Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar. (Gelesen 228893 mal)
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Edit, ja in #3106 schrieb Asinella es.
Frei nach Frank Elster
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Dazu etwas Statistik vom Bundeslandwirtschaftsministerium
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Blush hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 10:07
Hawu hatte in #2906 einen link zum Volksverpetzer gepostet. Dem kannst Du es entnehmen, LiB.
Ganz so einfach ist es wohl nicht. Hier ein Kommentar von Gunnar Harmann.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
oile hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 12:24
Hatten wir das schon (ich verliere so langsam den Überblick)? "Kleinbauern aus Sachsen-Anhalt sind auch für Vergünstigungen beim Agrardiesel. Andere Probleme sind ihnen jedoch wichtiger - unter anderem bezahlbares Grünland."
Lies mal in einem der Links nach, die ich eben gerade bei der Verteilung von Agrarsubventionen eingestellt habe, da wird das Problem noch etwas deutlicher. In Bezug auf Bodenkapitalisierung halte ich Neuregelungen für ausgesprochen wichtig. Diese Aufkäufe oder noch schlimmer die 'share deals' sind ein ganz ungute Entwicklung, nach meinem Dafürhalten.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Zustimmung. Ich fürchte nur, dass sich das so gar nicht mit der Vorstellung des freien Markts verträgt. Und beim Bauernverband müsste man da auch ganz dicke Bretter bohren. Herr Ruckwied ist nicht bekannt dafür, dass ihm der Erhalt kleiner Höfe besonders am Herzen liegt.RosaRot hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 12:35
In Bezug auf Bodenkapitalisierung halte ich Neuregelungen für ausgesprochen wichtig. Diese Aufkäufe oder noch schlimmer die 'share deals' sind ein ganz ungute Entwicklung, nach meinem Dafürhalten.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
RosaRot hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 11:54Blush hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 08:32
Und finde, dass Anbindehaltung wirklich der Vergangenheit angehören sollte.
Gibt es das noch?
Bisher habe ich gesehen (konventionell und Biohaltung), in Ostdeutschland: Schafställe, Kuhställe, Schweineställe, Ziegenställe, Kälberiglus und habe dort nirgendwo angebundene Tiere gesehen, noch nicht mal Einzelboxen, sondern frei herumwuselnde Tiere, teilweise mit direkter Anbindung an Weiden(Kühe) oder Freigelände (Schweine.) Reitpferde sah ich teilweise in Einzelboxen.
Das ist die Seite zum EU-Agrarfonds dort kannst Du abfragen, was Deine Nachbarn an Subventionen bekommen. :D ;)
Interessanter Link -
Den größten Landwirt am Ort findet man hier gerade nicht.
Landwirt dein unbekannter Nachbar ???
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Asinella hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 12:41
Ja, gegen Bodenspekulation, Flächenfraß etc. ist der Agrardiesel Peanuts, oder eben der viel zitierte "Tropfen".
Genau, und daher bekommt der derzeitige Protest der Landwirte in der Öffentlichkeit ein "falsches Gesicht". Die Sache mit dem Agrardiesel ist nur ein ganz kleiner Nebenschauplatz. Das wurde aber seitens der Bauern und deren Interessenvertretungen m.E. nicht transparent (genug) gemacht. In der Beziehung müssten die Problemfelder seitens der Landwirte viel konkreter und massiver artikuliert werden, anstatt über die Agrardieselproblematik zu palavern.
So unangenehm wie der ganze Bürokratiewust auch ist, das Kernproblem liegt woanders. Ich weiß nicht, ob das allen Landwirten auch so bewusst ist. Zumindest finde ich es ungeschickt, die "Randprobleme" bei dem jetzigen Protest in den Vordergrund zu stellen.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
.
Im klein strukturierten Bayern betrifft das noch etwa 30 % der Milchkühe. Von den 4 Milchviehbetrieben hier im Dorf haben 3 Anbindehaltung. Klar wissen alle seit Jahrzehnten, dass das ein Auslaufmodell ist, aber es überlegt sich halt jeder dreimal, ob er die Investition in einen neune Stall riskieren will, v.a. wenn nicht sicher ist, ob die nächste Generation weiter machen will. Und oft ist es auch räumlich oder wegen sonstiger Auflagen schwierig, überhaupt zu bauen, z.B. im Oberland in den Bergbauerndörfern. Mein Bauer, der mir seit langem mein bisschen Heu presst, wäre bereit anzubauen, hätte innerorts sogar den Grund dazu, kann aber dort nicht anbauen, wegen Trinkwasser-Schutz.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
oile hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 12:44Zustimmung. Ich fürchte nur, dass sich das so gar nicht mit der Vorstellung des freien Markts verträgt. Und beim Bauernverband müsste man da auch ganz dicke Bretter bohren. Herr Ruckwied ist nicht bekannt dafür, dass ihm der Erhalt kleiner Höfe besonders am Herzen liegt.RosaRot hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 12:35
In Bezug auf Bodenkapitalisierung halte ich Neuregelungen für ausgesprochen wichtig. Diese Aufkäufe oder noch schlimmer die 'share deals' sind ein ganz ungute Entwicklung, nach meinem Dafürhalten.
