News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Biogärtnern ist wichtiger als man meint (Gelesen 4798 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Lehm

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Lehm » Antwort #30 am:

regional muss meiner meinung nach immer die erste wahl sein.lieber konventionell regional, als bio aus übersee.
Einheimische Bauern, welche nicht bio. anbauen ignoriere ich gänzlich.
Was jetzt?
Benutzeravatar
netrag
Beiträge: 2747
Registriert: 22. Apr 2005, 18:10
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Wer aufgibt hat schon verloren. Friedensfähig statt kriegstüchtig!

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

netrag » Antwort #31 am:

Irgendwie komisch. Wenn eine vollständige Versorgung mit Bio möglich wäre, hätte es in der DDR nur Bio gegeben. Den Mineraldünger und die PSM hätten wir dann an den Westen verkauft.
Die Regierung hat auf das Volk zu hören und nicht das Volk auf die Regierung. (Friedrich Schorlemmer, DDR-Bürgerrechtler)
Herzl.Gruß aus der Schorfheide
netrag
Lehm

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Lehm » Antwort #32 am:

Bestimmt ist eine höhere Bioversorgung als heute möglich. Wäre interesant zu sehen, ob man bei 60 oder erst bei 80 Prozent an die Grenze gelangen würde von wegen Landressourcen.
aurora

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

aurora » Antwort #33 am:

Was jetzt?
regional und bio ist das non plus ultra, wer nicht an regionale bioprodukte herankommt welche seinen vorstellungen entsprechen oder sie sich nicht leisten kann, sollte meiner meinung nach dann zumindest auf guten regional konventionellen anbau zurückgreifen bevor gleich bio aus übersee gekauft wird.
Benutzeravatar
Kleingärtner
Beiträge: 35
Registriert: 10. Mai 2006, 22:14

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Kleingärtner » Antwort #34 am:

..., sollte meiner meinung nach dann zumindest auf guten regional konventionellen anbau zurückgreifen ...
Warum? Was macht den konventionellen regionalen Anbau besser als den eines entfernteren Gebietes? Die paar Milliliter Benzin? Die werden vielleicht durch höheren Mineraldünger- und Pestizideinsatz des nachbarlichen Bauern kompensiert.Solche Aussagen sind mir zu allgemein.Mir sind qualitativ bessere Produkte am liebsten.
Lehm

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Lehm » Antwort #35 am:

@aurora: Damit nimmt er ja in Kauf, Pestizidrückstände zu sich zu nehmen, und sich an der Vergiftung seiner näheren Umgebung zu beteiligen. Ich würde mal behaupten, es findet sich heute immer ein Bioprodukt, das zumindest in Europa, wenn nicht in Deutschland hergestellt wurde, und eigentlich gibts auch immer ein Bioprukt aus der mehr oder weniger entfernten Nähe, wenn auch nicht gleich aus dem Wohnbezirk vielleicht. Insofern sehe ich eben doch Bio als Priorität, und nicht "aus der Region". So kurbelt man auch die Bioprodutkion in der Region an. Dass man sich beim Fehlen von regionalen Bioäpfeln nicht gleich mit Bioananas ernährt, setze ich mal voraus. Aber dieses Gleichsetzen von regional mit gut, auch wenns nicht bio ist, ist wohl ein grund dafür, dass bio aus der Region zu wenig hergestellt wird und daher keinen höheren Marktanteil hat.
aurora

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

aurora » Antwort #36 am:

regional pauschal mit gut gleichzusetzen liegt mir fern. ums genauer auszudrücken:guter regionaler anbau aus sicht des verbrauchers, betonung liegt auf gut, welches gleichzusetzen ist mit qualitativ hochwertigen produkten. konventionell heißt ja nicht immer gleich pestizidverseuchte nahrung oder übertriebene düngung.@ kleingärtnerwas den regionalen anbau besser macht als entfernten: eben diese paar (mili)liter benzin und z.b. auch frische, sowie die gärtnerei meines vetrauens.kauf mal nen salat am markt welcher knappe 12 std. aus dem boden ist, dann kauf einen biosalat, welcher schon seit 2 tagen im supermarkt liegt und dann pflanze selbst einen an und überlege welcher wohl der beste ist. rein geschmacklich. was sicher ja ein qualitätsmerkmal darstellt.soviel zum allgemeinen.lehm: welches biozertifikat bevorzugst du?
Lehm

