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Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig! (Gelesen 20382 mal)

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callis

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

callis » Antwort #45 am:

Es ist witzig, wie sich manche Gärtner und Gärtnerinnen immer wieder in Verteidigungspositionen drängen lassen.Mein Garten gehört mir und ich mache darin, was ich für richtig halte und was mir gefällt. Sicher habe ich im Lauf meines Gärtnerlebens auch viele Fehler gemacht und mache noch welche.Aber muss ich mich deshalb vor irgend jemanden rechtfertigen?Wenn andere anderer Ansicht sind, sollen sie doch. Wer will sich denn in solchen Dingen zum Richter aufspielen?Es ist interessant, verschiedene Standpunkte zu lesen, wenn sie frei sind von latentem moralischen Druck.
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Scilla
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Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Scilla » Antwort #46 am:

Callis, du bringst es auf den Punkt .Voilà .Erlaubt ist in einem Garten, was gefällt , das ist doch in Ordnung .Hellebora : das Laub auf dem Gras sieht bei mir momentan grauslich aus; der Rasen ist nass und matschig und wird, wie jeden Herbst, von den unzähligen klebrigbraunen Regenwurmhäufchen geziert .... ;)Dein Bild ist aber durchaus hübsch.
Ich habe meine Ernährung umgestellt.
Die Kekse liegen jetzt links vom Laptop.
Lehm

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Lehm » Antwort #47 am:

Es ist interessant, verschiedene Standpunkte zu lesen, wenn sie frei sind von latentem moralischen Druck.
Och, immer diese Angst. Wann werdet ihr potentiellen Missionsopfer endlich stark und lasst fordernd formulierte Thesen im Hades der Gleichgültigkeit schmoren? ;D
bristlecone

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

bristlecone » Antwort #48 am:

Mein Garten gehört mir und ich mache darin, was ich für richtig halte...
Volle Zustimmung.
callis hat geschrieben:Aber muss ich mich deshalb vor irgend jemanden rechtfertigen?
Umgekehrt wird ein Schuh draus, und vermutlich spring ich deshalb so auf den Punkt "Laubbeseitigung" an: Gerade die größten Ordnungsliebhaber in der Nachbarschaft halten mit ihren Kommentaren nämlich nicht hinter den Berg, wie anderer Leut Gärten zu sein haben, nämlich ordentlich und laub("dreck")frei wie ihr eigener. Auch die Tatsache, dass ich zwischen Gartenmauer und Weg Pflanzen wachsen lasse, stößt nicht nur auf verwundertes Unverständnis, sondern gilt als Zeichen der Unordentlichkeit.Meinetwegen sollen die Leute in ihrem eigenen Garten die Blätter, die vom Baum fallen, noch in der Luft auffangen, bevor sie die Erde berühren (die Blätter ;)). Das ist mir Wurscht. Was mir missfällt, ist aktiv geäußerte Besserwisserei, dass anderer Leut Garten ordentlich zu sein hat.
Raphaela

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Raphaela » Antwort #49 am:

Klar kann jeder machen was er will. Aber ich versteh´s nicht...Wie jeden Herbst sieht man hier wieder Leute alles was noch blüht, schöne Herbstfärbung zeigt oder auf andere Weise das grau-braune Winterambiente hinauszögert, runterschneiden, rausreißen und " wegputzen". - Stehen die auf leere, nackte, braune Ödnis? Sind Blüten im Herbst unordentlich oder gar obszön? Muß spätestens ab Anfang November ein Garten aussehen wie ein frischgepflügtes Totenfeld? Mir kommt es fast masochistisch vor, den Winter auf diese Weise künstlich zu verlängern. - Praktische Gründe wie bessere Mausefangmöglichkeiten für Katzen kommen bei den Gartenbesitzern, die ich meine, wohl kaum in Frage: Katzen sind für sie wohl auch "unordentlich" und/oder lästig und dürfen sich in diesen Gärten gar nicht aufhalten ::)
sarastro

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

sarastro » Antwort #50 am:

Super, das sage ich auch immer! Nur mit einer Ausnahme. Wir haben in einigen der Schaubeete extrem viele frühblühende Schneeglöckchen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man im Frühjahr wie ein Storch zwischen den blühenden Galanthushorsten herumsteigt und putzt. Wann soll in diesem Fall denn geschnitten oder zusammengeräumt werden, wenn nicht im Herbst? Ich bin sonst uneingeschränkt für den Vorfrühling, gerade bei Rosen und sowieso auch bei Gräsern. Denn der Garten soll nicht spätestens zu Allerheiligen abgeschleckt wie der Friedhof aussehen!
Constance Spry
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Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Constance Spry » Antwort #51 am:

Klar kann jeder machen was er will. Aber ich versteh´s nicht...Wie jeden Herbst sieht man hier wieder Leute alles was noch blüht, schöne Herbstfärbung zeigt oder auf andere Weise das grau-braune Winterambiente hinauszögert, runterschneiden, rausreißen und " wegputzen". - Stehen die auf leere, nackte, braune Ödnis? Sind Blüten im Herbst unordentlich oder gar obszön? Muß spätestens ab Anfang November ein Garten aussehen wie ein frischgepflügtes Totenfeld?
Das geht mir auch komplett über den Verstand. Kaum hatten wir vor einigen Wochen den ersten kleinen Nachtfrost, waren die Gärten der Nachbarn auch schon komplett leergeräumt. Ich habe mich richtig erschrocken, als ich abends nach Hause kam. Bei mir jedenfalls blüht's immer noch, auch wenn die Stauden / Einjährigen teilweise schon etwas ramponiert ausschauen.
Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit.     Erasmus von Rotterdam
nicoffset

