Von besagter norddeutscher Gärtnerei habe ich vor ein paar Jahren auch einige Christrosen bekommen und eingepflanzt, deren Wurzelballen total verfilzt waren. Nach ein paar Tagen habe ich sie wieder ausgegraben und die Wurzeln brutal auseinandergerupft. Wiedereingepflanzt waren sie wie verwandelt. Offenbar sind die Wurzeln gegen das Zerrissenwerden nicht empfindlich, denn sie sind danach problemlos angewachsen.Das kann ich voll und ganz bestätigen. Mir ist sogar eine von den Raritäten einer rennomierten Staudengärtnerei im Norddeutschen eingegangen, weil ich mit dem Gießen nicht mehr nachkam, und die Christrose, als sie schlapp machte, übersehen habe.Denn Christrosen mit stark verfilztem Ballen haben Probleme mit der Wasseraufnahme und machen ohne ständige Wassergaben immer wieder schlapp - so jedenfalls meine Erfahrung .Sie haben es auch schwer, sich im Garten einzugewöhnen .....
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Helleborus 2007 (Gelesen 149122 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Helleborus 2007
Re:Helleborus 2007
Mir ging es auch so - nur hatte ich mal wieder keine Zeit und habe ( sehr stark !!! ) g e h o f f t, daß sie trotz verfilztem Ballen anwächst - hat sie aber nicht getan
.... hoffen allein nützt eben nicht.Denke auch - Wurzeln kräftig auseinander ziehen - dann klappt es auch mit dem anwachsen.OT: Besagte ( ...wenns denn die gleiche ist
) Gärtnerei hat übrigens in diesem Jahr eine wesentlich geringere Auswahl als im letzten
Schade eigentlich.



Re:Helleborus 2007
Könnte jemand bitte mal ein "normales" Blatt von einer normalen H. niger (als Bild
) einsetzen? Meine sind alle graugrün"panaschiert", während ich in Geschäften immer reingrüne sehe.

Re:Helleborus 2007
@Guda, zuerst zeigt deine H. foetidus einen panaschierten Trieb, dann sind die Blätter aller deiner H. niger panaschiert. Vielleicht besteht da ein Zusammenhang.LG Lilo
Re:Helleborus 2007
Sind die Blätter tatsächlich panaschiert (also mit chlorophyllfreien weißen oder gelben Flecken) oder sind sie gezeichnet (silbrige Adern)? Letzteres könnte sehr gut eine Sorte sein. Ein echte Panaschierung hat die foetidus aus #1339. Ein Zusammenhang ist sehr unwahrscheinlich. Evtl. käm ein Virus in Frage, aber wirklich unwahrscheinlich.Viele GrüßePeter
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Helleborus 2007
Wie gut, dass ich panaschiert in Anführungszeichen gesetzt habe: es ist natürlich eine Zeichnung, aber sie ist stabil, auch die Sämlinge tragen sie.Allerdings ist diese H.n. mit dem Versamen zurückhaltend. Diese Christrose ist bei mir vor allem üppige Blattschmuckstaude. Sie sieht das ganze Jahr über dekorativ aus. Ihr Zuwachs ist recht langsam, die Sämlinge brauchen etliche Jahre bis zur ersten Blüte (na ja, im Gegensatz zu den Orientalen..). Ich habe das Gefühl, dass meine H. niger relativ selten schwarzfleckig ist. Aber auch hier wieder die Einschränkung: unser Boden ist lehmig- kalkig. Die Mutterpflanze habe ich vor rund 25 Jahren von meiner Mutter bekommen.
- Dateianhänge
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Re:Helleborus 2007
hier die ergebnisse meiner recherche beim vermehrungsbetrieb heuger zur h. niger-sorte 'helada':
mal sehen, ob 'helada' nächsten winter noch lebt und wieder zur weihnachtszeit blüht...

also habe ich tatsächlich eine sämlingspflanze irgendeines - hoffentlich wirklich mehrheitlich - früh- und niedrigblühenden strains gekauft; immerhin derzeit sehr attraktiv blühend.... „Helada“ ist eine Eigenmarke der Fa. Bruno Nebelung unter der auch Jungpflanzen die aus unserem Hause stammen verkauft werden.Soweit ich dass in Erfahrung bringen konnte sind dies in der Regel Sämlinge, also jede Pflanze sieht ein wenig anders aus. Verlässliche Sorteneigenschaften wie Sie sie suchen finden Sie am ehesten noch bei den Sorten der Helleborus Gold Collection, die sie auf www.helleborus.de beschrieben finden. ...




