Ich hatte mir etwas mehr "Entlastung" von Euch versprochen!
ganz entspannt! Ob Spontanvegetation aus heimischen Ruderalkräutern oder gekauften Stauden und Einjährigen besteht, ist einerlei, in jedem Fall muss man die Gesamtsituation betrachten. Das Konzept der Layer- oder Matrix-Pflanzung geht von Lebensgemeinschaften aus in denen die Beziehungen zwischen den einzelnen Exemplaren in einer Pflanzung das Pflegekonzept bestimmen.
Es gibt Pflanzen, die durch einen Gundermannteppich hindurchbrechen.
Amsonia tabernaemontana subsp.
salicifolia als ausgewachsenes Exemplar kommt unberührt drüber hinweg.
Amsonia tabernaemontana subsp.
tabernaemontana als Jungpflanze erliegt den Schnecken und bedarf eines Schonraums.
Der Gundermannteppich im Gehölzschatten über
Cyclamen hederifolium ist ein Desaster. Letztes Jahr gewesen. Den Cyclamen hat es nichts gemacht, die sehen gerade sehr gut aus, mich hat das Laub von
Glechoma hederacea zur Blütezeit der Cyclamen extrem gestört. Jetzt ist es eingezogen und der Waldboden war von schnell rottendem Kirschenlaub bedeckt.
Walderdbeeren wachsen überall auf den sonnigen Stellen am Hang zwischen Bart-Iris und Päonien. Eine perfekte Kombination.
Ich verwende indigene Spontanvegetation wie
Stellaria holostea oder
Galium mollugo als
basic layer. Dort, wo die Farbe und der Habitus passt.
Der Garten entwickelt sich. Die Ruderalkräuter, die am Anfang auftreten und stören, sind später kein Problem mehr. Mit der Reife der Pflanzungen entsteht ein Gleichgewicht zwischen den Pflanzen und eine Gelassenheit des Gärtners.
Sinnvoll ist es in Bezug zur Pflege die Konkurrenztypen kennen zu lernen. Nicht den theoretischen Überbau, sondern aus Erfahrung lernen, welche Pflanzen sich unter welchen Bedingungen im eigenen Garten wie verhalten und welche Kombinationen und Ensembles gut zusammen gehen.
Der Winter ist tatsächlich eine ideale Zeit zum Jäten. Ich werde
Hesperis matronalis subsp.
candida und
Helleborus foetidus an manchen Stellen raushauen müssen. Aber auch wieder viel Brombeeren roden und auf
Ranunculus repens aufpassen. Im Winter nutzen beide die Zeit den Garten für sich zu gewinnen.