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Lehm » Antwort #37 am:

lehm: welches biozertifikat bevorzugst du?
Wie du sicher weisst, gibt es gesetzliche Minimalanforderungen, die in der EU-Biorichtlinie umschrieben sind. Verschiedene Verbände haben private Labels kreiert, die über diese Anforderungen hinausgehen. Diese bevorzuge ich natürlich, allerdings will ich da nicht zu streng sein, denn auch bio der untersten Zertifizierungsstufe ist bereits ein wertvoller Schritt, der bio zum Durchbruch verhilft. Insbesondere besteht eine gewisse Transparenz, die mir bei konventionellen Produkten, gerade bei denen, die praktisch bio produziert, aber nicht entsprechend zertifiziert werden, fehlt. Ich weiss, dass die Zertifizierung viel Papierkram und auch Zusatzkosten bringt, ohne dass ein Produkt deswegen in der Realität materiell wertvoller ist. Aber der Verbraucher hat einen Anspruch auf Transparenz. Ist mein Nachbar Bauer ohne Biozertifizierung, kann ich ihm ja mal vertrauen und ab und zu einen Blick auf seine Felder werfen. Aber bereits auf dem vielzitierten Wochenmarkt habe ich keine Chance, die Naturnähe der Produkte zuverlässig einzuschätzen. Klar ist es verlockend, der sympathischen Bauersfrau zu vertrauen, wenn sie sagt, dass alles ohne zu Spritzen produziert wird. Besser ist aber immer eine externe Kontrolle durch eine Zertifizierungsstelle. Das ist in anderen Branchen ja längst akzeptiert. Daher kann ich nicht verstehen, dass sich bauern und Gärtner so gegen eine Zertifizierung wehren, flankiert von romantischen Verbrauchern, die der Wochenmarktidylle anhängen.
Benutzeravatar
donaldine
Beiträge: 376
Registriert: 4. Mär 2007, 11:26

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

donaldine » Antwort #38 am:

Deine Frage hast du bereits selbst beantwortet :
Ich weiss, dass die Zertifizierung viel Papierkram und auch Zusatzkosten bringt, ohne dass ein Produkt deswegen in der Realität materiell wertvoller ist.
Die meisten Bio-Bauern leben, meines Wissens nach, nicht grade üppig von ihren Erträgen. Die Zusatzkosten für eine Zertifizierung sind für solche nicht unerheblich...Grundsätzlich gebe ich dir, was den Aspekt der Transparenz anbetrifft, recht.Auch, was die Romantik der Wochenmarktidylle bei Verbrauchern anbetrifft.
Mir scheint, die wichtigste Redensart im Deutschen heißt: "Spaß beiseite".
Ramanthan Guri
Lehm

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Lehm » Antwort #39 am:

Die meisten Bio-Bauern leben, meines Wissens nach, nicht grade üppig von ihren Erträgen.
Das glaube ich, obschon eben gerade darin die Zukunft der landwirtschaftlichen Produktion in Europa liegt, denn Konventionelles kann fast überall sonst günstiger hergestellt werden. In der Schweiz erhalten Biobauern Dirketzahlungen, und auch die EU prüft das. Und je stärker Verbraucher bio nachfragen, desto besser gehts den Biobauern und desto populärer wird das Anliegen, nachvollziehbar und daher zertifizierte Bionahrung anzubieten.
Benutzeravatar
donaldine
Beiträge: 376
Registriert: 4. Mär 2007, 11:26

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

donaldine » Antwort #40 am:

In der Schweiz erhalten Biobauern Dirketzahlungen, und auch die EU prüft das.
Dirketzahlungen = Direktzahlungen? Wenn ja wofür?
Und je stärker Verbraucher bio nachfragen, desto besser gehts den Biobauern und desto populärer wird das Anliegen, nachvollziehbar und daher zertifizierte Bionahrung anzubieten.
Da sind wir uns einig. Wie aber sollen diejenigen die sich den finanziellen Aufwand einer Zertifizierung nicht leisten können, bis dahin über die Runden kommen?Ein weiterer Punkt der mir immer Probleme bereitet ist, je mehr Bürokratie sich einstellt desto mehr Unsinn kommt meist raus.
Mir scheint, die wichtigste Redensart im Deutschen heißt: "Spaß beiseite".
Ramanthan Guri
Benutzeravatar
fips
Beiträge: 2582
Registriert: 5. Mär 2006, 22:17

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

fips » Antwort #41 am:

Weiß jemand zufällig wie sich der Bioanbau prozentual in verschiedenen EU-Ländern bzw. der Schweiz in den letzten Jahren entwickelt hat?Vor kurzem habe ich sogar gehört, dass der Bioanbau in der Schweiz zurückgeht. Stimmt das? Wenn ja, warum?
Benutzeravatar
Kleingärtner
Beiträge: 35
Registriert: 10. Mai 2006, 22:14

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Kleingärtner » Antwort #42 am:

@ kleingärtnerwas den regionalen anbau besser macht als entfernten: eben diese paar (mili)liter benzin und z.b. auch frische, sowie die gärtnerei meines vetrauens.
Der Boden - und der ist ortsfest - bestimmt in großen Maße die Qualität der Produkte. Mein Gartenboden ist zum Beispiel nicht kartoffelkompatibel. (Ich pflanze sie trotzdem an, aber überragend gut sind die Erdfrüchte nicht). Mir ist ein konventionell angebautes Produkt in geeigneter Erde lieber, als ein Produkt, welches zwar "nebenan" angebaut wurde, aber erst durch große "Zugaben" auf eine akzeptable Qualität gepusht wurde. Dann kann auch ein Slatkopf, der schon einen Tag liegt, bessert schmecken.
Lehm

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Lehm » Antwort #43 am:

Direktzahlungen? Wenn ja wofür?
Für den Anbau von Bioprodukten. Diese Subventionen erhält ein konventionell wirtschaftender Bauer nicht.
Wie aber sollen diejenigen die sich den finanziellen Aufwand einer Zertifizierung nicht leisten können, bis dahin über die Runden kommen?Ein weiterer Punkt der mir immer Probleme bereitet ist, je mehr Bürokratie sich einstellt desto mehr Unsinn kommt meist raus.
Bürokratie kann begrenzt werden, sie allein rechtfertigt den Verzicht auf die Zertifizierung sicher nicht. Die Anfangskosten für die Zertifizierung sind tragbar, und sobald der Biobetrieb läuft, amortisieren sie sich durch den leicht höheren Verkaufspreis.
Lehm

Re:Biogärtnern ist wichtiger als man meint

Lehm » Antwort #44 am:

Weiß jemand zufällig wie sich der Bioanbau prozentual in verschiedenen EU-Ländern bzw. der Schweiz in den letzten Jahren entwickelt hat?Vor kurzem habe ich sogar gehört, dass der Bioanbau in der Schweiz zurückgeht. Stimmt das? Wenn ja, warum?
Eine gewisse Stagnierung der Anbaufläche wurde in der Schweiz festgestellt. Die nachfrage bleibt aber stabil und steigt in gewissen Bereichen gar. Die Rahmenbedingungen sind für diese Entwicklungen nicht unwichtig. Bioanbau könnte man noch stärker fördern bzw. konventionell wirtschaftenden Bauern und Gärtnern Strafzahlungen auferlegen für die Umweltschäden, die sie verursachen.
Antworten