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Durst trotz feuchten Bodens - warum (Gelesen 5217 mal)

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Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Pewe

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

Pewe » Antwort #15 am:

Mulchen soll man erst auf bereits nassem oder gut feuchtem Boden, ganz besonders, wenn man eine dickere Mulchschicht aufbringen möchte.
Richtig. Wenn ich mich recht entsinne, war der Boden seinerzeit auch gut feucht - jedenfalls oben. Gebuddelt habe ich nicht - hätte ich vielleicht sollen.
Pewe

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

Pewe » Antwort #16 am:

Hmm du kommst auch aus Celle also eher sandiger Boden ist ja noch fast Heide.Pflanzen weisen auch bei zu langer Feuchtigkeit Trockenheitssymptome aus. Das kommt daher das die Feinwurzeln weggammeln und so die Wasserversorgung behindert wird. Die Reaktion eines Leien ist noch mehr wässern heisst noch mehr Fäulnis. Kann ich mir bei dir aber nicht vorstellen! ;) Auch gerade wegen den Boden gegebenheiten.
Aufgrund dieser Bodengegebenheiten kann ich mir das eigentlich auch nicht vorstellen. ;) Vielleicht sind die Pflanzen auch noch nicht so eingewurzelt wie ich dachte - die meisten wurden erst im Herbst gesetzt, ein Teil jetzt im Frühjahr und nur der kleinste Teil hockt schon länger drin - und ich mach mir einfach nur wieder zu viele Gedanken ::)
brennnessel

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

brennnessel » Antwort #17 am:

und ich mach mir einfach nur wieder zu viele Gedanken
.... ja: "denken soll man pferden überlassen - die haben einen größeren kopf"! wurde mir schon öfter gesagt, wenn ich etwas "schräg" daher kam..... ;) !
knorbs
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

knorbs » Antwort #18 am:

...war gestern zwar in der Tat ein sonniger Tag, ...
auf der niederländischen hesi-website hat siglinde von hesi eine sehr interessante + lesenswerte artikelserie über "transport + logistik in pflanzen" verfasst. nichts für schnelles schmökern (außer man hat's schon mal gelesen + braucht nur eine schnelle info ;D ;)). am besten runterladen + in ruhe mal lesen. nicht wundern...es geht um die kultur von hanf ;D. aber die vorgänge in der pflanze, die hesi sehr verständlich beschreibt, gelten allgemein.im 5. artikel "Wir können den Transport in der Wurzel beeinflussen" schreibt siglinde:"Die Bodentemperatur ist ebenfalls ein Faktor, der direkt Einfluß nimmt auf die Wasseraufnahme in den Wurzeln. Ist der Boden kalt oder wird mit eiskaltem Wasser gegossen, dann hat das Wasser eine höhere Zähigkeit. Für uns nicht sichtbar, aber im Mikrobereich der Wurzelzellen ist kaltes Wasser zähflüssig. Je wärmer also der Boden ist, umso geringer ist der Wurzelwiderstand für Wasser. Ist der Boden kalt, die Lufttemperatur dagegen hoch, dann verdampfen die Blätter zwar viel Wasser, es kann aber in den Wurzeln nicht ausreichend nachgereicht werden, da das Wasser wie zäher Honig durch die Wurzeln fließt. Die Folge ist, da die Blätter schlapp werden, der Boden aber naß ist. "um die jahreszeit + inbesondere bei dem temperaturverlauf im mai ist der boden kalt, es war sonnig als die blätter schlappten, obwohl der boden nass war. die höchste dichte des wassers liegt bei ~4°C, die sich auch bei temp. bis ~10° nicht groß verändert (s. diagramm) ...die erklärung ist plausibel.
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oile
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

oile » Antwort #19 am:

Nun ja, dass Wasser "zäh" wird, habe ich noch nie gehört. :-XAber ich gärtnere ja auch auf sehr sandigem Boden und musste schon öfter die Erfahrung machen, dass dieser in der oberen Schicht sich schön feucht anfühlte und tiefer knochentrocken war. Dazu kommt noch der Effekt der festen Wurzelballen, von dem fars schon schrieb - mehr noch: gekaufte Pflanzen erhält man meistens in einem Substrat auf Torfbasis. In einem leichten Sandboden, der die Feuchtigkeit nicht gut hält, neigt dieses Substrat dazu, auszutrocknen. Ich spüle daher inzwischen möglichst viel davon raus, bevor ich Pflanzen einsetze.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Staudo
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

