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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4143038 mal)

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RePu86
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #23205 am:

Witan hat geschrieben: 7. Sep 2022, 11:47
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Tolle Liste Witan. Hast du die bisher alle in Töpfe?
Die Col de Dame sind recht spät und was ich bisher gelesen habe alle recht ähnlich im Geschmack.


Danke Mora! Ich habe die letzten Jahre viel recherchiert bevor ich mir die Sorten zugelegt habe, aber ich habe halt wirklich die geringen Wachstumsgradtage in meiner Region unterschätzt befürchte ich...neben den Col de Dame wird sicherlich auch die Black Madeira hier absolut keine Chance haben... Mal sehen wie viele Sorten hier wirklich gut ausreifen...

Ja ich habe bisher alles an Feigen in 90 Liter Kübeln, die ich dann im Winter in eine Halle fahre. Manche sind auch in kleineren Töpfen, im Boden habe ich noch keine Einzige, weil ich halt nicht weiß was hier überhaupt Sinn macht.

Warum startest du nicht mit den Klassikern im Freiland, dann bekommst du ein Gefühl was wann reift.Topfkultur kann vieles vom Reifezeitpunkt verfälschen.(Wasserversorgung, Nährstoffversorgung, zuviel Hitze an den Wurzeln durch dunkle Kunststofftöpfe usw.)

Gibt es in deiner Nähe eine Wetterstation mit Klimadaten?
Wie kalt sind die Winter?Januarmittel?

Kombination aus Breba und frühen Herbstfeigensorten wäre mein erster Versuch im Freiland.

z.B. Brebas : Desert King, Brown Turkey
z.B. Sommerfeigen: Pastiliere, Michurinska 10, Ronde de Bordeaux
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #23206 am:

Witan hat geschrieben: 7. Sep 2022, 11:47
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Tolle Liste Witan. Hast du die bisher alle in Töpfe?
Die Col de Dame sind recht spät und was ich bisher gelesen habe alle recht ähnlich im Geschmack.


Danke Mora! Ich habe die letzten Jahre viel recherchiert bevor ich mir die Sorten zugelegt habe, aber ich habe halt wirklich die geringen Wachstumsgradtage in meiner Region unterschätzt befürchte ich...neben den Col de Dame wird sicherlich auch die Black Madeira hier absolut keine Chance haben... Mal sehen wie viele Sorten hier wirklich gut ausreifen...

Ja ich habe bisher alles an Feigen in 90 Liter Kübeln, die ich dann im Winter in eine Halle fahre. Manche sind auch in kleineren Töpfen, im Boden habe ich noch keine Einzige, weil ich halt nicht weiß was hier überhaupt Sinn macht.

Vor ein paar Jahren waren die klimatischen Vorraussetzungen anders, jetzt haben die früh reifenden Sorten eine Chance nicht nur in Ausnahmejahren reife Feigen zu liefern.
Beim Auspflanzen würde ich schauen das Kleinklima zu verbessern, zB die Feigen vor eine Südmauer zu pflanzen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Witan » Antwort #23207 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Warum startest du nicht mit den Klassikern im Freiland, dann bekommst du ein Gefühl was wann reift.Topfkultur kann vieles vom Reifezeitpunkt verfälschen.(Wasserversorgung, Nährstoffversorgung, zuviel Hitze an den Wurzeln durch dunkle Kunststofftöpfe usw.)[/quote]

Ich habe leider nur sehr wenig Fläche zum Auspflanzen und auch einen sehr unschönen gehärteten Boden mit vielen Steinen und Wurzeln. Mein Ziel war es daher dieses Jahr Platz auf dem Grundstück zu schaffen und die Feigen erstmal in Töpfen etwas älter werden zu lassen, damit sie auch die Winter besser überstehen. Auspflanzen wollte ich dann erst sobald ich mir relativ sicher bin was hier gut funktioniert, da es ärgerlich wäre bei dem sowieso schon sehr anstrengenden Boden alles doch wieder rausreißen zu müssen, daher versuche ich aktuell Erfahrungswerte von Leuten aus meiner Region zu sammeln, aber ja auf Dauer hast du natürlich recht da hilft dann nur ausprobieren...

Die dunkelen Kunststofftöpfe sind wohl wirklich in so einer Hitze ein Problem... ich weiß zwar nicht wie sich Hitzeschäden an den Wurzeln von Feigen zeigen, aber dieses Jahr hatten meine Feigen schon heftig mit Hitzestress zu kämpfen, ich überlege daher alle meine Töpfe weiß einzukleiden, aber das wird wieder ne Menge Arbeit bei meiner Menge an Töpfen und auch Materialkosten...

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Gibt es in deiner Nähe eine Wetterstation mit Klimadaten?
Wie kalt sind die Winter?Januarmittel?[/quote]

Ich selber weiß nichts von einer Wetterstation in der Nähe, ich habe selber versucht mich jetzt an die Angaben dieser Seite zu richten...

https://de.weatherspark.com/compare/y/61315~63788/Vergleich-des-Durchschnittswetters-in-Ehringshausen-und-Stuttgart#Figures-GrowingDegreeDays

Ich habe jetzt hier neben meinem Ort einfach Mal Stuttgart als Wohnort von Roeschen1 als Vergleich in das Programm eingetragen. Das wäre ja auch wie bei mir in etwa Zone 8a vllt auch 7b, doch hat Stuttgart zumindest nach dem Seitenvergleich deutlich mehr Wachstumsgradtage als meine Region, wieso dort sicherlich einige Feigen besser ausreifen.

Ansonsten denke ich schon dass USDA Zone 8a (wie nach folgender Seite) für mich zutreffend sein könnte, wir haben schon öfters - 10 Grad aber durchaus auch immer wieder Mal - 20 Grad wie auch dieses Frühjahr.

https://www.plantmaps.com/interactive-germany-plant-hardiness-zone-map-celsius.php

[quote]Kombination aus Breba und frühen Herbstfeigensorten wäre mein erster Versuch im Freiland.

z.B. Brebas : Desert King, Brown Turkey
z.B. Sommerfeigen: Pastiliere, Michurinska 10, Ronde de Bordeaux


Du meinst unten sicher Herbstfeigen und nicht Sommerfeigen vermute ich? Aber ja Desert King und Brown Turkey würde ich auch gerne ausprobieren, genauso Michurinska 10 und Ronde de Bordeaux. Meine Pastiliere hat sich leider als falsche Sorte herausgestellt und ich vermute ich hole mir erstmal keine neue mehr... ich bin etwas skeptisch ob mir diese schmecken würde, wenn ich so die Beschreibungen lese, auch soll sie ja oft dazu tendieren Feigen abzuwerfen.

Bisher war für mich die mit Abstand schmackhafteste Feige die ich gegessen habe eine Mère Veronique Breba (die ja der Desert King sehr ähnlich sein soll angeblich), ich konnte aber noch kaum reife Feigen probieren von daher ist das wohl auch nicht sehr aussagekräftig.

Ich habe auch gehört, dass Campaniere sehr gut für mein Klima geeignet sein könnte daher überlege ich diese auch auszupflanzen.

[quote]Vor ein paar Jahren waren die klimatischen Vorraussetzungen anders, jetzt haben die früh reifenden Sorten eine Chance nicht nur in Ausnahmejahren reife Feigen zu liefern.
Beim Auspflanzen würde ich schauen das Kleinklima zu verbessern, zB die Feigen vor eine Südmauer zu pflanzen.


Ja eine Südwand wollte ich besonders für die Desert King gerne nutzen, ich hoffe wirklich dass die da nicht viel zurückfriert.
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RePu86
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #23208 am:

@ Witan: Ja sorry, meinte natürlich Herbstfeigen.

Wenn du in 8a bist wäre das für Mitteleuropa schon recht mild. -20° hättest du dann nur äußerst selten zu erwarten.
Ich halte auf diese Klimazonen aber in Europa nicht viel.

Steiniger Boden macht Feigen nichts. Einfach mal was auspflanzen und was nicht funktioniert wieder entfernen.
Das Kleinklima macht wie Roeschen sagt auch viel aus. Mauer im Rücken, Windschutz usw.

Gibt es Feigenbäume in deiner Umgebung/ Nachbarschaft?
Ansonsten hilft eben nur probieren mit den genannten Klassikern.
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #23209 am:

Die Datenquelle von Stuttgart halte ich für nicht aktuell, von 1980 bis 2016, außerdem wird der Flughafen Stuttgart als Wetterstation genannt. Dieser liegt auf den Fildern in Bernhausen, nicht in Stuttgart, wo ein sehr viel rauheres Klima herrscht.
Stuttgart ist klimatisch durch Höhen und Tiefen sehr unterschiedlich, hat eine jahrhundertalte Weinbautradition.

"Ansonsten denke ich schon dass USDA Zone 8a (wie nach folgender Seite) für mich zutreffend sein könnte..."
Wenn es bei dir -20°C hatte, bist du in KLZ 6b.
-20°C halten Feigen nicht ohne Schäden aus, besonders junge Pflanzen.

