Mir hilft die Angabe bis -15°C gar nicht weiter. Albizien werden mit dieser Angabe verkauft - im Norden Deutschlands, wo es im Winter deutlich milder ist als hier, überlebt sie ausgepflanzt in der Regel nicht. Hier, wo -15°C ganz normal sind und es immer wieder auch deutlich kälter wird, macht das dem Baum gar nichts. Bei Stauden erlebe ich ähnliches - Pflanzen, die im Horrorwinter vor 2 Jahren in den Niederlanden und Belgien verstorben sind (Hems), haben hier überlebt. Purpursonnehüte stehen hier schon jahrelang und zeigen bis auf eine Sorte keine Winterprobleme - in milderen Regionen Deutschlands sind sie kurzlebig und die Ergebnisse der diesbezüglichen Staudensichtung lassen mich nur erstaunt zurück.Ich werde den Verdacht nicht los, daß auch bei Stauden eine warme Sommersaison die Voraussetzungen fürs Überwintern verbessern und kühle regnerische Sommer sich negativ auf die Winterhärte auswirken.LGDeshalb sagte ich ja "in Mitteleuropa bis -15". Wenn mir ein Gärtner aus Österreich oder den Niederlanden eine Pflanze verkauft, und sagt, bis -15 ist sie ungefähr hart, dann kann ich das ganz gut einschätzen.Verkauft mir ein Gärtner aus Italien eine Pflanze, und sagt, bis -15 hart, dann würde sie hiesige -15 wohl nicht so gut verkraften, da dort solche Kälte nur kurz und selten auftritt. Und überhaupt ist dort vieles einfach schöner 8)Wie gesagt, die Winterhärteangabe ist nur eine grobe Richtschnur, wenn ich grenzwertige Pflanzen kultivieren will, muss ich einfach auch mein eigenes Klima im eigenen Garten und die Standortverhältnisse sehr gut kennen.
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Winterhärte bei Stauden (Gelesen 17918 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Winterhärte bei Stauden
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Re:Winterhärte bei Stauden
Mir schonMir hilft die Angabe bis -15°C gar nicht weiter. ...Deshalb sagte ich ja "in Mitteleuropa bis -15". Wenn mir ein Gärtner aus Österreich oder den Niederlanden eine Pflanze verkauft, und sagt, bis -15 ist sie ungefähr hart, dann kann ich das ganz gut einschätzen.Verkauft mir ein Gärtner aus Italien eine Pflanze, und sagt, bis -15 hart, dann würde sie hiesige -15 wohl nicht so gut verkraften, da dort solche Kälte nur kurz und selten auftritt. Und überhaupt ist dort vieles einfach schöner 8)Wie gesagt, die Winterhärteangabe ist nur eine grobe Richtschnur, wenn ich grenzwertige Pflanzen kultivieren will, muss ich einfach auch mein eigenes Klima im eigenen Garten und die Standortverhältnisse sehr gut kennen.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden
Weil es dann ohnehin nicht klappt, oder weil Du es dann bei Dir versuchst?LGMir schon
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Re:Winterhärte bei Stauden
Wie gesagt, ich habe meinen Garten mit der Zeit kennengelernt, ich weiß, welche heiklen Pflanzen woanders wachsen, bei mir aber nicht und ich weiß oft auch wieso.Es ist alles ein bißchen Ausprobieren und Erfahrung und auch Glück. Die Temperaturangaben sind für mich ein Indiz, dass es klappen könnte. Mehr nicht.Weil es dann ohnehin nicht klappt, oder weil Du es dann bei Dir versuchst?LGMir schon
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Winterhärte bei Stauden
Manchmal ist es nicht nur der Garten und das lokale Kleinklima dort sondern einfach ein fehlendes Detail, das man nicht berücksichtigt hat und das entscheidet über Gedeih oder Verderb. Stehenlassen oder Abschneiden im Herbst kann so ein entscheidender Punkt sein. Und wie sind Deine Erfahrungen in Bezug auf Sommerwärme - kommen bei Dir Stauden besser durch den Winter, wenn es im Sommer davor mal so richtig warm war und sie überdurchschnittlich zugelegt haben?LGWie gesagt, ich habe meinen Garten mit der Zeit kennengelernt, ich weiß, welche heiklen Pflanzen woanders wachsen, bei mir aber nicht und ich weiß oft auch wieso.Es ist alles ein bißchen Ausprobieren und Erfahrung und auch Glück. Die Temperaturangaben sind für mich ein Indiz, dass es klappen könnte. Mehr nicht.
Re:Winterhärte bei Stauden
Auf jeden Fall, da stimme ich dir in diesem Punkt zu! Albizia und auch andere Pflanzen wie die Türkenfeige sind beispielsweise am Neusiedler See absolut hart, obgleich dort Wintertemperaturen herrschen, wie sie in Norddeutschland nur selten vorkommen. Es gibt Marillen (auf Deutsch Aprikose), welche ich in Ladakh in 4.000 m Höhe sah. Dort sind Wintertemperaturen um -30 Grad völlig normal. Durch einen langen, trockenen Herbst und vor allem trockene Kälte kommen diese Sorten wunderbar über die Runden. Hierzulande ist mir die Ladakh-Marille schon zweimal kaputtgegangen, weil der Winter viel zu feucht und zu wankelmütig ist. Ein anderes, gutes Beispiel sind Phyllostachys, die vollkommen unterschiedlich auf Kälte reagieren. Während sie hier bei -15 Grad lediglich die Blätter einrollen, verlieren sie diese andernorts bereits. Echinacea-Sorten sind im Burgenland klimabedingt noch am besten davongekommen! In allen anderen Sichtungsgärten waren die Ausfälle wesentlich größer. Hingegen ist Phlox und Rittersporn unter pannonischen Bedingungen eine Katastrophe, zumindest die herkömmlichen Sorten. Das hat nun nichts mit einer Winterhärte zu tun, sondern mit Dauerhaftigkeit, die durch Klima und Boden bestimmt wird. Die Aussage "winterhart bis -15 Grad" befriedigt lediglich das Bedürfnis mancher Zeitgenossen, sich an irgendwas halten zu müssen oder zumindest eine Richtlinie zu haben. Besser wäre es in diesem Fall, gar nichts zu schreiben.
Re:Winterhärte bei Stauden
Phlox und Rittersporn sind hier auch ProblemkinderEchinacea-Sorten sind im Burgenland noch am besten davongekommen! In allen anderen Sichtungsgärten waren die Ausfälle wesentlich größer. Hingegen ist Phlox und Rittersporn unter pannonischen Bedingungen eine Katastrophe, zumindest die herkömmlichen Sorten.

