Aha, 4% Humus das höchste der Gefühle: D.h. also die in Bio-Gärtner-Kreisen so hochgelobten jahrhunderte-alten Klostergärten mit ihrem "hohen Humusanteil" (leider erfährt man ja dabei i.d.R. nicht, was "hoch" bedeutet) sind eigentlich "Zeitbomben", die besser entschärft gehören...?thuja thujon hat geschrieben: ↑20. Aug 2025, 11:28 Bodenverbessernde Eigenschaften sind oberhalb von 4% Humus nicht mehr zu erwarten, da ist das physikalische mit den Poren, der Verkittung, der Oberflächenauskleidung der Bodenpartikel, der Calciumbrücken und was die ideale Bodenstruktur eben so ausmacht ausgeschöpft.
Also alle Werte oberhalb von 4% sind eine tickende Zeitbombe, weil man nicht abschätzen kann, wann der umgesetzt und damit N freigesetzt wird. 1% Humus liefern 2,5g Stickstoff pro Quadratmeter, das sind rund 11g Nitrat.
So GANZ uneinschätzbar ist es aber ja nicht, wann die "Bomben" zünden, denn lt. R-G-T-Regel ist das ja eher im Sommer denn im Winter zu erwarten, was den Nebenvorteil hat, dass in erstgenannter Jahreszeit meist auch mehr N-Verbraucher auf der Fläche anzutreffen sind, als in der kühleren Jahreszeit...

Da ich in meinem "angeheirateten" Kleingarten ohne großes eigenes Zutun einen sozusagen toxisch hohen Humusanteil von nahezu 10% vorgefunden habe, kann ich mich nur wundern, wie undankbar die Pflanzen, die ja alle abgehen sollten wie Schmidts Katze auf die angebotene Stickstoff-(Über)Düngung reagieren: Nicht, dass es dort unangenehm schlecht wachsen würde, aber "eigentlich" könnte es VIEL besser sein... (wenn ich etwas mehr düngen würde, wie das die "erfolgreicheren" Nachbarn gerne tun...) - Leider graue Theorie...
Eben: Also bin ich da sozusagen in guter, schlechter Gesellschaft... *gg*thuja thujon hat geschrieben: ↑20. Aug 2025, 11:28 Ich habe gerade eine Liste mit etwas um die 100 Bodenanalysen von Hobbygärtnern vor Augen gehabt, da waren gerade mal nur rund 10% eine normale Bodenart. 90% waren humos, sehr humos oder sogar schon `Moor´, also kaum Boden, sondern fast nur Humus. Das sind bei den Nährstoffmengen um die es da geht eigentlich erschreckende Quoten. Und man weiß ja halbwegs wie es in der Praxis läuft, kaum einer denkt jetzt die nächsten Wochen an Gründünger säen, die Tomaten stehen ja noch auf dem Beet und die Chilis wachsen ja auch erst jetzt so richtig los. Gründünger wäre aus Sicht des Umweltschutzes aber dringend anzuraten.
(mäßig) humos = 2-4%, stark humos = 4-8%, sehr stark humos = 8-15%, äußerst stark humos (anmoorig) = 15-30%. (lt. Lexikon der Agrarwissenschaften https://www.proplanta.de/agrar-lexikon/ ... 44223.html)
Hobbygärtner sind demnach also eine gemeingefährliche Spezies, die durch vermeintlich gute Bodenpflege Grundwasserverseuchung betreiben...!?
Bitte nicht falsch verstehen; aber irgendwas läuft da doch dann grundlegend falsch im Denken, wenn DAS (also lediglich 10% "normale" Böden) dabei raus kommt...!?
Um welche Bodenuntersuchung handelt es sich bei den 100 (repräsentativ ausgewählten?) Hobbygärtnern denn? (Bayern & R-Pf haben ja solche größeren Erhebungen wohl mal gemacht; weiß aber nicht, wie aktuell die sind). Wenn "die Wissenschaft" sich da aber so gänzlich uneinig ist, kann da am Ende ja nur totale Verwirrung bei raus kommen: HumusAUFbau als Kohlenstoffsenke als Königsweg im Klimawandel - oder HumusABbau gegen die Grundwasserverseuchung: Also, mir schwirrt der Kopf angesichts solcher Alternative schon ganz schön unschön...

Gründüngung im Winter als empfohlener Königsweg: Welcher Gedanke steht da dahinter? Vermute irgendwas Richtung Stickstoff-Fixierung in der Grünmasse...?