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Was tun bei fremden Honigbienen? (Gelesen 11833 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Hyla
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Hyla » Antwort #150 am:

Nee, die nehmen nicht alles. Honigbienen bevorzugen Massentrachten und fliegen nicht bei unter 10 Grad, bei Regen oder starkem Wind. Außerdem haben sie keinen besonders langen Rüssel. Nach 18 Uhr abends ist auch der Großteil Zuhause.

Letzten Monat waren wir einmal auf dem Flohmarkt. Dort mußte ich mir auch den Quatsch über die bösartige Honigbiene anhören. ::)
Wir kamen ins Gespräch, was man denn so pflanzen könnte in einem Neubaugarten. Unsere Vorschlägen wurden dann abgelehnt mit der Begründung, da würden Honigbienen auch dran Nektar sammeln. Diese Geschichte verselbständigt sich immer mehr und die Leute wollen lieber gar keine Blütenpflanzen, als welche an die auch Honigbienen gehen. Immerhin profitiert vom grünen Rollrasen gar keine 'Partei'.
Gut gemacht! ::)
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Chica
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Chica » Antwort #151 am:

dmks hat geschrieben: 7. Jul 2025, 12:13
RosaRot hat geschrieben: 7. Jul 2025, 12:07 Irgendwie sind wir völlig von den fremden Honigbiene abgekommen... ;D
8)

Na, da werfe ich doch mal einen Streitfall 'rein! ;D

Hier sind seit Ewigkeiten (seit die "Alten" gedenken, also mehr als 60 Jahre) verwilderte Honigbienen in der Kirchenmauer.
Sind das jetzt Wild- oder Honigbienen???
Das ist das Haustier Honigbiene, das ist nicht strittig. Die sind genetisch völlig anders als Apis mellifere mellifera. Es gibt sie nicht mehr in D die ursprüngliche wilde Honigbiene. Die gehören auch nicht in die Fauna Deutschlands, genauso wenig wie der Waschbär.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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Staudo
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Staudo » Antwort #152 am:

dmks hat geschrieben: 7. Jul 2025, 12:13 Hier sind seit Ewigkeiten (seit die "Alten" gedenken, also mehr als 60 Jahre) verwilderte Honigbienen in der Kirchenmauer.
Sind das jetzt Wild- oder Honigbienen???
Das sind Kirchenbienen. Die gibt es im Saxdorfer Pfarrgarten auch.
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zwerggarten
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

zwerggarten » Antwort #153 am:

die kirche gehört genauso abgeschafft! :o 8)
pro luto esse

moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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dmks
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

dmks » Antwort #154 am:

zwerggarten hat geschrieben: 7. Jul 2025, 19:42 die kirche gehört genauso abgeschafft! :o 8)
Die ist ein Denk-mal! ;)
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dmks
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

dmks » Antwort #155 am:

Ansonsten gibt es eine recht überschaubare Anzahl an Bienenvölkern (vermutlich 6), auf drei Standorte verteilt bei 7 Quadratkilometer Ortslage und endlos Gelände drumrum - das ist recht moderat und reicht bestäubungstechnisch völlig aus.
Wildbienen und Hummeln kommen damit vermutlich auch gut klar (fehlt mir die Fachkompetenz, aber die sind viel zahlreicher auf den Blüten als die gelegentlichen Honigbienen)
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thuja thujon
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

thuja thujon » Antwort #156 am:

Hyla hat geschrieben: 7. Jul 2025, 12:37Diese Geschichte verselbständigt sich immer mehr und die Leute wollen lieber gar keine Blütenpflanzen, als welche an die auch Honigbienen gehen.
Das empfinde ich auch als durchaus sehr erschreckend, gerade weil es auch von Leuten kommt, die mit ihrer Garten- und Freizeitgestaltung kaum weiter weg von einem Naturverträglichen Lebensstil sind, zumindest wie man es Anfang des 21. Jahrhundert sein kann, aber glauben, alles richtig zu machen.
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Chica
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Chica » Antwort #157 am:

dmks hat geschrieben: 7. Jul 2025, 23:19 ...das ist recht moderat und reicht bestäubungstechnisch völlig aus.
Du meinst für die Felder rumherum? Für alles andere braucht man keine Honigbienen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
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hobab
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

hobab » Antwort #158 am:

Lieber wäre es mir, wen sie das überflüssige Blühstreifenzeug mit billig global zusamengekauftem Saatgut einstampfen würden und der Natur das selbst überließen. Und die Verherrlichung der Honigbiene als Zeichen der ungestörten Natur kann von mir aus auch gerne eingestellt werden - wenn jemand als Hobby imkert - warum nicht, aber der Natur hilft das jetzt nicht großartig
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Staudo
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Staudo » Antwort #159 am:

Vielleicht über einen Umweg? Wer imkert, hat Interesse an blühenden Landschaften.
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

hobab » Antwort #160 am:

Du meinst Styphnolobium-Topinamburkulturen? Die Imgker haben oft eine andere Vorstellung wie blühende Viehweide… äh, Landschaften aussehen sollen.



Ist aber natürlich relativ lächerlich im Vergleich zu den landwirtschaftlichen Flächen, aber den Bauern mit blühenden Landschaften zu kommen ist ein mutiges Unterfangen..
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Staudo » Antwort #161 am:

Den Imkern wird ein blühender Garten immer lieber sein als Betonpflaster. ;)
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Turjan
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Turjan » Antwort #162 am:

Ich finde diesen Thread irgendwie witzig, weil ich mir dieses Jahr schon oefter die Frage gestellt habe, ob die Honigbiene, die man frueher ueberall sah, hier ausgestorben ist. Okay, fast ausgestorben. Eine Handvoll habe ich dieses Jahr schon gesehen, ansonsten fast nur diverse Arten von Hummeln und werweisswieviel andere Arten von Bienen.

Ansonsten denke ich, dass ein Mix gut funktioniert. Eine gute Bekannte von mir hatte in Wien einen Garten mit einem Bienenstock, in dem sie Honig produzierte, und allen moeglichen Wildbienen, fuer die sie Nistplaetze zur Verfuegung stellte. Das war immer nett zu beobachten.
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Staudo
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Staudo » Antwort #163 am:

Turjan hat geschrieben: 8. Jul 2025, 07:59 Ich finde diesen Thread irgendwie witzig, weil ich mir dieses Jahr schon oefter die Frage gestellt habe, ob die Honigbiene, die man frueher ueberall sah, hier ausgestorben ist. Okay, fast ausgestorben.
Erst sterben die Imker, dann die Honigbienen. ;)
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Re: Was tun bei fremden Honigbienen?

Api » Antwort #164 am:

Chica hat geschrieben: 7. Jul 2025, 12:45 [
Das ist das Haustier Honigbiene, das ist nicht strittig. Die sind genetisch völlig anders als Apis mellifere mellifera. Es gibt sie nicht mehr in D die ursprüngliche wilde Honigbiene. Die gehören auch nicht in die Fauna Deutschlands, genauso wenig wie der Waschbär.
Die Honigbiene ist ein einheimisches Wildtier und kein Haustier. Haustier hieße, sie wäre domestiziert, was sie aber nicht ist.
Weder juristisch, noch verhaltensbiologisch oder genetisch ist sie ein Haustier.
Sie ist in ihrer Existenz nicht vom Menschen abhängig, sie ist nicht zähmbar, sondern lebt vollkommen ihrem natürlichen Instinkt folgend. Auch die züchterischen Bestrebungen, die es erst seit etwa 100 Jahren gibt, haben daran nichts geändert.
In Europa lebt nur die westliche Honigbiene mit ihren Unterarten, welche erst nach der letzten Eiszeit entstanden sind. Keine davon ist ausgestorben. Als Bewohnerin großer Hohlräume, insbesondere in Bäumen, findet sie in unseren neuzeitlichen Forstplantagen einfach zu wenig natürlichen Wohnraum. Diesen bietet ihr der Imker, der sich um ihr Wohlergehen kümmert und dafür nimmt er den Honig. Weltweit gibt es doppelt so viele wilde Bienenvölker (250 Millionen) als von Imkern gehaltene. Man geht davon aus, dass in Europa nur 8 Millionen wilde Bienenvölker leben, was wohl auf den mangelnden natürlichen Wohnraum zurückzuführen ist.
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