News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Russtau an Äpfeln (Gelesen 4169 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12253
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Russtau an Äpfeln

cydorian »

An meiner neuesten Obstwiese hab ich ein für mich seltsames Phänomen: Jedes Jahr starker Russtaubefall an fast allen Äpfeln. Passiert meist Ende Juli. Die Wiese liegt an einem Süd-Südwesthang in einem kleinen Bacheinschnitt, der Bach führt im Sommer aber meist kein Wasser, eine eher trockene Gegend, Bäume stehen im oberen Bereich, Muschelkalkboden.Nun könnte man annehmen, es wäre halt eine luftfeuchte Lage. Aber so scheint es nicht zu sein. Es gibt nämlich andererseits fast keinen Schorfbefall, selbst nicht an den vom Vorbesitzer angepflanzten hochanfälligen Sorten, z.B. Golden Delicious.Der Russtau ist ärgerlich, aber er schadet nicht. Man kann die Äpfel halt kaum mehr verschenken geschweige denn verkaufen, sie sehen aus wie neben einem alten Kohlekraftwerk gewachsen. Trotzdem würden mich andere Erfahrungen mit Russtau interessieren. Welche Bedingungen braucht er? Vielleicht lässt sich ja etwas verbessern, z.B. Randbepflanzung verkleinern um mehr Luftbewegung zu erreichen.
Benutzeravatar
Zuccalmaglio
Beiträge: 2831
Registriert: 27. Jan 2005, 19:55

Re:Russtau an Äpfeln

Zuccalmaglio » Antwort #1 am:

Soweit ich weiß, handelt sich wohl um einen Erregerkomplex verschiedener Pilze, die durch die gängigen (Schorf)fungizide mit erfasst werden können. Im Bioanbau vielleicht mit Schwefel, Gesteinsmehlen etc.Vor einigen Jahren hatte ich Gelegenheit, mit einer Mitarbeiterin der Uni Bonn kurz darüber zu reden, weil mich interessierte, ob der Verzehr der Äpfel für den Menschen schädlich sein könnte (Mykotoxine). Dazu würden die Forschungen noch laufen. Was daraus geworden ist, weiß ich aber nicht.Scheint wie so vieles auch stark sorten- und lageabhängig zu sein.Ernsthafte Probleme hatte ich nur mit "Blenheim" und der Nachbar mit GD. Die Bäume stehen allerdings auch in relativ geschlossener und windstiller Lage. Andere Sorten bei mir oder den anderen Gärten, z.B. Florina, Boskop, Oldenburg, Zuccalmaglio, Ontario etc., waren aber kaum bis gar nicht befallen.
Tschöh mit ö
Antworten