Jaja, das gibt es. Ich kenne Staudengärtner, die lassen unverkäufliche Pflanzen im Sommer von Schülern im Akkord zum kompostieren austopfen.Meine Thymiane wollte letztes Jahr keiner haben.
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten (Gelesen 48884 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- SouthernBelle
- Beiträge: 2828
- Registriert: 15. Dez 2003, 17:30
- Kontaktdaten:
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Das richtige Publikum erwartet Dich da einfach nicht, vermutlich muss bei der Einladung/Werbung ein ganz fetter Hinweis hin, dass fuer "extra Extras" Du dahin kommst- und dann noch so formuliert, dass sich die Standardkunden auch nicht abgeschreckt fuehlen.Auch aus dem wahren Leben: Einer meiner Großkunden hat mal ein Staudenwochenende gemacht und mich gebeten, dabei zu sein. Ich habe lauter weniger verbreitete Sachen eingepackt, unter anderem die damals noch recht rare Aster Snow Flurry. Natürlich war das alles Staudengärtnerware im 9er Topf. Es war für mich ein völliger Schuss in den Ofen. Die Kunden haben statt dessen die nicht von mir stammenden Digitalis im 3-Liter-Container geschleppt.
Gruesse
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Man kann sie aber auch an Schulgärten oder gemeinnützige Einrichtungen verschenken. Dann gibt's wenigstens eine Spendenquittung und wenn man Glück hat wird man in der Tageszeitung erwähnt.
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Zum einen gibt es gar nicht so viele Schulgärten (es wird im Akkord ausgetopft) und zum anderen lebt es sich vom Verschenken sehr schlecht. Heute kam gerade eine Spendenquittung eines Tierheims.PeterMan kann sie aber auch an Schulgärten oder gemeinnützige Einrichtungen verschenken. Dann gibt's wenigstens eine Spendenquittung und wenn man Glück hat wird man in der Tageszeitung erwähnt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Du hast recht, es gelten unterschiedliche Dimensionen, ist mir dann auch aufgefallen.
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Meine eigenen, bescheidenen Erfahrungen von einer privaten Pflanzenbörse.Wie beim Essen: Wat de Buer niet kennt, dat fret er niet. Das gilt auch für Pflanzen. Die Standardpflanzen, die jeder Garten bis zum Überfluss hat, gingen weg wie geschnittenes Brot. Ich mit meinen "elitären" Pflänzchen ("Was ist das denn? Kenne ich nicht!") hatte zwar auch einigen verkaufserfolg, blieb aber auf dem größten teil sitzen, obwohl ich mir viel Mühe mit Fotos, Pflanzenbeschreibung, Kulturhinweisen gemacht hatte.Die Bereítschaft vieler Gärtner, sich auch mal an Neues zu wagen, im Garten zu experimentieren und insbedondere die Fantasie, wie etwas in Zukunft werden könnte, also ein Bild vor Augen zun haben, ist doch sehr stark unterentwickelt. Man sollte, wie bei Kakteen, künstliche Blüten an die Pflanze heften. Dann würde es wahrscheinlich gekauft.
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Darum will ich diesmal eingeschweißte Fotos der blühenden Pflanzen in die Kisten stellen.
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Hatte ich, Lilo. Große DINA4-Fotos von voll erblühten Pflanzen."Wie lange dauert das denn?""Na, einige Jahre werden Sie sich schon gedulden müssen.""Ach, ich weiß nicht ..., haben Sie keinen Rittersporn?"
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten

Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Wagen kannst Du neu teuer kaufen oder gebraucht dort, wo sie bisher auch in Verwendung waren. Jetzt wird grad ADEG von einem anderen Konzern aufgekauft, frag bei ADEG einmal nach.Jetzt muss erst einmal die Kistenfrage gelöst werden. Oder die Einkaufswagen. Und woher bekomme ich solche Wagen?
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Ich vergleich das mal mit einem (Speise)Eis-Standl.Wenn die Eissorten mit Einheits-Tafeln bezeichnet sind, kann man vermuten, das Eis stammt vom Großhändler oder Diskonter.Wenn dort ein handgeschriebenes Taferl steckt, assoziiert man eher "selbstgemachtes Eis"Ist glaub ich bei Pflanzen nicht anders...Das betrifft jetzt die Kennzeichnung der Beete.Wenn jetzt -auf Wunsch - jede Pflanze ein eigenes Streifenetikette bekommt, ist das Kennzeichnung für zuhause ("welche Asternsorte ist das jetzt" ) UND Werbung (weil "Gärtnerei SOUNDSO" draufstehen sollte ) (Zusatzetiketten dürfen aber auch was kosten)Vielleicht liegt es daran, dass die bunten Etiketten von vielen Pflanzenziehern (ich will mal hier nicht "-züchter" sagen) für das Standardsortiment benutzt werden, und dass ich meist davon ausgehen konnte, dass mich nach etlichen Jahren "Pflanzenjagd" das nicht mehr so sehr reizte. Dagegen sind die nicht standardisiert bedruckten Etiketten für mich irgendwie ein Hinweis darauf, dass es sich um etwas Spannendes, was ich noch nicht kenne, handeln könnte, und dann bin ich gleich ganz neugierig.
-
- Beiträge: 10332
- Registriert: 12. Dez 2003, 18:36
- Kontaktdaten:
-
The best way to have a friend is to be one!
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Ja sag ich doch schon unter deinen Kritik ständig, dass viele sich mal an was Eigenes, Neues wagen solltenDie Bereítschaft vieler Gärtner, sich auch mal an Neues zu wagen, im Garten zu experimentieren und insbedondere die Fantasie, wie etwas in Zukunft werden könnte, also ein Bild vor Augen zun haben, ist doch sehr stark unterentwickelt.

