hqs, das tut mir leid. Mehltau hatten meine Pflanzen 2017 und zwar ganz schlimm. Wir wohnten damals am Waldrand und es war ein sehr feuchtes Jahr, die Luft konnte hinter dem Haus nicht abtrocknen und da erwischte es meine ganzen Tomaten. Ich weiß noch dass ich mit einer Mischung aus Milch und Natron gesprüht hatte, aber das verschob das Problem nach hinten.
Naja das mit dem Tomatenjahr würde ich so nicht unterschreiben, das ist ja eh von Region zu Region unterschiedlich. Ich hatte schon deutlich schlechtere Jahre, denn wochenlange Hitze ohne Regen isses dann auch nicht, da verschmorten mir die Pflanzen in Kübeln. Als es 2021 durchgehend kühl, windig und feucht war, hielten sich meine Tomaten tatsächlich bis Ende August, trotz twl. KBF. Letztendlich spielt auch der Standort eine große Rolle. Wenn mir mein Mann die Pergola baut, achte ich darauf, dass ringsherum alles luftig ist und sie ein lichtdurchlässiges Dach bekommt. Ich werde heute mal mit ihm sprechen, ob wir eine Konstruktion hinbekommen, bei der das Dach teilweise geöffnet werden kann, z.B. aufklappbar. Ich habe lange über ein Gewächshaus nachgedacht, den Gedanken dann aber aus folgenden Gründen verworfen. So ein GWH ist sicherlich praktisch, aber ich kann mir vorstellen, dass es sich sehr aufheizt und vielleicht die Ablüftung nicht ausreicht um Feuchtigkeit abzuleiten, dann weiß ich nicht wie es darin mit dem Bodenaustausch ist, oder muss man alles in Kübeln pflanzen? Ansonsten ist es ja eine perfekte Pilzbrutstätte. Wenn ich mir eins bauen würde, dann schwebte mir ein GWH mit Schiebetüren an allen vier Seiten vor und der Möglichkeit das Dach abzudunkeln und auch zu öffnen, es sollte die Möglichkeit der kompletten Durchlüftung gegeben sein. Ob das reell möglich ist? Keine Ahnung, aber vermutlich wäre so eine Konstruktion unbezahlbar. Und für eine richtige Orangerie fehlen mir Platz und das nötige Kleingeld
Da bin ich dann wieder bei der Pergola, die kann ich zwar an den Seiten nicht schließen, aber das brauche ich m.E. für Tomaten auch nicht, weil ich da eh keine Pflanzen vorziehen möchte. Dass passiert immer drinnen, oder ich baue mir noch ein Frühbeet, was eh auf meinem Plan steht. Ich werde das nochmal mit meinem Mann besprechen.
Zu meinen jährlichen Tomatensorten, da muss ich ganz klar sagen, dass für mich nicht die Braunfäulerestistenz im Vordergrund steht. Die ist bei alten Sorten meistens eh nicht gegeben. Im Gegensatz zu einigen anderen Usern hier, ist es mir wichtig mich durch die alte Sortenvielfalt zu probieren. Ich teste was mir am Besten schmeckt, welche Sorte mich persönlich am meisten begeistert, dabei geht es mir nicht um die Ertragsmenge (auch wenn die nett ist), oder eben die Resistenz. Meine eigene gezogene Sorte (noch namenlos und immer noch in der Testphase), hat auch keine Resistenz im Vordergrund. Ich möchte hier auch keine Diskussion lostreten, sondern einfach mal verdeutlichen, dass mein Anbauziel und Ansatz völlig anders sind, als von einigen Usern hier und das finde ich völlig in Ordnung. Denn auch hier muss Vielfalt herrschen. Ich verdamme die F1 Tomaten nicht, aber die zwei Testpflanzen haben hier zuerst die Grätsche gemacht. Und weil mein Ansatz halt dieser ist, nehme ich Ausfälle in Kauf, auch wenn sie mich ärgern, das nimmt mir aber nicht den Spaß am Anbau.
Und genau aus diesen Gründen mache ich mir halt Gedanken über meine Möglichkeiten des Anbaus, wie ich die Sorten unter unseren Bedingungen hier schützen kann, ohne allzu große Verluste einzufahren.
Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne dabei glücklich zu sein. (Fjodor Dostojewskij)