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Cotinus coggygria - Perückenstrauch (Gelesen 39000 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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wallu
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

wallu » Antwort #15 am:

"Royal Purple" auch bei mir, Bedingungen und Alter praktisch wie bei Riesenweib (7 Jahre, ca 150 cm, ca 6 Stunden Sonne). Wurde bislang noch nicht geschnitten, steht aber nur in relativ dünner Humusauflage über Tonschiefer und wird nicht gedüngt. Blüht seit einigen Jahren zuverlässig; keine Samen, die Herbstfärbung ist eindrucksvoll, nur in den letzten zwei Jahren eher mäßig (da haben wohl die Witterungsbedingungen nicht gepasst).
Viele Grüße aus der Rureifel
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Daniel - reloaded
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

Daniel - reloaded » Antwort #16 am:

Okay, dann warte ich noch ein paar Jahre.....das Sträuchlein ist gerade etwas mehr als kniehoch.....aber die Herbstfärbung ist schon genial.... :)
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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Guda
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

Guda » Antwort #17 am:

Die blühen sicher schon unter 1,50, denn in der Baumschule gibt es immer wieder blühende Minis. Nur, im Garten halten sie sich dann plötzlich vornehm zurück!Die Frage sollte auch nicht lauten: wann blühen sie, sondern , wann fruchten sie? Und das ist nach meinen Beobachtungen ein himmelweiter Unterschied. Die beiden großen Sträucher im Garten blühen regelmäßig, wenn sie nicht vorher zurückgeschnitten wurden. Sie fruchten aber kaum. Die "Perücken" gibt es selten, einer (wenn ich wüsste, welcher?) jedoch mehr. Ich glaube, die Grünblättrigen haben allgemein schöneren Fuchtbesatz als die roten Sorten.
Eindeutig: Sonne wegen der besseren Herbstfärbung.Aber mit etwas mehr Wasser und Nährstoffen wächst er natürlich kräftiger.Ein gutes Beispiel sieht man im Purpur-Beeten in Weihenstephan. Dort wächst er in eigentlich zu feuchtem Lehm und bedingt durch die Nährstoffversorgung der Prachtstauden bekommt er auch Dünger nicht zu knapp. Das führt zu starkem Wachstum und großem Laub (auch bedingt durch den jährlichen Rückschnitt).Die Kehrseite der Medallie ist allerdings eine hohe Anfälligkeit für einen bestimmten Pilz, wodurch häufig ganze Partien absterben.
Was Macrantha hier schreibt, finde ich viel irritierender, trifft nämlich auch auf meine beiden großen Sträucher zu!Erstens ist unser Lehm eh ein "Wachsboden" (sagt die Landwirtschaft), zweitens ist die Bodenfeuchtigkeiz doch recht hoch. Die Sträucher wachsen rasant und müssen geschnitten werden. Die anschließend groß werdendenden Blätter sind ja sehr positiv zu werten, aber die Cotinus beginnen mit dem Austrieb überhaupt erst ca Juni, bis es neue Ruten mit Blättern gibt, ist schon fast Hochsommer! Tja, und dann der Pilz ! So viele Möglichkeiten gibt es vermutlich nicht: es können entweder Phytophtora oder wahrscheinlich eher Fusarium sein: einzelne Astpartien sterben schlagartig ab, die Blätter werden im Hochsommer braun, fallen aber nicht ab. Die Frage ist natürlich, kommt der Erreger über die Schnittwunden in den Strauch oder über die Wurzel. Möglich wäre beides: der Boden ist suboptimal und der Schnitt schwächt auch. Deshalb habe ich mir jetzt die rotblättrigen Sambucus besorgt, um im Falle eines plötzlichen Cotinusexitus nicht ohne "roten Rücken" zum Zaun hin dazustehen. Und Grace hat ein riesiges Pflanzloch mit abgemagertem Boden und heimischen Felsschotter vermischt bekommen. Ich hoffe, dass er dadurch gedrungener bleibt und ich nicht wieder schneiden muss.Wirklich schöne Perückensträucher habe ich nur im Süden gesehen, auf kargem, steinig- lehmigen Boden. Hier bleiben sie gedrungen und brauchen auch nicht geschnitten zu werden, weil sie mindestens einen Meter niedriger sind als bei uns, so um (oder unter) die drei Meter. Höher sind sie eigentlich nur in gepflegten Parkanlagen
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Iris
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

Iris » Antwort #18 am:

Die blühen sicher schon unter 1,50, denn in der Baumschule gibt es immer wieder blühende Minis. Nur, im Garten halten sie sich dann plötzlich vornehm zurück!
Die von Macrantha erwähnte Sorte 'Young Lady' von Henny Kolster (war das nicht eine Hybride zwischen Cotinus coggygria und Cotinus obovatus) blüht auch in den meisten Gärten schon in ganz jungen Jahren, wenn sie gerade mal hüfthoch ist. Ob sie dann allerdings eben so frühreif fruchtet, weiß ich leider nicht.
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Garten-anna

Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

Garten-anna » Antwort #19 am:

Ich habe auch einen Perückenstrauch. Er steht recht sonnig auch lehmigen Boden. Wird weder gedüngt noch gegossen. Ich schneide ihn regelmäßig im Frühjahr kurz. Er treibt willig aus und blüht jedes Jahr zuverlässig.Liebe Grüße Anna
macrantha
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

macrantha » Antwort #20 am:

Hallo Guda,ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass der Pilz/das Absterben mit dem feuchten, schweren Boden und dem hohen Nährstoffangebot (was zu "weichem Gewebe" führt) in Verbindung gebracht wurde - also über die Wurzeln wirksam. Ich habe auch schon überlegt, ob es jetzt Phytophtera war oder was anderes - ich weiß es nimmer ::)Mal sehen - vielleicht habe ich es mir aufgeschrieben.Allerdings ist es auch fast egal - bedingt wird das ganze Übel auf jeden Fall durch den Standort ... da zeigt sich eben, wo Cotinus normalerweise wächst (und wo nicht).
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fars
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

fars » Antwort #21 am:

C. scheint recht anfällig für Pilzerkrankungen zu sein. Ich hatte einen Strauch im vergangenen Frühjahr gesetzt (sehr humoser, lockerer Boden, voll sonnig) und die Hälfte des Strauches wurde nach einigen Monaten schwarz und war abgestorben. Ich hoffe, dass der Rest überlebt. Die Herbstfärbung war ein leuchtendes Rot.
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

macrantha » Antwort #22 am:

C. scheint recht anfällig für Pilzerkrankungen zu sein.
Gut möglich ... massives Absterben von Gehölzen in dieser Art (Aussehen und Schnelligkeit) ist mir bisher nur bei Cornus kousa, C. florida und C. controversa aufgefallen ... und bei Celmatis ... hats was mit dem "C" zu tun? ::) 8)
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Iris
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

Iris » Antwort #23 am:

Hallo Guda,ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass der Pilz/das Absterben mit dem feuchten, schweren Boden und dem hohen Nährstoffangebot (was zu "weichem Gewebe" führt) in Verbindung gebracht wurde - also über die Wurzeln wirksam. (...)Allerdings ist es auch fast egal - bedingt wird das ganze Übel auf jeden Fall durch den Standort ... da zeigt sich eben, wo Cotinus normalerweise wächst (und wo nicht).
Hmm, bei Cotinus coggygria ist das leider nicht ganz so einfach. Er ist tatsächlich dafür bekannt, dass er im Alter schon mal den verfrühten Abgang macht, wobei eine standortgerechte Pflanung das sicher mindestens hinauszögern kann.Besonders dumm lief das im letzten Jahr bei meinen Eltern: fast reiner Sandboden, optimale Sonne, nur oberflächlicher Auftrag von mit organischem Material versetzter Erde, keine Wurzelstörungen. Der stattliche und an sich bis dahin top gesunde Cotinus ist nach etwa 25 Jahren und jährlichem Rückschnitt innerhalb von zwei Jahren durch einen Pilz weggerafft worden. Schwarzwerden ganzer Zweigpartien, Rückschnitt ins gesunde Holz brachte keine Rettung - totunglückliche Eltern, die durch ihre Tochter durch Versprechen der Beschaffung noch interessanteren Ersatzes getröstet werden mussten. Ist nicht leicht!Ich würde dennoch immer wieder einen Cotinus pflanzen. Nur nicht mehr an diese Stelle - sicher ist sicher...Viele Grüße,Iris
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

macrantha » Antwort #24 am:

Wuuuunderschööööön :P(auch, Dich hier zu treffen ;) )
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Guda
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

Guda » Antwort #25 am:

Macrantha, wenn Du herausbekommen könntest, welcher Pilz beteiligt ist oder das Triebsterben verursacht, wäre es sicher hilfreich. Denn, ob Infektion über den Boden oder die (Schnittwunden der) Zweige, ist vermutlich schon ein Unterschied. Davon abgesehen, auf Verdacht gieße ich Pilzfrei Aliette, eigentlich mehr für Wurzelpilze, aber vielleicht auch andere?Das standortgerechtes Pflanzen auch fast immer gesunde Gehölze, Stauden hevorbringt, wir also selbstschuld sind, ist ja nun nicht die Erkenntnis dieses Threads. Aber Iris sagt es schon,Cotinus ist -wie z.B. Prunus- kein langlebiges Gehölz und man muss sich mit frühem Abgang abfinden. Und er ist so schön, dass ich ihn auch wieder pflanzen würde. Ich bin aber nicht sicher, ob lediglich ein und derselbe Pilz immer für das Sterben verantwortlich ist, die Rotpustelkrankheit sucht ihn ja auch heim- aber wo findet man sie nicht!Aber wie gesagt, ich probiere zusätzlich Sambucus nigra 'Black Lace' aus, der sich auf unserem Boden eigentlich wohlfühlen müsste! Gut, er hat keine ausgesprochene Herbstfarbe, dafür bleibt das Schwarzrot aber sehr lange schön!
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

riesenweib » Antwort #26 am:

stimmt. Meine, noch junge, pflanze hat das laub recht weit in den November gehalten.
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
macrantha
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

macrantha » Antwort #27 am:

Macrantha, wenn Du herausbekommen könntest, welcher Pilz beteiligt ist oder das Triebsterben verursacht, wäre es sicher hilfreich.
Ich sehe zu, dass ich das in Erfahrung bringe ... wenn ich es mir aber nicht notiert habe (habe die betreffenden Unterlagen gerade verliehen :-\ ), dann frage ich dort nach ... das wird dann aber noch ein ganzes Weilchen dauern.
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Guda
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

Guda » Antwort #28 am:

Geduld haben wir doch alle
pumpot
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Re:Cotinus coggygria - Perückenstrauch

pumpot » Antwort #29 am:

Wirklich schöne Perückensträucher habe ich nur im Süden gesehen, auf kargem, steinig- lehmigen Boden. Hier bleiben sie gedrungen und brauchen auch nicht geschnitten zu werden, weil sie mindestens einen Meter niedriger sind als bei uns, so um (oder unter) die drei Meter.
Karg und steinig ist der Boden am Naturstansort im Süden wirklich. So drei Meter schafften die da im Durchschnitt.
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