Hallo, Insektenkenner,weiß jemand von euch genauer über Wespen Bescheid? Die Tierchen haben sich in/ unter einem meiner Beete häuslich eingerichtet. Und ich habe ein paar Problemchen mit der angestrebten friedlichen Koexistenz

.Ende Juni bemerkte ich beim Jäten und Pflanzen im Beet noch nichts Ungewöhnliches. Zehn Tage später hatte der Boden neben/unter einer Staudenpäonie ein Loch. Ungewöhnlich großer Mausegang am falschen Fleck, dachte ich und schubste Erde in die Höhlung (Mäuse buddeln nach dem dritten, vierten Gangeinsturz i.d.R. Alternativ-Schlupflöcher) – schwupp, summte es um mich herum: Das Loch hatte fliegende Bewohner. Zu unruhig zum Bestimmen, aber sie sahen dunkel aus, ich vermutete Hummeln oder Wildbienen. Ein paar Tage später war schmerzhaft klar: denkste, Wespen. Das verdatterte, knapp honigbienengroße Viech, das sich in meinem T-Shirt-Ärmel verfangen und zugestochen hatte, trug jedenfalls Gelb-Schwarz mit Taille und besaß nach dem Stich noch seinen Stachel. Nach der Größe der Einzeltiere und des Volks – das Nest ist groß und tief, das zuvor ebene Beet mutierte binnen kurzem zur Berg- und Tal-Landschaft – tippe ich auf Gemeine oder Deutsche Wespe, bin aber nicht sicher. Kuchen- oder Grillgut-Stress gibt’s freilich nicht (Flugschneise liegt von der Terrasse weg). Auch von Nachbars kommen keine Klagen, und niemand in der Nähe ist Allergiker. Gibt also keinen Grund, den Tierchen ans Leben zu wollen, zumal im Herbst eh Schluss sein wird mit ihrem Flugbetrieb.Stören tun die Viecher trotzdem. 1. legen die Untertage-Bauten Pflanzenwurzeln hohl, und dass Päonien, Rosen, Stauden verdorren, geht nicht. 2. sind größere Tiere (Igel?) offenbar scharf auf Insektenbrut, kratzen von oben Löcher, legen dabei mehr Wurzeln frei: Geht auch nicht. Und 3. müsste ich rund ums Haupt-Flugloch und an der Aus- und Einflugschneise dringend jäten, mindestens dafür sorgen, dass Aufrechter Sauerklee sich nicht aussamt. Etwas habe ich schon mit der Stabschere entsorgt, aber damit komme ich halt nicht überall hin. Um den Päonienwurzeln wieder Bodenschluss zu verschaffen, habe ich eimerweise Erde aufs Hauptloch geschüttet (an einem kühlen, trüben Abend und aus respektvollem Abstand

) und sachte per Sprenger eingespült. Ergebnis: hektische Fliegerei trotz der späten Tageszeit, zu der sonst nur noch wenige "Nachtwächter" draußen am Nest sitzen; am Tag drauf war 75 cm weiter ein neues Loch offen – okay, so können Wespen und Pflanzen leben, hat also geklappt. Auch gegen die Scharrlöcher habe ich’s mit Erdschüttungen versucht, sieht ebenfalls gut aus. Nur zu 3. fällt mir nix ein. Wie kriege ich die Flieger dazu, Richtung und/oder Flughöhe zu ändern – kennt ihr da Tricks? Und: Welche Wespenart baut solche flächigen unterirdischen Nester? Und: Wie kann ich die Viecher nächstes Jahr raushalten aus sensiblen Gartenecken? Danke für Tipps

& schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)