Tops und Flops beim Pflanzenversand (Gelesen 1762874 mal)

[Hobelia]

Ja, Hobelia, es waren nur 6,90 EUR und relativ wenig Verpackungsmüll. Nur zwei Mülltüten um die Pflanztöpfe. Allerdings Pappe drumherum und ein grosser Karton.

Danke Acontraluz, und ich dachte schon, ich hätte mich verlesen. Da muss ich mir doch im Frühjahr mal die Seite genauer anschauen.

[thuja thujon]

Habe heute nochmals sinniert über meine gestrigen Fragen und komme zu dem Schluss, dass die Gartenbaugewerbetreibenden (und andere Branchen) sicherlich jetzt schon durch Regelwerke, Vorschriften und ausufernde Bürokratie extrem belastet werden. Trotzdem sollte doch in allen Bereichen über nachhaltige, umweltschonende Produktion von Gütern und Leistungen nachgedacht werden.

Das wird seit über 15 Jahren gemacht. Nur ists halt leider so, ähnlich wie Verbraucher noch nicht ihre Einkäufe vom Supermarkt in den CO2-neutralen Kühlschrank beamen können, sondern mindestens ein Fahrrad oder sogar Auto benutzen, es in der Gartenbaubranche eben auch nicht so einfach ist, alles mal schnell komplett neu aufzuziehen, vor allem ohne nennenswerte Preissteigerungen.
Der Kunde wird im Zweifelsfall nicht mehr bezahlen, auch wenn er es vorher hoch und heilig verspricht. Die bunten Blumentöpfe, dem ein oder anderen ist es bestimmt schon aufgefallen, dass es immer weniger schwarze gibt, ist zum Beispiel sowas. Schwarz lässt sich nicht recyceln, bunt dagegen schon. Sowas einzuführen kostet Geld, das eventuell nicht weitergegeben werden kann. Selbstzersetzende Töpfe, die haben noch Schwierigkeiten mit dem anwachsen bzw durchwurzeln, viele Reklamationen, wenn der Kunde kein Profi ist und damit umzugehen weiß. Und dann ist das Terminware, kann nicht lange auf dem Verkaufstisch stehen.

Also die Grüne Branche ist durchaus grün und weiß um ihre Verantwortung. Und so wird sie im rahmen der Möglichkeiten immer grüner. Und wenn man mehr Holzfaser statt Torf im Substrat hat, muss man umdenken. Profis machen das, der Kunde spielt hier aber öfter nicht mit. Also statt 2-3 mal in der Woche den Balkonkasten gießen jetzt 1-2 mal pro Tag und bei jedem 2-4ten gießen Dünger mit dazu muss man erstmal erklären und andere umsetzen können. Da könnte dann auch Tropfbewässerung mit Düngereinspeisung helfen, also automatisierte Balkonbegrünung. Das erkläre aber mal einem 70 jährigen, dass die Geranien jetzt mit dem Smartphone und nicht mit der Gießkanne gepflegt werden. Es ist also manchmal im Detail schwierig.

https://projekt-terz.de/ressourcen/TerZ-Printmedium.pdf

[thuja thujon]

Ich muss mich korrigieren, seit mindestens 1987 wird am Torfersatz geforscht, also jetzt 37 Jahre: https://www.hswt.de/forschung/projekt/3 ... rsubstrate

[Mediterraneus]

Welches Substrat meinst du jetzt genau ? Torfhaltiges Kultursubstrat oder diese Schicht Abstreu obendrauf ?

Ich meinte die Koniferenhäcksel im Substrat, sieht für mich aus, als stehe eine Sonnenstaude in pfatschnassem Holz, selbst ein Rhododendron würde sich da noch etwas Sand als Drainage wünschen.
Vielleicht ist es aber wirklich nur ein Mulch.

[Mediterraneus]

Ziemlich furchtbares Substrat

Und was soll ich deiner Meinung nach tun? kann ja jetzt schlecht das Substrat aus den Wurzeln spülen.

Ich würde es grob entfernen und die Pflanze in den Sandboden einspülen.
Das ist dann zwar auch nochmal nass, aber der Sand wird die Nässe wegleiten.
Ich habe ganz schlechte Erfahrungen gemacht, Stauden in solch nassem Topfballen in 'waldigem' Substrat über den Winter zu bringen.
Der Pflanzenrest sieht auf den ersten Blick ziemlich angerottet aus, auch ein Zeichen für zu feucht. Töpfe mal vorsichtig aus und schaue nach den Wurzeln.

[Anubias]

Ich weiß es nicht 100% sicher, weil wir nicht der einzige Lieferant sind und ich nicht weiß, welche Heliopsis-Sorte das gerade ist, aber die könnte durchaus von uns sein.
Wenn das so ist, steht sie in einem ganz normalen handelsüblichen torfreduzierten Staudensubstrat, hat eine Schicht Rindenabstreu gegen Moos und Unkraut obendrauf und ist deshalb nass, weil es halt die letzten Wochen viel geregnet hat.
Und bei Heliopsis haben wir noch nie nennenswerte Ausfälle wegen Winternässe bemerkt, die lassen wir grundsätzlich stumpf draußen stehen und decken die höchstens gegen Kahlfrost mal ab.

Meine Empfehlung wäre daher, die Pflanze einfach in Ruhe zu lassen und sie über Winter nicht austrocknen zu lassen.
Ich selbst würde sie eher auch jetzt noch pflanzen. Heliopsis sind nach meiner Beobachtung nicht besonders zimperlich.

[Mathilda11]

Heut kam mein Paket von Fluwel, da war für mich schon Weihnachten.

Ich hatte drei Paeonien bestellt, zu jeder gab es gratis eine weitere dazu, zufällige Auswahl. Dann hatte ich nach der Bestellung festgestellt, dass ich etwas vergessen hatte zu bestellen, je einmal Narcissus willkommii und Narcissus Xit. Auf meine Nachfrage, ob sie die Zwiebeln noch hinzufügen können (hab ich allerdings nicht erwartet da ich schon bezahlt hatte), kam eine sehr freundliche Mail. Sie würden sie hinzufügen, als Geschenk.
Heut kam dann das Paket und es waren ungelogen sechs! Packungen Narzissen darin. Dreimal N. Xit, einmal N. willkommii und zwei weitere Sorten. Ich hab mich soo gefreut.

Das Wichtigste vergessen: Die Qualität ist wirklich gut.

Die Xit sind sehr besonders und schön, hatte die letztes Jahr gepflanzt, von denen kann man definitiv nicht zuviele haben

[Luckymom]

Die Xit sind sehr besonders und schön, hatte die letztes Jahr gepflanzt, von denen kann man definitiv nicht zuviele haben

Darauf freu ich mich auch besonders.

[hobab]

Dank an Anubias und Thuja für eure Beiträge - die ich gerne gelesen habe und in denen ich mich wiederfinde, alles bekannte Probleme. Es scheinen aber inzwischen doch gute Substrate ohne Torf auf den Markt zu kommen. Ich beobachte das in einer Gärtnerei bei der ich ab und zu in der Anzucht vorbeischaue und dort sind sowohl Aussaat- wie auch Topfsubstrate torffrei. Das Zeug ist allerdings recht teuer und da direkt verkauft wird, stehen die Pflanzen auch meist nicht lange rum. Aber die Qualität ist bisher super. Ich glaube Til Hoffmann bezieht seine Erde aus derselben Quelle.
Das einzige Problem scheint mir das Anwachsen im Garten zu sein, aber da gibt auch bei Torfprodukten manchmal Probleme, der Schock aus der warmen und feuchten Voralpenregion auf einmal nach Berlin zu kommen, bzw. aus der perfekt gedüngten Erde im Sand zu landen, überfordert viele Stauden wohl.

[Anubias]

Das Problem mit dem Wechsel von perfekter Versorgung zur harten Realität tritt eher bei den speziell für Gartencenter/Baumärkte angezogenen Stauden aus "Dampfzuchten" auf, dort wird sehr gezielt gedüngt und gewässert und auf "Schönheit/Optik" produziert.

In einer klassischen Staudengärtnerei müht man sich eher damit ab, einen Kompromiss zu finden, mit dem der Großteil des Sortiments einigermaßen entspannt klar kommt.
Um jede Sorte gezielt zu versorgen, sind es einfach zu viele.
Da sind die Pflanzen dann idR weniger verwöhnt.

[Hobelia]

Mediterraneus und Anubias, ihr meint also, ich solle sie jetzt noch auspflanzen. Esveld, von dem ich die Heliopsis Fire Twister habe, schrieb, er gibt keine Garantie für eine so späte Auspflanzung. Reicht es vielleicht auch aus, wenn ich den oberen Zentimeter Substrat entferne und durch Sand ersetze?
Anubias, da die Staude von Esveld kommt, nehme ich mal an, dass sie von einer niederländischen Gärtnerei ist. Ich wollte endlich mal eine orange/rote Heliopsis, hat mit Bleeding Hearts nicht geklappt, jetzt wollte ich es noch ein letztes Mal versuchen und zwar mit Fire Twister (auch schon der 2. Versuch). Im Internet bekam ich zwar den Tipp, es mit Jelitto Samen zu probieren, aber die haben einen Mindestbestellwert von 25 € und das bekomme ich nicht zusammen.

[fips]

Probiere es doch mal hier. Was dabei an Farben rauskommt weiß man ja nie.
Ich hatte Pflanzen aus verschiedenen Quellen, u. a. auch aus Frankreich. Mir hat keine der Blütenfarben gefallen, eigentlich alles Schmutzfarben in Variationen.... , deshalb habe ich auch keine Samen gesammelt.

Vor zwei Wochen wartete ich auf ein Paket von Staudenonline. Hermes sollte der Himmelsbote sein... Angeblich hat man mich mehrmals nicht angetroffen trotz Abstellerlaubnis
Erst als ich mich in Hamburg beschwert habe, kam das Paket nach 2 Wochen an. Der Inhalt war ein Komposthaufen, das Paket trotz Aufkleber "Lebende Pflanzen" und "Zerbrechliche Ware" völlig demoliert. Die haben das bestimmt wie rohe Eier behandelt! Allerdings war es nicht sicher verpackt, das hatte ich bisher noch nicht von St.O.

[Acontraluz]

Oha, das ist wirklich sehr ärgerlich, fips. Wir hatten bislang zum Glück noch keine schlechten Erfahrungen mit den Versendern, egal ob es Hermes, dpa oder dhl waren.

[Hobelia]

fips, das ist ja sehr ärgerlich, wie Hermes mit dem Paket umgegangen ist. Ich hoffe, du hast das sofort reklamiert und bekommst dein Geld zurück. Ich habe ja auch schon bei St.O. bestellt und die Ware war tadellos.
Danke für den Link. Da ist der Mindestbestellwert nur 10 € und keine 25 € wie bei Jelitto. Allerdings habe ich hier im Forum erfahren, dass man bei Jelitto Samen von Bleedings Hearts bekommt, die auch wirklich die Eigenschaften der Mutterpflanze haben, wichtig wäre, dass es die 1. Generation ist, also so wie F1 bei Tomaten.

[Anubias]

Ich denke, dass viele Samenversender ihr Sastgut z.T. von Jelitto beziehen, das muss also nicht unbedingt ein Unterschied sein.