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Obstbaum für den Halbschatten (Gelesen 3868 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Aspidistra
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

Aspidistra » Antwort #15 am:

Hyla hat geschrieben: 22. Dez 2022, 14:00
Die meisten Beschreibungen im Netz über Mandeln sind übrigens Schrott. Da sie mit den Pfirsichen verwandt sind, haben sie ähnliche Ansprüche. Durchlässiger, leicht saurer Boden, Temperaturen nicht viel tiefer als -20 Grad, gute Belüftung und im Sommer bei großer Trockenheit ein bis zweimal die Woche Wasser. Spätfröste treffen uns eher weniger, weil sie dann mit der Blüte meist schon durch sind.


Bei mir waren Mandeln eindeutig schwieriger als Pfirsiche. Ich geb nicht so schnell auf aber Mandeln macht in 6b keinen Sinn.
Beeren sind die Poesie eines Gartens.
Wo ein Spaten ist, ist auch ein Pflanzplatz!
ringelnatz
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

ringelnatz » Antwort #16 am:

Zusammenfassung des Threads bisher:
Es wäre leichter, etwas konkretes zu sagen, wenn man detaillierte Informationen hätte. Das Thema taucht ja auf die ein oder andere Art und Weise immer wieder auf. Kann man da nicht mal einen "sticky" Thread machen, wo eine Merkliste aufgeführt ist, was alles gebraucht wird, für eine gute Obstbaumberatung?
Ich versuche mal einen Anfang (ist aber sicher noch nicht komplett - vielleicht kann das ja jemand ergänzen und auch nochmal nach Wichtigkeit sortieren):

Bedingungen vor Ort:
- Bodenart (Oberboden, Unterboden)
- Bodenrelief (Hang (oben/unten), flache Ebene, Tal)
- Wasser (Grundwasserstand? Gewässer in der Nähe?)
- Jahresniederschlagsumme, am besten mit Bezug zu Jahreszeitenverteilung
- freie oder geschützte Lage (geschützt wodurch?)
- Schattenschlag (jahreszeitenabhängig) - Sonnenscheindauer (https://www.sonnenverlauf.de - sehr zu empfehlen!)
- Himmelsrichtung
- Maximal-/ Minimaltemperaturen vor Ort
- Vegetationsdauer vor Ort (Bezug zu phänologischen Jahreszeiten) oder letzter Frost/erster Frost
-...

Wünsche an das zu pflanzende Obst:
- Reifezeitpunkt
- Süß/Sauer/Aromatik
- Direktverzehr vs. Verarbeitung
- regelmäßige Ernte vs. gelegentliche Ernte
- große Mengen, kleine Mengen
-...

- nicht zuletzt: was wächst an Obst in der näheren Umgebung gut, was wächst vielleicht nicht so gut?

Flora1957
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

Flora1957 » Antwort #17 am:

@rohir: Die Palatina ist ja spätblühend
Nein, die Palatina ist eine sehr früh blühende Mandel. Die früheste Blüte war bei mir schon im Februar.
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Hyla
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

Hyla » Antwort #18 am:

Hm, also wenn es weiter südlich für Mandeln zu kalt ist, rudere ich natürlich zurück. Hätte ich bloß nicht erwartet, daß ein hier ziemlich unproblematischer Baum bei euch nicht wächst (von den Bodenansprüchen jetzt mal abgesehen).
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

thuja thujon » Antwort #19 am:

Was heißt schon zu kalt? Hier in der Ebene sieht man sie fast nirgends.
Weiter oben am Hang, in den kälteren Weinbaugebieten, da sieht man sie öfters.

Also hier im warmen sind sie selten, aber dort wo die Kaltluft im Frühjahr abfließen kann statt sich zu sammeln, da kommt sie öfters vor. Auch auf kalkhaltigen Böden.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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rohir
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

rohir » Antwort #20 am:

Flora1957 hat geschrieben: 22. Dez 2022, 19:52
@rohir: Die Palatina ist ja spätblühend
Nein, die Palatina ist eine sehr früh blühende Mandel. Die früheste Blüte war bei mir schon im Februar.


Ich war verwirrt, sorry. Manche Händlerangaben widersprechen sich. Tatsächlich sehr spät und früh fruchten sollen Penta(cebas) und Makako.

Ist die Mandel auch an einer Mauer / am Spalier zu empfehlen?

Ich bin auf 800m in Südtirol, aber kein Weinbaugebiet. Äpfel und Trauben gedeihen trotzdem.

Flora1957
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

Flora1957 » Antwort #21 am:

@rohir: Ist die Mandel auch an einer Mauer / am Spalier zu empfehlen?

Weiß ich nicht. Bei mir steht sie frei. (allerdings Innenstadtlage).
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cydorian
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

cydorian » Antwort #22 am:

Fruchtmandeln sind für Halbschatten ungeeignet. Wichtig: Kann früh am Tag abtrocknen (Morgensonne ist optimal), Windoffen. Problem am Schatten ist vor allem, dass das beschattete Gehölz nach Tau und Regen länger feucht bleibt, was Steinobst wie Mandeln, Aprikosen, Pfirsiche gar nicht mag. Gummifluss, Exitus.

Die Kombination aus Feuchteschutz und Halbschatten geht jedoch. Also zum Beispiel an einer nach Osten offenen Wand unter einem Dachüberstand.
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

martina 2 » Antwort #23 am:

rohir hat geschrieben: 23. Dez 2022, 10:10
Flora1957 hat geschrieben: 22. Dez 2022, 19:52
@rohir: Die Palatina ist ja spätblühend
Nein, die Palatina ist eine sehr früh blühende Mandel. Die früheste Blüte war bei mir schon im Februar.


Ich war verwirrt, sorry. Manche Händlerangaben widersprechen sich. Tatsächlich sehr spät und früh fruchten sollen Penta(cebas) und Makako.

Ist die Mandel auch an einer Mauer / am Spalier zu empfehlen?

Ich bin auf 800m in Südtirol, aber kein Weinbaugebiet. Äpfel und Trauben gedeihen trotzdem.


Lauranne verträgt Fröste bis -15°C. Das ist nicht wirklich viel für Südtirol. Ich würde dort fragen, auch wegen Spalier.
Schöne Grüße aus Wien!
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rohir
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

rohir » Antwort #24 am:

cydorian hat geschrieben: 23. Dez 2022, 14:55

Die Kombination aus Feuchteschutz und Halbschatten geht jedoch. Also zum Beispiel an einer nach Osten offenen Wand unter einem Dachüberstand.


Ostseite und Dach kann ich dem Mandelbaum nicht bieten, nur Südwestmauer mit Sonne ab Mittags bis zum Sonnenuntergang (Frühling bis Ende September). Genau dort würde ich auch gern einen Pfirsichbaum daneben pflanzen. Ungünstig?

@martina: Ja, -15 ist leider für einen Baum, den man schlecht einpackrn kann, bisschen zu wenig Frosthärte.

Für den Platz um den es im Threadtitel geht habe ich die Mandel jetzt schon eher ausgeschlossen. Da scheinen Nashi, Kriecherl und Zwetschge die besseren Kandidatinnen zu sein.

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Re: Obstbaum für den Halbschatten

Markus_ » Antwort #25 am:

Ich kann dir Mispeln nur empfehlen.
Die letzten Monate reifen die Bäume hier ohne einer einzigen Sonnenstunde, sind aber dennoch sehr aromatisch.
Vorteile: Es gibt so gut wie keine Schädlinge, du brauchst also nicht spritzen, auch nicht schneiden.
Frischverzehr & Verarbeitung möglich, bzw sehr gesund fürn Darm. Ein paar Fröste braucht es, damit die Frucht das volle Aroma entfalten kann.
Einziger Nachteil: Aufwändige Vearbeitung, da mehrere Kerne in jeder Frucht sind. ;)
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

cydorian » Antwort #26 am:

rohir hat geschrieben: 23. Dez 2022, 21:30
Ostseite und Dach kann ich dem Mandelbaum nicht bieten, nur Südwestmauer mit Sonne ab Mittags bis zum Sonnenuntergang (Frühling bis Ende September). Genau dort würde ich auch gern einen Pfirsichbaum daneben pflanzen. Ungünstig?


Sicher, warum nicht. Ist eigentlich kein Halbschatten mehr.
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

Lady Gaga » Antwort #27 am:

Über Nashi hatte ich irgendwo (ich glaube hier im Forum) gelesen, dass der Geschmack nicht so gut ist wie anderes Obst. ??? Hast schon einmal wo welche probiert?
Ich würde eine gute Zwetschke nehmen, die kann man roh und gekocht verwenden, einfrieren, Marmelade machen, und auch die nicht so warme Gegend ist kein Problem.
Einen Mispelbaum habe ich auch im Garten. Mich ziehen die weichen Früchte nach dem Frost nicht wirklich an, nicht nur wegen der Kerne, sondern auch wegen der reissenden, pelzigen Haut. Man kämpft also mit den Fruchfleisch zwischen Hautstücken und Kernen. Aber die Nachbarin liebt sie heiss und schenkt mir für einen Eimer Mispeln später ein Glas Marmelade. Das schmeckt deutlich besser als die Früchte vorher aussahen. 8)
Grüße aus dem Burgenland, dem Land der Sonne!
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

ju_wien » Antwort #28 am:

Die Feigenbäume haben sich in meinem viel zu schattigen Garten (von hohen Häusern umgeben) zu einem richtigen Wald entwickelt, Schatten scheint ihnen also nichts auszumachen. Die Früchte werden trotzdem oben früher reif, wo sie halt mehr Sonne haben als die weiter unten.
Im alpinen Klima könnte die Frosthärte ein Problem sein. Zumindest in den ersten Jahren müsstest du die Bäumchen gut schützen und später damit rechnen, dass du immer wieder abgefrorene Äste ausschneidest und auf Neuaustrieb hoffst. Meine sind ein Unkraut und wachsen mehr als mir lieb ist, aber ich kann keine Auskunft über die Sorte geben, da vor Jahrzehnten als Ableger von einer Freundin geschenkt bekommen, die ihren Feigenbaum mit dem Garten einer verstorbenen Großtante geerbt hat.
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rohir
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Re: Obstbaum für den Halbschatten

rohir » Antwort #29 am:

Nashi kenn ich. Schmeckt tatsächtlich sehr wässrig, aber das kann man mögen (oder nicht). Finde die Hosui sieht sehr schön aus mit ihren hellen Sprenkeln :)

Mispel ist leider nicht so mein Fall, aus oben bereits erwähnten Gründen.

Gibts bei Zwetschgen auch schwachwüchsige? Am liebsten sind mir die saftigen, süßen, nicht so sauren.

Ja Feigen versuche ich dieses Jahr durchzubringen. Die Spätfröste haben bis jetzt leider dafür gesorgt, dass sie bis auf wenige cm über dem Boden zurückgefroren sind. Die RdB hatte Frostrisse am Stämmchen. Dieses Jahr wird mit Weißanstrich und Vlies aufgepasst, danit sie endlich mal eine Größe erreichen, wo sie nicht ständig runterfrieren. Im Moment hab ich ausgepflanzt eine RdB, Lussheim und Longe d’Aout. Letztere scheint am empfindlichsten zu sein und wird vielleicht gegen eine Mt. Etna Sorte getauscht.
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