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Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 225790 mal)

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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #1290 am:

Felder können wundervoll sein, viel Grün im Herbst in einer tollen Landschaft - bis zum Horizont!
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #1291 am:

partisaneng hat geschrieben: 5. Okt 2019, 22:33
Die Subventionen gehen nun mal in der Mehrheit an die Großbetriebe.


geht nach ha (und versch. anderen Kriterien, die sich ständig ändern).
bei 150 ha sind das (nach dem eingestellten link von mir) etwa 50 000. bei 6 ha ca. 2000.
150 ha brauchen sicherlich einen größeren Fuhrpark.

Wie will man das regeln - im Verkaufspreis? Warum soll Gemüse von 6 ha teurer sein - als von 150 ha?
Weberaufstände.
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partisanengärtner
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

partisanengärtner » Antwort #1292 am:

Die kleinere Feldgröße und ein Entgelt für Hecken und Randstreifenpflege sollten schon reichen. Das muß nur ordentlich eingepreist werden. Das können wegen mir auch die großen kriegen.
Ist aber halt nichts für große Maschinen.
Ich habe nichts gegen Entgelt für öffentliche Arbeiten. Subventionen sind was anderes.
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thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #1293 am:

Arbeiten die großen Maschinen mit GPS weniger genau?
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thuja thujon
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #1294 am:

toto hat geschrieben: 5. Okt 2019, 22:45Warum soll Gemüse von 6 ha teurer sein - als von 150 ha?
Weisst du was 150ha Gemüse praktisch bedeuten? Warst du da mal dabei?
Sowas gibts nichtmal hier im Gemüsegarten. http://www.hortipendium.de/Gem%C3%BCsebau_in_der_Pfalz
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

partisanengärtner » Antwort #1295 am:

Sicher nicht aber der Wendekreis und die absolute Größe kann da wirklich zu einem Problem führen.

Wenn dann auch aus Naturschutzgründen nicht die ganze Fläche auf einmal bearbeitet werden darf wir es für die vollends uninteressant. Das haben die unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse der kleinteiligen Landwirtschaft vor dern Flurbereinigung ganz ohne Aufwand erreicht.
Diese ist unter anderem viel eher einer der Gründe für das Sterben der kleinen Höfe. Die großen haben den kleinen die Flächen weggepachtet. Das war lukrativer als weiterzumachen.
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #1296 am:

thuja hat geschrieben: 5. Okt 2019, 22:57
toto hat geschrieben: 5. Okt 2019, 22:45Warum soll Gemüse von 6 ha teurer sein - als von 150 ha?
Weisst du was 150ha Gemüse praktisch bedeuten? Warst du da mal dabei?

ja.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

thuja thujon » Antwort #1297 am:

Und das habt ihr in der selben Nacht noch geputzt?
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #1298 am:

thuja hat geschrieben: 5. Okt 2019, 23:16
Und das habt ihr in der selben Nacht noch geputzt?


Was heißt "ihr" ???
Durch meinem Job habe ich vieles erlebt, ohne selbst beteiligt zu sein.

Was willst Du wem womit beweisen?

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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

partisanengärtner » Antwort #1299 am:

Im Knoblauchsland gibts schon ganz schön große Gemüsefelder. Die werden in der Regel nicht an einem Tag abgeerntet.
Bei manchen Gemüsekulturen erstreckt sich die Ernte über einen längeren Zeitraum.

Da die für ein riesiges Absatzgebiet arbeiten wird das auch schon ziemlich gut Maschinelll gemacht. Die Reihen sind lang aber in der Breite sehr diversifiziert. Bei Köln habe ich das auch so gesehen.

Ich vermute mal das auch die Saat und das Pflanzen zeitversetzt gemacht werden.
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troll13
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

troll13 » Antwort #1300 am:

dmks hat geschrieben: 5. Okt 2019, 21:49
thuja hat geschrieben: 5. Okt 2019, 21:39
Die kleinen Bauern sterben wohl immer schneller, je grüner die Gesellschaft wird.


So paradox es auch klingt - da ist 'ne bittere Wahrheit dahinter.


Diesen Unsinn höre ich bei den wenigen Landwirten, die bei mir im Dorf noch aktiv wirtschaften auch immer, die jedoch vergessen oder aber unterschlagen, dass sie sich mehr oder weniger freiwillig dem Preisdruck von Handel und Großkonzernen unterwerfen und daher nur die Wahl haben "wachsen oder weichen".

Dass es auch anders geht, zeigen jedoch auch Beispiele aus der näheren Umgebung in meinem Landkreis.

Für die Bauern, die klagen, dass der Milchpreis zu niedrig ist und die vergessen, dass sie selbst oder ihre Väter der Konzentration auf dem Milchpreis selbst zugestimmt haben und ihre genossenschftlichen Molkereien an Großkonzerne verkauft haben.

Für diejenigen, die nie daran gedacht haben, vielleicht ihre Produkte selbst zu vermarkten.

Und sogar in der Schweinefleischproduktion gibt es hier offenbar Möglichkeiten, sich von der Billigfleischproduktion für den Discounter abzusetzen.

Dies sind alles Unternehmungen, die hier regional erfolgreich qualitativ hochwertige Lebensmittel vermarkten, die auch noch für "Ottonormalverbraucher" bezahlbar sind. Vielleicht nicht unbedingt das, was sich der städtische Ökofreak unter umweltverträglicher Landnutzung vorstellt, aber immerhin Ansätze für eine Landwirtschaft, die begriffen hat, "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber."

Auch Landwirtschaft ist bei uns "nur" Marktwirtschaft... Ich bin selbst ein Kind eines Landarbeiters, der bis Mitte der 60er Jahre für einen Großbauern geknechtet hat, bin mit Bauernkindern aufgewachsen und lebe auch heute noch in diesem Dorf. Das Höfesterben habe ich selbst seit dieser Zeit im Dorf miterlebt.

Aber wenn ich mich mit den wenigen noch verbliebenen Landwirten im Dorf unterhalte, höre ich immer nur Jammern auf hohem Niveau. Und Schuld sind immer nur die anderen. Entweder ist es die EU oder es sind die GRÜNEN.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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toto
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

toto » Antwort #1301 am:

troll13 hat geschrieben: 6. Okt 2019, 00:11
...Jammern auf hohem Niveau. Und Schuld sind immer nur die anderen. Entweder ist es die EU oder es sind die GRÜNEN.


Das zu sagen, liegt mir schon lange auf der Zunge :). Nur stecke ich nicht so tief in der Materie.

Ich weiß und beobachte jedoch, dass es durchaus möglich ist, die grundsätzlichen Ansätze zu ändern - wenn man änderungswillig ist!
Jammern hilft jedenfalls nicht. Eher Kommunikation und Aufgeschlossenheit, neues in Betracht zu ziehen - und nicht stur auf altes zu bestehen.

Eine junge Bäuerin in der Nachbarschaft baute im letzten Sommer mehreres verschiedenes an, darunter auch Kleegras z.B., auch andere "Zwischensaaten". Man wunderte sich im Dorf, zumal dort immer eher intensiv bewirtschaftet wurde.
Sie ist neu, aufgeschlossen, jung und experimentierfreudig. Genug Fläche ist vorhanden. Warum nicht?
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Amur » Antwort #1302 am:

Selbstvermarktung ist doch auch ein alter Hut. Letztendlich abhängig ob du ländlich wohnst und es wenig Abnehmer gibt oder in Stadtnähe.
Totos Bildern nach zu urteilen wäre der Abnehmerkreis recht klein während die Flächen recht gross sind.

Und Vertriebsstrukturen überregional aufzubauen - na viel Spass dabei und genug Kapital zum Spielen.
Hier bieten Rewemärkte regionalen Anbietern die Möglichkeit ihre Sachen anzubieten. Aber bei uns sind das Betriebe mit einer Grösse die etwa einem Feld im Osten entspricht. Bei diesen Flächen fährst du nicht noch nebenbei mit dem Autoanhängerchen die Kartoffeln zum Verkauf.

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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

Krokosmian » Antwort #1303 am:

Amur hat geschrieben: 6. Okt 2019, 06:45
Selbstvermarktung ist doch auch ein alter Hut. Letztendlich abhängig ob du ländlich wohnst und es wenig Abnehmer gibt oder in Stadtnähe.

bei uns sind das Betriebe mit einer Grösse die etwa einem Feld im Osten entspricht.


Ja, ja und ja. Meine Oma hatte schon vor sechzig Jahren einen Stand, an dem das eigene Obst, Gemüse, (Süßer) Wein und so fort, direkt verkauft wurde. Was die früher typischen "kleinen Mischbetriebe" halt so alles anbauten. Meine Mutter führte es dann fort, später ergänzt um Zukäufe. Bananen & Co. wurden verlangt, das selber anbauen war schwierig.

Es lief nicht schlecht, andere hatten halt dieselbe Idee und irgendwann ist das Potential erschöpft oder verändert sich. Jetzt hat das Ganze, zwischenzeitlich durch meinen Bruder und Frau, eine andere Ausrichtung.

Bemerkenswerterweise kam von der lokalen Stadtteilpolitik zum Gemüse undso holen vor allem grün und rot, kaum (nicht "keine") Vertreter des konservativ-bürgerlichen Lagers. Dort war man eher allround und überregional orientiert. Die wurden dann meist nur alibimäßig gesehen, wenn das Fest des Vereins dem sie noch angehörten anstand. Und sie die örtliche Geschäftswelt nach einer Spende fragten, oder ob sie ein Plakat aufhängen dürfen.
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cydorian
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.

cydorian » Antwort #1304 am:

Jaja, der Milchpreis. Kommt doch mal zu den Betrieben. Gestern stand ich wieder in einem, einige Voll- und Nebenerwerbslandwirte sind auch Imker, die treffe ich regelmässig.

Gemeinschaft dreier Höfe, Bioland-zertifiziert, Hauptprodukt Milch, teilweise selbst vermarktet. Die Geschichten, die man da hört glaubt einem keiner. Wusstet ihr, dass immer mehr Biomilch gar nicht mehr als Bio verkauft wird? Die muss man mittlerweile in die konventionell erzeugte Milch kippen, weil sie nicht mehr als Bio vermarktet werden kann, der Markt ist übersättigt. Ist euch mal aufgefallen, dass die Preise für Biomilch und konventionelle sich immer weiter angenähert haben? Habt ihr bemerkt, dass in den letzten 15 Jahren unglaublich viele der Molkereien entweder mal insolvent wurde oder verschenkt oder einfach geschlossen? Auch welche auf dem Biomarkt tätigen. Rhöngold, Molkerei Waal, Landmolkerei Herzblatt, Käserei Altenburger Land, Molkerei Bad Bibra, Herzgut, Sachsenberg, Allgäuland (kurz vor Insolvenz übernommen), Omira, Weißenhorner (aus der Parmalat-Insolvenz), Elsterland-Molkerei, Immergut Milch, Brakel, Käseschmiede, Bergland, Molkerei Wiegert, BMG pleite, vorein paar Woche Kohrer, Lindenberg, Upländer Bauernmolkerei (Bio) "Dorfkäserei" Geifertshofen (Bio), massenhaft Übernahmen....

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