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Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird (Gelesen 51817 mal)
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Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Wie trostlos würde mancher Garten ohne die Wucherpflanzen aussehen.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Hhm. Seit vorgestern spukt mir ein intensiv gefärbtes gefülltblühendes Exemplar im Kopf rum - am Straßenrande gesehenSeifenkraut ist auch noch so ein Kandidat.

Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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Re:Pflanzen, vor denen gewarnt wird
Bei mir gibt’s inzwischen eine ganze Reihe von Pflanzen, die ich nicht mehr in den Garten lasse oder aber allerstrengstens kontrolliere. Wg. Wurzelwucherei sind auf Nimmerwiedersehen verbannt:– Bambus,– Brombeeren, – Goldrute, speziell Solidago canadensis, – Efeu, – Seifenkraut, Saponaria officinalis (@ oile: Meins war gefüllt, hat sich zwar nicht ausgesamt, sich aber "untenrum" unerträglich breit gemacht
...), – Goldfelberich, Lysimachia punctata, und alle Verwandten, – Duft-Pestwurz, Petasites fragrans (musste in den Topfknast und hat da lebenslänglich).Unter penibler Kontrolle stehen– Frauenmantel (da wird jeder Horst jährlich scharf reduziert, jeder Sämling gejätet), – Hemerocallis fulva (wird jedes Frühjahr auf ca. 1/2 qm abgestochen, damit sie übers Jahr mit max. 1 qm auskommt), – Maiglöckchen (dürfen nur in einem vom Rest-Garten getrennten Areal wachsen),– Walderdbeeren (ausschließlich im Maiglöckchen-Areal, nirgends sonst), – Akeleien (mindestens die Hälfte der Sämlinge fliegt sofort raus), – Wollziest (darf nur an wenigen Plätzen),– Nachtviole (darf auch nur an ganz wenigen Plätzen),– Straußfarn (was eine gewisse Fläche überschreitet, fliegt), – Veilchen (dürfen nur in bestimmten Ecken, streng eingegrenzt). Weitere Warnungs-Fälle, deren Pflanzung man sich gut überlegen sollte, sind nach meiner Erfahrung– Zierquitte, Chaenomeles japonica: treibt nach Jahren ganze Dickichte von harten, tief sitzenden Ausläufern (die haben hier ein betoniertes Zaunfundament unterwandert und wachsen jetzt fröhlich bei Nachbars weiter
!), – Pflaumen/ Zwetschgen: können je nach Unterlage weit über den Kronenraum hinausreichende Wurzelausläufer schieben, – Flieder: bildet flächig ausgebreiteten Wurzelfilz, der andere Gewächse regelrecht erwürgt; treibt zudem, je nach Unterlage, Ausläufer, – Vogelkirsche: fruchtet ab einem gewissen Alter sehr reich, dann hat man im weiten Umkreis zahllose Sämlinge zu jäten, – Ranunkelstrauch, Kerria japonica: produziert ebenfalls Ausläufer-Dickichte. Aber die o.g. gehölzigen Wucherer – sind mit Ausnahme der Kerria, die bei Nachbars steht, alle in meinem Garten – möchte ich persönlich nicht missen. Und bei den staudigen Wucherern wäre ich weitaus duldsamer, wenn ich richtig viel Platz im Garten hätte
. Robinien, Essigbäume, Sacchalin-Knöterich und andere Hardcore-Übergriffige haben uns Vorgärtner und Nachbarn glücklicherweise erspart
… Schöne GrüßeQuerkopf




"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
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Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Stimmt! :DIch weiß nicht, ich kämpfe mich durch den Thread und habe echt gerungen ob ich was dazu schreibe oder nicht..... Auf jeden Fall sollte man schauen, welche (nicht heimischen Pflanzen) tatsächlich derartig verwildern, daß sie für die heimische Flora zum Problem werden. Da würde ich auch eingreifen. Der Thread verkommt aber mehr und mehr dazu, bestimmte Pflanzen völlig zu verteufeln und andere zu verunsichern, die sich gerne pflanzen würden. Das finde ich so schade!Es kommt doch immer darauf an, wo man gärtnert. Welchen Boden man hat, welche Lichtverhältnisse etc. pp. Eine Pflanze, die bei jemandem wuchert, muß nicht zwangsläufig auch bei anderen wuchern.... Von den genannten "Bloß nicht!"-Pflanzen habe ich alle im Garten, sogar Essigbäume. Na und, ich find sie schön? Wenn sie zuviel werden reiße ich sie raus - geht einfach - und den Rest erledigt mein Rasenmäher.....Bandkraut, Steinkraut, Herbstanemonen und andere sind recht brav und ich konnte sie noch nicht beim Wuchern erwischen, obwohl ich sie schon einige Jahre habe.Deshalb verstehe ich die Radikalität nicht, mit der hier von verschiedenen Pflanzen abgeraten wird. Es spielt doch auch eine Rolle, wie man seinen Garten gestalten möchte? Es sind ja sicher nicht alles Ordnungsfetischisten mit einem formalen Garten. ;)lgAlfredosWie trostlos würde mancher Garten ohne die Wucherpflanzen aussehen.![]()
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Re:Pflanzen, vor denen gewarnt wird
Hallo, Alfredos,
...Unsere Gartenvorgänger haben - offenbar ungewarnt - eine Menge gepflanzt, was uns dann später übern Kopf wuchs (und fatale Wirkungen zu entfalten begann: z. B. ein Bambus, dessen zähe Rhizome den einzigen Zugangsweg zum Garten zu zerstören drohten). Ich selber habe, ebenfalls ungewarnt, noch ein paar weitere Fehler gemacht, deren Korrektur mühsam war. Und ich denke, es muss nicht unbedingt jede/r von neuem dieselben Fehler machen
. Wer gewarnt ist, hat einfach eine viel bessere Entscheidungsgrundlage. Schöne GrüßeQuerkopf
Warnungen finde ich wichtig. Damit jemand, der sich Wucherpflanzen in den Garten holt, vorweg weiß, was ihn/ sie womöglich später mal erwartet... verstehe ich die Radikalität nicht, mit der hier von verschiedenen Pflanzen abgeraten wird. Es spielt doch auch eine Rolle, wie man seinen Garten gestalten möchte? ...


"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
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Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
So hatte ich das Thema ja auch begriffen. Die Gewächse die fars am Anfang genannt hat, sind derartige. Im Garten ist es tatsächlich so wie du schreibst. Manches wird Manchem aber dann doch irgendwann zuviel und man rückt ihm zuleibe. Und nicht alles ist dann wirklich einfach zu entfernen. Wenn ich an die Wurzeln denke die Kermesbeeren in einigen Jahren entwickelnAuf jeden Fall sollte man schauen, welche (nicht heimischen Pflanzen) tatsächlich derartig verwildern, daß sie für die heimische Flora zum Problem werden. Da würde ich auch eingreifen.

Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Was übrigens das Seifenkraut betrifft, das wächst in den Steinen an unserer Terrasse, ist von außerhalb eingewandert. Dort lasse ich es, es zieht Taubenschwänzchen, Holzbienen und andere Insekten an
, außerdem beschattet es meine Zimmerpflanzen auf der Terrasse. Nun habe ich es aber auch auf unserem Kürbisacker entdeckt, ist irgendwie dorthin gelangt, da brauchen wir es nicht. Dafür habe ich dort Eselsdisteln angesiedelt. Sie sind auf einem Brachgrundstück gegenüber gewachsen und wurden letztes Jahr abgemäht. Glücklicherweise hatte ich im Jahr zuvor Samen gesammelt.

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Re:Pflanzen, vor denen gewarnt wird
Das womöglich geht aber irgendwie immer sehr unter.... leider.Es kommt eben immer auf das Umfeld an. Es muß nicht zwingend alles wuchern. Aber viele lesen dann: "(kann) wuchern, ist kaum auszurotten" und sagen sich, daß sie dann lieber gleich die Finger davon lassen.... das ist schade wie ich finde.Und ich bin so froh, daß ich nicht so einen Nachbarn habe, der sich über die nicht gemähte Wiese beschwert.... Das ist ja abartig. Du hast mein tiefes Mitgefühl. Ich lasse die Wiese bewußt stehen, damit das Gras aussamt und ich die Wildblumen genießen kann!Mein Nachbar hat den Holunder beschnitten und mir die Zweige über den Zaun in mein Beet geworfen.... Er hätte es mir auch sagen können, dann hätte ich ihn selber beschnitten. Aber wenn man nicht jeden Tag durch den Garten gehen kann, sieht man nicht alles, oder macht sich Gedanken darüber, was ein 80 Jahre alter, schon leicht dementer Rentner als störend empfinden könnte.Kermesbeeren nerven, stimmt, aber je größer, desto besser lassen sie sich rausreißen.Warnungen finde ich wichtig. Damit jemand, der sich Wucherpflanzen in den Garten holt, vorweg weiß, was ihn/ sie womöglich später mal erwartet...

Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Alfredos was hast du denn für einen Boden? Mein GG hat mal eine Kermesbeere ausgegraben, das war ein unheimliches Wurzelwerk. Wir haben hier aber auch einen sehr schweren Boden, da war sie mit dem Spaten kaum raus zu kriegen. Es kommt tatsächlich immer auf die Umgebung an - und auf die Nachbarn. Eben jener hat auch schon verlangt, dass wir unseren Walnußbaum schneiden, der zu ihm hinüber ragt. Aber je mehr Äste man von dem entfernt, desto mehr wächst er
. Ich warne auch vor wilden Walnüssen!

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Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Puuh, schon lehmig, aber ich bin auch groß und stark! ;)Zumindest krieg ich die Biester bis 1,30 m noch gut raus. Einige hab ich auch stehenlassen vor dem Kompost. Der sieht nicht wirklich toll aus und sie verdecken ihn. Aber ich mach nix dran, da jede Menge Blindschleichen drin hausen und die mag ich nicht vergraulen.lgAlfredosEdit: Natürlich Blindschleichen und keine Bildschleichen.... tsstsstssAlfredos was hast du denn für einen Boden? Mein GG hat mal eine Kermesbeere ausgegraben, das war ein unheimliches Wurzelwerk.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Es kommt aber auch darauf an, wie empfindlich ein Gartenbesitzer ist. Meine Großmutter freute sich jedes Jahr über das Indische Springkraut. Manch einem lacht das Herz im Angesicht einer wogenden Seifenkrautkolonie oder über den gelben Flor von Goldruten. Wer achtet da noch auf seinen Nachbarn oder denkt an die Natur, wenn diese Pflanzen schon zu Großväters Zeiten in den Gärten dominierten? Es sind mit einem Male stabile Vegetationsfläche vorhanden, die kein einjähriges Unkraut mehr durchlassen. Auch stelle ich immer wieder fest, dass es vielen offenbar Kunden wurscht ist, wenn man ihnen Oenothera speciosa anpreist, aber auch auf die Eigenschaft des Wucherns hinweist. "Das ist mir egal, schön ist sie!". Na dann.... Andere Gartenbesitzer sind stockempfindlich, wenn nur der kleinste Ausläufer zu sehen ist. Ich für meinen Teil bin eher auf einjähriges Unkraut wie Poa annua, Cerastium arvense oder Cardamine hirsuta allergisch. Diese Kräuter können eine Pflanzung im Nu verhunzen, wenn nicht gemulcht wurde.OT: Apropos Muehlenbeckia, ohne zu "gurgeln": Winterhart ist nur M. axillaris und M. axillaris 'Nana', beides nette, bodendeckende Sträucher aus Neuseeland mit drahtigen Trieben. Dann gibt es noch M. complexa, mit längeren Zweiglein. Wird bei uns als Ampelpflanze gehandelt und ist nur in milden Gebieten hart, ebenso wie die viel schönere M. lyrata. Wenn natürlich Glockenblumen und andere zarte Schönheiten in der Nähe wachsen, kann Muehlenbeckia zur Farce werden. Ansonsten bewundere ich immer die undurchdringliche Fläche, die keinerlei Kräutlein mehr durchlassen. Was wollen wir eigentlich mehr? Dies ist doch "Ein Garten des intelligenten Faulen". 

Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Ich wundere mich immer wieder über das mangelnde Einfühlungsvermögen (oder ist das mangelndes Abstraktionsvermögen?) von Leuten, die wohl über endlos große Gärten ohne Nachbarn verfügen. Wie gerne würde ich wogende Flächen von Lysimachia Firecracker oder Lysimachia clethroides pflanzen, weitläufige Muehlenbeckia-Rasen oder großzügige Vinca-Teppiche anlegen und mich in unbegrenzter Pflanzfreiheit austoben...Jedoch, bei 400 oder weniger m² Garten mit bis zu drei direkten Nachbarn und damit für Millionen von Reihenhausbewohni und Kleingärtni ist das absolut indiskutabel. Keineswegs eine Frage der indiviuellen Empfindlichkeit, sondern eine Frage von Rücksicht und sozialer Verantwortung.Übrigens habe ich hier im Forum mal Fotos vom Muehlenbeckia-Dschungel eingestellt. Die Pflanze hatte innert weniger Monate Hosta und Fuchsien erklommen und überwuchert. Dabei ist es mir egal, welcher Art sie nun angehört, denn sie wird hochkant rausfliegen.
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Es soll aber Kleingärtner geben, die sich auch mit einem Teppich von Muehlenbeckia glücklich und zufrieden schätzen. Auch dies gehört zur gärtnerischen Toleranz. Und ich bitt dich, auf 400 qm bringt man für gewöhnlich eine Menge unter.
Es kommt nur darauf an, sich auf ein paar Arten zu beschränken, "abstrakter" Minimalismus ist doch modern, oder? Ist aber zweifelsohne nicht das Erstrebenswerte, dem wir hinterher rennen, Artenvielfalt ist angesagt. Und die richtigen Kombinationen, damit ein panaschierter Giersch zwischen den Epimedien auch noch sein Auskommen hat. 


- RosaRot
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- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
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Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Die Muehlenbeckia wuchert bei mir nicht, im G.egenteil ich hatte Mühe, sie anzusiedeln.Dafür habe ich mal in einem Anfall von Wahnsinn Melica ciliata im Garten angesiedelt. Ein wunderschönes Gras mit dichtem Wurzelfilz und der Neigung sich ungeheuerlich zu versamen.Und auch dieses Jahr wieder, ehe ich alle Blütenstengel gerodet habe, fliegen schon wieder die Samen. Schon die Jungpflanzen kralllen sich wiederlich fest in der Erde, die großen kriegt man kaum raus.
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Anpflanzungsverbote/Pflanzen vor denen gewarnt wird
Mir ist es überhaupt nicht gelungen.Die Muehlenbeckia wuchert bei mir nicht, im Gegenteil ich hatte Mühe, sie anzusiedeln.

„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck