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Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten? (Gelesen 196976 mal)

Natur und Umwelt erleben und schützen
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hobab
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

hobab » Antwort #1005 am:

Die Zusammenhänge zwischen Wiedervernässung und Mückenpopulationen wird schon untersucht. Sollte man vor Panikmache vielleicht mal abwarten.
Es verbietet ja auch keiner Schrottplätze, Flüsse und Badeseen, obwohl sich dort gesichert Mücken entwickeln…
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

thuja thujon » Antwort #1006 am:

Ich habe einen Badesee gepachtet, von dem kommen kaum Mücken. Natürlich gibt es dort Mücken weil die Luftfeuchtigkeit hoch ist, aber die Brutstätten der Tigermücke sind 500m weiter im Wohngebiet, in der Gartenanlage usw. Die Bekämpfung hat dieses Jahr gelitten, weil das Amt keine Tabletten mehr kostenlos an die Haushalte abgeben durfte. Das neue Biozidgesetz ist Anfang des Jahres in Kraft getreten und so mussten die Leute vom Amt erst den Sachkundenachweis Pflanzenschutz für Inverkehrbringer machen, damit sie die Leute jetzt in einem Beratungsgespräch auch ausreichend über alternative Methoden aufklären können. Die Schulungen haben etwas länger gedauert, weil dafür ein anderes Amt zuständig ist und da mussten erst Kapazitäten geschaffen werden, um die Leute von der unteren Naturschutzbehörde Sachkundig machen zu können.
Zeit, die die Tigermücke gerne nutzt, um große Populationen aufzubauen.
Man könnte diesen Fall auch als Hemmnis und unnötige bzw ineffektive Bürokratie sehen.

PS: der Badesee wird nicht mit BTI Granulat vom Hubschrauber aus behandelt, das ist den Altrheinauen vorbehalten.

PPS: auch Mücken sind Insekten und Fledermausfutter. Wer Insekten oder Natur schützen möchte, muss auch damit klarkommen. Historisch hat es seine Gründe, warum manches versucht wurde loszuwerden.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

Gartenplaner » Antwort #1007 am:

Hyla hat geschrieben: 4. Sep 2025, 18:40 …Vor ein paar Jahren waren Magdeburg + Umgebung massiv überschwemmt und wir hatten danach häufiger Ostwind. Es gab in dem Jahr eine nie gekannte Mückenplage und wir wohnen über 100 km weit weg. Ich denke, die anderen haben das damit gar nicht in Zusammenhang gebracht, aber bei ausreichender Individuenanzahl kommt natürlich in Windrichtung einiges an.
Interessant, dass als Gegenargument gerade eine Folge von klimawandelbedingten Extremwetterereignissen eingebracht wird.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

thuja thujon » Antwort #1008 am:

Das Argument ist wohl auch eine Folge des Klimawandels, wie eigentlich alles andere auch. Wenn mir Essen im Restaurant nicht schmeckt, Klimawandel dran schuld, andere Aromatik wenn die Sonne scheint oder auch nicht.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

Gartenplaner » Antwort #1009 am:

8)
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

hobab » Antwort #1010 am:

Das Mücken da wo viele Menschen wohnen besondes viel Schaden anrichten können, ist wohl naheliegend - also, wie thuja schreibt - eher in Schrebergärten, Schrottplätzen, Friedhöfen, als auf menschenleeren, weil unfruchtbaren Mooren. Das sie von Wärme profitieren auch, kleine, schnell erwärmbare Wassermengen ohne Räuber, wie Pfützen, sind sicher optimal. Da wir jetzt über Mücken reden, zeigt wie schwammig das Thema ist: was war das noch genau?
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

sempervirens » Antwort #1011 am:

LadyinBlack hat geschrieben: 4. Sep 2025, 20:01
sempervirens hat geschrieben:Das ist das klassische Totschlagargument gegen jede neue Idee in Deutschland: die Bürokratie. Aber ist diese Denkweise nicht Teil des Problems?
Wenn dir nicht klar ist, dass Bürokratie und Überregulierung - das sind zwei verschiedene Belastungsfaktoren- nicht nur jede Menge Wertschöpfung kosten, sondern vor allem heute und auch in der Zukunft große Teile der Gesellschaft lähmen, dann bist du vermutlich nicht betroffen. Vielleicht profitierst du davon sogar. Eine große Mehrheit an Landeigentümern oder/und - nutzern sieht das anders. Und deswegen ist jedes Gesetz, das zu einer Verminderung der regulatorischen Anforderungen führt, ein gutes Gesetz. Insbesondere wenn der eigentliche Zweck gar nicht erreicht werden kann. Diese Haltung ist übrigens sehr konservativ :D
'Frauenschuh 'kann da wie bereits angemerkt reichlich Erfahrung beisteuern.
Ganz offensichtlich verstehe ich unter dem Threadtitel auch etwas anderes als du , semper.
thuja thujon hat geschrieben: 28. Jun 2025, 02:25 Wenn man Natur im Wald schützen möchte, sollte man es doch in seinem Wald tun, nicht im Wald von anderen.
Schon etwas älter, aber durchaus richtig. Für Acker und Grünland gilt es ebenso. Pachten oder mieten geht natürlich auch.

