Zitat von: pearl am 13. Februar 2016, 13:24:55
Organic agriculture key to feeding the world sustainably eine Metastudie der Washington State University ist so betitelt und am 3. Februar 2016 publiziert worden.
Parameter wie Bodengüte, Energieverbrauch, biologische Vielfalt, Wasserverschmutzung, Profit, Gesamtkosten, Einfluss auf das Ökosystem, Arbeitsplätze, Gesundheit am Arbeitsplatz, Pestizidbelastung, Qualität, und Ertrag werden gegenübergestellt. Die Grafik ist sehr hübsch bunt. Auch sehr anschaulich. Deutlich widerlegen die Fakten die Vorurteile.
Fazit, die Ernährung der Weltbevölkerung wäre auch mit alternativen Methoden möglich, die noch nicht ausgeschöpft sind, weil die konventionelle Produktionsweise bevorzugt, begünstigt, gefördert wird, die politischen Entscheidungen dominiert und die Köpfe blockiert.
Das ist fundamentalistische grüne Eiapopeia-Spinnerei. Vor ca. 20 ... 25 Jahren konnte die Ernährung der damaligen Weltbevölkerung mit Hängen und Würgen und mit Hunderten Millionen Hungerenden mit konventioneller Landwirtschaft gesichert werden. Seitdem hat sich die Weltbevölkerung in etwa verdoppelt bei schrumpfender Anbaufläche.
Da die Anzahl der Hungernden verringert wurde, bedeutet das im Weltmaßstab ungefähr eine Verdopplung der Nahrungsgüterproduktion. Diese Verdopplung war nur möglich mit massivem Einsatz der Gentechnik und der Chemie (Pfanzenschutzmittel, Herbizite, Dünger ...), d.h. mit der "normalen" konventionellen Landwirtschaft wären Hunderte Millionen Menschen verhungert und mit Bioanbau sogar Milliarden Menschen.
Deutschland hat da eine Sonderstellung, weil relativ viel landwirtschaftliche Nutzfläche pro Kopf, viel Niederschlag und große Industrieproduktion, um weltweit Nahrungsmittel einkaufen zu können. In den nächsten 30 ... 40 Jahren soll sich die Weltbevölkerung wieder verdoppeln. Wie soll man die alle satt bekommen? Irgendwann sind auch die Potentiale von Gentechnik und Chemie erschöpft.
Wenn dieser Bevölkerungsdruck nicht wäre, könnten wir uns den Luxus leisten, auf große Teile der Gentechnik und einen Teil der Chemie zu verzichten.
Einen Teil der Unkrautbekämpfung könnte man mit Kartoffeln als "Zwischenfrucht" wegfallen lassen, aber so viele Kartoffeln brauchen wir nicht und durch die Rauchgasentschwefelung und Wegfall der Kohleheizungen im privaten Bereich haben die Pilzinfektionen drastisch zugenommen und die wiederum müssen mit Chemie bekämpft werden. Der Anbau von Kartoffeln war früher ein "Hausmittel" gegen total verunkrautete Garten- und Anbauflächen. Früher waren in der DDR so viel Schwefeloxide in der Luft, dass Wein, Kartoffeln und Tomaten praktisch nicht gespritzt werden mussten und jetzt müssen Kartoffeln und Wein alle 10 bis 14 Tage gespritzt werden - bei den gleichen Sorten wie früher. Jetzt werden in der Landwirtschaft sogar Zwiebeln und Schnittlauch gegen Mehltau (Pero?) gespritzt. Früher war das bei den gleichen Sorten undenkbar.