Staudo » Antwort #20 am:

Ich habe bisher auch an die Kraft der semipermeablen Wände und der Osmose geglaubt. ;) Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Blätter rasant losgewachsen sind und noch keine feste Kutikula haben, die die Verdunstung beschränkt. Außerdem werden bei luxuriösen Bedingungen die Wurzeln sicher mit dem Wachstum hinterher bleiben. War es nicht so, dass Wasser und Nährstoffe vor allem an den Wurzelspitzen aufgenommen wird? Und wenn der Luxus nachlässt, schaffen es die Wurzeln nicht, ausreichend Wasser nachzuliefern.
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Pewe

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

Pewe » Antwort #21 am:

@ KnorbsDas hört sich interessant an, wenngleich zähes Wasser im ersten Moment irritiert. Kann ich mir aber gut vorstellen. Werde ich mir zu Gemüte führen.@ OileWurzelballen ausgespült habe ich bislang nur, wenn Ameisen drin waren. Muss ich mal ausprobieren. Morgen werde ich mal ein tieferes Loch buddeln und ausmessen, wann es furztrocken wird.
knorbs
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

knorbs » Antwort #22 am:

Nun ja, dass Wasser "zäh" wird, habe ich noch nie gehört.
duden: Vis|ko|si|tät, die; - <lat.> (Zähflüssigkeit)scheint mir eine gängige physikalische beschreibung einer eigenschaft von flüssigkeiten/wasser zu sein: "Die Viskosität (Zähigkeit) des Wassers" ::) 8)zitat aus hesi-artikel 2 "Transpiration, die Wasserpumpe der Pflanze":"Die Aufnahme von Wasser und Düngesalzen in die Haarwurzeln geschieht nahezu ohne Widerstand. Während der Rest einer Wurzel mit einer wasserundurchdringlichen Außenhaut umgeben ist, ist eine Haarwurzel nur mit einer dünnen Membran versehen, die von Wasser und darin gelösten Stoffen ungehindert passiert werden kann. Den größten Widerstand für das Wasser stellt die Passage von Haarzwurzel nach Zentralzylinder durch die angrenzenden Zellen dar, denn hier werden mehrere Zellmembranen (Schleusen) durchdrungen.Der Wasserwiderstand ist stark abhängig von der Wassertemperatur. ... Tatsächlich aber nimmt die Zähflüssigkeit (die Viskosität) des Wassers mit sinkenden Temperaturen zu. Im Maßstab einer Zelle ist Wasser von 10 Grad Celsius nämlich schon eine sehr zähflüssige Angelegenheit und je wärmer es wird, desto geringer der Widerstand für die Passage zum Zentralzylinder.In Räumen mit kaltem Boden, aber hoher Lufttemperatur (Lampen) können Pflanzen Wasserstreß bekommen. Die Temperatur an den Blättern läßt viel Verdunstung zu, da aber der Boden kalt ist, ist das Wasser zu zäh, um schnell genug die Wurzeln zu passieren. Dann werden die Blätter nicht ausreichend mit Wasser versorgt. Die Folge sind schlappe oder verwelkte Blätter bei nassem Boden". wie gesagt geht's um die optimale kultur von hanf + die kulturfehler bei kaltem boden und kunstlicht. die ansprechgruppe dürften kiffer mit grünen daumen sein...da muss sie halt verständlich schreiben. ohne große anstrengung auf gartensituationen übertragbar. für mich momentan die plausibelste erklärung für das von waldschrat beobachtete phänomen.für staudo ;) aus "Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen) in Reutlingen""Die Zellwand ist frei durchlässig für Wasser und darin gelöste Mineralstoffe (Ionen). Deshalb kann die Bodenlösung ungehindert in die Wurzelhaarzellen fließen. Der Weitertransport in den Protoplasten erfolgt durch Osmose. Bei der Osmose bewegen sich die Wasserteilchen problemlos durch die selektiv permeable Membran, während der Transport für die im Wasser gelösten Teile erschwert oder verhindert wird."
z6b
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Pewe

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

Pewe » Antwort #23 am:

Nun habe ich mich durch die ersten 2 Themen gelesen (Rest folgt - sehr interessant) und bislang leuchtet mir das durchaus ein. Außerdem neue Erkenntnis - meines Vaters Pflanzensämlinge sind immer größer als meine - gehe ich jetzt davon aus, dass mein Pflanzsubstrat zu locker ist, da habe ich wohl was zu gut gemeint. :-\ Mal sehen, was ich noch lerne.
knorbs
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

knorbs » Antwort #24 am:

lies weiter...hesis artikel sind wirklich aufschlussreich...wirst noch mehr ah-effekte erleben. ich fand das thema selektion der nährstoffionen + des dafür nötigen energieaufwands interessant ;)
z6b
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Günther

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

Günther » Antwort #25 am:

Die Viskositätsänderung von Wasser ist zwar gegeben, aber in der Praxis unerheblich. Zwischen 25° und 5° steigt die, sowieso niedrige, Viskosität etwa auf das Doppelte. Auf den osmotischen Druck hat das faktisch keinen Einfluß, auf die Diffusion nur wenig.Schau einmal auf einen tropfenden Eiszapfen - da tropfts genau so fröhlich wie bei einem Wasserhahn, der Viskositätsunterschied ist kaum merkbar (aber mit entsprechenden Geräten meßbar).Ich selbst hab schon gemerkt, daß nach dem Ende einer Regenperiode - Boden naß, Pflanzen naß, Temperatur fast gleich - die Blätter schlappen. Ich führe das auf eine, auch temperaturbedingte, zu geringe Reaktionsgeschwindigkeit der Pflanzenzellen zurück.
bristlecone

Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

bristlecone » Antwort #26 am:

Knorbs, ich habe die von dir empfohlenen Artikel bisher nicht gelesen und kann dazu somit im Detail weiter nichts sagen. Nur soviel:Dass die Temperaturabhängigkeit der Viskosität des Wassers ein entscheidender Faktor für die Aufnahme und den Transport des Wasers in der Pflanze sein soll, dürfte kaum zutreffen.Schaut man sich die in dem von Dir verlinkten Wikipediaartikel zur Viskosität aufgeführten Werte für die Viskosität des Wassers an, so ergibt sich für einen Temperaturanstieg von 5 °C auf 25 °C noch nicht einmal ein Unterschied um den Faktor 2 - wobei eine Boden(wasser)temperatur von 25 °C in unseren Breiten kaum einmal erreicht werden dürfte, der Unterschied praktisch also noch kleiner ist.Wenn sich die Temperatur im Boden bzw. Bodenwasser tatsächlich auf den Transport in der Pflanze auswirkt, dann deshalb, weil diese Transportprozesse nicht ausschließlich passiv verlaufen, sondern auch aktive, d.h. von der Pflanze unter Aufwand von Stoffwechselenergie betriebene Vorgänge beeinhalten.Die Geschwindigkeit solcher Vorgänge ist stark temperaturabhängig, als ganz grobe Faustregel gilt, dass eine Erhöhung der Tempreratur um 10 °C die Geschwindigkeit der Reaktion verdoppelt.Im Einzelfall kann das aber sehr davon abweichen.Mir leuchtet Staudos Erklärung nach wie vor ein.
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tomma
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

tomma » Antwort #27 am:

Heute ist hier der erste warme Tag mit viel Sonnenschein. Mein Boden ist tiefgründig und hält gut die Feuchtigkeit. Was machen nun einige meiner Pflanzen? Sie schlappen. Ist doch klar, sie kommen mit den Temperatursprüngen nicht so gut zurecht. Das habe ich schon oft beobachtet. Nach einer Weile haben sie sich angepasst, und dann gibt sich das wieder.
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fars
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

fars » Antwort #28 am:

Sorry, das habe ich bislang immer nur an gerade gepflanzten Gewächsen beobachtet, nicht aber sonst im Garten. Da ich die gleiche Witterung hatte: Welche Pflanzen lassen denn die Köpfe hängen?
Katrin
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Re:Durst trotz feuchten Bodens - warum

Katrin » Antwort #29 am:

Bei mir ist auch oft zu beobachten, dass Pflanzen mit relativ großer Blattmasse nach Regentagen beim ersten warmen Tag schlappen. Vor allem bei Geranium kann man das beobachten, aber manchmal auch bei Stachys macrantha, Geum und Phlox.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
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