Hier in MV sind die meisten landwirtschaftlichen Flächen mittlerweile von irgendwelchen Einschränkungen betroffen. Eine Wiedervernässung der Moore in größerem Umfang wäre daher eine zusätzliche finanzielle Belastung, die die betroffenen Betriebe nicht tragen können. Einen Ausgleich über Transferzahlungen lehnen die meisten aus guten Guten ab. Eine Einigung auf freiwilliger Basis erscheint mir unwahrscheinlich. Ich wäre dazu nicht bereit. Wenn die entwässerten Moore gut 7 % der Treibhausgasemissionen verursachen, stehen 93% auf der anderen Seite. Viele davon lassen sich vermutlich mit deutlich weniger Nebenwirkung einsparen.
Mir ist das natürlich klar, daher habe ich ja auch das hier geschrieben:
Was die unbezahlte unproduktive Arbeit angeht, die gibt es ja so ziemlich in jedem Bereich man denke nur an Rechnungen, Steuererklärungen, Beratungen ohne Verkaufserfolg uvm., dann lass uns das Finanzamt abschaffen, dann wird auch ein ganzer Zweig von Steuerberatern frei die sich dann mal "produktiv" in die Gesellschaft einbringen können.
Nein das Finanzamt hat natürlich hat auch das seinen Sinn und Zweck. Aber klar ich verstehe schon noch mehr Bürokratie auf ein bereits überreguliertes System zu bringen ist sicher nicht optimal. Aber ich denke man muss akzeptieren, dass sinnvolle Systeme eben einen gewissen administrativen Aufwand erfordern – egal ob es um Finanzen oder um unsere Natur geht.
Abbau von Bürokratie hätte ich eher als klassisch liberale Position verstanden. Vertreten Konservative diese, sind sie meist wirtschaftsliberal geprägt. Ich finde jedoch, dass man neue Regelungen einführen kann, wenn der Nutzen den administrativen Aufwand deutlich übersteigt – vor allem, wenn dieser minimal gehalten wird. Mein hypothetisches Beispiel sollte ohnehin über einen Marktmechanismus funktionieren.

Inwiefern verstehst du Threadtitel anders? Natürlich klingt "die noch vorhandene Natur erhalten" zunächst nach dem Erhalt des Status quo – also nicht mehr und nicht weniger Natur. Eine Moor-Wiedervernässung wäre in diesem Sinne aber "mehr Natur", da ein wertvoller Biotop wiederhergestellt wird. Ich bin überzeugt: Um Natur langfristig zu bewahren, müssen wir ihr an entscheidenden Stellen wieder mehr Raum geben.

Die Fakten sind alarmierend: Wir haben 98,8 % unserer intakten Moore zerstört. Wie soll sich die Natur auf den verbliebenen 0,2 % langfristig halten können? Viele der an Moore gebundenen Arten stehen nicht ohne Grund auf der Roten Liste, meist sogar in der höchsten Gefahrenkategorie (RL1) und damit kurz vor dem Aussterben.

Was die Emissionen angeht: Wenn die entwässerten Moore gut 7 % der deutschen Treibhausgasemissionen ausmachen (und ca. 40 % der Emissionen der Landwirtschaft).Sind natürlich Einsparungen in den großen Sektoren wie Energie, Verkehr Industrie und Gebäude wichtiger, aber auch dort geht es nur schleichend voran.

Hier liegt die Chance: Wir können einem selten gewordenen Lebensraum mehr Platz geben und schaffen gleichzeitig effektive CO2-Senken. Wiedervernässte Moore speichern kontinuierlich CO2, solange sie nass bleiben, was sie unter den natürlichen Senken besonders hervorhebt. Es ist also keine reine Substitution – wie der Tausch eines Verbrenners gegen ein E-Auto oder anderen CO2 neutralen Antrieb. Stattdessen ist es aus naturschutzfachlicher Sicht eine Aufwertung einer Fläche zu einem langfristig hochwertigen Lebensraum, der zusätzlich eine permanente Kohlenstoffsenke ist.

