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Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie (Gelesen 20460 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Gartenplaner
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Gartenplaner » Antwort #255 am:

Das Anwachsen empfinde ich nach dieser Reihe extremer Dürresommer als schwierigste Phase in klimawandelgebeutelten Zeiten.
Ich bin so froh, dass alle Eibenhecken und fast alle Struktursträucher und Bäume seit 10 Jahren oder mehr stehen.
Mit Dürresommern wie ab 2018 würde ich befürchten, das meiste frisch gepflanzte nicht über den nächsten Sommer zu kriegen.
Und ich pflanze nur noch im Herbst.
Ein Versuch meinerseits, Neugepflanztem bessere Chancen bei Dürren zu verschaffen, ist das Untermischen von Stockosorb in die Sohle des Pflanzloches.
Ich hoffe, dass ich so eine Art immer wieder befüllbares Wasserreservoir unterhalb des Wurzelballens im Boden schaffe.
Ich hab aber dazu noch den Standortvorteil, dass das Grundwasser bei mir auch in den trockensten Sommern nie tiefer als 3-4m unter Bodenniveau absank.
Im Lehm gibt’s dann noch einen sehr breiten Kapillarsaum, wo sich Wasser durch Poren hocharbeitet.
Wenn Gehölz- oder Baumwurzeln es schaffen, bis daran zu reichen, ist die Pflanze sicher.
Deshalb versuche ich mit dem Stockosorb unterhalb des Wurzelballens auch, Wurzeln in die Tiefe zu locken.
Ob’s funktioniert, ich kann es nicht beschwören.
Die letzten, 2020 oder 2021 mit der Methode gepflanzten Gehölze, könnten den Kapillarsaum inzwischen erreicht haben.
Trotzdem war ich doch ganz froh, dass der letzte Sommer so verregnet war, das half auf jeden Fall.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Nox » Antwort #256 am:

Garten Prinz hat geschrieben: 24. Okt 2024, 20:36 ...
Andere Arten die meiner Meinung nach mehr pflanzen könnte: einige Celtis Arten (Celtis occidentalis und C. bungeanum), Ostrya Arten, Zelkova serrata, ....
.
Jetzt musste ich doch gleich mal googeln, der Unterschied zwischen Celtis und Zelkova war mir nicht klar. Und siehe da, beide werden auf Deutsch Zürgelbaum genannt. In meiner Ecke hat man entlang einer Strasse eine Reihe Zürgelbäume gepflanzt, die mussten dann irgendwann - es war noch vor dem Hitzesommer 2022 - ersetzt werden. Sie gedeihen nicht überall gut, vielleicht ein Grund, warum man sie nicht öfters sieht.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Gartenplaner » Antwort #257 am:

Wahrscheinlich müsste bei vielen Bäumen genauer geschaut werden, wo sie gut gedeihen.
Alle Arten, die überall gut gedeihen, balancieren auf dem schmalen Grat zur Invasivität :-\

Warum sieht man eigentlich Ostrya carpinifolia noch nicht mehr?
Wegen Birkenverwandtschaft für Allergiker schwierig?
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AndreasR
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

AndreasR » Antwort #258 am:

Ostrya carpinifolia sehe ich hier vermehrt als Straßenbaum auf Plätzen, bisher scheinen sie sich gut zu halten.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Gartenplaner » Antwort #259 am:

Ah! Interessant, ich hab die Art bisher noch nirgendwo bewusst gesehen - gut, außerhalb der Zeit mit Blüten/Fruchtständen auch nicht so augenfällig...
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Immer-grün » Antwort #260 am:

Mufflon hat geschrieben: 24. Okt 2024, 13:59 Wir suchen also einen trockenheitsverträglichen, dauerregenverträglichen, gegen Umweltbelastungen resistenten, nicht aussamenden, dauerhaft gesunden, für Vögel und Insekten wertvollen Baum, der gut aussieht, nicht zu groß wird, nicht zu klein bleibt, wenn laubabwerfend, dann schnell kompostierend.
Genau. ;D
Unsere beiden Birken an der Terrasse sind im letzten Kapitel ihres Lebens angekommen (standen schon vor dem Haus.)
Wir möchten im Herbst einen Ersatz pflanzen, obwohl die Birken vorerst noch stehen bleiben.
Sohn möchte gern eine Sommer- oder Winterlinde pflanzen (genug Abstand zur Terrasse wegen "Dreck"). Kommen die wirklich mit den Klimaveränderungen zurecht? (Mir erscheint eigentlich eine Silberlinde passend, da müsste ich wohl ein bisschen diskutieren mit Sohn von der "einheimischen Fraktion".)
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

sempervirens » Antwort #261 am:

Manna-Esche wurde die schon genannt ?
Ein vor der Eiszeit einheimischer Baum, blüht auch recht schön

Denke er kann ökologisch ähnlich wertvoll wie die Esche sein, die ja leider durch Klimawandel, Entwässerung sowie das Eschen Triebsterben weniger wird.
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Immer-grün
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Immer-grün » Antwort #262 am:

sempervirens hat geschrieben: 29. Jun 2025, 13:04 Manna-Esche wurde die schon genannt ?
Ich hatte vor ca. zwei Jahren von meiner Baumschule die Info bekommen, dass dieser Pilz auch Blumeneschen befallen kann. Habe dann nach einer Weile entschieden, es trotzdem mit ihr zu versuchen. Sie wird ( hoffentlich) zum Ersatz einer weiteren älteren Birke heranwachsen.
Für an die Terrasse wird sie zu wenig hoch. Auch wenn es viele Jahre dauern wird, es geht auch um Nachmittagsschatten.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

sempervirens » Antwort #263 am:

Ja das stimmt wird auch befallen, soll aber angeblich nur in sehr trockenen Jahren ein Problem für den Baum werden oder bei ungünstigstem Stand
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

hobab » Antwort #264 am:

Steht hier seid Jahren ohne je gegossen worden zu sein und Brandenburg ist trocken. Bisher problemlos, aber schnell wachsen ist was anderes. Und nur weil Fraxinus ornus mal hier heimisch war, muss die noch lange nicht besser ins Ökosystem passen als die Douglasie, die Tiere die von ihr gelebt hatten, dürften ja Großteils mit der Eiszeit auch ausgestorben sein. Im Alter finde ich den Stamm sehr schön, in der Größe gibt es nicht rasend viel Auswahl, ansonsten gibt es schönere Bäume. Wir haben grade Malus tschonoskii gepflanzt, auch ein Exot von dem man hoffen kann, das er von der Gattung her hier ins Ökossystem passt und dem gute Trockenhärte nachgesagt wird. Bin mal gespannt....
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Lou-Thea » Antwort #265 am:

Den Malus hab ich auch gepflanzt und Gleditsia triacanthos 'Skyline'.
Mal sehen, wie die sich entwickeln. Die Dauernässe letztes Jahr haben sie schonmal ganz gut weggesteckt. :P
...and it was all yellow
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Starking007 » Antwort #266 am:

"Einheimisch" - den Begriff gab`s mal vor der Klimaerwärmung.....
Gruß Arthur
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sempervirens
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

sempervirens » Antwort #267 am:

Die Manna-Esche wird eine Esche ökologisch auch nicht ersetzen können. Daher war „ähnlich wertvoll“ etwas undifferenziert
Denn F. ornus besiedelt einen gänzlich anderen Standort.
Andere Blatt Chemie: verwittert langsamer, Gerbstoffe etc.
Forstwirtschaftlich ist das Holz auch deutlich uninteressanter und die Wuchshöhe deutlich geringer.

Die Esche ist vermutlich unersetzbar sie bringt unglaublich viel mit auf den Tisch, es wäre ein großer Verlust, wenn sie gänzlich aussterben würde.

Dennoch es gibt eig nur 1 Fraxinus Art in DE, zwar hat die Manna-Esche eine andere Blatt Chemie als die heimischen Fraxinus aber vllt können Spezies die sich auf Fraxinus spezialisiert umschwenken, also könnte die Manna-Esche ein Rettungsboot darstellen.

Es werden vermutlich wenige sein die das können (da andere Blattchemie), aber wenn nur 1 Art unschwenken kann dann ist das in meinen Augen schon bedeutsamer als eine Douglasie je sein könnte.

Denn die Arten die an die Douglasie gehen werden auch an andere Koniferen gehen, da gibt es ja noch ein paar bessere Kandidaten.
Für die Forstwirtschaft ist D. sicherlich eine interessante Art, aber Fraxinus O. im Garten und öffentlichen Grün macht aus vielen Gründen mehr Sinn als eine Douglasie.

Und die Tiere die auf Manna-Esche spezialisiert, mögen in DE ausgestorben sein aber leben ja noch in Südeuropa, während Arten wie Sequoia und die darauf spezialisierte Fauna komplett ausgestorben sind. Tiere sind in ihrer Bewegung meist weniger beschränkt als Bäume, also wäre in dieser Hinsicht eine Einwanderung von Süden zumindest nicht undenkbar.
Sie zeigt ja auch in Teilen Einbürgerungstendenzen.

Kurzgesagt:
- Manna-Esche könnte für ein paar einheimische Arten ein Rettungsboot darstellen
- könnte potenziell einwandernde Fauna unterstützen

Ökologischer ähnlicher zur gemeinen Esche wäre Fraxinus angustifolia, diese ist aber auch ähnlich empfindlich was das Eschentriebsterben betrifft und daher wohl leider keine Alternative
Dateianhänge
Fraxinus ornus
Fraxinus ornus
Fraxinus ornus
Fraxinus ornus
Fraxinus ornus
Fraxinus ornus
Zuletzt geändert von sempervirens am 30. Jun 2025, 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Immer-grün » Antwort #268 am:

sempervirens hat geschrieben: 29. Jun 2025, 17:24 Die Esche ist vermutlich unersetzbar sie bringt unglaublich viel mit auf den Tisch, es wäre ein großer Verlust, wenn sie gänzlich aussterben würde.
https://www-kew-org.translate.goog/read ... %20process!
Wir haben im Moment eine Esche auf dem Grund (und es wachsen ein paar) die in meinen Augen noch intakt aussieht. Es ist gerade schon ein Massensterben, nicht schön anzusehen.
Starking007 hat geschrieben: 29. Jun 2025, 17:02 "Einheimisch" - den Begriff gab`s mal vor der Klimaerwärmung.....
Bei den Sträuchern findet man ja doch einiges, was sehr robust ist. Aber ja, bei den Bäumen wird es enger. Ich habe noch ein bisschen im Forum recherchiert, Winterlinde sollte gehen. (Sonst bitte Einspruch.)
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Re: Neue Gehölze gegen den Klimawandel, aber wie

Starking007 » Antwort #269 am:

Winterlinde, leider:
"....Pilze wie Cercospora microsora, Apiognomonia tiliae (Blattbräune) und Stigmina pulvinata (Zweigsterben). ..."
Gruß Arthur
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