Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 228655 mal)
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- RosaRot
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
RosaRot
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Frei nach Frank Elster
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Laut Statistik sind sie ziemlich gleich wie D. D 52 ha F 55ha pro Betrieb im Durchschnitt.
Wobei ich annehme das die Statistik in die Irre führt, weil da kleine Obst und Weinbauern genauso drin sind, wie die grossflächigen Getreidebauern. Da müsste man mal weiter differenzieren.
Aber ist müssig drüber zu schwadronieren was mal war. Der Trend wird weiter zu grösseren, produktiveren Einheiten gehen, unabhängig von Bio oder Veggie oder ganz konventionell.
- LadyinBlack
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Hier aus dem Forum kam mal die Rückmeldung, dass mein Boden eher Sand sei . Unverschämtheit :o :D, allerdings im Vergleich zu fast 100er Böden eindeutig richtig. Ein Brandenburger bekommt schon bei unseren Böden Schnappatmung. Und überall gibt es diese Roten Gebiete, die angeblich nitratbelasten Regionen, die eine reduzierte Stickstoffdüngung erfordern.
Da meine Pferde genau wie der Garten über einen Brunnen mit Wasser versorgt werden, lasse ich selbstverständlich die Wasserqualität gelegentlich überprüfen. Beanstandet wird da lediglich ein zu hoher ( farbloser) Eisen (II) Gehalt, der sich bei Oxidation dann zu dem typisch rotbraunen Eisenoxid verändert. Unter meinem Misthaufen hingegen könnte die Probe anders ausfallen, auch unter jedem Kuhfladen. Und so ähnlich musst du dir die Kritik der Bauern vorstellen. Logischerweise gab es zunächst an den kritischen Stellen solche Messpunkte, ich erinnere hier in MV einen riesigen Schweinemastbetrieb,der da regelmäßig ganz oben stand. Aber über eine mögliche flächendeckende Belastung sagt das natürlich nichts .
Perikles, überliefert durch
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- dmks
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Auf Grund der problematischen Werte im Grund- und Fließwasser wurde die Düngung reglementiert - und das seit 1996!
Mit immer konkreteren Vorgaben und Neufassungen die seit vielen Jahren sogar zu einer flächendeckenden Reduktion führen.
8) allein das Vorurteil scheint unsterblich.
Morgen - sehen wir dann.
- thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Wenn ich Landwirt wäre, könnte ich in meinem Garten nach Bodenuntersuchung, Abwägung der geschätzten Nachlieferung aus dem organischen Bodenvorrat usw und Abgleich der Hoftorbilanz die Menge an Dünger geben, die in Versuchen als Bedarf ermittelt wurde. Rechts im Bild.
Das unterscheidet sich eklatant von den Mengenangaben, die auf den Düngertüten stehen oder in allgemeinen Empfehlungen wie zB maximal 3 Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr beschrieben werden. Damit wäre es mir möglich, zB Weizen anzubauen, den man zu Mehl verarbeiten dürfte, zB um Brot oder Kuchen zu backen.
Wenn ich 250m weiter Richtung Südwesten laufe, in den anderen Teil der Gartenanlage, dort ist schon rotes Gebiet, wie man im Bild in der linken Hälfte sehen kann, dort wäre das nicht mehr möglich. Hier ist nach Bodenuntersuchung und Co nicht die in Exaktversuchen ermittelte notwendige Menge an Dünger erlaubt, sondern maximal 80% davon. Sprich, die 20%, die zum auskommen notwendig wären, die fehlen. Damit lassen sich keine Proteinwerte im Weizen verwirklichen, die eine Verwendung als Mehl für den menschlichen Verzehr mehr zulassen. Sprich, 250m weiter, mit den selben Gärtnern wie in der anderen Kleingartenanlagenhälfte, kann kein Brotweizen mehr angebaut werden, sondern nur noch Tierfutter, weil man mit 20% Unterernährung keine Qualitätsware mehr erzeugen kann.
Damit ist der Wert des Weizens deutlich gemindert. Weil Tierfutter billiger ist wie Qualitätsbrotweizen, den der Standort aufgrund der Bodenqualität, Schwemmlandboden vom Rhein, hier tatsächlich hergeben würde.
Also wenn die Regeln, die für Landwirte gelten, auch für Gärtner gelten würden, dann müsste hier ein Gartenpächter nur das Pech haben, die falsche Gartennummer zugewiesen zu bekommen, und schon könnte er maximal nur noch die Hälfte von dem machen, was ein anderer Pächter mit einer günstigeren Nummer machen dürfte.
Die nächste (tatsächlich nur inoffizielle, also fließt nicht mit in die Berichterstattung zur EU ein) Nitratmessstelle ist über 5 Kilometer entfernt. Die Grenze des roten Gebietes, wie es im Bild erkennbar ist, basiert nicht auf Messwerten, sondern weil man halt irgendwo was auch immer tun musste.
Das in einer Gartenanlage mit 140 Gärten nicht die eine Hälfte düngt wie blöde und die andere lieber Gänseblümchen guckt, brauche ich hoffentlich nicht erklären.
Ich sehe ein, das irgendwo Grenzen gezogen werden müssen und das es da auch mal die falschen trifft.
Das Problem ist mehr, es gibt keine fachliche Grundlage um Grenzen ziehen zu können, da das falsche Messnetz bei der Nitratbelastung die derzeitige rechtliche Grundlage ist.
- Gartenplaner
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich finde, dieser Thread wäre definitiv auch ein Kandidat - er war ja schonmal dort 8)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Ich weiß nicht so recht. Ob die Treckerfahrer das so unterschreiben würden?
- oile
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
- oile
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Das müssen nicht unsere sein.
Morgen - sehen wir dann.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
- lerchenzorn
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Auf dem Alten Markt um die Ecke wollten sie heute die "Regeln ausreißen wie das Unkraut". Ob sie noch mal nachrechnen, welche Regel wieviel Zahlung einbringt? Oder soll´s die dann einfach so geben, die Zahlungen, für´s schlichte Dasein?
(Herr Merz wollte ja auch mal seine Steuererklärung auf dem Bierdeckel machen. Ich glaube, der ist heute ganz froh, dass er einiges an Formularen benutzen darf und Häkchen machen, um den "Werkzeugkasten" der Steuergestaltung voll ausloten zu können. Aber der ist ja kein Landwirt.)