Re:Helleborus 2007
Du hast keine Sämlingspflanze eines Strains gekauft, sondern ein Exemplar der generativ vermehrten Sorte Helada. ;)Nicht ganz. Wenn Helada eine Marke der Firma Nebelung ist, wird derzeit eine, nicht näher benannte, über Samen vermehrte Helleborus-Sorte als Helada verkauft. Künftig könnten unter dieser Marke Helada (wenn sich dieser Namen bewährt hat und damit ein gutes Image verbunden wird) auch andere Sorten verkauft werden.Viele GrüßePeteralso habe ich tatsächlich eine sämlingspflanze irgendeines - hoffentlich wirklich mehrheitlich - früh- und niedrigblühenden strains gekauft;
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Helleborus 2007
danke für den hinweis - das bedeutet dann also, dass bei dir strain "nur" die absaat eines bekannten elter bedeutet und nie für ergebnisse einer möglichst typenähnlichen generativen vermehrung steht? das hieße doch, strain wäre nah an der ramschzüchtung, oder wie? ich dachte, bei helleborus sei man gerade bestrebt, eine typenähnliche generative vermehrung zu erzielen, weil die vegetative vermehrung nicht so erfolgreich ist. es werden doch immer mal wieder verschiedene zuchtlinien vermarktet (z.b. dark lady strain oder, wie hier schon angesprochen, die marktübliche h. niger 'praecox')?eine sorte ist doch etwas anderes als eine marke oder zuchtlinie; bei einer sorte gehe ich von immer gleichen eigenschaften aus, die durch vegetative vermehrung erhalten bleiben. die firma heuger vermehrt aber generativ - und wirbt für ihre zuchtlinien mit dem argument der gleichförmigkeit der pflanzen durch erfahrene zuchtarbeit. solche weitgehend einheitlichen zucht- und farblinien (z.b. bei heuger die farblinien bei h. orientalis hybriden) hatte ich bisher als "strain" angesprochen...wenn 'helada' eine marke ist, dann können ähnliche pflanzen aus generativer vermehrung mit ähnlichen eigenschaften unter diesem namen verkauft werden - wäre 'helada' eine sorte, würde ich vegetative vermehrung erwarten. inwieweit eine marke überhaupt sorteneigenschaften suggerieren darf, z.b. durch die schreibweise auf dem etikett (christrose 'helada' (R) helleborus niger), weiß ich natürlich auch nicht so genau.oder was verstehe ich falsch?Du hast keine Sämlingspflanze eines Strains gekauft, sondern ein Exemplar der generativ vermehrten Sorte Helada. ;)Nicht ganz. Wenn Helada eine Marke der Firma Nebelung ist, wird derzeit eine, nicht näher benannte, über Samen vermehrte Helleborus-Sorte als Helada verkauft. Künftig könnten unter dieser Marke Helada (wenn sich dieser Namen bewährt hat und damit ein gutes Image verbunden wird) auch andere Sorten verkauft werden. ...


Re:Helleborus 2007
Ich versuche das mal zu sortieren:- Es gibt generativ (über Samen wie z.B. bei Tomaten kaum anders möglich) und vegetativ (Rosen z.B.) vermehrte Sorten.- Bei Stauden spricht man von Strains, wenn es sich um Absaaten vegetativ zu vermehrender Sorten handelt. Diese können in der Tat stark variieren.- Bei generativ vermehrten Sorten sollte die Variabilität der Pflanzen nur sehr gering sein. Verständlich am Tomatenbeispiel: aus Saat gelber Fleischtomate sollten schon wieder nahezu ausschließlich gelbe Fleischtomaten wachsen. Das erzielt man, in dem man die Sorte „durchzüchtet“.Aus Samen vermehrte Helleborus-Sorten sollten also schon sehr gleichförmig fallen. Wenn es sich um ein mehr oder weniger ähnliches Typengemisch handelt, ist der Begriff Strain passender. Und die Marke zu guter Letzt ist nur ein Handelsname, der von der Sorte unabhängig sein kann. Theoretisch wäre es also möglich, in dem einen Jahr eine weiß blühende Sorte (aus Aussaat oder über Teilung ist egal) als Helada zu vermarkten und im Jahr drauf eine rot blühende.Wahrscheinlicher ist es aber, dass die Firma Nebelung diese Marke für sehr ähnliche Sorten bzw. eine Weiterentwicklung verwendet.War das jetzt verständlich?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Helleborus 2007
...nicht nachzuvollziehen, denn Absaaten von Helleborus können ABSOLUT verschieden ausfallen je nach Befruchtungs-Nachbarschaft. Nix mit "gelbe Tomaten" machen "gelbe Tomaten". Da sind doch Tomaten nicht mit Hells vergleichbar
- es sei denn
, ein Garten besteht nur aus einer Sorte Hells in einer Farbe... dann wäre dies u.U. möglich.... bis auf die Ausnahmen 



