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Wildbienen und Wespen 2025 (Gelesen 25900 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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oile
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

oile » Antwort #390 am:

Nochmal zu den Seidenbienen: Andreas Haselböck schrieb mir gerade, es könne sich tatsächlich um Colletes similis handeln.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Lou-Thea
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

Lou-Thea » Antwort #391 am:

Die Feldwespen haben sich in ihrer neuen Bleibe eingewöhnt und lassen das Auto jetzt hoffentlich in Ruhe. ;)
Das Nest wurde oben an den Dosen-Deckel geklebt.
20250818_202228.jpg
...and it was all yellow
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sempervirens
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

sempervirens » Antwort #392 am:

Die Spalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum) ist eine wärmeliebende, solitär lebende Wildbiene, die deutlich seltener ist als ihre bekanntere Verwandte, die Garten-Wollbiene. Sie ist leider auch schon auf der Vorwarnliste, in NRW auf der Roten Liste 2 oder je nach Region sogar 1 oder garnicht vorhanden. Ihren Namen verdankt sie ihrer Vorliebe, Nester in bereits vorhandenen Erd- und Felsspalten, Hohlräumen in Trockenmauern oder auch in Lehmwänden anzulegen. Auch bei dieser Art nutzen die Weibchen Pflanzenwolle zum Auskleiden der Brutzellen, während die Männchen durch ihr territoriales Verhalten auffallen.
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Seit Wochen, ja fast Monaten, hörte ich immer wieder ein merkwürdiges, aber klar vernehmbares Kratzen und Schaben in der Nähe der Kugeldistel, konnte den Verursacher aber nie entdecken. Nachdem ich nun die umgebenden Pflanzen zurückgeschnitten hatte und die Distel ihre Blätter wegen der Trockenheit leicht einrollte, konnte ich ihn endlich sehen: Es war die ganze Zeit über die Spalten-Wollbiene.
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Hier sieht man auch schön die gesammelte "Wolle"
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Im Vergleich zur "Großen Wollbiene" ist diese Art wärmeliebender und damit seltener; kühlfeuchte Regionen meidet sie. Die bevorzugten Trachtplanzen sind an trockenwarme Standorte angepaßt: Dickblattgewächse wie Sedum-Arten und Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum), Schmetterlingsblütler wie Hornklee (Lotus corniculatus), Weißer & Echter Steinklee (Melolotus alba & M. officinalis) und die Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) und Reseden. Die Pflanzenwolle zum Bau der Brutzellen gewinnen die Weibchen nachweislich am Deutschen & Woll-Ziest (Stachys germanica & S. byzantina), an Königskerzen (Verbascum densiflorum, V. nigrum etc.), an Strohblumen (Helichrysum spec.) und an der Kugeldistel (Echinops ritro).

Wer im südlichen und mittleren Deutschland einen sonnenverwöhnten und nicht allzu "ordentlichen" Steingarten besitzt, hat also Chancen, diese Wollbiene zu sehen. Ob Anthidium oblongatum diese Chancen – gerade in Zeiten der Klimaerwärmung – nutzen kann, ist allerdings fraglich, da natürliche Biotope, die die genannte Flora aufweisen, selten geworden sind – und mit ihnen diese hübsche Wollbiene. Einen gewissen Ausgleich können künstliche Biotope schaffen, wenn diese – wie z.B. der botanische Garten in Bonn – natürlich gestaltet sind.
Quelle: https://www.wildbienen.de/eb-aoblo.htm

Das mit der Kugeldistel ist also schon häufiger beobachtet Habe auch den Wollziest aber dort habe ich die Art noch nicht gesehen. Ich meine sie war auch an der behaarten Eselsdistel immer am Wolle ernten. Ich denke nicht das man einen Steingarten für die Art benötigt, denn ich habe nur einen kleinen Bereich der halbwegs sonnig ist aber gleichzeitig eher feucht ist, dort hält sie sich die meiste Zeit auf. In meinen Kiesgarten konnte ich die Art bisher noch nicht beobachten ( vllt mangels Wollpflanze ).
Zuletzt geändert von sempervirens am 20. Aug 2025, 15:51, insgesamt 8-mal geändert.
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oile
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

oile » Antwort #393 am:

Schöne Fotos!
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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sempervirens
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

sempervirens » Antwort #394 am:

Vielen Dank ! Die Bilder sind gerade frisch entstanden war froh als die Biene mal still war. Wirklich sehr fleißige Bienen.
An den Nisthilfen kann sehe aktuell viele Löcher die mit Harz verschlossen sind, welche Arten kommen da in Frage ?
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Erdmännchen
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

Erdmännchen » Antwort #395 am:

sempervirens hat geschrieben: 20. Aug 2025, 15:52 Vielen Dank ! Die Bilder sind gerade frisch entstanden war froh als die Biene mal still war. Wirklich sehr fleißige Bienen.
An den Nisthilfen kann sehe aktuell viele Löcher die mit Harz verschlossen sind, welche Arten kommen da in Frage ?
Mörtelbienen zum Beispiel
https://wildbienen.info/steckbriefe/meg ... uralis.php
Liebe Grüße
Erdmännchen
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Chica
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

Chica » Antwort #396 am:

Megachile sculpturalis ist erst vor kurzer Zeit nach Europa verschleppt worden und 2015 sind die ersten Einzelexemplare in D nachgewiesen worden. Die Art kommt nur in einigen Orten im Süden Deutschlands vor. Sie bauen in auffällig großen waagerechten hohlen Öffnungen ihre Nester. Die wahrscheinliche Art für Nester mit Harzverschluss ist Heriades truncorum, überall sehr häufig, Nestdurchmesser um die 3 mm, oligolektisch auf Asteraceae spezialisiert. Ich hatte sie vor kurzem mehrfach gezeigt ;).
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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Chica
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

Chica » Antwort #397 am:

Ansonsten nutz doch für Nistverschlüsse einfach Westrichs Schlüssel semper ;) .
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)
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sempervirens
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

sempervirens » Antwort #398 am:

Lassioglossum sexonatum
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Sarracenie
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Re: Wildbienen und Wespen 2025

Sarracenie » Antwort #399 am:

ich hab dieses Jahr direkt an/über dem Durchgang an der Terrasse dreiste Hausbesetzer.
Da muß man nun laufend aufpassen das, wenn man unter drunter durchgeht, (sind nur ca. 40cm zwischen Kopf und Nistkasten) von ihnen nicht ne Ladung auf die Birne "gesch...en" zu bekommen ;D

die Hornissen sind nun dabei den Nistkasten auch von außen ordentlich einzupacken (das Bild ist schon 5 Tage alt und die Papierhaube reicht seitlich nun schon über das Blech am Einflugsloch hinunter). Haben bis zur "Gammelholzsammelstelle", den immer mehr verrotteten, dicken Stamm von einem einstigen Kirschbaum, (in dem "nisten" seit Jahren auch Holzbienen) nur wenige Sekunden Flugzeit :P

MfG Frank
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