Eine Alternative zum Buchs ist Sarcococca auch sonst nicht - sie ist leider auch empfindlich gegen den neuen Buchspilz. Nur bei Pachysandra, dem dritten gärtnerisch relevanten Gewächs aus der Buchs-Familie, sind bisher keine Erkrankungen durch Cylindrocladium buxicola beobachtet worden.
Ich habe nun bezüglich Pachysandra und Sarcococcha auch verbindliche Informationen vom Pflanzenschutzamt erhalten. Es verhält sich genauso, wie Querkopf geschrieben hat:Sarcococca kann vom Buchspilz befallen werden und bei Dickmännchen weiß man noch nicht genau, ob der der auch infiziert werden kann. Also, von diesen beiden Ersatzpflanzen würde ich als Betroffener lieber Abstand nehmen.Ich wollte noch darauf hinweisen, dass in der Septemberausgabe der Zeitschrift "Gartenpraxis" der Buchspilz und Buchsersatzpflanzen behandelt werden. Das Heft ist ab Anfang September zu beziehen. Ich denke, dass jetzt vermehrt auf Alternativen hingewiesen wird und diese auch in Versuchsgärten ausgetestet werden. Gartenladys Frage bezüglich Ilex crenata habe ich noch nicht beantwortet: In Bayern dürfte er nicht ganz winterhart sein. Verlaufen die Winter ähnlich milde wie die beiden letzten, dürfte es keine Probleme geben. Ich habe mal zwei Pflanzen zu Versuchszwecken gesetzt. Sie sehen bisher ganz toll aus, sehr elegant, schönes dunkles, feines Laub. Würden mir super gefallen. Sind mittlerweile schon zu einer Halbkugel herangewachsen. Aufgrund des hohen Preises aber leider für meine vielen Hecken unerschwinglich. Ich versuche ihn durch Stecklinge zu vermehren. Gelingt aber nur mäßig oder gar nicht und wird wahrscheinlich ewig dauern, bis sich stattliche Pflanzen entwickelt haben. GAnz im Gegensatz dazu Lonicera nitida Maigrün. Der vermehrt und wächst auf Teufel komm raus. Ich setze nun alle Triebe, die ich von meiner bereits vorhandenen Hecke abgeschnitten habe, in Balkonkästen. Sie bewurzeln binnen kurzer Zeit und dadurch kann ich mir kostengünstig weitere laufende Meter Lonicera-Hecken heranziehen.

Lonicera ist aber sehr arbeitsintensiv. Er muss wesentlich öfter als eine Buchshecke geschnitten werden. Dafür füllt er schnell die Lücken und das tut einem angeschlagenen Gärtnerherz ziemlich gut ;)Ich möchte hiermit nochmals auf die Meldepflicht hinweisen. In Bayern ist der Buchspilz meldepflichtig, wie es inzwischen in den restlichen Bundesländern ausschaut, weiß ich nicht.Ich habe gestern einen Anruf vom einem Herrn des Landratsamtes bekommen. Er hat von einer Gärtnerin die Information erhalten, dass mein Garten betroffen sei und angefragt, ob ich Cylindrocladium buxicola denn auch schon gemeldet hätte?

:oMan hat mich also sozusagen "verpfiffen". Da ich dies bereits letztes Jahr getan habe, brauche ich mir keine Vorwürfe zu machen. Ich habe den Herrn aber ziemlich heftig

aufgeklärt, dass der Rest der niederbayerischen Bevölkerung noch im Dunkeln tappe bzw. nichts weiß von einer Meldepflicht, da bisher absolut keine Aufklärungskampagne betrieben worden sei. Auch wüsste die Bevölkerung immer noch nicht, dass man befallenen Buchse nicht auf die Grüngutannahmestellen geben darf, weil hierzu in der Tagespresse kein Verbot ausgesprochen worden ist. Was nütze es, wenn der Buchspilz ausschließlich in den Gartenzeitschriften behandelt wird und die Nicht-Garten-Zeitungs-Leser im Dunkeln tappen.Es wären noch einige Gärten zu retten, wenn man die Menschen informieren würde, wie die Maßnahmen im Anfangsstadium zu treffen seien (sofortiger Rausschmiß, keine Rumschnippelei, Spritzmittel für die Katz).Vielleicht ist das Ganze auch nur wieder ein "Politikum". Die Baumschulen haben alle Angst, dass sie ihre Buchsbestände nach derartigen Hiobsbotschaften nicht mehr an den Mann bringen können. Ich sehe jedoch Handlungsbedarf. Bei uns hier in Niederbayern sind binnen zwei Tagen 6 Gärten befallen worden. Und abschließend muss ich mir auch eingestehen, dass der Herr vom Landratsamt eigentlich richtig gehandelt hat. Es zeugt von Verantwortung. Er hat leider etwas von meinem Buchs-Frust abbekommen. Sorry, sollte er hier mal reinschauen.Ich habe auch verbindliche Infos darüber, dass vollkommen gesund aussehende Pflanzen bereits infiziert sein können. Es ist also beim Kauf höchste Vorsicht geboten. Es wird geraten, die neugekauften Buchse erst mal etliche Wochen im Garten "in Quarantäne" zu stellen und zu beobachten. Sollte allerdings in dieser Zeit kein Regen fallen, ist das GAnze wieder nicht aussagekräftig bzw. man weiß wieder nicht, ob es sich um bereits infizierten Buchs handelt.Liebe GrüßeEvi
Nutze die Talente, die du hast.
Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen (Henry Jackson van Dyke, 1852 - 1933)