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Kartoffeln 2020 (Gelesen 36893 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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thuja thujon
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Re: Kartoffeln 2020

thuja thujon » Antwort #195 am:

Kasbek hat geschrieben: 24. Jun 2020, 18:47Wie meinst Du das konkret?
Ich meine damit das in Gärten bzw besser Gebieten/Anbauzentren/Wohnvierteln, wo die Gartenhygiene, Fruchtfolge usw über menschliche, nicht biologische Grenzen hinweg nicht eingehalten wird, solche überwindbaren Barrieren bei ausreichend Druck und Selektion eher mittelfristig statt langfristig überwunden werden.

Das steht im Gegensatz zu dem, was ihr bei euch auf einem Stück Land beobachtet, wo scheinbar nicht 20 Gärten im Umkreis die Braunfäule bis zur vollständigen Explosion gewähren lassen. Also auf der Insel der Glückseligen, ohne großartig Kartoffel- oder Tomatenanbau drumrum, ist der Befallsdruck selbst in nassen Jahren wie 2016 nicht so hoch, das man viel zu befürchten hat, da drumrum die Anbaudichte und damit das Risiko recht gering ist. Stehen die Pflanzen aber in einem Hotspot, ist Braun- und Knollenfäule in manchen Jahren mit nichts, weder mit sämtlichen Fungiziden noch roden oder sonstwie kontrollierbar. In anderen Jahren kommt sie unverständlicherweiße nicht zum Zug, obwohl man es erwarten würde.

`Gleichbleibend gesund´ verstehe ich in diesem Zusammenhang als befallsfrei, makellos. Krautfäulefreiheit bedeutet nicht das man Kartoffelkäfer nicht absammeln muss, Blattläuse zerquetschen, Unkraut hacken, gegen Alternaria spritzen, gegen Kartoffelschorf wässern, so ganz ohne PS gehts ja trotz Single-Resistenz auch nicht immer.
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Conni

Re: Kartoffeln 2020

Conni » Antwort #196 am:

July hat geschrieben: 24. Jun 2020, 11:08
Schwarzer Peter mit duftenden Blüten und dunklen Blätter.

.
:o Die ist wunderschön, July! :D Wie sind die Knollen? Was für eine Farbe haben sie, sind sie fest- oder mehlig kochend?
.
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Kasbek
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Re: Kartoffeln 2020

Kasbek » Antwort #197 am:

thuja hat geschrieben: 25. Jun 2020, 00:30
Kasbek hat geschrieben: 24. Jun 2020, 18:47Wie meinst Du das konkret?[/quote]
Ich meine damit das in Gärten bzw besser Gebieten/Anbauzentren/Wohnvierteln, wo die Gartenhygiene, Fruchtfolge usw über menschliche, nicht biologische Grenzen hinweg nicht eingehalten wird, solche überwindbaren Barrieren bei ausreichend Druck und Selektion eher mittelfristig statt langfristig überwunden werden.
[/quote]

Danke für die Präzisierung!

[quote author=thuja thujon link=topic=66381.msg3514343#msg3514343 date=1593037827]
Das steht im Gegensatz zu dem, was ihr bei euch auf einem Stück Land beobachtet, wo scheinbar nicht 20 Gärten im Umkreis die Braunfäule bis zur vollständigen Explosion gewähren lassen. Also auf der Insel der Glückseligen, ohne großartig Kartoffel- oder Tomatenanbau drumrum, ist der Befallsdruck selbst in nassen Jahren wie 2016 nicht so hoch, das man viel zu befürchten hat, da drumrum die Anbaudichte und damit das Risiko recht gering ist. Stehen die Pflanzen aber in einem Hotspot, ist Braun- und Knollenfäule in manchen Jahren mit nichts, weder mit sämtlichen Fungiziden noch roden oder sonstwie kontrollierbar. In anderen Jahren kommt sie unverständlicherweiße nicht zum Zug, obwohl man es erwarten würde.


Mein neuer Nachbar auf der Ostseite baut seit letztem Jahr im großen Stil Tomaten an. Das wird also interessant zu beobachten. Die Hauptwindrichtung geht aber von mir zu ihm, und zwischen seiner und meiner Anbaufläche ist noch unsere Streuobstwiese, also zumindest ein gewisser Abstand. Kartoffeln macht er bis jetzt keine, mit Rückständeentsorgung alter Tomatenblätter o.ä. hat er's allerdings nicht so ;)

[quote author=thuja thujon link=topic=66381.msg3514343#msg3514343 date=1593037827]
`Gleichbleibend gesund´ verstehe ich in diesem Zusammenhang als befallsfrei, makellos. Krautfäulefreiheit bedeutet nicht das man Kartoffelkäfer nicht absammeln muss, Blattläuse zerquetschen, Unkraut hacken, gegen Alternaria spritzen, gegen Kartoffelschorf wässern, so ganz ohne PS gehts ja trotz Single-Resistenz auch nicht immer.


Wie wahr, wie wahr *seufz* Wobei ich mich nicht beklagen will: Alternaria habe ich bisher nicht (oder nur in unauffälligem Maße), und Käfer waren dieses Jahr auch noch keine da :D
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July
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Re: Kartoffeln 2020

July » Antwort #198 am:

Conni Schwarzer Peter ist mehr eine Kartoffel fürs Blumenbeet:) Die Knollen sind nicht zahlreich, sie sind dunkelblauschalig und innen blau-weiss marmoriert. Ich halte sie seit Jahren mehr zur Zierde:)
LG von July
Conni

Re: Kartoffeln 2020

Conni » Antwort #199 am:

Danke Dir, July. :)

Könntest Du nach der Ernte vielleicht eine Knolle entbehren? Zum Tauschen fände sich bestimmt etwas.
Wühlmaus
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Re: Kartoffeln 2020

Wühlmaus » Antwort #200 am:

Wegen der Krautfäule habe ich vor einiger Zeit meine Konsequenzen gezogen:
Tomaten werden nur noch in Kübeln an der Hauswand gezogen. Das Laub, egal wie gesund es zum Ende hin noch ist, kommt in die die Biotonne.
Kartoffeln hatte ich vorletztes und letztes Jahr wieder im Beet. Das Laub kommt ebenso prinzipiell in die Tonne. Letztes Jahr gab es wieder Krautfäule und damit fiel der Entschluss, die Kartoffeln auch im Kübel zu ziehen. So viele brauchen wir nicht. Dann hat uns heuer halt "der Rest" unter den Erdbeeren einen Strich durch die Rechnung gemacht.
.
Für die Kübel betreibe ich eine etwas spleenige Kompostwirtschaft :P Es gibt hier mehrere Kompostplätze:
- Einen halte ich ziemlich unkrautfrei und in den kommen auch alle Küchenabfälle. Der soll dann bevorzugt das Gemüsebeet versorgen.
- Einen weiteren Kompost habe ich für alles, was "unkrautig" ist und/oder Samen trägt oder auch ungute Wurzeln hat. Mit diesem Kompost fülle ich alle Kübel für Tomaten, Kartoffeln und z.B. Fisalis. Gemulcht werden diese Kübel mit Grasschnitt. So stört das massenhaft aufkeimende Unkraut absolut nicht. Im Herbst wird dieser verbrauchte Kompost auf einen extra Haufen gestapelt und ergibt einen wunderbar krümeligen, leicht mineralisierten Boden, der nur noch wenige Samen trägt und vielerlei Verwendung findet.
- Der dritte "Kompost" besteht ausschließlich aus geschreddertem Astmaterial, teils mit, teils ohne Laub oder mit Nadeln. Nach mindestens einjähriger Ruhe ist das das beste Mulchmaterial für alle Staudenbeete. => Hat nix mit Gemüse zu tun 8)
.
Aber auf diese Weise hat die Erde für Kartoffeln und Tomaten zuvor absolut nichts mit diesen Pflanzen zu tun und ich hoffe, auch so weiter gesunde Pflanzen zu haben.
WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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cydorian
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Re: Kartoffeln 2020

cydorian » Antwort #201 am:

Könnte man befallenes Laub nach der Ernte in einen grossen Eimer werfen und kochendes Wasser draufschütten, um die Sporen sicher loszuwerden?
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Re: Kartoffeln 2020

Gänselieschen » Antwort #202 am:

Ein Teil meiner Kartoffeln blüht jetzt, die haben ganz schon aufgeholt.

Es war das erste Mal, dass ich mich durch das schöne Wetter hatte verleiten lassen früher zu legen als sonst. Die Strafe folgte mit den Eisheiligen auf den Fuß. Sie waren schon zu groß - mache ich nie wieder. Aber, da sie wieder aus den noch verbliebenen Sprossachsen ausschlugen, wird es trotzdem eine Ernte geben. Demnächst werde ich mal bissel nachfühlen - vor zwei Wochen waren sie noch miniklein....