Der Hitzestress in Töpfen zeigt sich durch Wachstumstopp.
Da ich auch viele Feigen in Töpfe kultiviere, helfe ich mir mit Kartons.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #23210 am:

Dafür ist die Plant Zone map gut.
Garmisch Partenkirchen Zone 8b ;D
Lokalrunde
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Lokalrunde » Antwort #23211 am:

@ Witan:
Von den neuen denke ich das die folgenden schon in den meißten Jahren ausgepflanzt reife Früchte bringen:

Yellow Long Neck
LSU Champagne
LSU Hollier
LSU Improved Celeste
LSU Tiger
Red Lebanese (Bekaa Valley)
Iranian Candy
LSU Purple
Brooklyn White

Black Madeira im Topf hat bei mir sogar letztes Jahr das so schlecht war noch reife Früchte geliefert.
Also im Topf mit Headstart (bei mir im Gewächshaus) geht da schon was.
Die Sorte scheint zum Glück nicht dazu zu neigen die Feigen abzuwerfen wenns kalt wird.

Ich habe die oben alle auch außer Iranian Candy, die soll aber noch nen Tick früher als RdB sein.
LSU Purple ist als einzige schon länger ausgepflanzt, hat aber einen ungünstigen Standort in einer Senke und ist die letzten Jahre immer recht stark zurückgefroren.
Darum bisher auch noch keine Früchte.
Hier (Hamburg) reifen im Freiland gerade RdB und M10.
Bin gespannt wie viel später die andern anfangen.

Ich würde auch auf eine Basis aus RdB, Pastiliere und Brebas setzen.
Wenn du Plätze vor einer Südmauer hast würde ich da aber eher eine Sorte mit Herbstfeigen hinsetzen und nicht eine Breba Sorte.
Da hilft die Mauer dann beim Ausreifen, bei DK reifen die Früchte bei dir wohl Ende Juli bis Anfang August, da ist es eh sehr heiß so das die Früchte schnell ausreifen.
Eventuell könnte eine heiße Mauer da auch schon stören.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #23212 am:

RePu86 hat geschrieben: 7. Sep 2022, 14:59
Dafür ist die Plant Zone map gut.
Garmisch Partenkirchen Zone 8b ;D

Auf Sylt/Holland wird mittlerweile auch Wein angebaut, warum nicht in Garmisch-P. ?
Dem Riesling wirds ja mittlerweile zu heiß in bestimmten Lagen.
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Region: Südhang Wienerwald
Höhe über NHN: 248
Bodenart: Lehmig
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Wien Umgebung 248m

Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Arni99 » Antwort #23213 am:

In Wien und dem Seewinkel wird seit mehreren Jahren exzellenter Syrah (Shiraz) angebaut. :)
Unser aktueller Lieblingsrotwein.
Wien Umgebung
WHZ: 8b(20/21), 9a(21/22), 8b(22/23), 8b(23/24), 8b(24/25)
Letzter Frost: 20.3.2025
Balkonsorten: Italian-258, Pastilière, Bozener, Negronne
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #23214 am:

Roeschen1 hat geschrieben: 7. Sep 2022, 15:05
RePu86 hat geschrieben: 7. Sep 2022, 14:59
Dafür ist die Plant Zone map gut.
Garmisch Partenkirchen Zone 8b ;D

Auf Sylt/Holland wird mittlerweile auch Wein angebaut, warum nicht in Garmisch-P. ?
Dem Riesling wirds ja mittlerweile zu heiß in bestimmten Lagen.

Die Klimazone sagt ja nichts über die Wärmesumme aus bzw. Eignung zum Weinanbau.
Garmisch Partenkirchen liegt auf über 700m Seehöhe und sicher nicht in Zone 8b (Durchschnittliche Minima -6,6 - -9,4)
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Roeschen1
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #23215 am:

Garmisch und Feigenanbau?
Mein Vater lebt auf ca 700m Höhe auf der Schwäbischen Alb,
Feigen sieht man dort keine... ;D
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Bellafigura
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Bellafigura » Antwort #23216 am:

Heldenherz hat geschrieben: 6. Sep 2022, 20:35
Hallo,
ich habe mir im Frühjahr eine erste Feige gekauft. Es soll eine Dessert King sein. Der Plan ist, sie ca. 2 Jahre im Kaltgewächshaus im Kübel zu überwintern und dann, wenn sie mir zusagt, in geschützter Südlage auszupflanzen.
Ich versuche hier zwar sporadisch mitzulesen, weiß aber nicht, was ich mit dieser Wuchsform anfangen soll. ::) Ist das normal? So spirredürre Haupttriebe und etliche Jungtriebe an der Basis... ???
Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen. :D


Ich würde sagen das sieht bei meiner DK ähnlich aus.
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Witan
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Witan » Antwort #23217 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Wenn du in 8a bist wäre das für Mitteleuropa schon recht mild. -20° hättest du dann nur äußerst selten zu erwarten.
Ich halte auf diese Klimazonen aber in Europa nicht viel.[/quote]

Ja wir hatten hier auch früher Jahre lang nie -20 Grad, glaub ein einziges Mal in meiner Kindheit. Inzwischen passiert es durch das Klimachaos merkwürdigerweise aber schon alle 3 Jahre in etwa, auch im Winter 2021/22 hatten wir hier Mal - 20 Grad... und dann nochmal -7 Grad Ende April...

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Steiniger Boden macht Feigen nichts. Einfach mal was auspflanzen und was nicht funktioniert wieder entfernen.
Das Kleinklima macht wie Roeschen sagt auch viel aus. Mauer im Rücken, Windschutz usw.[/quote]

Gut, dann probiere ich das die Jahre einfach Mal aus!

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Gibt es Feigenbäume in deiner Umgebung/ Nachbarschaft?
Ansonsten hilft eben nur probieren mit den genannten Klassikern.[/quote]

Leider hat hier in meiner Gegend niemand mir bekanntes Feigen , selbst Paul Lindner wohnt nochmal über 20 km von mir weg und ist aktuell die nächste Person mit Feigen die ich kenne. Das Klima in Wetzlar ist aber schon etwas milder als hier... Paar Bewohner meinten auch schon skeptisch, dass das hier doch nicht funktionieren kann mit Feigen... da bin ich jetzt selber gespannt.

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Die Datenquelle von Stuttgart halte ich für nicht aktuell, von 1980 bis 2016, außerdem wird der Flughafen Stuttgart als Wetterstation genannt. Dieser liegt auf den Fildern in Bernhausen, nicht in Stuttgart, wo ein sehr viel rauheres Klima herrscht.
Stuttgart ist klimatisch durch Höhen und Tiefen sehr unterschiedlich, hat eine jahrhundertalte Weinbautradition.


Verstehe, wie gesagt die einzige Quelle die mir selber jetzt bekannt war um Vergleiche zu ziehen. Ich selber wohne hier ja in den Mittelgebirgen, sehr ländlich und auch recht hügelig hier, ich kann mir so ganz auch nicht vorstellen dass wir hier überall 8a haben sollen...

[quote]"Ansonsten denke ich schon dass USDA Zone 8a (wie nach folgender Seite) für mich zutreffend sein könnte..."
Wenn es bei dir -20°C hatte, bist du in KLZ 6b.
-20°C halten Feigen nicht ohne Schäden aus, besonders junge Pflanzen.


Wie oben erwähnt haben wir hier sehr selten -20 Grad meistens haben wir im Winter nur so - 10 Grad, aber inzwischen häuft es sich schon komischerweise alle paar Jahre. An sich ist es hier sehr merkwürdig... 2021 hat es so ziemlich das ganze Jahr geregnet, jetzt 2022 hatten wir seit Mitte Juli keinen Tropfen regen (bis auf heute endlich Mal ein bisschen) und auch eine abartig brennend heiße Sonne die ich so nicht kenne und auch viel Obst hier heftigen Sonnenbrand erlitten hat.

[quote]Der Hitzestress in Töpfen zeigt sich durch Wachstumstopp.
Da ich auch viele Feigen in Töpfe kultiviere, helfe ich mir mit Kartons.


Wie genau machst du dann dann mit den Kartons? Umwickelst du die Töpfe? Ich brauche halt irgendeine kostengünstige Methode, da ich über 100 von diesen 90 Liter Töpfen hier stehen habe, auch noch paar 285 Liter Töpfe, die ich aber natürlich nicht reinfahre...

[quote]@ Witan:
Von den neuen denke ich das die folgenden schon in den meißten Jahren ausgepflanzt reife Früchte bringen:

Yellow Long Neck
LSU Champagne
LSU Hollier
LSU Improved Celeste
LSU Tiger
Red Lebanese (Bekaa Valley)
Iranian Candy
LSU Purple
Brooklyn White

Black Madeira im Topf hat bei mir sogar letztes Jahr das so schlecht war noch reife Früchte geliefert.
Also im Topf mit Headstart (bei mir im Gewächshaus) geht da schon was.
Die Sorte scheint zum Glück nicht dazu zu neigen die Feigen abzuwerfen wenns kalt wird.

