thuja hat geschrieben: ↑27. Jun 2018, 23:04 Versuche es positiv zu sehen. ::) In manchen verdichteten Sandbodenfahrspuren ist der Bodenkontakt und das Wachstum besser weil mehr Feuchtigkeit drinbleibt. Schon ärgerlich...
ja, ganz verlier ich ja den Humor auch nicht ;) "Sinnvoller" Weise kreuzen sich die Spuren an einer Stelle sogar ??? Zum Verständnis: es gab hier seit 1000 Jahren keinen Weg!
Ziel ist erstmal die Unterlassung - um nicht noch mehr Schaden und neue Schneisen zu machen. Kiefernwald sieht meist über Kilometer wie eine Versammlung von Telegraphenmasten aus - da wächst nix dazwischen. Unterholz zu bilden ist schon eine langwierige Dauerbaustelle über Jahzehnte! Neupflanzungen brauchen Verbißschutz -Drahtgeflecht um Einzelpflanzen (hatten diese auch mal) der viele Jahre lang regelmäßig gerichtet oder erneuert werden muß, da die Wildschweine ihn immer wieder umrennen.
Mal eine Frage an die Landwirte: was wird jetzt noch in Wintergetreide gespritzt? Fungizid zur Ährenbehandlung? Und sind 6 Spritzungen von Ausgang Winter bis jetzt viel oder eher normal?
Ich kenne mich zwar mit Pflanzenschutzmitteln etc aus, bin aber eben Gärtner und kein Landwirt. Und langsam bin ich die Debatten mit Schwiegermutter leid.
Und wenn ich mir überlege, dass in dem Schlag stellenweise viele Disten standen, einiges an Gräsern aufgelaufen war, mindestens 2x Cycocel im Spiel war (ist ja schwer zu überriechen und riecht eindeutig und typisch) und hier etliches an Läusen unterwegs war kommt mir persönlich das soooo furchtbar viel gar nicht mal vor. Man kann ja nicht alles immer zusammenkippen.
Was man über mich sagt(e): Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
6 Spritzunge erscheinen mir nicht viel - Herbizid gegen auflaufende Unkräuter , Halmbruchkrankheit, Stauchungsmittel, Fusarium, Gelbrost, Blattläuse, Braunrost, ...und dann immer noch was das man noch nicht kennt. 8) Sollte aber soweit bis Ende Mai abgeschlossen sein. Leider ist der Landwirt meines Vertrauens derzeit Rentner und im Urlaub :D sonst würd ich zwei Bierchen in die Hand nehmen und mal fragen gehen. ;) Zur Ernte käme in stark befallenen Beständen noch die Sikkation mit Herbiziden in Frage. Ist nach wie vor dort zulässig, wo anders der Bestand nicht erntefähig wäre.
Hier musste dieses Jahr nichts sikkiert (sagt man so?) werden- absolut feine Naturtrocknung. Es ist (nein war...) wunderbar klar, die Sonne knallt, perfektes Sonnenstichwetter - prima um das Gerstenfeld vor dem Haus zu mähen! Diese Feldstück wird immer! an einem Wochenende gemäht, es ist vergleichsweise überschaubar... Leider auch eine Wetterlage die das allergische Potential, dass den Stäuben innewohnt extrem verstärkt. Alle paar Jahre haut's mich da völlig weg, sehr unangenehm. Und kein erlösender Regen in Sicht... :P
RosaRot hat geschrieben: ↑8. Jul 2018, 10:39 Wenn es trocken ist, ist es trocken, da beißt die Maus kein' Faden ab. Auch in den großen Kontinentalgebieten Osteuropas wächst dann weniger. Älterer Artikel dazu.
Gestern sah ich mitten in der sonstigen Steppe ein relativ gut aussehendes Maisfeld. Es ist durchaus nicht so, dass die Bauern hier im mitteldeutschen Trockengebiet nicht wüßten, dass es trocken sein kann. Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen trocken und sehr trocken.
Nun - sie werden sich wohl oder übel auf mehr 'sehr trocken' einstellen müssen. Jammern hilft ihnen wenig und die Klima-Erwärmung wird es nicht umkehren. Bewässern wäre eine Möglichkeit - klappt auch in wesentlich heißeren trockenen Zonen. Und in dem Kontext natürlich auch eine Ressourcenoptimierung - Wasser sammeln in regenreichen Zeiten, wassersparende Bewässerungsmethoden, trockenheitsresistentere Sorten, etc.
Die Bauern die ich kenne, habe ich noch nie "jammern" gehört. Ich weiß allerdings, das letztes Jahr etliche Betriebe aufgeben mussten. Aus guten Gründen wird hier in der Gegend sehr häufig Wintergerste angebaut, ebenso Roggen. Triticale ist möglicherweise erst im Versuchsanbau, das weiß ich jetzt nicht. Es gibt zwei große Institute die sich mit Pflanzenzüchtung/Forschung/u.a. zur Trockenheitsresistenz befassen, Bayer Cropscience hat sein Weizenzuchzentrum hier. Die Gegend hier war schon immer trocken und deshalb bis kurz vor der Wende Zentrum der Saatguterzeugung.
In der Forschung geht es eben gerade darum Nahrungspflanzen zu züchten bzw. zu entwickeln(CRISPER) die Trockenheitsstress bessser verkraften.
In der Zeitung war gestern zu lesen, dass es hier 1963 ähnlich trocken war wie dieses Jahr. Es wird sich zeigen ob 2018 eine Ausnahme darstellt wie 1963, oder ob es solche Jahre häufiger geben wird.
Gestern sind wir an einem Plakat auf einer Wiese im Schwarzwald vorbeigefahren. Darauf stand, dass die Bauern dort das Land seit Jahrhunderten pflegen und diese Pflege die Natur erhalte. Deshalb wollen sie keine Windkrafträder.
Vor uns fuhr da gerad ein Traktor auf der Teerstraße, kein Ochsenkarren und auch kein Pferdefuhrwerk mit Kaltblutpferd auf einem ungepflasterten Weg, und auf den Dächern vieler Höfe sieht man Solaranlagen.
Hier wird der Windpark bei Sonnenschein und Wind (so wie heute) regelmäßig abgeschaltet. Der Windparkbetreiber bekommt sein Geld trotzdem. Schaut mal auf Eure Stromrechnung. :D Aber für die Bauern ist eine Windkraftanlage auf dem Acker ein Bombengeschäft. Wer das Glück hat, zwei Anlagen auf seinen Grundstücken stehen zu haben, braucht nicht mehr zu arbeiten.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Es sind viele Sachen zu bedenken/betriebswirtschaftlich zu planen, Grundbuch, Verkehrssicherung, Planungskosten, Jagd-, Immissions- Baurecht, Haftpflicht, bis hin zum Entsorgungsverantwortlichen nach Beendigung der Nutzung. 8) heißes Eisen!!!
Vor genau 100 Jahren, am 1. August 1918, wurden im Deutschen Reich „fleischlose Wochen“ angeordnet. Heute würde man „Veggie Weeks“ sagen. Man wollte die Tierbestände schonen. Wer weiß, wie unsere Supermärkte in diesem Jahr ohne Globalilsierung und moderne Landwirtschaft aussähen. Das Bild ist von heute.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck