nur ohne Rosinen! Mit in Butter gebratenen Zwiebelringe und Katoffelpurree, jawohl!Ohne Kuehlhaeuser und mit sehr selten zugefrorenen Seen (die Eis fuer einen Eiskeller liefern konnten) musste man nach dem Schlachten alles Aufessen oder irgendwie konservieren. Wer sich natuerlich Eis aus den Alpen herankarren lassen, konnte war besser dran...Grützwurst ist tatsächlich eine Geschmacksvergewaltigung. Ob diese Art von "Speise" ursprünglich die Mindestnahrung für Rudersklaven war?
grütze fällt ja nicht beim schlachten an, sondern wurde den würsten wohl zugefügt, um das ganze noch nahrhafter zu machen und dabei zu strecken. aus süddeutschland, wo die meisten bauern früher sicher ärmer waren als in norddeutschland, kenne ich solche, mit getreide gestreckten würste nicht....Nein, der Drang war die Verwertung von wirklich allem, was beim Schlachten anfiel...
Danke. Das "v" hatte ich kurz im Kopf (Kopp?), konnte es dann aber doch nicht glauben. Und nun ist es tatsächlich wahr.Zu alten Leuten sind wir norddeutschen immer nett ;)Klugscheißermodus an: BremerhavenKlugscheißermodus aus.
Eher zum Binden...Gruetze war sowieso die Verwertung fuer allerlei Getreide, natuerlich nicht der vornehmen Weizen sondern Gerste, Buchweizen, Hafer- was eben zB in der Geest auf armen Boeden waechst,Brot kann man damit nicht so leicht backen, ausserdem ist backfaehiges Mehl schon ein Produkt mit viel Abfall bei der Herstellung! Wenn ich so recht ueberlege, frage ich mich allerdings, warum sich gerade die Gerichte der armen Leute und nicht die Highlights der paar reichen Gutbesitzer(Ostholstein), Kaufleute(Luebeck, Hamburg) und Viehzuechter(Westkueste) so stark ueberliefert haben. ..Moeweneier zum Gabelfruehstueck, Gaense, Enten, Stubenkuecken, Austern, Wild, Kuchen mit 12 Eiern...@CW,sondern wurde den würsten wohl zugefügt, um das ganze noch nahrhafter zu machen und dabei zu strecken.
Doch! Gibts in Kiel auf dem Wochenmarkt bei diversen Schlachtern, zB aus der Probstei..und meine Mutter aus Ostholstein kennt es aus ihrer Jugend.@Max: Grützwurst u. Ä. kenne ich aus Holstein nicht, scheint mir eher aus dem niedersächsischen und westfälischen Raum zu stammen.
Einspruch!Iss mal in Portugal auf dem Land, da gibts selbst in edelsten Pousadas Bauernkueche vom selben Schlag! (fett, schwer, alles zusammengehauen, einschlaegige Wuerste, winzige Fische mit allen Graeten drin). Und viel katholischer gehts nicht mehr.Man muss sich von heutigen Vorstellungen entfernen: es war Hochgenuss, sich nach einem Tagewerk knochenbrechender Arbeit in wiederlicher Nasskaelte mit Fettkalorien wieder aufzuwaermen.Und irgendwie vererbt sich dieses Gefuehl wohl, auch wenn das jeweilige Essen nicht mehr so recht zu den Lebensumstaenden passt.Das alleine kann m.E. die Erklärung nicht sein.Mit dem Nahrungsmangel und der Haltbarkeitsmachung haben auch andere Regionen Europas zu kämpfen gehabt, ohne so "eigenartige" Speisen hervorzubringen. Es muss wohl schon eine recht seltsame Genussverweigerung vorgelegen haben (Protestantismus?)
zum binden braucht mannicht unbedingt getreide, zumal die von dir angegebenen getreidesorten nicht besonders bindig sind. in süddeutschland wurden zu diesem zweck u.a. durchgetriebene schwarten benutzt.eine rein nördliche sitte scheint die zugabe von getreide zu würsten aber nicht zu sein: auf den kanaren z.b. gibt es eine mit reis gefüllte blutwurst....Eher zum Binden...