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Für gartenwürdig halte ich heimische Farne mit Ausnahme des Adlerfarns allemal, wenn man ihnen den richtigen Standort gönnt.
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Ich hab bei mir gewagt, auch den Adlerfarn auf seine Gartenwürdigkeit zu überprüfen.
Seit Herbst 2007 habe ich ihn im Garten, bisher lässt er sich nach meinem Empfinden sehr gut im Griff behalten.
Der Trick scheint dabei zu sein, ihm gerade nicht den richtigen Standort zu gönnen.
In der Umgebung wächst er wuchernd auf lockeren, wahrscheinlich leicht sauren, Sandböden.
In meinem Garten, auf kalkhaltigem schwerem Lehm, wuchert er nicht wirklich - ja, es gibt jedes Jahr Wedel, die außerhalb des zugedachten Beetstreifens auftauchen, aber wenn ich die sehr tief umfasse und rausreiße, wars das dann.
Allerdings wächst er auch im Beetstreifen "wellenartig", mal kommen auf der einen Seite viele Wedel, mal auf der anderen Seite, gleichmäßig ist der Aufwuchs nie, da die Wedel aber trotzdem groß und breit werden, sieht das Beet immer gefüllt aus.
Ein großer Nachteil ist die geringe Standfestigkeit, ohne ein am vorderen Rand des Beetes gespanntes Seil würden die Wedel im Sommer nach kräftigen Regengüssen kreuz und quer liegen.
Insgesamt würde ich die Gartenwürdigkeit eher als gering einschätzen - aber für einen Farnomanen und Sammler.....
Dryopteris filix-mas ist bei uns in der näheren Umgebung der häufigste Waldfarn.
Robust, trockenheitsverträglich, wenn eingewachsen, recht lang wintergrün, recht groß werdend - eine große Zahl von von Spaziergängen aus dem Wald vor über 30 Jahren mitgebrachte Exemplare wuchsen im Garten meiner Großeltern, von denen ich wiederum einige Exemplare in meinen Garten mitgenommen habe, wo sie immer noch wachsen.
Und sich auch selbst immer mal wieder aussporen.
Hier rechts neben dem Hakonechloa 'Allgold' in der Bildmitte mein schönstes Exemplar, da nur einen "Kopf" gebildet und dadurch sieht man die schöne Trichterform - mit mehreren Triebköpfen sieht der Farn unordentlicher aus.
Asplenium scolopendrium in der ursprünglichen Art, als richtige "Hirschzunge", finde ich einen sehr schönen Gartenfarn - oft finde ich die vielen Sorten längst nicht so dekorativ.
Sport sich bei mir massiv in die Tuffsteinmauer aus.
Asplenium trichomanes ist auch ein sehr robuster und schöner kleiner Farn, ein Fugenfarn.
Hat sich bei mir immerhin sogar 2x ausgesport.
Asplenium ruta-muraria find ich ja richtig klasse, er wächst in dichten Büscheln direkt gegenüber der Garteneinfahrt in der Mauer um den Friedhof und die Dorfkapelle, ist aber extrem schwierig im Garten anzusiedeln.
Von einem Versuch, Pflänzchen aus sehr bröckeligen Fugen einer Betonmauer, wodurch man wirklich sehr viel Wurzelwerk herauslösen konnte, in den Fugen zwischen den Tuffsteinziegel anzusiedeln, lebt auch nur noch eine Pflanze - aber vielleicht ist es A. ruta-muraria dort auch zu schattig
Matteuccia struthiopteris befriedigt bei mir leider überhaupt nicht - einerseits "wuchert" er bei mir nicht, andererseits ists ihm oft schnell zu trocken, trotz Töpferlehm, und dann hat man angebräunte Wedel bis zum Herbst.