Re:Helleborus 2007
@ toto: bei helleborus niger sind die verschiedenen formen mit ihren (abgesehen von anemonenblütigen oder gefüllten) generell einfachen, weißtonigen blüten ja für sich allesamt schon ähnlicher als die große hybriden- und farbvielfalt bei den lenzrosen, insofern... oder aber wir schauen hier genauer hin; frei nach loriot: "nicht weiß, sondern schaumolweiß - das ist noch etwas weißer als weiß!"
@ peter/staudenmanig: das ist interessant. ich hatte tatsächlich immer gedacht, dass bei den strains generell durchschnittlich weniger abweichungen auftreten, als bei sonstigen absaaten - so schien mir die vermarktung verschiedener strains irgendwie plausibel (z.b. lavandula munstead strain oder der schon erwähnte helleborus dark lady strain). wieder was gelernt!
lg,zwerggarten


Re:Helleborus 2007
aaalso, ich habe nun nochmal die bereits bekannten hgc-hellis mit meiner 'helada' verglichen. danach sieht es jetzt für mich ganz so aus, als würde nebelung/kiepenkerl die gold collection niger 'hgc jericho' unter dem markennamen 'helada' vermarkten. 8)auffallend übereinstimmend ist die semiplena-wirkung der blüten, die nicht nur fünf, sondern häufig ein paar mehr blütenblätter haben. die fluffige blütenfülle ist ja ziemlich auffällig... nur "reinweiß" kann ich nicht wirklich bestätigen - für mich ist das zartcrème und übrigens keineswegs schaumolweiß...

Re:Helleborus 2007
In Fragen der Sorteneigenschaften sind Helleborus und Tomaten schon vergleichbar. Die Sorten müssen durchgezüchtet sein! Das ist der Knackpunkt. Eine völlig spalterbige Tomate verhält sich ebenso wie eine Helleborus aus dem Helleborus-Sammlergarten. (Tomaten sind überwiegend Selbstbefruchter, das erleichtert einiges.)Also: Durchgezüchtete Helleborussorten (die gibt es ja erst seit neuestem) vererben ihre Sorteneigenschaften weitestgehend echt. @Zwerggarten: Du hast natürlich Recht. Strains sollten schon gewisse übereinstimmende Merkmale aufweisen, sonst sind´s wirklich nur kunterbunte Absaaten. Werden die Strains konsequent auf Reinerbigkeit weitergezüchtet, ist das Ergebnis eine Sorte. Der Lavendel 'Munstead Strain' ist in diesem Sinne eigentlich eine Sorte geworden, allerdings nicht die Sorte 'Munstead', sondern eine neue. Vor einigen Jahren hat Jelitto mal versucht, dem Rechnung zu tragen und Sortennamen vergeben. Die Kunden wollen halt ihren 'Munstead Strain' und so haben sie ihn wieder bekommen.Viele GrüßePeter...nicht nachzuvollziehen, denn Absaaten von Helleborus können ABSOLUT verschieden ausfallen je nach Befruchtungs-Nachbarschaft. Nix mit "gelbe Tomaten" machen "gelbe Tomaten". Da sind doch Tomaten nicht mit Hells vergleichbar- es sei denn
, ein Garten besteht nur aus einer Sorte Hells in einer Farbe... dann wäre dies u.U. möglich.... bis auf die Ausnahmen
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Re:Helleborus 2007
Das verstehe ich nicht, Staudenmanig, ist Herr Mendel damit ausgeschaltet? Was passiert denn, wenn eine "durchgezüchtete" Sorte mit einer anderen H.-Sorte befruchtet wird? Dann müsste sich doch eine neue Mischung ergegen. Oder sind die Erbanlagen der Durchgezüchteten so dominant, dass andere weitestgehend (und was heißt in diesem Zusammenhang "weitestgehend"? Sind doch ein paar anders?) unterdrückt werden?Also: Durchgezüchtete Helleborussorten (die gibt es ja erst seit neuestem) vererben ihre Sorteneigenschaften weitestgehend echt.