Zum Thema Mücken möchte ich, wie bereits erwähnt, betonen, dass die Brutstätten in unmittelbarer menschlicher Nähe vermutlich das weitaus größere Problem darstellen. In Regentonnen oder Pfützen finden Mücken ideale Bedingungen vor: Es gibt keine natürlichen Fressfeinde, dafür aber zahlreiche warme und geschützte Standorte.

Bei der Wiedervernässung von Mooren kannkann es in den ersten Jahren sicherlich zu einer temporären Massenvermehrung kommen, doch die Ursachen hierfür sollten zeitlich begrenzt sein:
  • Hohes Nährstoffangebot: Durch die jahrzehntelange Trockenlegung ist der Moorboden stark mineralisiert. Bei der Flutung werden diese Nährstoffe schlagartig freigesetzt, was zu einem Nahrungsboom für Mückenlarven führt.
  • Fehlende Fressfeinde: Gleichzeitig fehlen zu Beginn die natürlichen Gegenspieler der Mücken, die sich erst wieder ansiedeln müssen
.
  • Ideale Brutgewässer: Die frisch gefluteten Bereiche bieten als flache, vegetationslose und sich schnell erwärmende, stehende Gewässer perfekte Brutbedingungen, noch bevor sich die für Fressfeinde wie Libellen notwendige Vegetation etabliert hat.
Aber sicherlich ist hier noch Forschungsbedarf.
Zuletzt geändert von sempervirens am 5. Sep 2025, 08:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

Staudo » Antwort #1012 am:

Ich mähe lieber verbuschende Fächen frei, als dass ich endlose Diskussionen führe.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

thuja thujon » Antwort #1013 am:

Ja, und eigentlich hat auch keiner was gegen wiedervernässte Moore. Es muss nur gut umgesetzt werden, dass alle zufrieden sind. Also nicht Enteignung usw.

@Sempervirens: Moore sind keineswegs permanente CO2-Senken. Wenn sie austrocknen, werden sie zur Quelle. Deshalb muss geklärt sein, woher das Wasser dafür kommt. Es ist kaum erklärbar, dass Bewässerungsverbote für Gärten bestehen wenn gleichzeitig das vielfache an Wasser in Moore gepumpt wird. Also man muss da schon mal neu lernen, mit Wasser in der Landschaft richtig umzugehen. Das mit dem Kanalisationseinleitungsverbot bei Neubauten erfasst leider nicht die vielen Altbauten, also da ist noch viel Potential nach oben.
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sempervirens
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

sempervirens » Antwort #1014 am:

@Staudo ich verstehe den Punkt. Sinnvolle Dinge machen wie "mähen" kann man als Einzelperson und ist gut und löblich!
Für einen systemischen Wandel sind aber leider auch Diskussionen notwendig. Ob ein Online-Forum dafür immer der zielführendste Ort ist, sei dahingestellt. Ich versuche aber, diese Gespräche auch mit lokalen Politikern und den Naturschutzbehörden zu führen.
In diesem Zusammenhang habe ich angeboten, ehrenamtlich die Pflege für ein Offenlandhabitat zu übernehmen. So lässt sich beides verbinden: das Diskutieren und das „einfach mal Machen“

@Thuja ja deshalb habe ich ja auch geschrieben "solange es nass" ist. Soweit ich weiß muss in den allermeisten Fällen kein Wasser aktiv von außen zugeführt werden. Das Hauptinstrument der Wiedervernässung ist das Verschließen der Entwässerungsgräben, diese Gräben werden mit kleinen Dämmen blockiert.
Hier ist gut aufgelistet welche Maßnahmen man macht und wofür:
https://www.moorwissen.de/wiedervernaessung.html

Erste Maßnahme I sind immer die Wasserverluste zu reduzieren durch bspw Blockieren der Drainage. Um zusätzlich das Wasserangebot zu erhöhen können Maßnahmen II wie verringerte Grundwassentnahme, Umleiten oder aktives Bewässern eingesetzt werden. Das könnte insofern Maßnahme II erfoderlich sein ein Problem sein und eben die Tatsache das der Wasserhaushalt meist auch über das Moor hinaus beeinflusst wird.

