News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Lavagranulat (Gelesen 13506 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
graugrün
Beiträge: 748
Registriert: 12. Aug 2006, 16:51
Kontaktdaten:

Lavagranulat

graugrün »

Hab mir heute einen BigBag Lavagranulat 2/8mm Körnung mitgebracht, ich würde das gerne zur Bodenlockerung und zur Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit einsetzen.Hat jemand Erfahrung damit?Wieviel muss ich da so auf den qm wie tief einbringen?Wir haben kalkhaltigen Lehmboden hier, der im Sommer knochentrocken und hart wird.Danke für Eure Tips.graugrün
Günther

Re:Lavagranulat

Günther » Antwort #1 am:

Im Idealfall ähnlich Perlit, nur optisch weniger störend, da nicht weiß.Zur Witterungsbeständigkeit kann ich (noch) nix sagen, sie dürfte etwas geringer sein.
knorbs
Beiträge: 13280
Registriert: 18. Mär 2004, 16:02
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

knorbs » Antwort #2 am:

hm...gibt's noch was besseres zur wasserspeicherung als lehm? wenn's im sommer nicht regnet + nicht gegossen wird, wird jeder boden trocken, ob das nun dein lehmboden oder mein sandboden ist. ich behaupte mal, mein sandboden wird wesentlich schneller austrocknen als dein lehmboden, gleiche niederschlags-/beregnungsmenge unterstellt. meintest du vielleicht die drainagewirkung?ich verwende was ähnliches wie lavagranulat...liadrain (luftporendurchsetzte, gebrochene tonkügelchen). allerdings nicht allg. im garten, sondern für meine topfsubstrate. in substrat für spezialbeete kommt das aber neben lava in der körnung 8/32 auch mit rein. weder die lava noch das liadrain werden durch frost zerstört, zumindest nicht wahrnehmbar. das zeugs findet sich noch nach jahren unverändert im boden.ich empfehle dir auch groben sand ohne feinanteile, körnung 2/4-8 mm, gibt's bei baustoffhändlern. könnte evtl. billiger sein als lava + drainiert auch sehr gut.
z6b
sapere aude, incipe
Benutzeravatar
graugrün
Beiträge: 748
Registriert: 12. Aug 2006, 16:51
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

graugrün » Antwort #3 am:

du hast natürlich recht, knorbs.allerdings wird der lehmboden hier bei austrocknung wie beton, und im weiteren verlauf reisst er dann auf und es entstehen richtige gräben. das geht natürlich gar nicht für so so manch zarte pflanzenwurzel. regnet es dann, verschlämmt alles erst recht, der boden kann den regen nicht aufnehmen.nun habe ich überlegt, die beete richtig "aufzuplustern", denn eigentlich ist der boden ja nicht schlecht, nur eben zu dicht.ich habe das lavagranulat gekauft, sieht übrigens ähnlich aus wie das liadrain, nennt sich lavadur, darüberhinaus auch noch solchen scharfkörnigen sand, wie du geschrieben hast, knorbs, und dann wollte ich auch noch kompost druntermischen und muttererde. ich habe die hoffnung, dass dadurch diese rissbildung weniger oder gar vermieden werden könnte.
Amur
Beiträge: 8577
Registriert: 15. Dez 2003, 09:31
Region: Raum Ulm
Höhe über NHN: 480
Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C

Re:Lavagranulat

Amur » Antwort #4 am:

In unserem Garten bei der Wohnung hatten wir auch so einen Lehmbatz. Da wuchsen die Rettiche nach oben weil sie nicht reinkamen.Im Endeffekt habe ich dann im Gemüsegarten einen Spatenstich tief ausgehoben und dass dann mit Sand und Humus aufgefüllt. Das vermischt sich dann mit der Zeit, aber man kann immer Kompost mit viel Sand zusetzen und bekomme einen ganz brauchbaren Oberboden mit einem gut Wasser speichernden Grund, der allerdings nur schlecht Wasser aufnimmt oder ableitet. So kann es nach längerem Regen zu einer Verschlämmung kommen in dem Gartenboden. Aber so hatte ich ihn nach ein paar Jahren ganz passabel beieinander.Hier am Haus könnte ich eher mehr Lehm vertragen. Der Flussand mit nur wenig Lehm hält nicht viel Wasser.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43515
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re:Lavagranulat

pearl » Antwort #5 am:

graugrün, deine Idee mit dem Kompost ist ausgezeichnet. Lehm ist kein "schlechter Boden" wie allgemein geglaubt wird. Das einzige was ihm fehlt ist Humus. Jede Bodendecke ist also wertvoll. Mulchen, Bodendeckerpflanzen ...Splitt oder Sand sind auch ideale Zusatzstoffe und machen zusammen mit dem Humus und dem Lehm den idealen Gartenboden aus. Ich verwende Rheinkieselsplitt. Siliziumoxid ist formstabil und verbessert die Struktur, wogegen Silikate wie Lehm oder Ton zerbröseln und zusammenbappen. Diese Substanz, aus der auch Katzenstreu ist, die klebt ebenfalls unwahrscheinlich zusammen, genauso wie Holzasche. Mit den beiden letzteren Substanzen würde ich einen sandigen Boden bereichern.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Benutzeravatar
graugrün
Beiträge: 748
Registriert: 12. Aug 2006, 16:51
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

graugrün » Antwort #6 am:

das beruhigt mich etwas, pearl, danke! dann bin ich nicht ganz auf dem holzweg.nun habe ich am wochenende die wiese mulchgemäht und den schnitt aufgefangen und gesammelt:schöne kleingehäckselte blätter mit feinem grasschnitt.ob ich das zusätzlich auch so unverrottet schon untermischen kann?mein kompost kommt gar nicht nach mit reifen so wie ich ihn bräuchte....... ::)lggraugrün
knorbs
Beiträge: 13280
Registriert: 18. Mär 2004, 16:02
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

knorbs » Antwort #7 am:

@graugrünwird ne heidenarbeit, das untermischen der zuschlagsstoffe in deinen lehmboden. ;D ;) beim anlegen von pflanzflächen würde ich vielleicht nur ~20 cm rausnehmen, den untergrund mit sand/lava durchharken + mit dem aushub + sehr viel deiner genannten zuschlagsstoffe nach "oben" gehen, sprich hügelige pflanzflächen schaffen. ich hab zwar keinen lehmboden (manchmal leider), praktiziere das aber auch hier, weil so "bewegung" in die ebene kommt. ;D in solchen "hochbeeten" kannst du dann auch heikle zwiebelpflanzen setzen ohne befürchten zu müssen, dass die wg. zuviel winternässe eingehen.
z6b
sapere aude, incipe
knorbs
Beiträge: 13280
Registriert: 18. Mär 2004, 16:02
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

knorbs » Antwort #8 am:

frisches grün oder häckselgut würde ich keinesfalls untermischen sondern nur als schicht obenauf. je dünner desto schneller ist das umgesetzt. ich mulche schonmal mit nadellastigen holzhäckselgut gute 20 cm dick. darein setze ich dir nach einem jahr jede waldpflanze ohne bedenken. erkundige dich mal bei baumpflegediensten. wenn die in den gärten zu groß gewordene bäume beseitigen, fällt neben dem brennholz jede menge häckselgut an. für ein trinkgeld kippen die dir das vom lkw ins grundstück ;D
z6b
sapere aude, incipe
Benutzeravatar
graugrün
Beiträge: 748
Registriert: 12. Aug 2006, 16:51
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

graugrün » Antwort #9 am:

ohja,du sprichst mir aus dem herzen.....hätt ich mal früher gefragt... :-\das genau hatte ich anfangs nicht bedacht,ich hatte beete erstellt, habe die erde aufgelockert, mit kompost angereichert und gepflanzt.natürlich ist nach dem ersten winter alles zusammengesackt und die beete waren fast tiefer als die natürliche grasnarbe.learning by doing......versuch und irrtum......jedenfalls bin ich jetzt dabei, meine anfängerdämlichkeit mühevoll wieder gut zu machen.es kostet irre viel zeit und so manches zwiebelchen, das ich so enthusiastisch am beginn meiner garten-leidenschaft gepflanzt habe, fiel der grabegabel schon zum opfer.so macht man die arbeit eben zweimal..... man hat ja sonst nichts zu tun. :P
knorbs
Beiträge: 13280
Registriert: 18. Mär 2004, 16:02
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

knorbs » Antwort #10 am:

mei...a weng a schwund is imma ;D ;)
z6b
sapere aude, incipe
Benutzeravatar
graugrün
Beiträge: 748
Registriert: 12. Aug 2006, 16:51
Kontaktdaten:

Re:Lavagranulat

graugrün » Antwort #11 am:

hihi, des soagst guad. 8)
Günther

Re:Lavagranulat

Günther » Antwort #12 am:

Mit frischem Grün untermischen muß man nicht sooo heikel sein. Bei Gründüngung wird auch das Zeug untergepflügt oder untergefräst.
Benutzeravatar
pearl
Beiträge: 43515
Registriert: 28. Aug 2006, 16:09
Kontaktdaten:

Weinbauklima im Neckartal

Re:Lavagranulat

pearl » Antwort #13 am:

was ich nie begreife ist, dass man das Bedürfnis hat irgendetwas unterzuarbeiten. Das überlasse ich den Regenwürmern, das passiert beim regelmäßigen Jäten, beim Pflanzen. Holzgehächseltes verwende ich nicht in Staudenpflanzungen. Das ist für mich eine reine Bodendecke für Flächen, auf denen Kübel und Töpfe stehen. Rindenhumus würde ich nur für Waldpflanzen nehmen.Auf Staudenpflanzungen mit Stauden, die hohen Nährstoff und Feuchtigkeitsbedarf haben breite ich Rasenschnitt aus. Den lagere ich im Sommer zwischen. Stauden, die trocken und sonnig stehen müssen und geringeren Nährstoffbedarf haben werden mit Splitt bedeckt.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
Lisa15
Beiträge: 1567
Registriert: 27. Sep 2009, 13:14
Kontaktdaten:

Hochtaunuskreis, 400m, 6b

Re:Lavagranulat

Lisa15 » Antwort #14 am:

du hast natürlich recht, knorbs.allerdings wird der lehmboden hier bei austrocknung wie beton, und im weiteren verlauf reisst er dann auf und es entstehen richtige gräben. das geht natürlich gar nicht für so so manch zarte pflanzenwurzel. regnet es dann, verschlämmt alles erst recht, der boden kann den regen nicht aufnehmen.nun habe ich überlegt, die beete richtig "aufzuplustern", denn eigentlich ist der boden ja nicht schlecht, nur eben zu dicht.ich habe das lavagranulat gekauft......
Hi :) Knorbs hat das Wichtigste bereits geschrieben. Ich würde immer nur Parzellen-weise den Boden bearbeiten, je nachdem welche Art von Beet Du anlegen möchtest: hungrige und durstige Stauden oder Steingarten- und Prärie-Pflanzen. Der Lehmboden ist eigentlich sehr, sehr gut für sehr viele Pflanzen - z.B. Rosen. :) Jetzt im Herbst könntest Du zum Beispiel - falls Du noch Lust und Kraft hast - den Bereich, den Du im Frühjahr pflanzen möchtest - schonmal umgraben: spatenstichtief Scholle für Scholle umdrehen und so stehen lassen. Der Frost zersprengt den harten Lehm und dieser läßt sich im Frühjahr besser bearbeiten. Andere Möglichkeit: mit der Grabegabel alle paar Zentimenter reinstechen bis zum Anschlag und die Gabel hin und her bewegen, so dass sich Löcher bilden. Den Boden nicht anheben und die gelöcherte Fläche nicht mehr betreten. Der Frost dringt auch so rein und spaltet den Lehm. Über diese Fläche kannst Du Gartenabfälle und Laub 10cm hoch schichten und mit Kompost-Beschleuniger überstreuen. Bis zum Frühjahr ist das Zeug weitestgehend verrottet, den Rest kannst Du im Frühjahr untermischen. Auf noch nicht bepflanzten Flächen kannst Du auch Rindenmulch/Rindenhumus (ist eigentlich egal, Rindenmulch ist halt billiger) 5cm dick ausstreuen und darunter (!) sehr großzügig Hornspäne streuen. Dadurch verrottet der Rindenmulch schneller und hinterläßt auf dem Oberboten eine Humusschicht, die Du im Frühjahr nach dem Abrechen des übrig gebliebenen Rindenmulchs einarbeiten kannst. Rindenmulch entzieht bei der Verrottung Stickstoff, daher die Hornspäne. Klappt prima bei mir schon seit etlichen Jahren. Erkundige Dich mal bei der Gemeinde oder im Internet, wo bei Euch die nächste Großkompostieranlage ist. Die größeren Gemeinden haben mittlerweile alle eine solche Anlage und geben Kompost an die Anwohner billig hab - undzwar Kubikmeterweise für sehr wenig oder gar kein Geld. Brauchst nur einen Anhänger, um den abzuholen. Anlieferung kostet extra. Diesen Kompost gibt es meistens in fein oder grob. Den feinen kannst Du bedenkenlos einarbeiten - bis 40cm tief. Der gröbere eignet sich hervorragend zum Mulchen bepflanzter Flächen. Ist in der Regel so heiß kompostiert, dass weitestgehend keine Unkrautsamen drin sind. Groben gewaschenen Sand (am besten Quarzsand) oder Flusssand kriegst Du meistens in einem Zementwerk recht billig. Der abgepackte Sand im Baumarkt ist für große Flächen zu teuer. Der Sand muss mindestens 40cm (eher 50-60cm) tief eingearbeitet werden. Am besten während des Umgrabens im Herbst über die hochgehobenen Schollen großzügig streuen und im Frühjahr einarbeiten und einebnen. Man kann dazu Fräsen beim Bauer ausleihen. ;) Das ist ziemliche Sklavenarbeit - habe ich bereits hinter mir - ;) Regelmäßiges Mulchen (auch mit Rindenmulch!!!) ist das A und O bei Lehmboden. Dieser darf nie offen bleiben, muss immer mit abgestorbenem organischem Material bedeckt sein - insbesondere ab Frühjahr bis Herbst. Im Winter umgraben und offene Schollen lassen. Dadurch vermeidet man Rissbildung und Aushärtung im Sommer. Im Laufe der Jahre kriegst Du aber dadurch einen 1A-Boden, selbst für Steingartenpflanzen (für die mehr Sand und Split einarbeiten als sonst, der Boden darf keine Klumpen mehr bilden, wenn man ihn in der Faust zusammendrückt). Eine feine Sache ist auch das Produkt "Fulhumin" von Neudorff. Das ist sehr feiner reiner Humus, den man oberflächig einstreut. Ideal für Lehmböden. Nach 2-3 Jahren wird dieser schwarz und krümmelig. Leider sehr teueres Produkt, wenn man es großflächig anwenden will. LG :)
Antworten