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Mein Garten in Westungarn (Gelesen 24077 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #105 am:

Man stelle sich vor: Mein Garten wurde Schauplatz eines brutalen Mordes!Am Mittwoch Abend (29.7.) um halb zehn rauchte ich gerade eine Zigarette am Badezimmerfenster, das zur Bogen-Terrasse und damit zum Garten geht, als plötzlich ein Riesenlärm losging. Es war schon fast ganz dunkel, aber ich konnte noch den großen weißen Hund des Nachbarn erkennen (siehe Post #66 ganz unten). Er raste am Brunnen vorbei in die alte Grillhütte daneben rein und machte sich da eine Weile hektisch und lärmend zu schaffen. Ich dachte mir schon, daß er wieder die Katze der alten Nachbarin auf der anderen Seite jagte. Am nächsten Morgen sah ich die Bescherung: Er hatte einige von den Blumentöpfen mit Rittersporn-Sämlingen und die Brunnenpumpe umgeschmissen, die da vor dem Brunnen standen. In der Grillhütte selber konnte ich nichts entdecken, außer daß der oberste Dachziegel von einem kleinen Stapel etwas verschoben war.Und gerade eben kam meine alte Nachbarin zu mir und berichtete, daß ihre graue Katze tot sei. :-\
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zwerggarten
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Re: Mein Garten in Westungarn

zwerggarten » Antwort #106 am:

kein wunder kann ich hunde weniger als katzen leiden. :-\
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moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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kudzu
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Re: Mein Garten in Westungarn

kudzu » Antwort #107 am:

whow, Josefjetzt hab ich die 8 Seiten am Stueck gelesen wie vestaendigst Du Dich mit Deinen ungarischen Nachbarn? ne, ernsthaft, anno war ich ein paar Mal in Ungarn, die Sprache war fuer mich eine massive Barrieredas Zweite, was mir in'n Kopf kam war: wieso hast Du keine Schafe als Rasenmaeher?OK, 4000qm ist nicht soo viel, aber ein paar Schafe sollte es doch ernaehrenSchafe produzieren Mist, also Duenger und irgendwann geben sie einen Braten ab,einer Deiner Nachbarn kann sicherlich schlachtenwenn nicht Schafe, dann vielleicht Ziegen? die geben auch noch Milch, um Deine kleinen Baeumchen musst halt im Zweifelsfall eine Manschette aus Maschendraht wickeln, solange sie klein genug sind aufgefressen zu werdenwieso kann des Nachbarn Koeter einfach so durch Deinen Garten? hast Du nicht irgendwo geschrieben, dass das Gelaende inzwischen komplett eingezaeunt sei, war im Zusammenhang mit Wildtieren, heisst das, des Nachbarn Koeter klettert ueber den Zaun?wie waer's mit Feigen-Bueschen? bei Dir ist's warm genug, nicht-kalt genug, Trockenheit koennen Feigen prima ab, meine zumindest geniessen seit um die 8 Wochen keinen Regen aber zwischen 30 und (weil sie natuerlich in der Sonne stehen) gut ueber 40C, gegossen hab ich sie nicht mal wie ich sie eingesetzt habwas auch noch reichlich heiss und trocken vertraegt sind Guaven, die wachsen allerdings seeeehr seeeehr laaaaangsammeine Tomaten kriegen uebrigens auch kein Wasser und sie tragen trotzdem, Okra moegen heiss und koennen trocken ab, Peppers auchein huebscher Garten muss nicht immer nur aus Bluemchen bestehendem Saeufer-Nachbarn wuerd ich wahrscheinlich eine Bretterwand vor das Loch stellen, das sein gewesener Schuppen hinterlassen hat, da dran kannst irgend was Rankendes hochgehen lassen, ich wuerd wahrscheinlich Stangenbohnen nehmen, bin nun mal pragmatisch-materialistisch veranlagt und scarlett runner bluehen wirklich huebsch, Winden wachsen wahrscheinlich von ganz allein, oder Maypop oder sonst kletterndes Unkraut, Hauptsache es deckt die (wahrscheinlich) alten, gammeligen Bretter zuoh, und Josef, beinah haett ich Mitleid mit Dir gehabt, so ganz allein mit fast 4000qm Garten, aber dann bin ich doch lieber in'n Garten gegangen, Baeume ausreissen, bin naemlich auch meist allein, mein Herr Gatte hat's nicht so mit 'draussen', wenn ich 4000qm Grund haette, wuerd ich wahrscheinlich auch stoehnen, so spar ich mir die Energie lieber fuer Gartenarbeit - sorry, das musste einfach raustrotzdem:ich beneide Dich um so schoen flach und so schoen 'nackig', so ein einfach wie's is nutzbares Roh-Spielfeld haette ich auch gerne (gehabt)
Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #108 am:

Danke für deine Vorschläge, kudzu!Mit meinen ungarischen Nachbarn verständige ich mich auf ungarisch. Ich werde keine Schafe oder Ziegen halten, ich habe überhaupt keine Haustiere. Wenn ich welche hätte, dann könnte ich hier überhaupt nicht mehr weg. Ich möchte aber schon gerne ab und zu mal wo hinfahren. Bei der trockenen Hitze geht das aber leider auch nicht. Sie wird laut Prognose noch über 10 Tage andauern.Die kleinen Birken haben jetzt eine Manschette aus Maschendraht, seit ich vor zwei Monaten zwei neue pflanzte.Feigen und Guaven werde ich mir anschauen. Sie müssen außer Hitze und Trockenheit halt auch kalte Nässe vertragen (Dezember bis Februar).Ja, Winden wachsen gut, jede Menge.Bei der Lücke, die der Abriß des Schuppens hinterlassen hat, warte ich erst mal ab, wie der Nachbar hier weiter vorgehen will. Im Moment renoviert er sein Haus innen, deswegen geht es da nicht weiter.Um meinen Garten bin ich durchaus zu beneiden; er macht mir sehr viel Arbeit, er macht mich aber auch glücklich. Und wenn ich anerkennende Worte von Dorfbewohnern oder Besuchern bekomme, macht er mich auch ein bißchen stolz.
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Salviona
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Re: Mein Garten in Westungarn

Salviona » Antwort #109 am:

Hallo Josef,ich würd auch keine Schafe halten. Sofern du sie nicht als Nutztiere halten willst, bringts auf dem Grundstück wenig. Ziegen schon gar nicht, das sind keine Rasenmäher sondern Strauchdiebe ;D Und bockig ohne Ende. Ich erinnere mich an einen Engländer, dessen Ungarnauswanderung ich seit 5 Jahren verfolge. Er lebt in der Nähe Körmend. Er hatte sich auch Ziegen zugelegt. Meine Herren, was der durchmachte. Letztlich hatte er bestimmte Teile des Grundstücks brandgerodet....Wenn du magst schick ich dir den FB Link zu ihm. Da du ungarisch kannst, wirst du bestimmt die Möglichkeit haben, jemanden zu finden der 2-3 Mal im Jahr deine Wiese/Rasen? mäht. Ist ja nicht die Welt. Weil ich kann mir nicht vorstellen, dass du so wie ich, die Sense schwingst und das auf dem gesamten Grundstück selber machst. ;DMan wird ned jünger ::)Was ist mit paar Exoten, wie Kudzu vorgeschlagen hat?Ich hab mit Kaki und Paw Paw angefangen....Feigen fehlen hier auch noch. Liebe GrüßeSalviona
Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #110 am:

Ich hatte mich mit einem deutschen Auswanderer unterhalten, der hier in Ungarn Schafe hält. Der hat mir davon abgeraten, weil man sich intensiv um die Tiere kümmern muß, sie einen Stall und auch zusätzlich Futter brauchen.Meine Wiesen mähe ich mit einem Rasenmäher selber, aber nicht nur 2-3 mal im Jahr, eher 12-13 mal im Jahr. Nur dieses Jahr ist es wegen der Dürre anders.Der Nachbar hat vorgestern einen neuen Zaun aufgestellt, aus Paletten-ähnlichen Dingern. Der ist jetzt so hoch, daß der Hund da nicht mehr drüber kommt.
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marcu
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Re: Mein Garten in Westungarn

marcu » Antwort #111 am:

Dein Leben in Ungarn ist ja wohl sehr aufregend, Josef!Hast Du inzwischen mal im Pool gebadet?
Erfolg besteht zu 10 % aus Inspiration, -
zu 90 % aus Transpiration. (Philip Rosenberg)
Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #112 am:

Na klar!An 3 von Deinen Hibiscus habe ich übrigens gestern Blütenknospen festgestellt!
Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #113 am:

Das fünfte Gartenjahr beginnt. Schon seit einer Woche ist der Winter vorbei, es kann natürlich sein, daß er irgendwann noch einmal zurückkommt. Da ich vergangene Woche in die Komitatshauptstadt Zalaegerszeg fahren mußte, habe ich bei der Gelegenheit zum ersten Mal ein dortiges Gartencenter besucht. Ich bekam auch die gewünschten Süßkirschbäumchen, noch dazu zu einem Hammerpreis - nicht mal ein fünftel von dem, was man in Deutschland bezahlen müßte! Am nächsten Tag habe ich sie dann sorgfältig eingepflanzt.Heute morgen war ich bei dem Schweizer, der auch in meinem Dorf wohnt, und der einige Ponys hält - unter anderem. Ich fragte ihn, ob ich eine Schubkarre voll Stalldung haben könnte. Ja, gern, soviel ich will! Ich holte also meine Schubkarre und schob sie dann mit einer Ladung Stalldung die 400 Meter zu mir. Die Sonne schien, und ich habe sogleich kräftig geschwitzt...Den Stalldung verteilte ich dann um meine vier jungen Obstbäume, also die beiden Marillen aus dem Vinschgau, die ich letztes Frühjahr einpflanzte, und die sehr gut angewachsen sind, und die beiden neuen Süßkirschen 'Linda' und 'Stella'. BildMarille aus dem VinschgauBildSüßkirsche 'Stella'Ich verstehe gar nicht, wieso ich nicht früher auf die Idee mit diesem Stalldung kam. Das ist so ziemlich das beste, was ich für meinen Lehmboden tun kann, und es ist noch völlig kostenlos dazu. Ich habe das Gefühl, damit beginnt eine neue Ära für meinen Garten!
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Lilo
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Re: Mein Garten in Westungarn

Lilo » Antwort #114 am:

Hallo Josef,entschuldige, wenn ich deine Begeisterung über den Dung nicht unmittelbar teile...Ist der Dung frisch oder abgelagert?Soviel ich weiß wirkt frischer Dung ätzend. Zumindest um die frischgepflanzten Kirschen würde ich ihn nicht ausbringen.Aber frag mal andere, die häufig Obstbäume pflanzen und auch Lehmboden haben.
Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #115 am:

Aber frag mal andere, die häufig Obstbäume pflanzen und auch Lehmboden haben.
Aber genau das habe ich doch gemacht. http://forum.garten-pur.de/index.php/to ... .0.htmlDer Dung ist abgelagert und mit Sägemehl bzw. Sägespänen vermischt.
Amur
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Re: Mein Garten in Westungarn

Amur » Antwort #116 am:

Oben drauf ist Ok. Der Baum kann mangels Wurzelwerk nicht viel davon nutzen, aber als Humuszufuhr ist das gut.
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Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #117 am:

Frühling! :DBildSo sieht mein Apfelbaum inzwischen aus:Bild
Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #118 am:

Heute habe ich das Beet wiederbelebt, in dem ich vorletztes Jahr die Topinambur hatte, die im Herbst so extrem viele Knollen hervorbrachten. Dies vielleicht auch deswegen, weil ich die komplette Pflanze bis zum Frühjahr stehen lies. So war es dann wegen der anderen vielen Arbeit nicht mehr möglich, die vielen Knollen auszugraben und die Lehmerde davon wegzumachen. Deswegen deckte ich das ganze Beet mit schwarzer Folie ab, die nun bis heute da drauf war. Als ich die Folie runternahm, war ich erstaunt. Die Erde ist in einem extrem guten Zustand, total feinkrümelig, gleichmäßig feucht, wunderschön dunkelbraun, und nichts wächst drauf oder drin. Lediglich ein paar weiße Ackerwinden-Triebe, die dann im Lauf des vergangenen Sommers eingegangen sind, waren noch zu sehen. Es ist also ganz leicht, der Topinambur-Plage Herr zu werden. Die wenigen Knollen, die ich noch fand, sind holzig und vertrocknet und nicht mehr lebensfähig.Am Rand der schwarzen Folie entlang wuchsen dichte Grasbüschel und etwas Unkraut. Die habe ich ausgestochen, dann das Beet mit der Motorhacke bearbeitet, schön gerecht (kann man das so sagen? mit dem Rechen bearbeitet), und am Wochenende kommen Gurken und Rhabarber drauf, letzterer für die Vogeltränke, die ich hier im Forum sah und so schön fand. Für die Gurken habe ich diesmal ein Lattengitter gekauft, daran können sie erstens hochranken und zweitens bietet es ein bißchen Schatten. Letztes Jahr zeigten ja einige Blätter Schäden von der dauernden vollen Sonne. Die Gurken waren aber trotzdem einwandfrei.
Josef4

Re: Mein Garten in Westungarn

Josef4 » Antwort #119 am:

Vor einem Monat, in der Nacht von 25. auf 26. April, war die Frostnacht, nachdem es zuvor wochenlang sonnig und warm gewesen war und alle Pflanzen schon ausgetrieben hatten. Das hatte verheerende Folgen.Gestern ging ich mit der Kamera los und habe alles fotografiert, was heute noch die Folgen dieser Nacht zeigt. Ganz übel reagierte Liguster atrovirens. Nachdem er 4 Winter hinter sich hat, starben fast alle wegen dieser einen Nacht!BildAuch der gewöhnliche Liguster scheint erledigt.BildEbenso die letzten beiden Oleander (von 14)BildKirschlorbeer und Kissenschneeball (Viburnum davidii) kümmern eh nur so dahin. Von der Königslilie neben dem Kissenschneeball sieht man gar nichts mehr.Bild BildLediglich zwei von den Kirschlorbeer, der drittletzte und vorletzte im Bild, haben sich so entwickelt, wie ich mir das vorstellte. Sie sind doppelt so hoch und doppelt so breit wie der im Vordergrund und so dicht belaubt, daß man das Holz nicht sehen kann.Bild Überhaupt kein Lebenszeichen mehr zeigt dieser Hibiscus, der im vergangenen Jahr noch der Star war und alle anderen Hibiscus an Wachstum, Üppigkeit und Blütenzahl übertroffen hatte.BildDie anderen Hibiscus treiben jetzt wieder langsam aus, nachdem in der Frostnacht alles erfroren war.Bild BildEbenso beim SommerfliederBildDie Rosa rugosa erholen sich auch langsam wieder.BildDie Weigelie, die mir so gut gefallen hatte, bringt nichts mehr.BildVon meinen beiden Marillen scheint eine auch abgestorben. Vielleicht lag es an der Staunässe im Februar.BildDie andere sieht etwas besser aus, die Blätter sind aber nur noch halb so groß wie letztes Jahr.BildDie Anfang Februar gepflanzte Kirsche Stella kümmert nur so vor sich hin. Die andere Kirsche, Linda, fast doppelt so hoch, macht einen wesentlich besseren Eindruck.BildEine richtige Freude dagegen sind schon die RitterspornBildund das Geißblatt.BildSchön entwickeln sich auch alle Taglilien, aber die blühen jetzt ja noch nicht.Die viele Arbeit im Garten wird nur teilweise belohnt. Wenn nicht, weiß ich meistens nicht mal, woran es liegt. Als ich vor vier Jahren hier anfing, habe ich nicht erwartet, daß ich jetzt immer noch im Anfangsstadium bin.
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