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Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um? (Gelesen 5749 mal)

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Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

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sarastro

Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

sarastro » Antwort #15 am:

Susanne, ich wollte lediglich Lehmgartfisalis aus den Tiefen der Gartenmenschen hierher zurückholen, damit er dort nicht verkommt. Schlaf habe ich genügend und langweilig ist mir auch nicht.
Lehm

Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

Lehm » Antwort #16 am:

Das ist natürlich sehr verdienstvoll von dir. Die Gartenmenschen sind allerdings gar nicht so schlecht besucht, und dieses Thema hier kann man wirklich so oder anders behandeln. Die ernsthafte Variante finde ich fast interessanter.
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frida
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Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

frida » Antwort #17 am:

Ich gehe mit meinen Pflanzen sehr pragmatisch um. Es handelt sich mehrheitlich um Nutzpflanzen, eine zu enge Beziehung will ich also gar nicht aufbauen, damit ich sie noch mit Freude verzehren kann.Pragmatischer Umgang heißt, daß ich versuche, ihre Bedürfnisse so weit es geht zu erfüllen, damit sie schön gedeihen und ich eine gute Ernte habe.Große und langjährige Pflanzen zu roden (z.B. einen Baum) tut mir weh, da bin ich dann doch sentimental.Beim Jäten hatte ich allerdings noch nie solche Anwandlungen.Ganz mutwillig ohne irgendeinen Sinn würde ich Pflanzen nicht verletzen oder zerstören (wenn z.B. Kinder mit Stöcken durchs Unterholz ziehen und auf die Pflanzen einschlagen, stört mich das).
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
Eva

Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

Eva » Antwort #18 am:

Ich bildete mir immer ein, in England haben die Gärtner und Gartenbesitzer den Pflanzen gegenüber ein weniger ausgeprägtes, materialistisches Empfinden, ohne die Pflanzen gleich in den Götzenstand zu heben.
Das ist mir auch im Verhälntnis der Briten zu ihren Tieren (egal ob Nutz- oder Haustiere) aufgefallen. Eine ganz nette, freundliche, persönliche, no-nonsense Art mit den Tieren umzugehen, und als Echo dazu dann auch viel weniger zickige Hunde, hippelige Pferde, unhandelbare Kühe...
thegardener

Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

thegardener » Antwort #19 am:

Hm, ich habe gerade zwei seit Jahren gepflegte Weihnachtskakteen entsorgt und die meisten der Usambaraveilchen gleich mit ( bei mir wachsen drinnen nur Orchideen, seltsam) .... Mein Verhältnis zum Grünzeug ist nicht rational und wenn Pflanzen trotz guter Bedingungen ewig mäkeln oder mich sonstwie ärgern habe ich kein Problem damit sie zu kompostieren. Anders ist das bei sehr alten Pflanzen ( in den übernommenen Gärten stehen einige Kandidaten) oder Exemplaren, die ich mit jemandem verbinde- die bleiben und werden wenn sie ausufern verteilt aber nicht so stiefmütterlich behandelt. Normal käufliche Pflanzen habe ich eher wenig und die sind auch eher austauschbar.Aber wie gesagt, das mein Zugang ist völlig irrational und das fällt sogar mir auf ;D
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Cerinthe
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Registriert: 2. Mär 2007, 23:09

Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

Cerinthe » Antwort #20 am:

Mein Verhältnis zu einer Pflanze hängt von mehreren Faktoren ab: 1. Sehe ich sie als Individuum an? Das wiederrum hängt davon ab, wie lange sie mich begleitet, ob eine Geschichte mit ihr verbunden ist, ob sie als Einzelexemplar auftritt oder zu mehreren ist. Appelliert die Pflanze an ein Gefühl? Beispiel: Der Einzelkämpfer in der Pflasterfuge.2. Ist sie in meinen Augen eine Schönheit oder hat sie eine besondere Eigenschaft?3. Was ist ihre "Bestimmung"? Ein Ende in der Salatschüssel oder ein langes Leben als Kübelpflanze?4. Früher spielten dann noch die Eigentumsverhältnisse eine Rolle. Ist es meine oder habe ich auf der Arbeit mit ihr zu tun? (Wobei ich die auf der Arbeit natürlich nicht schlechter behandelt habe, aber dort waren sie zu sehr vielen und man "verliebt" sich nicht in was, was man verkaufen muss).5. Wenn sie zu mehreren waren und "ungehorsam", habe ich sie auch gehaßt: Stinker, Beim-Gießen-Umkipper, Heimtückische (mit versteckten Dornen oder Stacheln)Die Geschichten die mit Pflanzen verbunden sind, haben oft mit den Umständen des Erwerbszu tun: Ort, Person, Zeit, überraschend geglückte Vermehrung.Pflanzen, die sich leicht vermehren lassen, schätze ich geringer. Die Ästhetik ist ziemlich wichtig, letzten Endes Ursache meines Pflanzenfimmels denke ich, wobei auch die Pflanze als Teil einer sehr großen Anzahl sehr schön sein kann oder erst schön wird: ein Gras, ein Gewächshaus voller Topf-Cyclamen - die vielen Blattmuster! Oder die Pflanzen die für meine Nase erst duften, wenn sie in Massen auftreten.Auch Gemüse sieht oft toll aus, z.B. ein Rotkohlfeld.Liebe Grüße, Cerinthe
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Pinguin
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Standort Lünebuger Heide

Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

Pinguin » Antwort #21 am:

ich zolle den Pflanzen Respekt, indem ich mich vor dem Kauf über ihre Standortansprüche genau informiere und mir überlege, ob ich diese in meinem Garten erfüllen kann, insgesamt bin ich aber der Meinung, dass Pflanzen keine Sensibelchen sind und im Großen und Ganzen ganz gut allein über die Runden kommen, schließlich geht die Natur auch nicht gerade zimperlich mit ihnen um, da werden sie schon mal in schöner Regelmäßigkeit angeknabbert, abgefressen, niedergetrampelt ..., daran haben sich viele so sehr angepasst, dass sie nach "rüder" Behandlung, also z.B. einem rigorosen Rückschnitt oder einer Teilung mit dem Spaten, gestärkt wieder austreiben, von daher hat der Spruch "ein guter Gärtner braucht eine harte Hand" schon was für sich 8)grauslig finde ich hingegen die Einstellung, lebende Pflanzen als bloßes Wegwerfprodukt anzusehen :-X
LG Pinguin
der-versteckte-garten.de
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äffje
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Registriert: 5. Jun 2007, 12:58

Re:Wie sensibel geht der Gärtner mit seinen Pflanzen um?

äffje » Antwort #22 am:

"ein guter Gärtner braucht eine harte Hand"
Da bin ich ganz deiner Meinung. Natürlich wird jeder begeisterte Pflanzenfreund alles Mögliche tun, damit es seinen Pflanzen an nichts fehlt. Leider neigen jedoch viele (besonders Anfänger) dazu, es mit ihrer Pflege und Fürsorge ein wenig zu übertreiben. In der Regel lernt man allerdings sehr schnell, dass Pflanzen auf unnatürlichen Komfort und Wellness nicht ganz so entspannt reagieren, wie wir Menschen. Die mögens dann doch lieber hart.Ich kann mich noch an meine erste Zimmerpflanze erinnern. Es war ein kleiner Ficcus benjaminii, der sehr lange in meinem Zimmer am Fenster stand. Ich goss ihn jeden Tag und war ganz stolz auf meine konsequente Fürsorge. Doch dann fielen plötzlich die Blätter ab, ich war verzweifelt. Ich fragte damals sogar meine Mutti, ob es für solche Fälle keine "Pflanzenärzte" gibt, die ihm vielleicht ne Medizin verabreichen könnten ;DMeine Mutti meinte darauf nur: "Manchmal ist Vernachlässigung die beste Medizin!" - Nun ja, was soll ich sagen, sie hatte Recht... :D
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