Ich stehe (als Diplombiologe und angehender Gartenbauer) nach wie vor zu meiner Aussage:
Staude ist kein botanischer Begriff, sondern einer aus der gärtnerischen Kultur. Ergo lässt sich "Staude" nicht botanisch definieren.[...]Ein Botaniker wird sich hüten, von Stauden zu sprechen, das ist kein Fachbegriff der Botanik.
Ich möchte damit gegensätzlichen Verfassern von botanischen Werken nicht die Kompetenz absprechen.Es kommt vielmehr grundlegend darauf an, aus welchen Bereichen der Botanik sie kommen. Ein ökologisch arbeitender Botaniker hat andere Schwerpunkte als ein systematisch arbeitender Botaniker.Letzterem spreche ich mein größeres Vertrauen hinsichtlich korrekter systematischer Zuordnungen und Definitionen aus.Von ersterem kenne ich ein Buch ("Alpenpflanzen in ihren Lebensräumen - ein Bestimmungsbuch", Peter Merz, Haupt-Verlag) in dem ich allein beim zufälligen Aufschlagen zwei grundlegend falsche Aussagen sowie fehlerhafte Abbildungen gefunden habe. - Sein Steckenpferd ist nunmal die Ökologie, nicht die Systematik.Zwei Professoren (systematische Botanik) meinten, dass Bestimmungsbücher von Ökologen grundsätzlich zu hinterfragen seien, weil Ökologen von systematischer Biologie zu wenig Ahnung hätten. Es müsse mit Fehlern - auch groben - gerechnet werden.Ergo: Für das Hobby mag es reichen, dem Profi läuft es kalt den Rücken herunter.Apropos Schmeil-Fitschen: auch hier lässt sich "Staude" nicht botanisch greifen, sie taucht einerseits als Gegensatz zu Halbsträuchern und Holzpflanzen auf (Staude = krautig, perennierend und oberirdisch absterbend nach Samenreife). Andererseits werden alpine Polsterpflanzen den Halbsträuchern zugerechnet, wobei explizit erwähnt ist, dass es sich meist um Stauden handelt.Der Rothmaler erwähnt "Staude" überhaupt nicht.Es bleibt dabei:
Blauaugenwels hat geschrieben:Staude ist kein botanischer Begriff, sondern einer aus der gärtnerischen Kultur. [...]Ein Botaniker wird sich hüten, von Stauden zu sprechen, das ist kein Fachbegriff der Botanik.