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Bio-Spitzenweine (Gelesen 8023 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Froschlöffel

Re:Bio-Spitzenweine

Froschlöffel » Antwort #15 am:

Zitat rob:"Das hat mit den Herbiziden wenig bis gar nichts zu tun. Die werden i.d.R. nur in der Reihe ausbegracht. Zwischen den Reihen (meist jede 2., im Wechsel jedes Jahr) kommt der Grubber zum Einsatz. In die Fahrgassen (die nicht gegrubberten) wird eine Kräutermischung ausgebracht, die schnell dicht macht und Biomasse liefert.Dazwischen kann sich halt kaum was ansiedeln, aber in trockenen Regionen, sprich in den meisten Weinbaugegenden, würde man sonst Ertragsverluste haben."Es hat sehr viel mit Herbiziden zu tun. Die Fahrgassen werden gegrubbert oder eingesät und dann auch gemulcht/gemäht.Unter dem Stock wird dafür gespritzt (im konventionellen Anbau), weil da der Grubber nicht hinkommt. Dort, direkt unter den Rebstöcken ist es auch am trockensten, weil Niederschlag nur selten hinkommt. Das ist auch der Grund, warum dort besonders viele wärme- und trockenliebende Pflanzen gedeihen. Spritzt man, sind sie weg. Spritzt man nicht, hat man eine große Vielfalt an seltenen Arten.Glaube es mir, ich wohne an der Weinstraße und kenne die Wingerte der konventionell, wie die der biologisch wirtschaftenden Winzer.
max.
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Re:Bio-Spitzenweine

max. » Antwort #16 am:

zwei anmerkungen zum weinbau:@marion,
...Bis zu 5x im Jahr wird im konventionellen Anbau gespritzt....
viel öfter als fünf mal. die bio-bauern noch öfterer. auch mit der "chemischen keule", falls man sich darauf verständigen kann, daß kupfer und schwefel chemikalien sind.@froschlöffel,
...Die Fahrgassen werden gegrubbert oder eingesät und dann auch gemulcht/gemäht.Unter dem Stock wird dafür gespritzt (im konventionellen Anbau), weil da der Grubber nicht hinkommt. Dort, direkt unter den Rebstöcken ist es auch am trockensten, weil Niederschlag nur selten hinkommt. Das ist auch der Grund, warum dort besonders viele wärme- und trockenliebende Pflanzen gedeihen. Spritzt man, sind sie weg. Spritzt man nicht, hat man eine große Vielfalt an seltenen Arten....
nullintervention, was den bewuchs zwischen den stöcken betrifft wäre eigentlich nur dort möglich, wo der boden entsprechend arm und trocken ist. überall sonst wächst unkraut, das, läßt man es planlos wachsen, den infektionsdruck erhöht (peronospera).es gibt mehrere methoden dazu: böse und kuschelige.zurück zum thema:ein weiteres spitzenweingut, diesmal aus der süpfalz, ist das da. spezialgebiet: sehr trockene weine. recht teuer und sehr gut.
Lehm

Re:Bio-Spitzenweine

Lehm » Antwort #17 am:

Ich bin mir nun nicht sicher, aber ich denke, wir wollen uns hier schon auf (zertifzierte) Bioweine beschränken.
max.
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Re:Bio-Spitzenweine

max. » Antwort #18 am:

worauf beziehst du dich?
Lehm

Re:Bio-Spitzenweine

Lehm » Antwort #19 am:

Auf die diversen Links. Da geht nicht immer draus hervor, dass ausschliesslich Bioweine vertrieben werden.
max.
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Re:Bio-Spitzenweine

max. » Antwort #20 am:

mein erster link, bürklin wolf, ist mitglied in der frz. biodyn. weinorganisation. bei ökonomierat rebholz weiß ich das nicht. es gibt eine ganze reihe großer namen im dt. weinbau. die "biologisch" arbeiten, aber nicht mitglied etwa von "bioland" sein wollen und ihren wein auch nicht als biowein vermarkten. das liegt wohl daran, daß bioweine früher so grottenschlecht waren und die betr. weingüter nicht damit assoziiert werden wollten.
Froschlöffel

Re:Bio-Spitzenweine

Froschlöffel » Antwort #21 am:

Wie will man Biowein definieren? Es gibt so viele "Bio"-Verbände wie Rebsorten, so daß man leicht die Übersicht verliert.Ich empfehle:Weingut Dieter Storzum, Bockenheim/WeinstraßeWeingut Pirmin Magez, Sausenheimbeide haben keine Homepage, aber wirtschaften umweltfreundlich und machen leckeren Wein.
Lehm