Ich habe die oben alle auch außer Iranian Candy, die soll aber noch nen Tick früher als RdB sein.
LSU Purple ist als einzige schon länger ausgepflanzt, hat aber einen ungünstigen Standort in einer Senke und ist die letzten Jahre immer recht stark zurückgefroren.
Darum bisher auch noch keine Früchte.
Hier (Hamburg) reifen im Freiland gerade RdB und M10.
Bin gespannt wie viel später die andern anfangen.

Ich würde auch auf eine Basis aus RdB, Pastiliere und Brebas setzen.
Wenn du Plätze vor einer Südmauer hast würde ich da aber eher eine Sorte mit Herbstfeigen hinsetzen und nicht eine Breba Sorte.
Da hilft die Mauer dann beim Ausreifen, bei DK reifen die Früchte bei dir wohl Ende Juli bis Anfang August, da ist es eh sehr heiß so das die Früchte schnell ausreifen.
Eventuell könnte eine heiße Mauer da auch schon stören.


Danke dir sehr Lokalrunde! Ich hatte auch wenn möglich vor einige der genannten Sorten bei dir im Winter als Steckhölzer zu bekommen. Izbat An Naj würde mich wegen dem einzigartigen Geschmacksprofil übrigens auch noch interessieren, falls die hier überhaupt reifen würde... aber ich kenne bisher niemanden der die hat...

Danke auch zu deiner Einschätzung zur Black Madeira, meine steht dieses Jahr auch im Gewächshaus hat aber seit dem Kauf keinen Millimeter Wachstum gezeigt, ich vermute Mal das kann typisch für diese Sorte sein? Auf jeden Fall hatte ich die ursprünglich vor ganzjährig im Gewächshaus zu halten aber wie gesagt habe ich merkwürdige Symptome bei Feigen im Gewächshaus weswegen ich da wohl in Zukunft eher meine Kaki stehen haben werde und den Platz nur zum Headstart nutze und dann alle Feigen draußen stehen dürfen.

Bei mir ist heute meine allererste M10 gereift, die RdB scheint durch Hitzeschäden noch weit von der Reife entfernt zu sein, davor habe ich auch eine Blanche von Baud probieren können (frage mich ob diese mit Blanche de deux Saison oder Blanche d'Argenteul identisch ist?) Baud hatte mir damals diese Sorte für mein Klima empfohlen und sie scheint wirklich früh zu tragen.

Kannst du mit denn noch eine andere LSU Feige empfehlen bzw. kennst du noch irgendwas an Sorten, was einen Versuch wert wäre? Pastiliere hatte ich ja ursprünglich vor, aber jetzt wo meine sich als falsch erwiesen hat weiß ich nichtmal ob ich die wirklich haben möchte, geschmacklich spricht mich dieses nach Wassermelone und eher wenig süß nicht so an...

Das mit der Südmauer würde ich dann berücksichtigen, aber wo würdest du mir dann empfehlen die DK hinzupflanzen ohne zu starken Rückfrost zu riskieren? Ich habe halt Sorge dass es sonst durchaus zu häufigen Ernteausfällen kommen könnte und wenn diese wirklich geschmacklich genau so gut ist wie Mere Veronique, dann ist die ein Must have für mich.

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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #23218 am:

Den Karton stelle ich auf die Südseite der Töpfe, hilft aber nicht die Bodentemperatur unter die Lufttemperatur zu senken,
verhindert nur eine weitere Aufheizung.
Auspflanzen der Feigen würde ich frühstens nach 2-3 Jahren.

Witan,
hast du die Beiträge von Paulche hier gelesen, kannst du abrufen?
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #23219 am:

@ Witan:

Baud führt sowohl Blanche als auch Blanche d'Argenteuil, es sollten also 2 unterschiedliche Sorten sein. Zudem gilt Blanche d'Argenteuil nicht als wirklich früh. Angebaut wurde die Sorte im späten 19. Jh. bei Argenteuil (nicht weit von Paris) zusammen mit Dauphine vor allem wegen der Blütenfeigen.

RdB sollte keine Hitzeschäden haben. Die Sorte gedeiht hier auch bei sehr heißen Sommern sehr gut und wird ja auch in Südeuropa gepflanzt und teilweise sogar angebaut

Pastiliere ist bei Vollreife sogar sehr süß. Das Geschmacksprofll ähnelt jedoch nicht dem der RdB und hat überhaupt nicht dieses Aroma von roten Früchten und Beeren. Es gibt eher Noten die (mich und andere) ein wenig an Wassermelone erinnern, schmecken tut sie ;) überwiegend nach Feige
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