Bezüglich erntefähige Kartoffeln auf dem Acker und Spätverunkrautung mit Samenunkräutern drin und auf Kleinflächen wäre jäten evtl noch machbar; ich würde da gerne nochmal drauf zurückkommen.
dmks hat geschrieben: ↑7. Aug 2017, 22:20Bei kleinen Flächen vielleicht sogar machbar...!
Wenn's mehr wird - der hiesige Agrarbetrieb bestellt beispielsweise 60 Hektar mit Kartoffeln - ich glaube spätestens da ist Schluß mit Jäten :D
Hier steht nicht nur auf einem Schlag zwischen dem totem Laub, ob nun sikkiert oder durch Pilz kaputt, erstmal egal, massenweiße Gänsefuß, Amaranth und alles ähnliche was man nicht zur Samenreife kommen lassen möchte. Das steht gut einen Meter hoch, lange nach der Unkrautblüte, das Kartoffellaub schon wenigstens 4 Wochen kaputt, die Knollen von Drahtwürmern und Pilz langsam angegriffen, und da ist weit und breit kein Roder in Sicht.
Tage später, Gänsefuß samt bereits aus, da wird dann mal geerntet.
Jetzt ist hier eine Chio-Chips-Fasbrik nebenan, viele Kleinbauern machen nur die Kartoffelsorten für die, einmal alles verkauft, kein Ärger mit Großmarkt oder einlagern usw.
Also Knolle braucht keine harte Schale zum lagern, Unkraut wächst darüber und setzt Samen an, Knolle wird im Boden von Tag zu Tag nicht besser, gefühlt wenns zu spät ist passiert dann mal was und danach wird zB. im Winterweizen mind. 2 mal behandelt. Kommen Zwiebeln danach, kommen die Jätetrupps nicht nach.
Ich verstehe es wirklich nicht, ich würde im Garten so nicht wirtschaften, ist man dankbar für die Biomasse als Humusquelle und nimmt dafür (behandelbare) Unkrautsamen in Kauf oder ist die Gewinnspanne bei (Verarbeitungs)Kartoffeln so schlecht, dass sich das etwas zeitigere Ernten nicht rechnet, wenn man im dümmsten Fall noch zwischenlagern muss?
Einige betroffene Äcker sind nicht die bestgepflegtesten, aktuell steht Mais drauf, mit gut 3m vom Rand rein Hirse und Co, großer Randstreifen mit null Ertrag und viel Unkrautsamen, weil im Frühjahr die HPPD´s nicht sauber gespritzt worden sind. Da hat der Fahrer mit dem Spritzgestänge gehadert (Vorgewende und auf der anderen Randseite üppige Brombeeren), andere Fehler in anderen Jahren sind auch zu beobachten.
Was sagt die `gute fachliche Praxis´ bzw Beratung dazu?