Ein Friedhof ist ein Ort, der sehr deutlich, ja, auch die eigene Vergänglichkeit zeigt. Und so bunt und unterschiedlich, wie es im Leben ist, ist es auch auf den Friedhöfen. Das finde ich auch ganz ok so, hässlich, wie es der Threadtitel benennt, kann ich das nicht finden.
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Hier auf dem Friedhof gibt es auch Alles. Sowohl überpenibel gepflegte Gäber, wo ganz oft der Grabstein abgeledert wird und ohne ein einziges Laubblatt, Gräber mit Plastikblumen und "flackernden" Batteriekerzen, liebevoll gestaltete Gräber, völlig Vergessene oder solche ohne noch verhandene Angehörige, mit tief eingesunkenem Boden und windschiefem Kreuz, naturhaft gestaltete oder verwilderte üppige Gräber, mit Staudenbepflanzung, mit Wechselbepflanzung, Steinwüsten a la Shäng (p)Fui, versiegelte Marmorplatten und kiesgeharkte Japanische, Anonyme, oder Rasengräber mit nur kleiner Steinplatte.
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Unser leider nun berenteter früherer Friedhofsgärtner hat öfter aus den Grünschnitt-Abfallcontainern weggeworfene Dahlien, Frühjahrsblüher, Stauden und Sträucher gerettet und das ein oder andere Eckchen des Friedhofes damit belebt.
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Ob und wie Angehörige das Grab ihrer Verstorbenen gestalten oder eben nicht gestalten, geht mich nichts an und so betrachte ich das auch. Das Grab: unterschiedlich, im Leben - wie im Tod. Gleich ist nur der Tod selbst.
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Apfelbaeuerin hat geschrieben: ↑17. Feb 2022, 14:01Hier bei uns hat mal jemand Tomaten auf ein Grab gepflanzt. Das war das Grab eines leidenschaftlichen Tomaten-Fans. Ging natürlich gar nicht, die Pflanzen mussten entfernt werden.
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Das gab es vor 2 Jahren auf einem neuen Grab hier auch und es hat mich sehr angerührt. Üppigste Tomatenbepflanzung. So können sich Angehörige dem Verstorbenen nahe fühlen. Es wurde hier auf unserem Friedhof auch nicht beanstandet.
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Und spätestens, wenn die Nacht anbricht, werden sich die Gräber doch wieder alle sehr ähnlich. Wie es der Name schon sagt: Friedhof. Ort des Friedens.
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Spaziergang an Allerheiligen über den Friedhof.