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Eisenhut, Aconitum (Gelesen 90597 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re: Eisenhut, Aconitum
Und von vorne. Den Eisenhut aus dem hiesigen Wald, wohl mit Gartenabfall dorthin gekommen, habe ich nun wohl leider nicht mehr. Er war komplett eingezogen, und beim Graben fand sich nur noch weißes Pilzmyzel.
Re: Eisenhut, Aconitum
Auch das Laub deines schwedischen Findlings scheint erstaunliche Ähnlichkeiten mit meinem vermeintlichen Franz Marc zu haben.
Mich interessiert aber heute mehr, welche unterschiedlichen Typen von Aconitum napellus hier im Handel sein mögen. Ich hatte doch am 12. Juni in # 341 ein Foto von meinem frühen Typ gepostet. Die Pflanze war dieses Frühjahr frisch gepflanzt ca. 100 cm hoch geworden und hat mit einer dichten schmalen Rispe geblüht die 60 cm lang war. Eine zweite Pflanze aus der selben Bezugsquelle ist zwar erst 10 Tage später aufgeblüht, war der ersten ansonsten aber sehr ähnlich. Diese dichte Blütenrispe ist auf vielen Fotos im Netz zu sehen, auch auf Webseiten von Staudengärtnereien.
Tatsächlich blühen viele Aconitum napellus (Wildform, keine Sorte) aus dem Handel offenbar mit einem sehr lockeren Blütenstand, der eher an A. henryi Spark erinnert. Ich habe hier jetzt auch diesen anderen Typ bekommen als ich noch ein paar Exemplare des frühen Eisenhuts nachgeordert habe. Und dieser Eisenhut wird offenbar wesentlich höher und ist jetzt erst in Knospe. ist das wirklich noch der natürlichen Variabilität der Wildform zuzurechnen?
Mich interessiert aber heute mehr, welche unterschiedlichen Typen von Aconitum napellus hier im Handel sein mögen. Ich hatte doch am 12. Juni in # 341 ein Foto von meinem frühen Typ gepostet. Die Pflanze war dieses Frühjahr frisch gepflanzt ca. 100 cm hoch geworden und hat mit einer dichten schmalen Rispe geblüht die 60 cm lang war. Eine zweite Pflanze aus der selben Bezugsquelle ist zwar erst 10 Tage später aufgeblüht, war der ersten ansonsten aber sehr ähnlich. Diese dichte Blütenrispe ist auf vielen Fotos im Netz zu sehen, auch auf Webseiten von Staudengärtnereien.
Tatsächlich blühen viele Aconitum napellus (Wildform, keine Sorte) aus dem Handel offenbar mit einem sehr lockeren Blütenstand, der eher an A. henryi Spark erinnert. Ich habe hier jetzt auch diesen anderen Typ bekommen als ich noch ein paar Exemplare des frühen Eisenhuts nachgeordert habe. Und dieser Eisenhut wird offenbar wesentlich höher und ist jetzt erst in Knospe. ist das wirklich noch der natürlichen Variabilität der Wildform zuzurechnen?
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re: Eisenhut, Aconitum
Laut der Taxonomie, die lerchenzorn in # 367 verlinkt hatte, gibt es viele Unterarten von A. napellus und eine entsprechend große Varianz. Bei dem riesigen Verbreitungsgebiet ist das auch zu erwarten. Auslesen mit schmalem Blütenstand sind vermutlich wegen der besseren Eignung für Prachtstaudenbeete zeitweilig bevorzugt worden und erwecken vielleicht eine falsche Vorstellung von der Art. Mein aus Saat eines A. napellus in der Eifel gezogenes Exemplar (s. Foto), das gut 2 m hoch wurde, war auch tief und reich verzweigt. Anders als die Mutterpflanze hatte es aber extrem schwache Stängel und wurde inzwischen kompostiert.
In die "Freilandschmuckstauden" von 2002 wird ´Newry Blue´als Hybride ( x cammarum) angegeben, diese Hybriden sollen steril sein. In der Zwischenzeit ist aus dem 1920 von T. Smith eingeführten ´Newry Blue´allerdings ein oft als A. napellus angebotener Saat-Strain geworden. ´Franz Marc´wird vom gleichen Autor auch als a. x cammarum bezeichnet, setzt deine Pflanze Saat an?
Aconitum variegatum ist in Schweden nicht heimisch, es werden aber wildwachsende x stoerkianum verzeichnet, ein Synonym von A. x cammarum. Nun muss ich einmal beobachten, ob mein schwedischer Fund Saat ansetzt, darauf hatte ich eigentlich gehofft.
In die "Freilandschmuckstauden" von 2002 wird ´Newry Blue´als Hybride ( x cammarum) angegeben, diese Hybriden sollen steril sein. In der Zwischenzeit ist aus dem 1920 von T. Smith eingeführten ´Newry Blue´allerdings ein oft als A. napellus angebotener Saat-Strain geworden. ´Franz Marc´wird vom gleichen Autor auch als a. x cammarum bezeichnet, setzt deine Pflanze Saat an?
Aconitum variegatum ist in Schweden nicht heimisch, es werden aber wildwachsende x stoerkianum verzeichnet, ein Synonym von A. x cammarum. Nun muss ich einmal beobachten, ob mein schwedischer Fund Saat ansetzt, darauf hatte ich eigentlich gehofft.
Re: Eisenhut, Aconitum
Blush hat geschrieben: ↑17. Jul 2023, 20:44
Ich folge Euren Ausführungen gespannt, denn ich mag die Eisenhüte sehr. Bis zum letzten Jahr hatte ich von zwei Tauschpartnerinnen lediglich Aconitum napellus. Mehrfach bekam ich Pflanzen, denn bei mir mickerten sie zunächst und bei den Gartenfreundinnen gediehen sie sehr gut. Auch spontane Aussaaten führten dort (beide NRW, ein Garten zumindest mit lehmigem Boden) zu Erfolg. Inzwischen hat sich mein Bestand etabliert, von Eggert kamen weitere Bergeisenhüte dazu. Im letzten Jahr dann auch die normalen Herbsteisenhüte (A. carmichaelii 'Arendsii') die zunächst von Schnecken massiv angefressen wurden. In diesem Frühjahr konnte ich den Austrieb gut retten.
In den Gärtnereien, die mir geläufig sind, finde ich aber kaum Aconitum variegatum oder weitere /andere Sorten mit Namen. Habt Ihr besondere Quellen?
Edit: bot. Namen nachgetragen)
Die Herbsteisenhüte waren bei mir auch schneckenempfindlich, anders als Aconitum napellus. Meinen einzigen A. variegatum konnte ich einmal in GB kaufen, aktuell finde ich nur Saat von Jelitto angeboten. Vielleicht haben Purler welche im Garten oder könnten Saat attraktiver Formen sammeln? Die verbreitete ssp. variegatum hat ja eher schwache Stängel, wie es bei meinem Exemplar von Bob Brown der Fall war - iinteressant wäre die ssp nasutum aus Südost-Europa, die einen straffen Wuchs haben soll.
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Re: Eisenhut, Aconitum
Die ssp. nasutum (die teilweise auch als eigene Art betrachtet wird) soll es ja auch im Kaukasus geben. Ich halte in Georgien mal die Augen offen, ob ich was finde. plantarium.ru zeigt Fundorte ausschließlich nördlich der Hauptkette, aber da ist auch im oberen Baksan-Tal was dabei, und von dort bis Swanetien, was eines meiner 2023er „Operationsgebiete“ sein wird, ist's ja nicht weit (auch wenn das schon südlich der Hauptkette liegt und phytogeographisch gewisse Unterschiede zum Areal nördlich der Hauptkette aufweist).
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
Re: Eisenhut, Aconitum
Norna hat geschrieben: ↑19. Jul 2023, 12:09
Laut der Taxonomie, die lerchenzorn in # 367 verlinkt hatte, gibt es viele Unterarten von A. napellus und eine entsprechend große Varianz. Bei dem riesigen Verbreitungsgebiet ist das auch zu erwarten. Auslesen mit schmalem Blütenstand sind vermutlich wegen der besseren Eignung für Prachtstaudenbeete zeitweilig bevorzugt worden und erwecken vielleicht eine falsche Vorstellung von der Art. Mein aus Saat eines A. napellus in der Eifel gezogenes Exemplar (s. Foto), das gut 2 m hoch wurde, war auch tief und reich verzweigt. Anders als die Mutterpflanze hatte es aber extrem schwache Stängel und wurde inzwischen kompostiert.
In die "Freilandschmuckstauden" von 2002 wird ´Newry Blue´als Hybride ( x cammarum) angegeben, diese Hybriden sollen steril sein. In der Zwischenzeit ist aus dem 1920 von T. Smith eingeführten ´Newry Blue´allerdings ein oft als A. napellus angebotener Saat-Strain geworden. ´Franz Marc´wird vom gleichen Autor auch als a. x cammarum bezeichnet, setzt deine Pflanze Saat an?
Aconitum variegatum ist in Schweden nicht heimisch, es werden aber wildwachsende x stoerkianum verzeichnet, ein Synonym von A. x cammarum. Nun muss ich einmal beobachten, ob mein schwedischer Fund Saat ansetzt, darauf hatte ich eigentlich gehofft.
Norna, mir geht es explizit nur darum, was unter dem Artnamen A. napellus in den Gärtnereien verkauft wird. Der unbedarfte Hobbygärtner wird sich auf die Blütezeit- und Höhenangaben in Katalogen bzw. auf Buntbildetiketten verlassen und gegebenenfalls auf Fotos, die die Anbieter dazu präsentieren.
Ein Eisenhut, der bereits in der ersten Junihälfte blüht und nur 1 Meter hoch wird, ist definitiv etwas anderes als einer, dessen Blütezeit offenbar nicht vor Mitte Juli blüht und deutlich höher wird. Dazu kommen in meinem speziellen Fall markante Unterschiede in der Form des Blütenstands. Dieses Jahr werde ich wohl nicht mehr überprüfen können, ob meine beiden Exemplare der frühen Eisenhuts "Ausreißer" sind oder ob die Acontitum napellus dieses niederländischen Jungpflanzenanbieters alle diese Eigenschaften besitzen. Wenn ja, sollte man sie als besonderen Strain kennzeichnen.
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Re: Eisenhut, Aconitum
Zu Aconitum x cammarum...
Auch wenn ich den Artikel in den "Freilandschmuckstauden" nicht kenne, habe ich einige andere Quellen zu dem Thema gefunden und habe den Eindruck gewonnen, dass die Zuordnung zu A. x cammarum auch eine bequeme Schublade für alle Eisenhüte sein kann, deren Abstammung bzw. Herkunft unklar ist. Im Zweifelsfall ist man mit "Hybride" eben auf der mehr oder weniger sicheren Seite. ;)
Auch wenn ich den Artikel in den "Freilandschmuckstauden" nicht kenne, habe ich einige andere Quellen zu dem Thema gefunden und habe den Eindruck gewonnen, dass die Zuordnung zu A. x cammarum auch eine bequeme Schublade für alle Eisenhüte sein kann, deren Abstammung bzw. Herkunft unklar ist. Im Zweifelsfall ist man mit "Hybride" eben auf der mehr oder weniger sicheren Seite. ;)
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Re: Eisenhut, Aconitum
kann schon sein, aber ich sah bis jetzt immer nur niedrige gelbe, dieser war ja auf augenhöhe ,schneeweißer helm und dunkelblau untenNorna hat geschrieben: ↑17. Jul 2023, 22:00
Lebst du nicht in der Steiermark? Dort soll Aconitum variegatum natürlicherweise vorkommen, typischerweise an Bächen wachsend.
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Re: Eisenhut, Aconitum
Richtig gelb wäre doch auch schön! :) Vielleicht kannst du ja einmal ein Foto von deinem Fund machen - blau-weiß ist auf jeden Fall prima, es gibt ja auch einfach blaue, wie ich ich ihn in GB einmal ungeblüht gekauft hatte.
Re: Eisenhut, Aconitum
@ troll: Aconitum anglicum blüht schon im Mai-Juni, ich hatte mir einmal einen aus GB mitgebracht - auch längst im Eisenhuthimmel. Ob der evtl. auch hier angeboten wird, unter falschem Namen? Das könnte wohl nur ein versierter Botaniker erkennen. Sicher ist die Spannbreite bei Pflanzenaufbau und Blütezeit bei A. napellus groß, mein aus der Eifel stammender Sämling blühte ja auch deutlich später als andere Exemplare hier im milderen Klima des Niederrheins.
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Re: Eisenhut, Aconitum
Mir gefiele ein lockerer Blütenstand tatsächlich besser. Meine blühten bisher alle recht schmal aufgebaut und einige Exemplare wirkten dabei fast etwas gedrungen. War bei denen aber auch das erste Standjahr. Von daher würde ich direkt noch mal nach der Quelle der lockerer aufgebauten Pflanzen fragen, @troll. ;)
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Norna, nach Saatgut-Händlern zu suchen, das kommt mir nie als erstes in den Sinn. Bin da etwas ungeübt und tatsächlich vor allem ungeduldig. Aber ich schaue mal, denn mir gefiel gut, was @troll über sein Exemplar schrieb und auch die Blattform finde ich attraktiv.
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Norna, nach Saatgut-Händlern zu suchen, das kommt mir nie als erstes in den Sinn. Bin da etwas ungeübt und tatsächlich vor allem ungeduldig. Aber ich schaue mal, denn mir gefiel gut, was @troll über sein Exemplar schrieb und auch die Blattform finde ich attraktiv.
"Der andere könnte recht haben."
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Re: Eisenhut, Aconitum
foto geht schlecht, steht in der raabklamm, da geht man schon paar std, sogar ich, die klamm kannst gugln
und die gelben sind schon verblüht, kein kräftiges gelb, im wald zierlich hier schon sehr wüchsig im garten, denke fuchs und wolfseisenhut, recht häufig
und die gelben sind schon verblüht, kein kräftiges gelb, im wald zierlich hier schon sehr wüchsig im garten, denke fuchs und wolfseisenhut, recht häufig
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Re: Eisenhut, Aconitum
Danke, lord, ich hatte wohl den Eindruck, dass die Pflanze in deinem Umfeld wächst. Außer Aconitum lycotonum, dem Fuchs- oder Wolfseisenhut soll in der Steiermark sehr selten auch der gelbblühende A. anthora vorkommen. Der blüht wohl später und an trockeneren Standorten. Der wäre natürlich auch nett. :)
- lord waldemoor
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Re: Eisenhut, Aconitum
kann sein dass ich diesen vor langer zeit, als ich noch jagte auf der alm gesehen habe, hier gibts den nicht
wenns nicht jeden tag wie jetzt auch schütten würde, wäre ich zum blauweißen gelaufen
wenns nicht jeden tag wie jetzt auch schütten würde, wäre ich zum blauweißen gelaufen
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Re: Eisenhut, Aconitum
Das ist ja richtig lieb! :)