Was wäre denn, wenn sie tw. nicht blühen - Ernteausfall??
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thuja thujon
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Re: Kartoffeln 2020

thuja thujon » Antwort #203 am:

Die werden schon noch zulegen und etwas später reifen als normal. Eine Blüte brauchts nicht für Knollen drunter, bei Annabelle zB fallen die Knospen ab, die blüht eigentlich nie. Ernteausfall wirds wegen Spätfrost nicht geben.

cydorian, wenn dann brauchts wohl sehr viel kochendes Wasser um sie sicher abzutöten. Das sollte schon eine Weile warm einwirken können, ich würde es eher in einem Kochtopf mit zB 6kW-Brenner drunter machen. Früher hat man das Kraut verbrannt, und dort die ersten Knollen zum probieren reingelegt. Kennt man den Brauch, aber heute ist nix mehr mit Erntereste abfackeln und die Knollen gehen nur noch in normale Feuer oder auf den Grill.

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Re: Kartoffeln 2020

Gänselieschen » Antwort #204 am:

Ich denke auch, dass es was wird. unser Sand ist prima für Kartoffeln, schnell wieder warm...
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Re: Kartoffeln 2020

andreasNB » Antwort #205 am:

thuja hat geschrieben: 21. Jun 2020, 20:07
Ich habe keinen Frostschutz gemacht im Mai.

Sieht doch ganz gut aus bei dir, da ist noch vieles offen, der Regen hat sicherlich geholfen. Bis zur Blüte können sie noch etwas wachsen damit sie reichlich Knollen ansetzen. Welche Sorten hast du?


Nachdem es in den letzten Wochen öfters geregnet hat, stehen sie mittlerweile recht gut da.
Nu könnte es gerne wieder etwas trockener und wärmer werden...
Seit ein paar Tagen blühen auch die ersten 2-3 Sorten.
Gelegt hatte ich übrigens in der Woche ab dem 20.April, ähnlich wie Amur. Ich gebe der Annabelle aber noch etwas Zeit. Es hat keine Eile.

An Sorten habe ich gelegt, von links nach rechts:
Sunita, Annabelle, Afra, Rote Emmalie, Blaue Anneliese, Desiree, Krone (gab es zum halben Preis wegen Corona bedingter Baumarktschließung)
Jeweils 11 Stauden + noch einmal 3 Reihen mit einigen überzähligen Kartoffeln.
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Re: Kartoffeln 2020

Erdkröte » Antwort #206 am:

Ich habe zum ersten Mal im Leben Kartoffeln "angebaut ". In Laubsäcken und übrig gebliebenen Blumenerdesäcken. Das ist das niedliche Ergebnis meines ersten Blumenerdesackes ;D

Zahlenmäßig deutlich überlegen waren die Ameisen. Macht nichts, heute gibt's frische Kartoffeln zum Abendbrot.
Herr lass Hirn regnen!...Oder Steine.
Hauptsache du triffst.
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Re: Kartoffeln 2020

Natternkopf » Antwort #207 am:

Kartoffeln geerntet am Montag
Schmecken uns gut.

Etwas ungewohnt Moorblut so rotes, bzw. Agrarian Blue blau-violettes "Gewebe"
🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌
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Re: Kartoffeln 2020

thuja thujon » Antwort #208 am:

Ich habe noch Bamberger Hörnchen im Beet, die sind auffallend wenig mit Krankheiten behaftet. Das kenne ich so nicht. Ists wieder ein halbwegs gesundes Jahr?

Wie sehen eure Kartoffelbestände aus? Viel Krautfäule? Alternaria? Kartoffelkäfer?
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Re: Kartoffeln 2020

cydorian » Antwort #209 am:

Die gute Laubgesundheit sehe ich hier auch, sie kommt von überdurchschnittlich vielen tauarmen Nächten trotz niedriger Nachttemperaturen.
Krautfäule nur sehr wenig bisher, nur Blattspitzen an bewässerten Beständen wo Wasser länger stehenbleibt. Alternaria und Kartoffelkäfer vorhanden, jedoch unterhalb der Schadschwellen.

Unbewässerte Bestände sind wieder ohne nennenswerten Ertrag, so wie die letzten Jahre auch. Mach ich nur noch auf sehr klenier Fäche. Die letzten relevanten (aber viel zu geringen) Niederschläge waren vor einem Monat, Seither nur einmal drei Liter. Die Wiesen vertrocknet, der Mais spitze Blätter, wer nicht bewässern kann kriegt auch keine Kartoffeln.
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