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Taxus: Vermehrung durch Stecklinge (Gelesen 33659 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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Rob
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Rob » Antwort #30 am:

Hm... ist "Säulenpuschel" unanständig... ? :P ;D
Das nicht, aber in der Kombination
"Taxus x Säulenpuschel"
wirst du Taxonomen Magenschmerzen bereiten. Auch wenn die's oft nicht besser verdient haben ;) Zur Erklärung: Hybridstatus ist ungewiss. Wenn die Sorte keiner Art zuzuordnen ist, müsste es einfach Taxus 'Säulenpuschel' heißen.Den Namen selbst finde ich aber super. Musst halt damit rechnen, dass die Engländer den nicht mögen werden.
Wenn er Mangel hätte, wäre es nicht logisch, wenn dann alle Blätter einen gelblichen Einschlag zeigten, und zwar immer, nicht nur das junge Getriebe?
Es kommt auf den Mangel an, genauer gesagt, ob das Ion verlagerbar ist. Bei Gehölzen ist z.B. Eisen- oder Magnesiummangel v.a. an jungen Trieben erkennbar, N-Mangel dagegen an älteren. Eisen wird nicht abgebaut und ist somit nicht durchs Phloem transportfähig, N dagegen schon.
Wenn wirklich, was ich bei meinem immersatten Garten noch nicht mal im Traum annehmen würde, ein Mangel die Ursache der gelben Blätter wäre, müßten dann nicht auch alle anderen Pflanzen im Umkreis Mangelerscheinungen zeigen?
Ist schon eher unwahrscheinlich, aber es kommt halt auf die Art an und welche Bodenbedingungen gerade herrschen. Letztere können ja durch dich beeinflusst sein oder wenn der Wurzelraum in irgendeiner Form eingeschränkt ist (Asphalt, Mauerfundament o.ä.). Wenn du in dein Moorbeet eine kalkliebende Pflanze steckst, kannst du schon mit Mänglen rechnen, auch wenn sich die Ericaceae drin wohl fühlen. Bei partiellen Verdichtungen kann z.B. Eisen- oder Mg-Mangel auftreten. usw.
Und wenn tatsächlich ein "genetisch bedingter Hang zur hellen Farbe" die Grund der Farbigkeit wäre, wäre es dann noch sinnvoll, mit Dünger eine Änderung zu bewirken zu wollen?
Das ist eine gute Frage! Ist m.E. abhängig davon, was der Grund für die Farbe ist. Ist die Wurzel nicht imstande, den Nährstoff ausreichend aufzunehmen, könnte man mit Spritzungen oder Veredlung auf eine bessere Wurzel was erreichen. Wird dagegen einfach kein (oder nur langsam) Chlorophyll gebildet, wird man da nichts machen können. Nochmal die Gründe, warum ich zuerst an Mängel dachte: im ersten Bild sieht man klar, dass die Färbung partiell auftritt. Im 2. erkennt man braune Spitzen an den Nadeln (K+ oder Wassermangel) und lediglich die Ränder sind gelb (evtl. Mg?).Durch die Erklärung in #18 hast du aber meine Bedenken beseitigen können.Gerade bei Koniferen- bzw. Eibensorten mit gelben Nadeln kann man häufig beobachten, dass ältere Partien schön grün sind. Das macht die Pflanzen m.E. ziemlich interessant, wenn man sie gut kombinieren kann. Auch die Fernwirkung kann sehr gut sein, weil man eben nicht nur "gelb" sieht, sondern eine Kombination (ist allerdings absolut eine Frage des Geschmacks... z.B. Cryptomeria jap. 'Sekkan Sugi' oder Thuja 'Rheingold')
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Susanne
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Susanne » Antwort #31 am:

Das nenne ich mal eine Erklärung... :D Danke!
Hybridstatus ist ungewiss.
Gilt nicht jeder Sämling automatisch als Hybride, oder schließt der Begriff Selbstungen aus?
Wenn du in dein Moorbeet eine kalkliebende Pflanze steckst, kannst du schon mit Mänglen rechnen
Verstehe... aber der Taxus steht im lehmig-humosen Kalkliebhaberbeet zusammen mit Buxus, Helleborus und Cyclamen, insofern hoffe ich, er hat alles, was er braucht. :)
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Rob
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Rob » Antwort #32 am:

Gilt nicht jeder Sämling automatisch als Hybride,
Für den Hybridstatus muss die Beteiligung zweier Arten nachgewiesen bzw. vermutet werden. Wenn dein Sämling von Taxus baccata kommt und die Bestäubung durch eine andere Taxus baccata erfolgte, ist es keine Hybride. Egal, ob die Eltern Sorten waren oder nicht.Schwierig wird es, wenn ein Elter schon eine Hybride ist (z.B. T. x media). Dann ist der Hybridstatus sehr wahrscheinlich. Bsp: T. baccata x T. x media
Crispa †
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Crispa † » Antwort #33 am:

Zum letzteren gehören z.B. keine lateinischen Namen (i.d.R. in der Muttersprache des Züchters), keine Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Sorten in der gleichen Gattung oder nichts "Unanständiges".
" in der Regel" .......ich wußte garnicht, dass bei so vielen Pflanzenzüchtern hier in Deutschland die Muttersprache Englisch ist.
Liebe Grüsse Crispa
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Rob
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Rob » Antwort #34 am:

Zum Beispiel?Mir fallen gerade keine dt. Züchungen mit engl. Namen ein.Und die Regel ist übrigens nicht verbindlich, sondern eher eine Richtlinie. Nur die Verwendung lateinischer Sortennamen ist seit den 50ern absolut tabu.
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Staudo
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Staudo » Antwort #35 am:

Zum Beispiel?Mir fallen gerade keine dt. Züchungen mit engl. Namen ein.Und die Regel ist übrigens nicht verbindlich, sondern eher eine Richtlinie. Nur die Verwendung lateinischer Sortennamen ist seit den 50ern absolut tabu.
Im Gemüsebau mag es gehen, im Zierpflanzenbau sind irgendwie englisch klingende Namen stark verbreitet, man will schließlich international verkaufen und kann unmöglich deutsche Namen verwenden. So etwas wie Siemens, Bosch, VW, Porsche wäre heute undenkbar. Das ist aber schon wieder ein anderes Thema.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
callis

Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

callis » Antwort #36 am:

Das finde ich sehr schade. Auf diese Weise weiß man überhaupt nicht mehr, aus welchem Land eine Züchtung kommt. Ich lasse jedenfalls meine Tagliliensorten nur unter deutschen Namen registrieren. Aber ich bin ja auch nicht an einem weltweiten Verkauf interessiert. ;)
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Rob
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Rob » Antwort #37 am:

Andererseits kann ich die nicht deutsch Sprechenden verstehen, die bei manchen Namen die Krise bekommen.
callis

Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

callis » Antwort #38 am:

Wollen/sollen wir also nach Latein die Sprache Englisch als das moderne Esperanto akzeptieren, womit wir uns über Pflanzenzuchtsorten global verständigen?Warum benennen wir die Neuregistrierungen nicht in Mandarin, dem meistgesprochenen (chinesischen) Dialekt der Welt?
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Rob
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Rob » Antwort #39 am:

Ich sag ja nicht, dass alle deutschen Sortennamen unmöglich sind. Aber es gibt durchaus einige, bei denen sich die Züchter hätten mehr Gedanken machen können.Eine Folge ist nämlich, dass die Engländer entweder den Namen übersetzen oder einen gänzlich neuen sich einfallen lassen. Das verwirrt und ist absolut unnötig.Und warum Englisch grundsätzlich besser ist als Mandarin: das eine ist eine Weltsprache mit einem hohen Anteil an nicht Muttersprachlern und somit die weltweit am meisten verstandene Sprache, das andere nicht.
Tollpatsch

Re:Taxus

Tollpatsch » Antwort #40 am:

Das kann ich ausschließen. Der frische Austrieb ist quittegelb, wird dann übers Jahr langsam grün-gelb-gestreift und ist zum Jahresende gelbgrün. Im Inneren des Taxus sind die Nadeln dann sattgrün.
Es gibt doch eine ganze Reihe von gelbnadeligen Taxus-Sorten.
So ist es. Allerdings habe ich nirgendwo eine gefunden, die straff aufrecht und trotzdem puschelig wächst wie mein Sämling, also sowohl in die Höhe als auch in die Breite, aber eben mehr in die Höhe und dazu schön dicht...
Als Bonsainarr, läßt mich die Sorte aufhorchen.Aber ich finde zwischen meiner Goldeibe in Farbe und Wachstum,keinen Unterschied.Zweig soeben gepflückt.
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Taxusblatt_Tollpatsch.JPG
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Susanne
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Susanne » Antwort #41 am:

Aber ich finde zwischen meiner Goldeibe in Farbe und Wachstum, keinen Unterschied.
Der Unterschied läßt sich vielleicht auch nicht an zwei oder drei Detailfotos erkennen...
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
callis

Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

callis » Antwort #42 am:

Ich sag ja nicht, dass alle deutschen Sortennamen unmöglich sind. Aber es gibt durchaus einige, bei denen sich die Züchter hätten mehr Gedanken machen können.Eine Folge ist nämlich, dass die Engländer entweder den Namen übersetzen oder einen gänzlich neuen sich einfallen lassen. Das verwirrt und ist absolut unnötig.
Manche Züchter machen sich auch zu viele Gedanken. Wie würdest du z.B. eine Taglilie mit dem Namen 'A Moose Fishing On A Pond On Monday' an den deutschen, des Englischen nicht mächtigen Käufer bringen? Oder 'Caught Red-Handed'? Oder 'Got No Goat' usw. usw.
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Staudo
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Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

Staudo » Antwort #43 am:

Ich sag ja nicht, dass alle deutschen Sortennamen unmöglich sind. Aber es gibt durchaus einige, bei denen sich die Züchter hätten mehr Gedanken machen können.Eine Folge ist nämlich, dass die Engländer entweder den Namen übersetzen oder einen gänzlich neuen sich einfallen lassen. Das verwirrt und ist absolut unnötig.
Da können wir gut gegenhalten. Übersetzen wir doch einfach englische Namen ins Deutsche. Da können die Fremdsprachenmuffel von der Insel nicht mithalten.Was hat das mit Taxus zu tun???
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
callis

Re:Taxus: Vermehrung durch Stecklinge

callis » Antwort #44 am:

Was hat das mit Taxus zu tun???
Susanne müsste eben überlegen, ob sie ihrem Sämling einen deutschen oder englischen Sortennamen geben soll, damit wir in Zukunft wissen, um wen es sich handelt, wenn der Taxus, stecklingsvermehrt, demnächst in Gärtnereien auftaucht. Wir denken eben schon über die geglückte Vermehrung hinaus. 8)
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