Ja, damit hast Du natürlich recht.
Thüringen hat versucht, ein Agrarstrukturgesetz durchzubringen. Hier lässt sich alles Für- und Wider mit vielen Unterlinks und Quellen dazu nachlesen. Hier zum Beschluss dieses Gesetzes.
In Sachsen-Anhalt liegt dergleichen nicht auf dem Tisch.
Wahrscheinlich wäre eine Bundesregelung effizienter als unterschiedliche Landesregelungen.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Asinella hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 13:31
Zustimmung
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...Klar wissen alle seit Jahrzehnten, dass das ein Auslaufmodell ist, aber es überlegt sich halt jeder dreimal, ob er die Investition in einen neune Stall riskieren will, v.a. wenn nicht sicher ist, ob die nächste Generation weiter machen will. .....
Wenn einer mal jenseits der 50 ist und das sind im Moment halt viele, wie in allen Bereichen so auch in der Lawi, dann wirst du dir es gut überlegen so eine Investition zu machen. Das betrifft vor allem wieder vielen kleinen Höfe in Bayern und BW.
Wir haben grad den Fall im Bekanntenkreis, im Winter Anbindehaltung, im Sommer im Freien auf der Weide, so wie man es eben seit einer oder zwei Generationen gemacht hat. Wenn die nächste Generation übernehmen will, muß neu gebaut werden. sonst geht da nix mehr mit Vieh.
Was ich mal machen würde insbesondere hier in BY und BW wäre das die Landwirtschaft massgeblich zum Familieneinkommen beiträgt. Vor 10 Jahren war es noch krasser. Da gab es in der Subventionsliste Leute da hatte der Grossvater einen Hof vom dem er schon mehr schlecht als recht leben konnte. Der Vater trieb das dann noch in Nebenerwerb um und war nebenher im Wald oder auch in einem Betrieb. Bei der Übergabe danach mit mehreren Kindern wurden die meisten mit einem Bauplatz "abgfunden" und einer bekam den Rest mit der Auflage mindestens x Jahre den Hof weiter umzutreiben. Ansonsten wird er verteilt.
Da gab es dann ein paar die zwar noch einen Schlepper hatten und auch ein paar Äcker umtrieben aber nicht wirklich ein Hof. Da waren vor 10Jahren noch einige vom Ort hier drin in der Subventionsliste. Viele von denen sind inzwischen draussen. Vermutlich ist die Haltefrist abgelaufen und der Grund verpachtet bzw. schon wieder weiter vererbt worden. Da würde ich mal die Subvention davon abhängig machen dass die Landwirtschaft einen signifikanten Teil des Familieneinkommens ausmacht. Ansonsten würde ich da keine Subventionen zahlen. Hobby kann man, aber muß man nicht fördern.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Blush hat geschrieben: ↑12. Jan 2024, 10:07
Hawu hatte in #2906 einen link zum Volksverpetzer gepostet. Dem kannst Du es entnehmen, LiB.
Nein, eben nicht ;) Die Darstellung dort ist wenig hilfreich , um nicht zu sagen unseriös. Die erwähnte Empfehlung des Bundesrechnungshofes kann jeder in der Bundestagsdrucksache 20/ 4880 nachlesen. Datum 6.12. 2022 Kann man das dem Link entnehmen? Ich denke nein. Und das Lesen lohnt sich, es ist ua eine Stellungnahme zu dem vom Verfassungsgericht beanstandeten Haushalt 2021. Wir sind eben keine Bananenrepublik. Bereits da ist alles zu lesen, was später gerügt worden ist ! Die überholten Vergünstigungen bei der KFZ-Steuer sind übrigens auch schon früher erwähnt worden, damals hieß der Finanzminister Scholz :P. Hier gab es erneut eine Ermahnung, endlich in die Pötte zu kommen. Anders ausgedruckt eine Ohrfeige für Herrn Lindner. Auch bereits Mitte Januar 2023 von dem Rechnungsprüfungsausschuss diskutiert . Mit dem aktuellen Fall hat das nichts zu tun.
Das Thema Subventionen ist natürlich riesig. Da du dich dafür interessiert, Blush, hier noch 3 Links von mir. eventuell ist etwas doppelt...
Allgemeines zum Thema EU-Agrarpolitik
Das BMEL zum Thema Direktzahlungen
Die Top 15 Empfänger, finde den Landwirt
Es gibt mittlerweile viele Landwirte , die wie Christian Lohmeyer denken. Es ist leicht zu erahnen, wer dann übrig bleibt.
Auch beim Thema Boden gibt es natürlich diverse Blickwinkel. Es sind doch überwiegend Bauern, die ihr Land verpachten oder verkaufen, insbesoondere in Westdeutschland. Und das soll "reguliert" werden? Sorry, aber das ist keine gute Idee.
Hier im Osten ist es etwas anders. Ich möchte mich dazu aber lieber weiter nicht äußern.
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