Re:Bio-Spitzenweine

Lehm » Antwort #22 am:

Mit nichtzertifizierten "Bio"-Weinen habe ich so meine Mühe. Klar kostet die Zertifizierung, aber es wird dann garantiert, dass zumindest die EU-Richtlinie zur Anwendung kommt. Wenn jeder bio nach seinem Gusto definiert, wirds schwierig.Bio heisst beim Wein ja ohnehin wenig: es wird einfach garantiert, dass die trauben biologisch angebaut wurden, wobei Kupfer und schwefel weiterhin erlaubt sind. Die Weinbereitung hingegen ist nicht speziell bio. Wenn ich mich nicht irre, ist lediglich die Zugabe von Holzaromen und von gentechnisch hergestellten Enzymen verboten.Die grottenschlechten Bioweine von vor einigen Jahren waren eben noch echt bio: Biotrauben wurden ohne Hilfsmittel archaisch verkeltert. Heutige Bioweine sind zwar fein, aber auch recht künstlich. Besser als konventionelle sind sie aber allemal. Wer mag schon synthetische Fungizide mittrinken.
max.
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Re:Bio-Spitzenweine

max. » Antwort #23 am:

hier ist wieder ein spitzenweingut, das nicht nur biologisch, sondern gleich biodynamisch wirtschaftet. und das im rheingau, wo es weinbaumäßig eher konservativ zugeht. der wein ist sehr weit enfernt vom klassischen rheingau -geschmack, sehr wenig blumig, sehr wild.
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demeterwinzer
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Re:Bio-Spitzenweine

demeterwinzer » Antwort #24 am:

hallo, ich bin neu im forum und habe natürlich gleich eine anmerkung zu kupfer und schwefel beim pflanzenschutz: wir kommen sehr wohl ohne kupfer und schwefel aus ! aber wozu soll das gut sein, darauf zu verzichten ? anreicherung von kupfer im boden ? schwefelimmission ? rückstände im wein ? es kann viele gründe geben, aber was sind die alternativen ? davon gibt es auch jede menge, mit und ohne bedenken... es kommt halt auf das gesamtkonzept jedes einzelnen weingutes an und deshalb ist eine diskussion über einzelaspekte sehr fragwürdig. viele leute im forum nennen weingüter ihres vertrauens und das ist eben der weg: seriöse quellen empfehlen, informieren und ausprobieren. ein wunderbares forum, bei dem ich bestimmt öfter reinschaue.
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demeterwinzer
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Re:Bio-Spitzenweine

demeterwinzer » Antwort #25 am:

Hallo. ich bin neu hier im forum und muss natürlich was zum kupfer sagen. wir arbeiten seit über 20 jahren bio-dynamisch ohne kupfer, wüsste aber gern, wieso kupfer ein ernstes problem im bioanbau sein soll. was ist denn an kupfer so problematisch ?gruß an alle und weiter viel freude an diesem wunderbaren forum.
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Staudo
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Re:Bio-Spitzenweine

Staudo » Antwort #26 am:

Kupfer ist ein Schwermetall und Schwermetalle sind bäh.
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Günther

Re:Bio-Spitzenweine

Günther » Antwort #27 am:

Kupfer ist ein essentielle Spurenelement... 8)
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demeterwinzer
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Re:Bio-Spitzenweine

demeterwinzer » Antwort #28 am:

hallo zusammen, ihr seid ja fix.aber nun mal sachlich: im weinbau wird kein kupfer eingesetzt, sondern kupferoxidchlorid und andere kupferverbindungen schon gar kein kupfervitriol, wie ein scherzkeks weiter oben behauptete. weiss jemand ernsthaft, warum diese auch für den ökoanbau zugelassenen mittel so problematisch sein sollen? ich weiss von einer einzigen studie zu diesem thema, die besagt, dass in apfelplantagen jährlich ca. 3kg kupferverbindungen pro hektar abgebaut werden und deshalb auch nur 3 kg pro hektar und jahr ausgebracht werden dürfen, auch beim bio-weinbau, im konventionellen auch mehr. also nochmal, kennt jemand konkrete gründe, warum kupfer (kupferoxidclorid) problematisch sein soll? gruß an alle.
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Staudo
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Re:Bio-Spitzenweine

Staudo » Antwort #29 am:

Genügt Dir meine Antwort nicht? ;)Ich denke, es ist wirklich so, dass beim Wort Schwermetall (was eine vollkommen willkürliche Zusammenfassung von Metallen ist) die Alarmglocken schrillen, ohne weitere Begründung.
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