Acontraluz hat geschrieben: ↑20. Dez 2024, 15:44Habe heute nochmals sinniert über meine gestrigen Fragen und komme zu dem Schluss, dass die Gartenbaugewerbetreibenden (und andere Branchen) sicherlich jetzt schon durch Regelwerke, Vorschriften und ausufernde Bürokratie extrem belastet werden. Trotzdem sollte doch in allen Bereichen über nachhaltige, umweltschonende Produktion von Gütern und Leistungen nachgedacht werden.
Das wird seit über 15 Jahren gemacht. Nur ists halt leider so, ähnlich wie Verbraucher noch nicht ihre Einkäufe vom Supermarkt in den CO2-neutralen Kühlschrank beamen können, sondern mindestens ein Fahrrad oder sogar Auto benutzen, es in der Gartenbaubranche eben auch nicht so einfach ist, alles mal schnell komplett neu aufzuziehen, vor allem ohne nennenswerte Preissteigerungen.
Der Kunde wird im Zweifelsfall nicht mehr bezahlen, auch wenn er es vorher hoch und heilig verspricht. Die bunten Blumentöpfe, dem ein oder anderen ist es bestimmt schon aufgefallen, dass es immer weniger schwarze gibt, ist zum Beispiel sowas. Schwarz lässt sich nicht recyceln, bunt dagegen schon. Sowas einzuführen kostet Geld, das eventuell nicht weitergegeben werden kann. Selbstzersetzende Töpfe, die haben noch Schwierigkeiten mit dem anwachsen bzw durchwurzeln, viele Reklamationen, wenn der Kunde kein Profi ist und damit umzugehen weiß. Und dann ist das Terminware, kann nicht lange auf dem Verkaufstisch stehen.
Also die Grüne Branche ist durchaus grün und weiß um ihre Verantwortung. Und so wird sie im rahmen der Möglichkeiten immer grüner. Und wenn man mehr Holzfaser statt Torf im Substrat hat, muss man umdenken. Profis machen das, der Kunde spielt hier aber öfter nicht mit. Also statt 2-3 mal in der Woche den Balkonkasten gießen jetzt 1-2 mal pro Tag und bei jedem 2-4ten gießen Dünger mit dazu muss man erstmal erklären und andere umsetzen können. Da könnte dann auch Tropfbewässerung mit Düngereinspeisung helfen, also automatisierte Balkonbegrünung. Das erkläre aber mal einem 70 jährigen, dass die Geranien jetzt mit dem Smartphone und nicht mit der Gießkanne gepflegt werden. Es ist also manchmal im Detail schwierig.
https://projekt-terz.de/ressourcen/TerZ-Printmedium.pdf