Hallo allerseits,
ich weiß, ich bin noch sehr neu hier und eröffne jetzt schon einen eigenen Thread - das finden vielleicht einige ungewöhnlich.
Aber ich bin jetzt schon einige Male nach mehr Bildern gefragt worden und wollte diese Wünsche erfüllen.
In Luxemburg, zu meinem Elternhaus gehörend, befindet sich mein Garten.
Der Garten ist eine 3950m²-Obstwiese am ehemaligen Bauernhof meiner Eltern, erbaut 1779.
Lange Jahre wurde sie als Schafweide genutzt und war teilweise Mieter-Gemüsegarten.
Als diese Nutzungen aufgegeben wurden, machten wir uns Gedanken, wie man das Areal weiter pflegen und vielleicht auch schöner gestalten könnte.
Seit ungefähr 2001 habe ich Unmengen an verrosteten Zaunresten und Zaunpfählen entfernt, entlang fast aller Grenzen freiwachsende Cornus sanguinea-Hecken als Abschirmung zu den Nachbarn gepflanzt.
Einen absterbenden Fichtenhain ersetzte ich durch schon recht große Eiben und pflanzte ihn mit Eibenhecken ab, auch an anderen Stellen nutzte ich Eibenhecken als Strukturbildner, die Hecken zeichnen jetzt alte Einzäunungsgrenzen und Nutzungsbereiche nach.
Bis auf ein großes Viereck vor der Terrasse, der "große Rasen", wird die Wiese nur einmal im Jahr gemäht und das Mähgut abtransportiert, niedrig gemähte Wege erschliessen in der Zeit den Garten.
Letztes Jahr habe ich die ersten großen richtig gestalterischen Schritte gemacht, nachdem es in den Jahren davor nur ums Aufräumen und Strukturen pflanzen ging.
Wer allerdings Staudenbeete erwartet, den muss ich leider noch enttäuschen, ich bin nur alle paar Wochen zuhause und kann was im Garten tun - und bisher war die Struktur das Wichtigste
Hier ein Grundriss, die Bezeichnungen in Klammern sind angedacht, aber noch nicht umgesetzt:
(Edit erklärt, dass der Plan die Situation 2012 wiedergibt und auch erst 2012 angefügt wurde
)
Hier nun ein kleiner Rundgang, mit Ausblicken vom Haus aus angefangen über den Zugang zum Garten, den "Gartenhof", die Terrasse, nach rechts am letzten Großprojekt vorbei, welches noch nicht ganz fertig ist, dem Eibenhain, einmal rundum und schlußendlich wieder zur Terrasse zurück.
Erst mal aus vergangenen Tagen:
Winter 1985
Der Garten 1990:
Im Jahr 2000:
Und schliesslich 2010:
Starten wir den Gartenrundgang im Gartenhof:
Am hinteren Ende gehts dann in den Garten, rechts ist die Hauptterrasse, links ist das "Farnbeet", doch dazu später:
Und von gleicher Stelle der Blick zurück:
Nochmal von oben für den besseren Überblick:
Und weiter auf die Terrasse, Blick in den Garten:
Blick nach rechts:
Und nach links:
Hinter der Kugelthuja versteckt sich das "Farnbeet" - das hab ich in den 90ern angelegt, einige Farne sind auch so alt, glaub ich:
Und der Blick vom großen Rasen auf die Terrasse:
Wenn man sich dann, auf dem großen Rasen stehend, nach rechts wendet.....
..erspäht man das Projekt "Ruine":
Die "Ruine" war ursprunglich ein Schafstall und Werkzeugschuppen - und ein Problemfall, er hatte bei einem Sturm in den 90ern sein Dach verloren, ein Bekannter hatte meiner Mutter angeboten, ihn abzureißen und abzutransportieren, legte das oberste Stockwerk in Schutt - aber dann passierte nix mehr
Gottseidank hatte ich dann letztes Jahr einen "Geistesblitz" und traute mich auch, den umzusetzen.
Ich hatte auf einmal einen Phyllostachys aureosulcata 'Spectabilis', wollte aber keine Rhizomsperre vergraben müssen - da kam mir die Idee, die Ruine mit Erde zu füllen und ihn dort auszupflanzen.
Der Schuppen hatte noch eine intakte Bodenplatte und Seitenwände, und so hab ichs einfach mal versucht.
Das ist das Ergebnis, eine "folly", wie solch skurrilen Bauten in englischen Landschaftsggärten genannt wurden
So sahs noch 2009 aus:
Innen:
Gleicher Blick 2010:
Das Reststück Betondecke war von sich aus in den Jahren der Vernachlässigung mit einem Büschel Gräser, einem Stachelbeersämling und sogar einem Cornus sanguinea-Sämling bewachsen - so nahm ich das auf und brachte dort die trockenheitsliebenden Pflanzen unter, die ich ansonsten in meinem lehmigen Boden nicht pflanzen kann.
Und da Stein ja gut zu Stein passt, nutzte ich die ehemaligen Kaninchenstalltische für eine kleine "Ausstellung"
Hinter der "Ruine" war ein verwahrlostes Gemüsegärtchen:
Da versuche ich mich an einem Exotengarten, weil die sonst bei mir überall schlecht passen
Weiter im Rundgang - dies ist das Ende einer Blickachse quer durch den Garten durch eine Allee von Pflaumenbäumen auf das Nachbargehöft und natürlich die Vase:
So sieht der Blick in die andere Richtung aus, das andere Ende der Blickachse bildet eine Blutbuchenlaube, die noch im Wachsen ist:
Weiter den Rasenweg entlang an der Vase vorbei gelangt man zum Eibenhain:
Der sah mal so aus (2003 von nem Nachbarn aus fotografiert):
Und so drunter, hinten kann man die erste Eibenhecke erkennen, die ich da gerade gepflanzt hatte, in dem Jahr starben viele der Fichten plötzlich ab und mussten gefällt werden (2004):
Die Einfahrt, der einzige "Großzugang" zum Garten habe ich 2010 befestigen lassen, das Tor 2011 ersetzt:
So sieht der Eibenhain von der Dorfkapelle aus gesehen aus:
Und so im "Inneren":
Blick vom Eibenhain in den Garten, zurück zum Haus und der Ruine, ganz links am Rand:
Und zum "Plateau", welches zu dem Zeitpunkt noch nicht aufgeschüttet war - da wo der Pfosten mit der Edelstahlkugel steht, ganz im Hintergrund links, ist das untere Ende:
Von der Ecke des zukünftigen Plateaus aus der Blick zum Haus:
Und zum großen Feldahorn:
Im Jahr zuvor habe ich die riesige Fichtenreihe entfernen lassen, die auf einer linie vom Feldahorn aus standen, die waren wahrscheinlich mal als Grenz"hecke" gepflanzt worden, weil der Garten aus einigen Flurstücken besteht, die wohl im Laufe der Jahrhunderte nach und nach zusammen "getauscht" wurden, wie das unter Landwirten nicht unüblich ist.
Am oberen Ende, wo die Bank steht, soll mal ein Pavillon hin:
Und den Hängesessel gegen einen bequemeren ausgetauscht
So, zurück zum Haus, an der Blutbuchenlaube (Endpunkt der Blickachse) vorbei zum Schuppen:
Und nochmal ein Blick in den Garten zurück:
Und nun zum großen Rasen zurück:
Beste Grüße,
der Gartenplaner