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

nicoffset » Antwort #52 am:

Wie jeden Herbst sieht man hier wieder Leute alles was noch blüht, schöne Herbstfärbung zeigt oder auf andere Weise das grau-braune Winterambiente hinauszögert, runterschneiden, rausreißen und " wegputzen".
Als ich begonnen habe zu gärtnern, ging es mir tatsächlich so wie oben beschrieben. Alles, was welkte, fand ich einfach nicht mehr schön. Vielleicht hat es mit dem Jugendwahn in unserer Gesellschaft zu tun, wer weiss? Alles muss proper, knackig wie ein plüschiges Osterhäselchen durch die Gegend hüpfen oder zumindest frischgrün aus der Erde spriessen und silikongespritzt blühen.Inzwischen freu ich mich sogar über welke Blütenstände ... den genauen Grund kenne ich nicht, aber vielleicht bin ich durchs Gärtnern vernünftiger und naturnaher geworden.Ich denk, die meisten Leute wären gerne auch so "faul" wie naturnahe Gärtner, nur wissen sie gar nicht, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt. Kam letzthin ein 60-jähriger Kollege von mir und meinte: "Da hab ich neulich was ganz Verrücktes gehört: Man soll die Stauden erst im Frühjahr schneiden! Sei sogar gut für die Tierchen!" Das sagt wohl alles.
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marygold
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Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

marygold » Antwort #53 am:

Vor einigen Jahren sagte mein Mann, kein Garten sei so unaufgeräumt wie unserer.Aber im Winter hatte er seine Freude an 6 dicken Dompfaffen, die die vertrockneten Reste der Brombeeren verputzten. Seitdem ist nie wieder die Rede von Aufräumen im Herbst ;)(Ganz unästhetisch soll der garten aber auch im Winter nicht sein)
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KaVa
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Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

KaVa » Antwort #54 am:

nicoffset hat geschrieben:
Naja dein Kollege wußte das wohl bisher noch nicht ??? Es gibt jedoch eine Menge Leute, die schon mal im Fernsehen "was darüber gesehen haben" und trotzdem auch hinter und zwischen den Büschen und Sträuchern alles schön blitzsauber harken. :P
Lilo

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Lilo » Antwort #55 am:

Ich lese immer Laub rechen - das macht man doch mit dem Rasenmäher, dann mit dem Auffangkorb zu den Beeten marschieren und das Laub-Gras-Gemisch zwischen die Stauden geben.
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freitagsfish
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Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

freitagsfish » Antwort #56 am:

ich frage mich gerade, ob das mit der nackten erde über den winter seine historische quelle im acker- bzw. gemüseanbau hat. dort gibt es ja jede menge "nackten" boden über den winter.vielleicht übertragen das die leute einfach auf ihre ziergärten, weil sie es eben nicht anders wissen.und in unseren parks sind die zierbeete jetzt auch nackt - die einjährige sommerbepflanzung wurde schon komplett gerodet. die beete werden über den winter nicht abgedeckt oder gemulcht. das mag dort ja sinnvoll sein, im privatgarten eher seltsam, aber das wissen die leute ja nicht.
Raphaela

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Raphaela » Antwort #57 am:

Warum es in öffentlichen Anlagen sinnvoll sein soll versteh ich auch nicht: Nackter Boden verdichtet da doch auch und ist im Frühjahr schwerer zu bearbeiten.Hier reißt man auch noch jugendlich-knackige Impatiens raus (statt sie reinzuholen und sich noch jahrzehntelang weiter dran zu erfreuen), frisch-fröhlich blühende Lobelien und weitere Pflanzen, die keineswegs Ermüdungs- oder Welkeerscheinungen zeigen ::)Vielleicht hat´s damit zu tun, daß der moderne Mensch den Aufenthalt im Freien bei einstelligen Plusgraden lieber vermeidet...
Lilo

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Lilo » Antwort #58 am:

Ich lebe an meiner Arbeit den Konflikt zwischen gärtnerischer und landwirtschaftlicher Arbeit. Durch häufige Bodenbearbeitung, Pflügen Fräse, Eggen, werden unerwünschte Beikräuter an ihrer Entwicklung gehindert. Im Frühjahr wird kurz vor der Pflanzung noch mal gefräst damit haben die vorgezogenen Kulturpflanzen einen gewissen Vorsprung, den man durch regelmäßiges Hacken ausbauen kann. Allerdings versagt dieses Verfahren bei mehrjährigen Pflanzungen. Was da nach der Winterpause im Frühjahr hochkommt ist kaum noch zu bewältigen, wenn dazu noch nach Biolandkriterien gewirtschaftet wird.Die anfängliche Windenexplosion habe ich durch dichte Pflanzung nun einigermaßen im Griff, dafür machen jetzt die Quecken Front. Eigentlich müsste man alle 2 Jahre komplett unterpflügen und neu pflanzen.
Raphaela

Re:Herbstliches Aufräumen, Winterfestmachen: ganz unnötig!

Raphaela » Antwort #59 am:

"..Eigentlich müsste man alle 2 Jahre komplett unterpflügen und neu pflanzen. " - :o :o :o Echt sooo schlimm? :-\
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