Sprung zu diesem Jahr.
Im Sommer ging ich dann ein Problem an, was ich schon lange im Blick hatte, wo mir aber bis dahin der Mut gefehlt hatte, es zu lösen.....
Auf den Fotos kann man es so kaum erkennen, aber die Mauer hinter dem Teich bestand aus zwei Teilbereichen, dem unteren, dem Mauerwerk des ehemaligen Hühnerstalls, deshalb auch dieses merkwürdige Gitterfenster, und einem Teilstück Mauer, das frei stehend nur eine Art Rand für die Lagerfläche auf der Decke des Hühnerstalls bildet.
Dieser "Rand" neigte sich schon seit Jahrzehnten nach vorne über Farnbeet und somit auch den Teich.
In den 90er Jahren war schon das Stück Mauerwerk, das sich dort befand, wo auf diesem Foto die Holzbohle links zu sehen ist:
abgebrochen und ins Farnbeet gestürzt.
Ähnliches befürchtete ich seitdem beim Rest rechts.
Bevor ich nun aber den Teich erneuere und dann schlagen mir möglicherweise abstürzende Ziegelbrocken ein Loch hinein, fasste ich mir ein Herz und klopfte mit einem Hammer vorsichtig von oben nach unten die Ziegel los und nahm sie ab.
Es stellte sich dann auch heraus, warum sich dieses obere Mauerstück so nach außen neigte - es war einfach mal so halb auf die Holzbretterdecke des Hühnerstalles draufgemauert, wie man hier links direkt neben der Krone der Hängebuche sehen kann:
Natürlich hatte das Holz gearbeitet und so das Mauerstück in Schieflage gebracht und den Riss entlang der Trennungslinie verursacht.
Leider bröckelte bei der Aktion auch ein Teilstück Putz ab, so dass nun mehr von den Betonziegeln zu sehen ist...irgendwas is ja immer....
Zudem war da eine Lücke zwischen den beiden Teilstücken Rindenmatte, die ich schon 2007 anstatt der vermoderten Holzbretter als neue Wandverkleidung oben angebracht hatte, aber da hatte meine Mutter die Idee mit den Weidenflechtmatten, die ich schon mal als Beetrandrahmen für den Topfsammelplatz geholt hatte.
Ende September fischte ich dann mal vorsichtig im Teich und hatte prompt innerhalb kurzer Zeit zwei Miniaturmolche auf meiner Schlamm-Schöpfkelle - also doch noch etwas warten.
Zwei Wochen später war es dann soweit - keine Molche mehr vor Ort, ich konnt die Abrissarbeiten beginnen.
Soviel wie möglich "Altwasser" ohne schwarzen Schlamm schöpfte ich in einen großen Bottich, um es später dann gleich wieder in den neuen Teich geben zu können als "Impfung" mit vorteilhaften Mikroorganismen und packte die schwimmenden Hornkraut-Teilstücke dazu.
Den schwarzen Schmodder ganz vom Grund des alten Teiches bewahrte ich dann auch erstmal in einem weiteren Bottich auf, dabei tauchte dann doch ein Miniaturfrosch auf, der wohl geplant hatte, am Grund des alten Teiches zu überwintern.
Zwei Nachbarn haben größere Teiche, in denen immer Frösche laichen, die jungen ausgewachsenen Frösche sind dann aber oft im Sommer bei mir zu Besuch oder hatten eben schon mehrfach versucht, in meiner kleinen Pfütze zu überwintern.
Ich setzte ihn dann erstmal in den Bottich mit dem sauberen Restwasser mit einem "Ausstiegs-Ast" dazu.....so lange ich da rumfuhrwerkte, blieb er erstmal im sicheren Bottich und versteckte sich bei Störung unter Ast oder Hornkraut.
Ich fragte mich, ob er wohl bliebe, so dass ich ihn gleich in den neuen Teich "umbetten" könne.....
Zu meiner Verwunderung fand ich unter der alten Folie keinen Bereich, der feuchter war und ich frage mich, ob vielleicht einfach die Falten des Überschusses an Folie die ich damals verbaut hatte, zu "Dochten" geworden oder vielleicht Haselwurzeln dort eingewachsen waren und im Sommer Wasser abgesogen hatten.
Insgesamt war der Boden erschreckend trocken dort und ziemlich stark mit Haselwurzeln durchzogen.
Eine Überlegung war auch, eine bessere Pflegbarkeit durch Trittsteine hinter dem Becken zu erreichen, da ich aber nicht wollte, dass die Trittsteine zu sehr ins Auge stachen, nahm ich dafür Lavatuffsteine, die noch von der Mauer am Gartenhof übrig waren und dort ja schon unter Beweis gestellt hatten, wie schell sie sich bemoosten.
So hoffe ich, dass sie optisch schnell "verschwinden", aber trotzdem ihre Funktion erfüllen.
Nächster Schritt war, die Ausbuchtung nach rechts zur Hängebuche aufzufüllen und gleichzeitig das Loch an die Form und Positionierung des Fertigbeckens anzupassen:
Hier kann man den Bottich mit Altwasser sehen und was so alles an Moorholzstücken und Deko-Steinen unter all dem Efeu wieder aufgetaucht war
Dann musste ich irgendwie die oberste Stufe hinten wieder "anflicken", da sie aufgrund des trockenen Bodens und des vorher anders orientierten Loches ziemlich abgebröckelt war.....aber man hat ja "Töpferlehm" zur Hand
Der nächste Schritt wäre normalerweise, das Becken einzusetzen (möglichst in die Waage bringen) und dann möglichst hohlraumfüllend Sand zwischen Becken und ausgehobenem Loch einzuschlämmen.
Da das Modellieren der obersten Stufe mit Lehm schon so gut funktioniert hatte, überlegte ich mir was Ähnliches mit dem Sand.
Der bei uns erhältliche gelbe Bausand ist sehr fein, wenn man ihn anfeuchtet, perfekt zum Sandburgenbauen, also versuchte ich eine erste Schicht Sand per Bewurf an die Seitenwände zu bekommen, was sich als gut machbar erwies:
Den Sand fest haftend in die Wölbung der Unterteilung zwischen Sumpfzone und Rest gelang dann schon nicht mehr so, so sanft bekam ich das Becken dann nicht in das Loch versenkt
Trotzdem bleibt so noch Hohlraum über, der möglichst gänzlich mit Sand verfüllt werden sollte.
Ich überlegte mir da dann aber auch eine eigene Variante und mischte den Sand mit Wasser zu einem recht flüssigen Brei, den ich mit einem Trichter mit recht weiter Abflussöffnung und einem Stück 1-Zoll-Schlauch versuchte, in alle Ecken und Hohlräume zu stochern und fliessen zu lassen:
Dann kam die Entscheidung, wo nun die Ufermatte abgeschnitten werden soll:
Und schliesslich die Pflanzung der Sumpfpflanzen.
Ich hab Lavasplitt 2-8mm als Pflanzsubstrat genommen, weil es der Farbe meines Gartenbodens ziemlich entspricht.
Gewaschen war er nicht, deshalb die Trübung durch die Sandpartikel.
Das Weißliche auf dem Substrat ist die Ufermatten-Moosmischung von NaturaGart.
Da ich diese aber schon letztes Jahr mitsamt der ufermatte bestellt hatte, ist die Frage, ob und wieviel daraus noch erwächst....
Schlussendlich grenzte ich diesen gesamten Bereich mit Altholzstücken gegen den Rasen ab, das bot auch die Gelegenheit, an der Vorderkante den letzten Rest Plastikwulstrand zu verstecken, so dass ich auf Absägen erstmal verzichte.
Die Trübung des Wassers verschwand innerhalb von zwei Tagen, hatte ich so schnell nicht erwartet.
Und dann hab ich jetzt mal ein Laubnetz ausprobiert, man kann sehen, was ein paar stürmische Tage schon an Hasellaub im Farnbeet gebracht haben, mal sehen, wie gut das über den Winter klappt....