News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2426813 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Simmse
Beiträge: 404
Registriert: 4. Apr 2022, 19:00

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Simmse » Antwort #9360 am:

Bild Nr.3
Dateianhänge
S1100010.JPG
Benutzeravatar
Ayamo
Beiträge: 1161
Registriert: 6. Jan 2007, 15:52

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Ayamo » Antwort #9361 am:

Simmse hat geschrieben: 1. Sep 2022, 14:23
Hab auch ne Frage an die Traubenexperten.
...
Einer davon könnte ein Grauburgunder sein, ist aber nur eine Vermutung. Vielleicht kann einer von euch mehr dazu sagen.
...


Was genau ist deine Frage?
Ein Grauburgunder ist es jedenfalls nicht; das ist eine weiße Sorte.
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)
Simmse
Beiträge: 404
Registriert: 4. Apr 2022, 19:00

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Simmse » Antwort #9362 am:

@Ayamo
Meine Frage wäre um welche Sorte es sich handeln könnte bzw. ob Graubunder(Ruländer) eben zutrifft.
Die Trauben wirken auf den Fotos etwas dunkler als sie wirklich sind. Schauen ziemlich identisch aus wie beim Pinot gris Wikipediaartikel und etlichen anderen Seiten. Sie sind rosa/rötlich bis leicht lilafarben würde ich sagen.
Grauburgunder wird zwar zur Weißweingewinnung benutzt, die Trauben sind deswegen aber noch lange nicht weiß.
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12106
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9363 am:

Eine Sortenbestimmung ist sehr schwierig. Um 1800 gab es noch -zig Sorten, die heute nicht mehr angebaut werden oder sogar komplett verloren sind.

Arbst, Süssschwarz? Schlehentrauben, blauer Elbling, Hartblau, blauer Elbling? ist wohl eher ein Fall für einen wirklichen Experten oder eine Bestimmung der SSR-Marker.
Simmse
Beiträge: 404
Registriert: 4. Apr 2022, 19:00

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Simmse » Antwort #9364 am:

Hab schon mehrfach versucht Andreas Jung zu kontaktieren. Scheint ja einer der sehr wenigen Experten in Europa zu sein, hat aber leider nie geantwortet.
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12106
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9365 am:

Du hast jedenfalls den Richtigen angeschrieben. Wenn jemand das sicher bestimmen kann, dann sein Büro für Rebsortenkunde und Klonzüchtung in Lustadt.
distel
Beiträge: 1008
Registriert: 5. Mär 2017, 22:26

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

distel » Antwort #9366 am:

thuja hat geschrieben: 1. Sep 2022, 09:20
@Distel: könnte ein Riesling oder so sein, wenn anfällig würde ich entsorgen.


Danke!
'Riesling' dürfte stimmen....nun weiß ich immerhin, dass 'Riesling' auch in einem Mittelgebirge reifen kann. ;) :D
Die Rebe war bisher immer gesund und hat in diesem Jahr zum ersten Mal Mehltau. Geschacklich finde ich die Trauben sehr gut, nur die vielen Kerne....

distel
Beiträge: 1008
Registriert: 5. Mär 2017, 22:26

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

distel » Antwort #9367 am:

cydorian hat geschrieben: 1. Sep 2022, 12:02
distel hat geschrieben: 1. Sep 2022, 00:11
Alternativ kämen Rebsorten aus den unterfränkischen Weinbergen in Frage. Ich hatte einmal von dort Steckhölzer aus dem Rebschnitt mitgenommen und bewurzelt.


Unbedingt sein lassen. Ist auch auch gutem Grund nicht erlaubt, Reben müssen auf reblausfesten Unterlagen stehen, sonst Reblausgefahr.

Besorg dir eine der vielen Tafeltraubensorten mit guter Mehltaufestigkeit. Sind nicht teuer. Anfällige Sorten wie deine Unbekannte musst du häufig behandeln, wenn du was ernten willst.


Danke für deinen Hinweis. Ich war bisher immer der Meinung, dass die reblausfesten Unterlagen nur in Weinbauregionen Vorschrift sind. Stimmt das so nicht? Ich wohne in keiner Weinregion und hatte die Steckhölzer damals nur mitgenommen, um zu sehen, ob sie bewurzeln.
Ich hatte ein Jahr später 'Glenora' gepflanzt. Die Pflanze ist im Gegensatz zum 'Riesling' mickrig (1,20), hat in diesem Jahr immerhin mal Trauben aber die sind noch hart und grün. Der 'Riesling' ist inzwischen 2,5 m hoch und hat in diesem Jahr zum ersten Mal Mehltau.

Welche Sorten würdest du empfehlen? Kernlos und frosthart (Mittelgebirge) wären wichtig....

Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12106
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9368 am:

Reine vitis vinifera wie der Riesling sind im Prinzip alle für Mehltaukrankheiten anfällig. Man kann die durchaus anbauen, es gibt auch ganz erstklassige Tafeltraubensorten darunter, aber ein deutlicher Pflanzenschutzaufwand ist Pflicht. Kostet Zeit und Geld. Und natürlich haben die alle Kerne.

Kernlos, frosthart gibts viele. Lakemont (New York) ist sehr robust. Es gibt einige Weitere mit speziellen Aromen, die nicht jedem schmecken - Beispiel Canadice oder Venus. Es gibt neuere Sorten, oft aus Osteuropa, deren Krankheitsfestigkeit leider oft nicht das hält, was behauptet wird. Aber gute Sachen sind schon dabei. Guck dir mal die ganzen kischmischs an, das heisst kernlos. Ich hab mehrere, unter anderem Kischmisch Zitroni und schon viel drüber im Thread geschrieben.
Benutzeravatar
Starking007
Beiträge: 11521
Registriert: 24. Jan 2005, 19:10
Wohnort: 92237
Region: Mittelgebirge
Höhe über NHN: 440
Bodenart: steinig-lehm

Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Starking007 » Antwort #9369 am:

Ich bin hier auf 440 Meter, raue Ostwindlage.
Bin kein Sortenspezialist, aber viele sind wieder rausgeflogen.

Immer noch da:
Muskat Blau und Birstaler Muskat.
Topfavorit ist Venus, aber zuerst den Geschmack probieren!

Und schon wieder schmeisse ich eine schöne große Beere raus, nur süß wie Zuckerwasser reicht mir nicht.
Gruß Arthur
distel
Beiträge: 1008
Registriert: 5. Mär 2017, 22:26

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

distel » Antwort #9370 am:

cydorian hat geschrieben: 1. Sep 2022, 22:48
Reine vitis vinifera wie der Riesling sind im Prinzip alle für Mehltaukrankheiten anfällig. Man kann die durchaus anbauen, es gibt auch ganz erstklassige Tafeltraubensorten darunter, aber ein deutlicher Pflanzenschutzaufwand ist Pflicht. Kostet Zeit und Geld. Und natürlich haben die alle Kerne.

Kernlos, frosthart gibts viele. Lakemont (New York) ist sehr robust. Es gibt einige Weitere mit speziellen Aromen, die nicht jedem schmecken - Beispiel Canadice oder Venus. Es gibt neuere Sorten, oft aus Osteuropa, deren Krankheitsfestigkeit leider oft nicht das hält, was behauptet wird. Aber gute Sachen sind schon dabei. Guck dir mal die ganzen kischmischs an, das heisst kernlos. Ich hab mehrere, unter anderem Kischmisch Zitroni und schon viel drüber im Thread geschrieben.


Danke für die Infos. Die "Kischmisch-Sorten" sind sehr interessant...ich werde es mal mit einer versuchen.

Das Steckholz, das wahrscheinlich ein 'Riesling' ist, war eigentlich mehr meine Experimentierfreude...

distel
Beiträge: 1008
Registriert: 5. Mär 2017, 22:26

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

distel » Antwort #9371 am:

Starking007 hat geschrieben: 2. Sep 2022, 04:31
Ich bin hier auf 440 Meter, raue Ostwindlage.
Bin kein Sortenspezialist, aber viele sind wieder rausgeflogen.

Immer noch da:
Muskat Blau und Birstaler Muskat.
Topfavorit ist Venus, aber zuerst den Geschmack probieren!

Und schon wieder schmeisse ich eine schöne große Beere raus, nur süß wie Zuckerwasser reicht mir nicht.


Danke für die Vorschläge!
Klimatisch liege ich noch etwas ungünstiger in BY-Nord.

Bei 'Venus' schreckt mich etwas die Aromabeschreibung. Es dauert ja doch mindestens 3 bis 4 Jahre, bis man erste Verkostungen vornehmen könnte. Eine Erdbeernote wäre ja nicht schlimm aber unter einem Foxton stelle ich mir nichts vor, was mich locken könnte... :-\
Benutzeravatar
Mediterraneus
Beiträge: 28295
Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
Region: Südspessart
Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Mediterraneus » Antwort #9372 am:

Foxton ist wie Gummibärchen. Den meisten Leuten schmeckt das.

Nimm auf jeden Fall eine frühreifende Sorte, sonst hast du in kalten Jahren nichts gescheites.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12106
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #9373 am:

Wenn der Riesling was wird, ist die Lage nicht so schlecht.

Venus ist auch deswegen eine Möglichkeit, weil sie die schöne Eigenschaft hat, die Erdbeertöne mit zunehmender Reife abzubauen. Man kann sichs raussuchen: Etwas früher geniessen, mit den Gummibärchentönen. Oder etwas warten, dann neutraler. Ist ohne so wie schon von Medi erwähnt: Den meisten Leuten schmeckt es. Venus hat keinen schlimmen Fuchsgeschmack, die Aromatik ist angenehm, das sagt eigentlich jeder der sie probiert. Ich auch. Finde sie gut. Mich stört eigentlich mehr das gallertartige Fruchtfleisch. Entweder saftig oder fleischig ist mir lieber.
distel
Beiträge: 1008
Registriert: 5. Mär 2017, 22:26

Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

distel » Antwort #9374 am:

Danke dir!
Dann ist 'Venus' auch eine Option. Die Sorte hatte ich vor einigen Wochen sogar in einem Baumarkt gesehen....
Antworten