Wenn sich die Fronten so aufbauen, dann liegt das an Verallgemeinerungen.
Dürrehilfen bekam, wer Gewinn schrieb. Ich bin selber Nebenerwerbslandwirtin. Mangels Gewinn auch keine Dürrehilfe.
Zum Thema Förderungen für uns, die wir als Schäfer ja auch Landwirte sind, habe ich in diesem Jahr einen Leserbrief geschrieben:
LeserbriefFörderung meint hier: Für Bewirtschaftung von extensivem Grünland. Man kann auch hier nachlesen, was für den Erhalt einer vom Aussterben bedrohten Nutztierrasse gezahlt wird:
Butter bei de FischeDie Schäferei ist eine naturverträgliche Bewirtschaftungsform. Sie liegt in Deutschland wie ein Fisch auf dem Trockenen, der gelegentlich noch mal mit Wasser besprengt wird. Das wird die Schäferei nicht erhalten.
Der Verbraucher wird es nicht retten. Der Glaube, dass in nennenswertem Umfang heimisches Lammfleisch in den Theken landet - fehlt mir mittlerweile völlig. Weil.... der Verbrauer die Kosten nicht zahlt.
Das ist nur mein Teil der Landwirtschaft. Ein sehr kleiner. Aber eines kann ich sagen: Bevor ich von 10 Jahren damit begann, hatte ich auch andere Vorstellungen. Das war mein unbekannter Teil, den ich näher kennen gelernt habe.
Schade ist, dass die kleinbäuerliche Kultur vor die Hunde geht, während große Betriebe wachsen. Und dann kommt es eben zu diesen Szenen, die sich mir so eingebrannt haben: Das unterpflügen wild abgelagerter gelber Säcke. Jetzt gerade das Unterpflügen von ich weiß gar nicht was in schwarzen Plastiksäcken, überall im Acker schauen diese Fetzen raus. Oder das punktuelle Ablassen eines Güllefasses mit entsprechendem See auf einem Acker...
Das sind alles ganz sicher keine kleinen Familienbetriebe, die den Boden noch an die nächste Generation weiter geben wollen. Aber dem einen oder anderen Mitarbeiter großer Betriebe auf dem Bock... scheint es ziemlich egal zu sein, was er auf der Scholle tut.
Ohne Förderung übrigens... fallen die artenreiche Grünländereien brach.
Das ist jetzt ein Insider Witz: Auch mit Millionen wird es nicht unbedingt klappen, wenn man große Betriebe damit beauftragt. Da gibt es mindestens (!) den Haken, dass die wertvollsten Flächen klein sind.
Und die Kleinen Bewirtschafter... die will man nicht wirklich. Unser Betrieb kann praktisch nicht mehr wachsen. In absehbarer Ferne läge die magische Grenze von 15 ha. Danach griffe die Düngeverordnung. Zur Erinnerung... wir düngen gar nicht. Wir haben keine Gülle und keine nennenswerte Menge Mist, da wir durchziehen. "Kunstdünger" haben wir auch nicht. Das würde aber die Bürokratie nicht stoppen. Stoffstrombilanzen, Bodenproben... für die extensiv genutzten Flächen. Aha. Ja. So stoppt man die Kleinen in einem Bereich zu landen, der vielleicht (!) die schwarze Null bedeuten würde. Für 365 Tage im Jahr ohne Urlaub, weil Tierhaltung...
Das passiert, wenn man alles über einen Kamm schert. Das kann Politik bestens.
Wir haben nur das eine Leben. Dieses eine, wunderbare Leben.