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Re:Winterhärte bei Stauden
Das mag sicherlich sein, dass eine Staude, die eine lange Vegetationsperiode hatte, sich wohler fühlt und somit "winterhärter" ist, als eine, die jedes Jahr kurz vor der Blüte wieder abfrieren muss.Bei Gehölzen spielt das wohl eine größere Rolle.Und wie sind Deine Erfahrungen in Bezug auf Sommerwärme - kommen bei Dir Stauden besser durch den Winter, wenn es im Sommer davor mal so richtig warm war und sie überdurchschnittlich zugelegt haben?LG
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Re:Winterhärte bei Stauden
Man könnte auch schreiben, dass die Pflanze "3-mal-Heidelberg-winterhart" ist. Das heißt dann eher ne winterliche Lusche.Hingegen ist die Aussage "1-mal-Hof-winterhart" quasi die Ausgeburt an Winterhärte an sichDie Aussage "winterhart bis -15 Grad" befriedigt lediglich das Bedürfnis mancher Zeitgenossen, sich an irgendwas halten zu müssen oder zumindest eine Richtlinie zu haben. Besser wäre es in diesem Fall, gar nichts zu schreiben.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- Herr Dingens
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Re:Winterhärte bei Stauden
So ist es. Am besten wäre es, die Pflanzen zu benennen, die bei uns keine Chance zum Überwintern haben. Der ganze Rest sollte keinerlei Angaben kriegen, und jeder, der pflanzen will, sollte pflanzen, was er mag, und am Ende wird er Stauden, Gehölze, Blütensträucher, ... haben, die für seinen Boden und sein Mikroklima optimal sind.Die Aussage "winterhart bis -15 Grad" befriedigt lediglich das Bedürfnis mancher Zeitgenossen, sich an irgendwas halten zu müssen oder zumindest eine Richtlinie zu haben. Besser wäre es in diesem Fall, gar nichts zu schreiben.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Winterhärte bei Stauden
Nein, nicht mal das.Im wintermilden Klima von Heidelberg haben manche Pflanzen, z.B. die Besenheide (o.k., das ist jetzt ein Zwergstrauch, aber von der Höhe im Winter her mit vielen Stauden vergleichbar), Probleme mit Frosttrocknis bei Barfrösten. In Gebieten mit weit tieferen Wintertemperaturen hingegen nicht, weil sie unterm Schnee bestens geschützt sind.Man könnte auch schreiben, dass die Pflanze "3-mal-Heidelberg-winterhart" ist. Das heißt dann eher ne winterliche Lusche.Hingegen ist die Aussage "1-mal-Hof-winterhart" quasi die Ausgeburt an Winterhärte an sichDie Aussage "winterhart bis -15 Grad" befriedigt lediglich das Bedürfnis mancher Zeitgenossen, sich an irgendwas halten zu müssen oder zumindest eine Richtlinie zu haben. Besser wäre es in diesem Fall, gar nichts zu schreiben.
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Re:Winterhärte bei Stauden
So allgemein würde ich das nicht unterschreiben. Das hängt doch davon ab, ob der Boden bedeckt ist oder offen, wie lange die Kälteperiode dauert und wie tief die Temperaturen am Boden sind.Ich hatte noch etas vergessen: Der Boden gefriert meist nur Oberflächlich.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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Re:Winterhärte bei Stauden
Ich hab nun nicht den ganzen Thread gelesen aber welche Rolle spielt der Witterungsverlauf?Bei Gehölzen, insbesondere bei Rosen habe ich die Erfahrung gemacht, das ihnen ein früh einsetzender und lang andauernder Winter mit kontinuierlich tiefen Temperaturen weniger auszumachen scheint als eine wechselhafte Witterung. Extrembeispiel ist der der hier schon erwähnte Horrorwinter mit ungewöhnlich hohen Temperaturen und einem Temperaturabsturz im Februar, wobei die absoluten Tiefsttemperaturen hier gar nicht mal so extrem waren.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re:Winterhärte bei Stauden
Es hat ja jeder unbegrenzt Geld, Zeit und Kraft für solche Versuche, nicht wahr?So ist es. Am besten wäre es, die Pflanzen zu benennen, die bei uns keine Chance zum Überwintern haben. Der ganze Rest sollte keinerlei Angaben kriegen, und jeder, der pflanzen will, sollte pflanzen, was er mag , und am Ende wird er Stauden, Gehölze, Blütensträucher, ... haben, die für seinen Boden und sein Mikroklima optimal sind.

Re:Winterhärte bei Stauden
Wieso gehst Du davon aus, daß es in Gebieten mit weit tieferen Wintertemperaturen automatisch Schnee gibt?Nein, nicht mal das.Im wintermilden Klima von Heidelberg haben manche Pflanzen, z.B. die Besenheide (o.k., das ist jetzt ein Zwergstrauch, aber von der Höhe im Winter her mit vielen Stauden vergleichbar), Probleme mit Frosttrocknis bei Barfrösten. In Gebieten mit weit tieferen Wintertemperaturen hingegen nicht, weil sie unterm Schnee bestens geschützt sind.
