Stimmt die Bildkomposition nicht, ist nichts zu retten.Diese Tage sah ich die vor langer Zeit aufgenommene 5-teilige Fotoserie "Foto for Life", Arte und bin begeistert. Oliviero Toscani lehrt einer Gruppe von jungen Fotografen die Kunst des Fotografierens. Toscanis Fotos haben immer eine klare Aussage. Umwerfend klar. Das verlangt er auch von den Teilnehmern. Ein hohes Ziel. Er führt immer wieder August Sander an, der nichts dem Zufall überließ, die Fotos sind arrangierte Kompositionen des Fotografen. Also nahm ich mir August Sander vor und sah einen Film über Sander in Sardinien.Die Stadtaufnahmen überzeugen mich mit ihren klaren Linien, wunderbar wie er Straßenschluchten aufnimmt oder Gebäude. Bei einem Portrait, frage ich mich, warum dem Ehepaar ab Knie die Beine fehlen, finde keine Erklärung. Dann entdeckte ich den Link:
http://www.borisseewald.de/blog/2008/05 ... nterricht/ Es ist eine Bildanalyse des Fotos “Blinde Kinder beim Unterricht” von August Sander.Beim ersten Blick auf das Foto verstand ich nicht, warum ein angeschnittenes Fenster? Jetzt öffnet sich mir die Symbolik. Das Fenster hat eine klare Aussage, ebenso die anderen Linien und Einzelheiten.Wenn ich hier die Diskussion mit Katze lese, dann sagt mir mal, welche Aussage die Katze hat. Was will das Griechenlandfoto rüberbringen? Ist es die Zeit der Mittagshitze? Dann wäre eine schlafende Katze sinnvoller. Kann das Foto ohne Katze bestehen? Wenn ja, wozu die Katze? Wenn nicht, rettet die Katze auch nichts.@BristleconeDie Auswahlfotos vom Nationalmuseum sind alle gleich, egal, ob jemand vorn rumläuft oder nicht. Mir ist nicht klar, worauf es dir ankommt. Der vordere fast geschlossene Teil ist langweilig, nimmt viel zu Platz ein, ohne als Öffnung für das Hauptmotiv zu dienen. Der vordere Teil des Fotos bleibt geschlossen. Das war sicher nicht deine Absicht.Das 2. Problem ist, dass der klare Aufbau der Vegetation nicht herausgeholt wird, zu viele hohe Bäume rechts und links im Bild.Du musst dich entscheiden, wo du schneidest. Ich würde links bis zum roten Schild die Bäume wegnehmen. Auf der rechten Seite muss die Treppe weg, sie geht in die falsche Richtung, aus dem Bild raus. Also würde ich bis zum Beginn des großen roten Schildes wegschneiden. Damit wiederholen sich rote Schilder und der Blick wird frei für das Museum.Vielleicht noch stärker schneiden und das vordere rechte Schild ganz wegnehmen, es ist zu stark und links nur das kleine über den Weg ragende rote Schild stehen lassen. Es passt besser zur Beschriftung am Mauerpfosten, rechter Eingang. Dieser Schnitt verkleinert den vorderen Bereich, nimmt ihm das Gewicht, denn die Mauer schließt sich nicht mehr. Leider kann ich es nur mit Abdecken ausprobieren, sehe aber, die Aufnahme bekommt eine klare Aussage, und der Blick öffnet sich zum Museum.Ich habe nur das Foto ohne "Eindringlinge" bearbeitet. Ich glaube, das Foto kippt nach links. Probierst du meine Schnittideen aus? Ich bin gespannt.Ich habe nun selbst viel Arbeit beim Sichten meiner Fotos, es fliegen noch viel, viel mehr Fotos aus meiner Sammlung. Der Fluch der digitalen Fotografie. Aufgenommen ist schnell, nur nicht so schnell bearbeitet. Aber je mehr Fragen sich mir zum Foto stellen, umso konsequenter kann ich entscheiden.