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Galanthussaison 22/23 (Gelesen 97051 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re: Galanthussaison 22/23

pearl » Antwort #480 am:

Immer hat geschrieben: 29. Jan 2023, 15:04
"that ...
naturalised populations must benefit from some natural process that provides protection by helping the plants to ward off diseas
e."

...
yes, and the conditions are well known. ;D
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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Ulrich
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Re: Galanthussaison 22/23

Ulrich » Antwort #481 am:

Schönes Sortiment HG :D
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Hausgeist

Re: Galanthussaison 22/23

Hausgeist » Antwort #482 am:

Danke! :) Das auf dem Foto ist übrigens die Sicherungskopie von 'Midas', es gibt schon zwei Tuffs außerhalb. ;)
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Norna
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Re: Galanthussaison 22/23

Norna » Antwort #483 am:

pearl hat geschrieben: 29. Jan 2023, 17:27
Immer hat geschrieben: 29. Jan 2023, 15:04
"that ...
naturalised populations must benefit from some natural process that provides protection by helping the plants to ward off diseas
e."

...
yes, and the conditions are well known. ;D

Einige Naturstandorte habe ich inzwischen auch besucht und die gleiche Erfahrung gemacht - kranke Schneeglöckchen findet man höchst selten. Wiewohl gerade G. nivalis häufig eher feuchte Standorte besiedelt und dort nie jemand Falllaub entfernt - was ich im Garten auch nicht mache. Vermutlich findet sich in der Natur und im naturnah bewirtschafteten Garten ausreichend Bodenleben, z.B. in Form von Mycorrhiza, das Schadorganismen unter Kontrolle hält.
planthill
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Re: Galanthussaison 22/23

planthill » Antwort #484 am:

Schn hat geschrieben: 29. Jan 2023, 12:35
Übrigens sollen Galanthus nivalis ‚Scharlockii‘ und Galanthus plicatus resistent gegen den Pilz sein. Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt?


Es ist eher schlimmer, zumindest mit den Scharlockiis,
sie scheinen sogar besonders empfänglich für Botrytis zu sein.

G plicatus reagieren wie alle anderen Sorten ...

Manche Chemikalien wirken durchaus unter 10°C.

Mitunter gingen hier ganze Töpfe voll, also der gesamten Tuff darin durch Botrytis verloren,
aber durchaus auch (nur) einzelne Pflanzen innerhalb von Tuffs in den Töpfen.

Botrytis scheint permanent anwesend, wie etwa Grippeviren.
Gesundb bleiben gesunde, also wenig gestresste Pflanzen.
Das füördert man durch guteBodendrainage, keinen fetten Kompost, kein Mulch, gelegentlich Chemie (Schutzimpfungen).

In der vergangenen Saison hatte ich bei ca. 1000 Töpfen ca. 10-20 Pflanzen, jedoch nicht einen Topf vollständig, verloren.

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Grauschimmel an SCHARLOCKII klein.jpg
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planthill
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Re: Galanthussaison 22/23

planthill » Antwort #485 am:

Norna hat geschrieben: 29. Jan 2023, 18:29
Einige Naturstandorte habe ich inzwischen auch besucht und die gleiche Erfahrung gemacht - kranke Schneeglöckchen findet man höchst selten.


Ach, wär es doch nur so.
Gerade bei den G. nivalis SCHARLOCKII ist Botrytisbefall besonders häufig.
Die gesündesten Populationen stehen auf Kalkböden.
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pearl
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Re: Galanthussaison 22/23

pearl » Antwort #486 am:

Kalkboden oder kein Kalkboden? Ob Tuffs anfälliger sind?
.
Hier im Odenwald ein kleiner Bach, die Uferzone völlig verwildert, extreme Hochstaudenflur. Angelica archangelica und Brennnesseln. Ein großer Bestand Galanthus nivalis, anthropogen. Auch Flore Pleno. Roter Sandstein, Sedimentboden, ausgewaschener erodierter kalkfreier Lösslehm, also Lehmboden. Verbreitungsgebiet von Angelica archangelica. Ganz eindeutig eine Auenpflanze für Schwemmlandböden und feuchte Standorte entlang der großen Flussläufe. Geradezu Zeigerpflanze. Tonböden. Dauerschatten das ganze Jahr.
.
In den dichtesten Beständen kein Befall. Ich war da mehrmals im Jahr und in mehreren Jahren.
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DSCN7089.JPG
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pearl
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Re: Galanthussaison 22/23

pearl » Antwort #487 am:

planthill hat geschrieben: 29. Jan 2023, 18:56
.
Die gesündesten Populationen stehen auf Kalkböden.

.
eine der drei gesichert urwüchsigen Populationen befindet sich auf der Schwäbischen Alb, Jurakalkboden. Die zwei oder drein in Bayern, da kenne ich den Boden nicht. Verbreitungskarte. In Brandenburg ist Galanthus nivalis unbeständig. In Niedersachsen und in Sachsen ist Galanthus nivalis eingebürgert. Sonst im Bundesgebiet unbeständig.
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Irm
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Re: Galanthussaison 22/23

Irm » Antwort #488 am:

Hausgeist hat geschrieben: 29. Jan 2023, 17:38
Danke! :) Das auf dem Foto ist übrigens die Sicherungskopie von 'Midas', es gibt schon zwei Tuffs außerhalb. ;)

.
Dann zeige ich noch das von Dir, hat sich auch schon verdoppelt ;)
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DSCF7290.JPG
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
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Irm
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Re: Galanthussaison 22/23

Irm » Antwort #489 am:

Hausgeist hat geschrieben: 29. Jan 2023, 17:00
Besonders freut mich der Zuwachs bei 'Green Mile'. Letztes Jahr gab es eine Blüte, dieses Jahr sind schon fünf im Anmarsch. :)
.

Das sieht wirklich super aus !! :D
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Schnäcke
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Re: Galanthussaison 22/23

Schnäcke » Antwort #490 am:

Schn hat geschrieben: 29. Jan 2023, 12:35
Pumpot hatte in einer Mail darauf verwiesen, dass humosen Sand und scharfen Sand Welten trennen. Humoser Sand kann, wenn es regnet recht luftundurchlässig sein. Das mögen Schneeglöckchen nicht. Immer etwas Luft um die Zwiebel bewirkt Wunder.

Dies könnte erklären, warum gerade in unserem sandigen Boden Botrytis anzutreffen ist. Für die normalen Galanthus nivalis habe ich keine Bodenverbesserung vorgenommen. In unserem Garten stehen sehr viele immergrüne Gehölze, so dass es wenig Sonne gibt und sich der Luftaustausch schwieriger gestaltet.
.
Gibt es weitere Erfahrungen zur Bekämpfung des Pilzes mit Holzkohle? Reicht es die befallene Zwiebel auszustechen und den Tuff nach der Blüte bzw. im Sommer auf weitere Schäden zu kontrollieren?
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Nox
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Re: Galanthussaison 22/23

Nox » Antwort #491 am:

Und für alle, deren Glöckchen krank sind, ist dieser Link empfehlenswert:
.
Immer hat geschrieben: 29. Jan 2023, 15:04
https://www.plant-fairs.co.uk/wp-content/uploads/2021/03/Snowdrop-microbes-The-Alpine-Gardener-Final32935.pdf (Sehr interessant!)
Fertig "geforscht" für heute. ;)

.
Sehr interessante Studie, Immer-grün ! Die Methode werde ich mal ausprobieren.
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rocambole
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Re: Galanthussaison 22/23

rocambole » Antwort #492 am:

partisaneng hat geschrieben: 29. Jan 2023, 16:57
rocambole hat geschrieben: 29. Jan 2023, 16:26Die Namenssorten habe ich gerade alle "eingeäschert", sieht ein bisschen merkwürdig aus, aber durch den Regen wird das bald in den Boden sickern.


Auf gesundes Laub würde ich sie nicht schütten. Das könnte die Blätter schädigen. Bei verschimmelten Haufen ist der positive Effeckt wohl größer.
Ein Hauch kann nicht schaden. Also gegebenenfalls mit Fächer oder Laubbläser etc. verteilen.

Das war bisher nie ein Problem, ich verteile die Asche seit 2 Jahrzehnten regelmäßig in den Bereichen mit Hepatica, Cyclamen und Cyclamen, wo auch die Galanthus wachsen. Meist landet sie auch auf Laub, allein schon, weil es hier oft weht ... Sie wird wirklich gut durch Regen weggespült, Schäden hatte ich bisher nie.
Sonnige Grüße, Irene
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Norna
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Re: Galanthussaison 22/23

Norna » Antwort #493 am:

Schn hat geschrieben: 29. Jan 2023, 20:00

.
Gibt es weitere Erfahrungen zur Bekämpfung des Pilzes mit Holzkohle? Reicht es die befallene Zwiebel auszustechen und den Tuff nach der Blüte bzw. im Sommer auf weitere Schäden zu kontrollieren?


Zur Bekämpfung kann ich nichts beitragen, das Ehepaar Fluche pflanzte ihre Sammlung aber in eine Substratmischung, zu der auch Holzkohle gehörte. Selbst pflanze ich sie einfach in den nativen Boden ode topfe in meiner Komposterde, das allerdings immer nur vorübergehend. Galanthus nivalis scharlockii habe ich noch nie verloren, weder hier noch dort. Offensichtlich hängen Erfolg oder Misserfolg eng mit Substrat und Kulturbedinungen zusammen. Die meisten scharlockii tolerieren Trockenheit schlecht - so geschwächte Zwiebeln mögen anfälliger für Erkrankungen sein. Auch bei mir wachsen nicht alle Schneeglöckchen gut, wie schon erwähnt. Letztlich muss man wohl die geeigneten Klone für die eigenen Bedingungen finden und kann nicht erwarten, dass alle begehrenswerten Schneeglöckchen unter den eigenen sich wohl fühlen.

Der vielgerühmte Sand ist auch nicht hilfreich, wenn er nass ist, im Gegenteil. Als Unterlage eignet er sich daher nicht, wenn das umgebende Substrat nass ist, beispielsweise durch Staunässe. An der Universität Alnarp in Schweden wurde viel zu dem Thema geforscht und publiziert. Leider weiß ich nicht, wie weit die Ergebnisse in anderen Sprachen veröffentlicht wurden.
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Norna
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Re: Galanthussaison 22/23

Norna » Antwort #494 am:

Nox hat geschrieben: 29. Jan 2023, 20:13
Und für alle, deren Glöckchen krank sind, ist dieser Link empfehlenswert:
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Immer hat geschrieben: 29. Jan 2023, 15:04
https://www.plant-fairs.co.uk/wp-content/uploads/2021/03/Snowdrop-microbes-The-Alpine-Gardener-Final32935.pdf (Sehr interessant!)
Fertig "geforscht" für heute. ;)

.
Sehr interessante Studie, Immer-grün ! Die Methode werde ich mal ausprobieren.


Passt ja. :) "Another is that grasses are strongly mycorrhizal". Dazu muss ich vielleicht erwähnen, dass unser altes Häuschen auf einem Grundstück steht, dass schon mindestens 180 Jahre lang gärtnerisch genutzt wurde. Übrigens wies Erich Pasche bei seinen Vorträgen immer wieder darauf hin, dass Schneeglöckchen im Dunstkreis von Farnen ebenfalls auffallend gesund bleiben.
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