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Eigene Züchtungen... (Gelesen 21737 mal)
Re:Eigene Züchtungen...
Und auch in der Vergangenheit hat uns die Natur schon (etwas) bräunliche bescheert:DoubloonsUnd siehe da, aus gelborange und lilaVorfahren!!
Re:Eigene Züchtungen...
Ähm, das hatte ich mal vor dreissig Jahren in einem Kinderbuch gelesen, und das hat sich irgendwie festgefressen. Jetzt sehe ich, dass das natürlich alles viel komplizierter ist. Roderich trabt mit bestem Beispiel voran. ;DFreiburgbalkon, züchte doch Pferde, da ist die Wahrscheinlichkeit, dass was Braunes dabei herauskommt, ungemein hoch.Ach nee, Pferd auf dem Balkon geht nicht. :-\Also ich melde mich erst wieder, wenn ich was wirklich fachlich fundiertes dazu beitragen kann, ist besser.Zum Beispiel habe ich gelesen, dass Fuchs plus Schimmel immer einen Fuchs ergibt...

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Re:Eigene Züchtungen...
Och, ist doch lustig.
Der Fuchs ist das beste Beispiel dafür, dass man - ohne Genanalyse - ein rezessives Merkmal nicht mal eben so herauszüchten kann. Es bleibt verdeckt in der Population vorhanden und treibt z. B. die Friesenzüchter (die sich lackschwarze Pferde wünschen) zur Verzweiflung, wenn unerwartet immer mal wieder ein Füchschen geboren wird.


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Re:Eigene Züchtungen...
Waaas???Es gibt Friesenfüchse? Ich dachte tatsächlich, die gibt es nur in schwarz lackiert.So einen würde ich gerne einmal sehen! Du kennst Dich aber gut aus, bist Du denn auf eine bestimmte Farbe bei Deinem Fohlen aus?Übrigens habe ich jetzt ein klitzebisschen dazugelernt. Die Schimmelfarbe entsteht durch einen Alterungsprozess des Haarkleides und entsteht durch Lufteinschlüsse in den Einzelhaaren, wie bei uns Menschen auch. Im Prinzip sind wir Menschen dann alle Schimmel?Werden dunkel geboren und hellen im Alter auf (also nicht unbedingt geistig).Gut, dass das alles nicht auf die Rosen im Alter zutrifft. Oder, Raphaela?Jetzt konnte ich's doch wieder nicht lassen 

Re:Eigene Züchtungen...
Viele später reinweiße Rosenblüten sind im Aufblühen ja auch erst gelblich oder rosa getönt, von daher ist der Vergleich nicht verkehrt ;)fuchsfarbene Friesen hab ich aber auch noch nie gesehen. Hoffentlich werden die nicht (wie z.B. albinofarbene Boxer) gleich nach der Geburt eliminiert 

Re:Eigene Züchtungen...
Das stimmt! So kann man der Statistik auch ein Schnippchen schlagen!@sub-rosa: Als Hobbyzüchter mit nur einer Stute geht's zur Not auch ohne Ländereien![]()
Ende OT

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Ludwig Wittgenstein
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Re:Eigene Züchtungen...
OT an:Ich kenne die aktuellen Stutbuchbestimmungen bei den Friesen nicht, glaube aber, es werden/wurden (?) alle Friesen, die fuchsfarbene Nachkommen brachten, aus der Zucht genommen. Was mit den Fohlen passierte, kann man sich vorstellen :'(Ich habe eine Falbstute, d.h. Grundfarbe braun mit aufhellendem Gen. Wenn ich den "falschen" Partner aussuche, der ebenfalls das rezessive aufhellende Gen hat, kann ein BEC-Fohlen fallen. Das hat dann sehr hell cremefarbenes Fell, rosa Haut und blaue Augen. Die Farbe mag nicht jeder und sie war über Jahrzehnte vom Mutterstammbuch in Irland nicht akzeptiert. Das hatte mit althergebrachtem Aberglauben und Unwissen über die Farbvererbung zu tun. Früher bekam man in Irland nie BECs zu sehen (Schicksal s.o.), inzwischen ist es deutlich besser. Meine Stute hatte bisher fünf Fohlen. Mendeln wir mal:Falbstute x Schimmelhengst 1 Grundfarbe braun = Fohlen schwarz geboren, wurde SchimmelFalbstute x Schimmelhengst 2 Grundfarbe Palomino = Fohlen FalbeFalbstute x Schimmelhengst 3 Grundfarbe braun = Fohlen braun geboren, wird SchimmelFalbstute x Schimmelhengst 4 Grundfarbe Fuchs = Fohlen braun geboren, wird SchimmelFohlen Nr. 5 war ein Überraschungs-Ei: Vater unbekannt, Fohlen FalbeFalben mag ich am liebsten, aber da meine beste Kundin (& Freundin) Schimmel für ihre Hochzeitskutsche braucht, bin ich damit auch nicht unglücklich. ;DOT aus
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Re:Eigene Züchtungen...
Genau, das Öfterblühen wird rezessiv vererbt, das heisst es war in den einmalblühenden Eltern nur "halb" und damit versteckt vorhanden, und deshalb auch erst bei der nächsten Generation wieder "voll" erkennbar.Genau solche Feinheiten sind spannend - und wirklich sind es oft Amateure, die solche etwas versteckteren & dennoch interessanten Sachen ausprobieren.Sie haben einfach mehr Freiheit, weil die Kreuzungen nicht unmittelbar zu Geld werden müssen.Das hält im entscheidenden Moment den Kopf frei.Ja klar!Die wiederholt blühende Golden Wings zum Beispiel, deren Eltern waren nur 1xblühend. Aber die Großeltern mehrmals blühend. Sie wurde von einem Amateur gezüchtet.(...)Ja klar!PS: Von der Pferdezucht weiß ich "Züchten bedeutet denken in Generationen." Vielleicht gilt das ja auch bei Rosen?
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Ludwig Wittgenstein
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Re:Eigene Züchtungen...
Hmn. Einerseits stimmt das Bild meiner Meinung nach schon, weil man mit ein paar strategischen Gedanken viel zeit & Kraft sparen kann. Aber gegenüber dem Schach kommen beim Rosenzüchten noch ein paar Sachen zum Tragen, die typisch sind, für gutes Kochen, die Herstellung von Kunstobjekten, - aber auch für Anwendung von Biologiekenntnissen auf lebende Organismen generell, glaube ich. - Man muss die Fähigkeit mitbringen, sehr viele unterschiedliche Eindrücke und Kenntnisse zu einem plausiblen Gesamtbild zusammenzufügen.Bei der Kunst ist es eine gewisse Stimmigkeit vieler Faktoren, beim Kochen auch. In der Züchtung auch, - nur dass da die Zeiträume noch etwas extremer sind, bis das Endergebnis erkennbar wird. Das hemmt bei der Durchführung, - aber es reizt natürlich auch genau zur Durchführung.Natürlich hilft einem die Statistik beim Züchten, auch die Genetik. Sie ersetzen aber nicht den Blick und die Perspektive die man setzt.Bei tetrapoiden Gartenrosen ist die Züchterei fast ein Tollhaus, soviele Möglichkeiten könnte man statistisch berechnen für Einzelfaktoren in kombination.Im Zweifel gilt daher: Einfach machen. Der Rest ergibt sich. Gruß!sub_rosaVon Vorteil ist das sicher, wenn man mehrere Zuchtschritte vorausschauend züchtet, wie ein Schachspieler, aber das kann ich noch nicht, ich mache kleine Einzelschrittchen, bei jeder Züchtung muß ich erst sehen, was rauskommt, bevor ich an den nächsten Schritt denke.
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Re:Eigene Züchtungen...
So stelle ich mir das Threadmotto vor. ;DIch sehe das auch so.Rosen nicht nur anzusehen und mit Gift zu besprühen, damit sie gut aussehen, - sondern auch in ihren Möglichkeiten der Vererbung zur Entfaltung zu bringen, ist eine grosse, und eine stille, beruhigende Freude.Gruß,sub_rosa(...)Eines ist jedenfalls sicher, wer einmal Gefallen an Rosenzucht gefunden hat, wird sich mit Sicherheit sein Leben lang nicht mehr langweilen. (...)
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Re:Eigene Züchtungen...
Bin etwas unschlüssig, wo ich die Geschichte jetzt einstellen soll: Möchte berichten von der Kreuzung Mme. Bérard und Café, konkret: Ernte der Hagebutten. Die Madame steht ja im Flur, damit die Hagebutte keinen starken Frost erleiden mußte (würde wohl sonst nur ganz verzögert keimen, wenn überhaupt):
Re:Eigene Züchtungen...
Hier nochmal der Bildausschnitt oben links mit der großen Hagebutte, die langsam von grün auf gelblich mit orangenen Wangen wechselte:
Re:Eigene Züchtungen...
Die laß ich noch etwas dran, vielleicht wird die Farbe noch intensiver. Neben dieser Hagebutte hatte ich aber noch eine unförmige, wesentlich kleinere, die auch grün geblieben ist. Als ich gestern nachgeschaut hab, war die auf einmal nicht mehr da. Ist wohl irgendwann abgefallen und vielleicht bei Fegen oder Wischen (das macht hier ein Hausmeisterdienst) runtergekullert, sie lag jetzt im 1 Stock tiefer in einer staubigen Ecke und war schon etwas bräunlich und schrumpelig. Die hab ich jetzt interessehalber mal geöffnet, und da sind doch tatsächlich Nüßchen drin, einige weiß, andere braun oder nicht richtig ausgebildet, keine Ahnung, bin ja noch Neuling auf dem Gebiet. Hab sie jetzt in Wasser schwimmen:
Re:Eigene Züchtungen...
Um die werd ich kein großes Theather veranstalten, die desinfizier ich nicht, die werd ich nachher in einen Gefrierbeutel mit feuchtem Sand aus dem Sandkasten (in der Mikrowelle gedämpft) für ein paar Wochen in den Kühlschrank zum Stratifizieren tun, unten hat es lt. Thermometer 5 Grad.Ich werde weiter berichten.
Re:Eigene Züchtungen...
Also ich ernte meine Hagebutten ja erst draußen nach den ersten Frösten. Bisher kann ich nichts Negatives darüber berichten, ob sie schlechter keimen, als ohne Frost
. Im Gegenteil, im letzten Jahr waren es mehr als hundert Sämlinge, von denen allerdings nur ein Bruchteil den Sommer erlebt hat. Meist haben Pilzkrankheiten die Kleinen sterben lassen
.