Hinzu kommen noch einige andere Konflikte, die man hier gut nachlesen kann https://www.biostation-d-me.de/fileadmi ... 00_BfN.pdf
Zuletzt geändert von sempervirens am 5. Sep 2025, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

Gartenplaner » Antwort #1015 am:

thuja thujon hat geschrieben: 5. Sep 2025, 09:20 …Deshalb muss geklärt sein, woher das Wasser dafür kommt. Es ist kaum erklärbar, dass Bewässerungsverbote für Gärten bestehen …
Gartenplaner hat geschrieben: 4. Sep 2025, 23:54 …Interessant, dass als Gegenargument gerade eine Folge von klimawandelbedingten Extremwetterereignissen eingebracht wird.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

thuja thujon » Antwort #1016 am:

Hier bei uns muss aktiv Wasser reingepumpt werden. Das passiert jetzt seit ich glaube 5 Jahren und wird noch länger dauern. Könnte schneller gehen, dafür ist aber kein Geld da, trotz der EU-Hochwasserschutzgelder. Im Vorfeld war da auch viel Planungsarbeit nötig wegen der Altlasten aus der Mülldeponie daneben, da müssen die Grundwasserströme wieder neu gedacht werden. Also es zieht sich weil immer was ist. Da steckt mehr dahinter wie einen Graben nicht mehr zu pflegen, dass er von alleine verstopft.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

sempervirens » Antwort #1017 am:

Ist das denn ein Moor in eurer Region ?

Moore: Dauerhaft nasse, torfbildende Lebensräume.
  • Hochmoore: Nur durch nährstoffarmes Regenwasser gespeist, sehr sauer.
  • Niedermoore: Von nährstoffreichem Grundwasser beeinflusst, artenreicher.
Klassische Hoch-Moore gibt es bei uns nicht, eher Niedermoore bspw. Quellmoore und Kalkflachmoore und andere klassische wasserreiche Lebensbereiche:
Feuchtwälder: Wälder auf nassen Böden.
  • Auwald: Im Überflutungsbereich von Flüssen und Bächen.
  • Bruchwald: Auf permanent sumpfigem Boden, oft an Seen oder am Moorrand.
Offene Feuchtgebiete (ohne Bäume):
  • Sumpf: Nasse Gebiete, die auch austrocknen können und keinen Torf bilden.
  • Röhricht & Seggenried: Dichte Bestände aus Schilf oder Seggen in Flachwasserzonen.
  • Feuchtwiesen: Artenreiche, blumenreiche Wiesen auf grundwassernahen Standorten.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

Hyla » Antwort #1018 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 4. Sep 2025, 23:54
Hyla hat geschrieben: 4. Sep 2025, 18:40 …Vor ein paar Jahren waren Magdeburg + Umgebung massiv überschwemmt und wir hatten danach häufiger Ostwind. Es gab in dem Jahr eine nie gekannte Mückenplage und wir wohnen über 100 km weit weg. Ich denke, die anderen haben das damit gar nicht in Zusammenhang gebracht, aber bei ausreichender Individuenanzahl kommt natürlich in Windrichtung einiges an.
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Ach so, du meinst, daß ich generell gegen Wiedervernässung bin?
Nee, da bist du komplett auf dem Holzweg. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Ich mag's nur nicht, wenn Dinge von oben herab entschieden werden, vor allem von irgendwelchen Polittrotteln in Berlin, und die Bürger sollen dann damit mal irgendwie klarkommen. >:(
Ich gebe daher zu bedenken, daß es nicht nur damit getan ist, mal ein paar Felder zu fluten, sondern ein ganzer Rattenschwanz an Folgen mit dranhängt. Und die muß jemand bezahlen.

Den Klimawandel leugne ich auch nicht. Da fehlt mir sogar das entschiedene Eingreifen der Politik, um endlich mal die Berge von Plastikmüll zu reduzieren. Ich bin ja nicht mehr ganz so jung, und damals gab's Getränke in Glas oder Blech. Nur die Milch gab's in Plastikbeuteln. Wir sind daran nicht gestorben und die Jungschen heute kommen damit sicher auch zurecht.
Liebe Grüße!


Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Wie können wir die noch vorhandene Natur erhalten?

thuja thujon » Antwort #1019 am:

Semper: Bruch oder Niedermoor trifft es am ehesten. Die Torfschicht ist etwa 2m dick.
Durch die Beregnung der Landwirte ist das Grundwasserniveau angestiegen wie im Wikiartikel steht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Maudacher_Bruch

Die Wiedervernässung braucht aber mehr Wasser, das kommt aus Schutzbrunnen. Also dort wird Mülldeponie belastetes Grundwasser abgepumpt, saniert/aufgereinigt und nicht mehr im Rhein entsorgt, sondern ins `Moor´ gepumpt.
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