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Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird (Gelesen 52016 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Gehölze wie Götterbaum oder auch Schmetterlingsflieder sind halt spezielle Pioniergehölze, die an bestimmten von Menschen geschaffenen Plätzen optimale Bedingungen vorfinden und sich dort stark ausbreiten.Generell finde ich es nicht gerechtfertigt, solche Pflanzen als invasive Neophyten zu "brandmarken".Das Thema ist schon in anderen Threads diskutiert worden.Ich denke, Fars ging es in seinen letzten Beiträgen auch nicht um "Neophyten", sondern lediglich darum, welche Pflanzen man sich lieber nicht in den Garten holt, weil man sie nicht wieder los wird.Ob ich einen Götterbaum im Garten pflanzen würde? Das würde ich mir auch gut überlegen. Das gleiche gilt für Cedrela (=Toona) sinensis, der im Garten an zusagenden Standorten ebenfalls zur Ausläuferbildung neigt. Er wird in letzter Zeit öfter mal als "Gemüsegehölz" angepriesen.Aus eigener Anschauung würde ich in eine solche Liste auch noch den Schlingknöterich (Polygonum aubertii) mit aufnehmen. Zwar treibt er nicht solche Ausläufer wie andere genannte Kandidaten, aber er hat dennoch einen ungeheuren Ausbreitungsdrang. Ein Nachbar hat ihn an die Grundstücksgrenze gepflanzt, und von dort greift er regelmäßig auf das hiesige Grundstück über. Und wie.Die Robinien verhalten sich hier hingegen überaus gesittet, solange nicht weiter eingegriffen wird. Die alten Bäume treiben keine Ausläufer, der Ärger geht aber los, wenn sie gefällt werden - dann erscheinen die nächsten Jahre Wurzeltriebe meterweit vom alten Baumstumpf entfernt.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Ja, so und durchaus noch etwas milder. Es gibt viele Gewächse, die auf welche Weise auch immer Probleme bereiten können. Dem Einen ist es egal, weil sein Garten oder seine Umgebung es vertragen, der andere hätte lieber von der Anpflanzung Abstand genommen, wenn er es früher gewusst hätte.Selbst den zahmeren Essigbaum "Tiger Eyes" würde ich mit einem Warnhinweis versehen, da er lediglich nicht so stark Ausläufer treibt. Er treibt aber. Eine Katastrophe, wenn er neben einem Steingarten , wo er durchaus optisch gut hinpassen könnte, gepflanzt würde.Ich denke, Fars ging es in seinen letzten Beiträgen auch nicht um "Neophyten", sondern lediglich darum, welche Pflanzen man sich lieber nicht in den Garten holt, weil man sie nicht wieder los wird.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
hat schon mal jemand vor der anpflanzung von preiselbeeren gewarnt? wer rhododendrenfreundlichen boden hat und in ein paar jahren noch etwas anderes sehen will, als einen vielquadratmetergroßen, sich kräftig ausbreitenden, alles überdeckenden friedhofsdunkelimmergrünen teppich aus vaccinium vitis-idaea, die/der sollte dieses unverdächtig aussehende kleine pflänzchen lieber nicht pflanzen. nachdem keine primel, kein gras, keine glockenblume, kein buschwindröschen, kein sauerklee, kein silbermoos und kein europäischer siebenstern mehr zu sehen waren, musste ich sehr aufwändig versuchen, diese waldpest wieder loszuwerden. das ist mir nur unvollkommen gelungen, weil die dünnen ausläufer inzwischen überall sind. seitdem heißt es: wehret den anfängen - sobald sich irgendwo ein dichtwachsendes preiselbeersträuchlein manifestiert, wird es ausgerissen und in der sonne getrocknet, bis nichts mehr wurzeln schlagen kann...
einzelne triebe lasse ich aber gewähren, die immergrünen blättchen sind ja ganz hübsch. 


Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
In unserer Umgebung breitet sich auch die Pfeilkresse immer weiter aus.
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Schafe fressen den Austrieb von Staudenknöterich, so wurde eher zufällig ein 20m langer Graben von Fallopia befreit. Es hat Jahre gedauert und sie fressen wirklich nur die kleinen, frischen Triebe, aber sie haben ihn besiegt.Beängstigend finde ich Vinca major, bis zu einem Meter Höhe wird jede Pflanze überrollt. Jahrelang dümpelte es vor sich hin, doch dann wurde es zu einem grünen Tsunami. Nur harte Fröste bringen eine kurze Erleichterung.Dann haben wir noch einen eingeflogenen männlichen Hopfen in einer Koniferenhecke. Obwohl immer wieder alle erreichbaren Triebe gekappt werden treibt er auf 15m Länge unbeeindruckt weiter durch.
Grüße
invivo
invivo
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
örks. zumal hopfentriebe ja auch noch so fies die haut aufreißen mit ihren widerhaken. 

Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Phygelius und Muehlenbeckia haben mich schon Tage Arbeit gekostet, um sie wieder los zu werden. Dagegen ist Schachtelhalm vergleichsweise harmlos.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Also jetzt wird ein wenig übertrieben, finde ich! Phygelius und Muehlenbeckia, sowie einige andere Arten sind mühelos mit einem Werkzeug beizukommen, was sich Spaten nennt. Dagegen können Heracleum, Rudbeckia laciniata oder auch Solidago gigantea wirklich zu einer Pest werden, so man nicht aufpasst. Und Schachtelhalm ist neben Quecke für mich das ärgste Unkraut! Im Garten ist es mir schlichtweg egal, ob eine invasive Pflanze einheimisch oder fremdländisch ist, die Stärke der Verdrängung ist hier maßgebend. In der freien Natur sieht die Sache allerdings wieder ganz anders aus. Von Pappeln, Birken und Weiden wurde hier noch nicht gesprochen. Die sind zwar einheimisch, können aber mehr als lästig werden.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Du kannst gerne mit deinem Zauberspaten anrücken...
Hier ist fettester, schwerer Lehm, darin wachsen sowohl Phygelius als auch Muehlenbeckia tief und fest. Ein Drahtgeflecht die eine, Lederriemenwurzeln tiefer als 1 m die andere...

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
@sarastro:Bleiben wir doch mal bei den Pflanzen, die man absichtlich und ahnungslos im Garten pflanzt oder zunächst freufig begrüßt, wenn sie irgendwo auftauchen, dies aber später bitter bereut, weil man sie nur mit viel Mühe wieder los wird.So schrecklich viele scheinen es ja nicht zu sein.Bärlauch fällt mich in diese Kategorie. Hier im Garten stört er dort zum Glück nicht, wo er einige Quadratmeter dauerhaft erobert hat, in anderen Bereichen kriegt er von mir aber sofort einen Platzverweis.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Von Birke wurde schon gesprochen. Und Schachtelhalm ist in unserem Garten unbesiegbar. Er kommt unter jeder Staude die man stehen läßt bis sie verblüht hat hervor. Er wuchert zwischen Erdbeeren, Vergißmeinnicht, Schwertlilien, Pfingstrosen, Erbsen, Minze, unter Rhabarber, einfach üüüüüüberall.
Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Ranunkelstrauch (Kerria japonica) ist je nachdem, wo man ihn pflanzt ein Problem oder Problemchen. Er treibt Ausläufer und das sollte man berücksichtigen.
- micc
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Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Gegen Vinca major können wirklich nur hohe Stauden ankommen, obwohl seit über einem Jahr ein Pilz die Triebe schwarz werden und die Blätter schrumpfen lässt.Centranthus ruber sät sich überall aus, lässt sich aber recht gut bekämpfen, ebenso die Japananemone und Phlomis russeliana (kriechen) und Crambe cordifolia, der aus Wurzelstückchen austreibt, aber nur endliche Kräfte besitzt.Ein potentieller Kandidat ist das hübsche, aber giftige Jakobsgreiskraut. Bis jetzt habe ich nur ein halbes Dutzend Pflanzen im Gaten, aber wenn ich mir die Brachflächen in der Umgebung anschaue.......dat is allet vom feinsten Gelb.:)Michael
Ich schnarche nicht, ich schnurre.
- freitagsfish
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Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
hemerocallis fulva, maiglöckchen und jetzt auch noch lysimachia punctata (so heißt doch der goldfelberich, gell?!) sind meine kandidaten. örgs örgs örgs!
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Polygonum filiforme und Verbena bonariense haben bei mir Hausverbot - letztere zumindest auf allen trockenen, sandigen Stellen.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck