Rieke hat geschrieben: ↑11. Sep 2018, 14:09 Danke, ein wirklich lesenswerter Artikel. Für mich bestätigt er, daß Verinselung eine zentrale, noch immer unterschätzte Ursache des Artenrückgangs ist, insbesondere bei kleinen Tieren wie Insekten und bei Pflanzen.
Falls das Verinselungsthema für Die von weitergehendem Interesse ist, kann ich dieses Buch nur empfehlen! http://www.derfarbfleck.de/old/2014/02/22/der-gesang-des-dodo-ausgestorben-und-wiederbelebt/
Paw hat geschrieben: ↑11. Sep 2018, 13:37 Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten? Sind Grünbrücken/Wildwechselbrücken eine sinnvolle Maßnahme? Eine Antwort auf diese Frage versucht ein Artikel der Süddeutschen Zeitung zu geben:
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Es war das Jahr 2005, die Straßenbauverwaltung Schleswig-Holstein baute die Bundesstraße B 404 zur Autobahn A 21 aus, der Bauabschnitt 5a, zwischen Bornhöved und Negernbötel. Er umfasste fünf Bauwerke. Drei Brücken für Verkehrszwecke, eine Gewässerunterführung und das damals größte ökologische Bauprojekt des Bundeslandes, eine wuchtige, von neun Mittelstützen getragene Brücke aus Spannbetonplatten. Der Rohbau stand kaum, als der »Bund der Steuerzahler« das Projekt als Verschwendung geißelte: So eine große, so eine teure Überführung – nur für Tiere? Eine Boulevard-Zeitung griff die Geschichte auf: »Für 2,5 Mio! Frösche und Rehe kriegen eigene Autobahnbrücke.« Die Überschrift, die Reck damals las, lautete: »Was soll der Quak?«
Tut mir leid. Ich kann diese Aktivisten nicht ernst nehmen. Hätten die Besetzer in den letzten sechs Jahren eine Streuobstwiese gepflegt oder eine Orchideenwiese vor der Verbuschung bewahrt, hätten sie mehr für den Erhalt der Artenvielfalt getan.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Danke @Rieke. Wegen einem wahrscheinlich kranken Igel im Garten bin ich leserisch ein bisschen "versumpft". Von Animal Aided Dsign hatte ich vorher noch nie gehört, du schon? ;) https://www.nzz.ch/meinung/auch-die-artenvielfalt-in-der-stadt-will-gepflegt-sein-ld.1343110
Es gibt ein Projekt, "Bunte Wiese Tübingen", Rasenflächen im öffentlichen Bereich werden zu bunten Wiesen. Die öffentliche Hand spart Pflegekosten, Flora und Fauna profitieren und der Mensch erfreut sich auch. 45 Modellwiesen gibt es schon, ca 15 ha. Sie werden wissenschaftlich begleitet, die Wiesen werden extensiv gepflegt um die Artenvielfalt zu fördern. Gegründet 2010 von Studenten und Mitarbeitern der Uni Tübingen. Es gibt "Ableger" in Potsdam, Quakenbrück, Landau. https://www.buntewiese-tuebingen.de/%C3%BCber-uns/unsere-ziele/
"Am Ende will Junker bestimmte Schlüsselarten identifizieren, die den Aufbau der biologischen Vielfalt ankurbeln, indem sie wichtige Funktionen für die Bodenaufbereitung, die Bildung von Biomasse und für die Bestäubung erfüllen. 'Wir wissen, wie man Ökosysteme kaputtmacht, siehe Abholzung, Umweltverschmutzung und exzessive Landnutzung', sagt Junker. 'Welche Mechanismen es braucht, um auf Brachen oder nicht mehr genutzten Flächen ein vielfältiges System wiederaufzubauen, ist hingegen kaum erforscht.' "
Dmks hatte im anderen thread schon auf die Arbeit von Christina Grätz als Praktikerin im Naturschutz hingewiesen. Sie ist mit ihrer Firma nicht nur Produzentin von Wildsaaten und Dienstleisterin im Biotopschutz. Sie hat nun auch ein Buch über eines ihrer Seelenthemen geschrieben oder mitgeschrieben: dem Ameisenschutz. Auf sehr schöne Weise mischen sich ihre unmittelbaren Eindrücke und Erlebnisse aus der Praxis mit den von Manuela Kupfer hinzu gesetzten Fachtexten.
Es gibt erhaltens- und pflegenswerte Natur und es gibt denkwürdige und pflegenswerte Geschichte. Manchmal beißt sich das. In Oberhof möchte einer der ältesten Golfclubs des Landes den Platz in alter Manier -oder doch ein bisschen mehr? - wieder spielbar machen. Dumm ist nur, dass Hohlzunge, Arnika und Konsorten in Thüringen und im weiten Drumherum an den Rand des Verschwindens gebracht wurden, sich auf der Oberhofer Schuderbachwiese seit zwischenzeitlicher Einstellung des Golfsports und unter sorgsamer Pflege dagegen prächtig entwickeln konnten.