Es ist eben ein zweischneidiges Schwert: die Mitgärtner holt man damit nicht ab und die Zertifizierung ist, sorry, nichts wert.
Eine Ecke mit Giersch vom Vorgänger übernehmen und dulden empfinde ich nicht als herausragende gärtnerische Leistung.
Ein Kompost und Totholzhaufen ist sowieso Pflicht wer es ernst meint.
Verzicht auf Kunstdünger ist ideologischer Natur. Habe gerade heute wieder nachhaltige und umweltfreundliche Dünger verschenkt, an eine Gärtnerin, die 2 Bodenanalysen gemacht hat und da steht halt drin 29Jahre kein Phosphor mehr düngen. Das Ergebnis von falsch verstandener Kompostwirtschaft. Es wurden allerdings auch die alten Hochbeete dort ausgekippt. Also gut gemeint ist nicht gut gemacht. Manch Hobbygärtner sollte mal die Gesetztestexte der Düngeverordnung lesen. Wie hilft man denen wenn nicht durch Fachkompetenz und praktische Unterstützung? Da geht es um die Umwelt.
Zurück zum Thema: es geht hauptsächlich um Wildwuchs/Wilde Ecke und Kräuterrasen/ Wildblumenwiese. Hier ist mir die Unterscheidung teilweise nicht klar genug, da aber ja 7 von 8 Kriterien erfüllt werden müssen, ist das schon wichtig. Ich habe eine kleine wilde Ecke im Garten übernommen, da wächst Giersch, Labkraut, Lungenkraut, Beinwell (meine ich) und noch mindestens 2 andere, die ich jetzt nicht parat habe. Wildwuchs wäre zB unter einer Hecke, das ist an der Außenhecke bei uns nicht erlaubt, aber zwischen den Fugen würde es gelten. Nun ist unser Garten aber so hässlich zugepflastert, dass ich die Wege aufbrechen und nur dickere Trittsteine mit Mauerpfeffer als Zwischendrin-Pflanze pflanzen wollte. Gilt das dann noch als Wildwuchs?
Wie gesagt, Giersch tolerieren und Spontanvermehrung von Lungenkraut als Wildwuchs bezeichnen ist sportlich.
Wildwuchs unter einer Hecke: das kann vieles sein, es gibt zB aktuell ein Projekt mit Begrünungsmischungen unter Weinreben, um die mechanischen Arbeitsgänge oder Herbizidanwendungen neben der Gassenbegrünung zu reduzieren. Dazu werden viele Mischungen dutzender Arten getestet, was eben keinen negativen Einfluss auf die Pilzanfälligkeit usw hat, was Unkraut unterdrückt, Nährstoffe mobilisiert usw.
Das ist etwas anderes als Blutfingerhirse unter einer Formschnitthecke.
Fugenbegrünung, sollte es im Naturgarten nicht eher keine Fugen geben, weil der Boden nicht versiegelt wird, sondern die Erde offen und Wasserdurchlässig ist?
Das zugepflasterte aufbrechen ist eine gute Idee, das Material als Trockenmauer aufschichten nicht nur für Eidechsen (die Bestände hier in RLP explodieren gerade), auch als Kräuterbeet ist sowas tauglich. Bergbohnenkraut, Thymian usw in Betonmauerritzen und der ein oder andere Mauerfarn, Mauerzimbelkraut und Co runden sowas ab, Majoran, Oregano überwuchert leider etwas zu viel, egal wie viel die Insektenmagnet sind. Sedum, das ist was für die Dachbegrünung der Gartenlaube.