"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
ich
ich
Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Die Tatsache, daß heutzutage mehr Leute in einem Garten leben und Pflanzen kaufen bringt aber NICHT mit sich, daß sie sich besser auskennen. Für viele soll eine Pflanze FUNKTIONIEREN, d.h. wie versprochen blühen und wachsen, soll den Einheitsdünger vertragen. Verschiedene Böden und Kulturansprüche überfordern das Volk. Außerdem werden Pflanzen entsprechend der gefälligen Optik gekauft. Eher zur Blütezeit und lieber proppevoll mit Stickstoffdünger. Nur 'Eingeweihte' kaufen außerhalb der Blütezeit mickrige oder eingezogene Pflanzen....Die Bereítschaft vieler Gärtner, sich auch mal an Neues zu wagen, im Garten zu experimentieren und insbedondere die Fantasie, wie etwas in Zukunft werden könnte, also ein Bild vor Augen zun haben, ist doch sehr stark unterentwickelt.

Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Dies stimmt leider. Du hast auch mit deinem Vergleich Supermarkt/Tante-Emma-Laden völlig Recht. Die perfekteste Verkaufstaktik kann ich mir bei Ik....a abschauen. Ich kenne eine Gärtnerei in NL, die zeigt links vom Weg die Pflanzen ausgepflanzt und rechts vom Weg stehen von Alpha bis Omega die Verkaufspflanzen. Quadratisch, praktisch, gut. Begeisterte sogar manche Biogärtner!
Nur, wollen wir dies tatsächlich? Du hast deinen Landschaftsgärtnerladen ja auch individuell und persönlich klein gehalten, weil dir der große Rummel um die Ausschreibungen von LAWOG und anderen zu einfaltslos ist. Mir persönlich ist alles zuwider, was im Entferntesten nach industrieller Massenware aussieht. Dies hat sich leider auf 95 % unserer Konsumgüter ausgedehnt. Somit auch auf viele Pflanzen. Nur weniges kommt noch aus einer Manufaktur oder aus einer traditionell arbeitenden Staudengärtnerei, um beim Thema zu bleiben. Naturgemäß sind die Sachen dann auch teurer, aber individuell und dadurch reizvoller.Wir kleinen Staudengärtner müssen Aufklärung betreiben, die Kunden beraten und quasi immer von Neuem unterrichten, ja oft Seelsorger spielen. Daneben unterhalten wir teure Schauanlagen. Damit wir die Kunden begeistern, aber auch noch das letzte Glück neben der Massenproduktion erleben. Und dies ist eine große Verkaufshilfe, Glück zu verbreiten!

Re:Einkaufsbehelfe in Gärtnerei - Meinung erbeten
Stimmt, aber oft auch selbstgestricktes Los.Wenn ich an die Staudengärtnerei S. in Marktheidenfeld denke, dann muss man schon sehr viel Fantasie aufbieten, um sich die dort nicht sonderlich dargebotenen Töpfchen als künftige Prachtstauden oder Raritäten vorzustellen. Oder man sucht solche Gärtnereien mit Fachbüchern unter dem Arm auf.Selbst der "Pflanzenjäger" möchte ein wenig Anregung und lässt sich gerne von einem gekonnt gestalteten Beet und blühenden Pflanzen oder aufschlussreichem Bildmaterial animieren. Wie erfahren wir immer wieder: Man will nur einige und verlässt die Gärtnerei mit vielen.Und da die wenigsten Staudengärtner mit auf Kundschaft wartendem Fachpersonal ausgestattet sind, ist es eben ein Glücksfall, einen von diesen oder gar den Chef zu erwischen, der mehr weiß als "Äh...blüht schön und wird gerne genommen..."Wir kleinen Staudengärtner müssen Aufklärung betreiben, die Kunden beraten und quasi immer von Neuem unterrichten, ja oft Seelsorger spielen.